Der Mai Tai ist ein Klassiker, und man kann streiten, wer ihn erfunden hat, mit welcher Rezeptur er zubereitet werden muß und welcher Rum der richtige ist. Wir haben uns daher einmal mit ihm näher beschäftigt.
45 ml Smith & Cross Jamaica Navy Strength Rum 15 ml Wray & Nephew White Overproof Rum 30 ml Limettensaft 20 ml Meneau Orgeat 10 ml Pierre Ferrand Curaçao Garnitur: Minzzweig
Zubereitung: Geschüttelt und in einem großen Tumbler mit üblicherweise gestoßenem Eis serviert. Wir nehmen hingegen kleine Eiswürfelchen.
Alternativ und von uns aktuell bevorzugt:
60 ml Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength Rum 30 ml Limettensaft 15 ml Meneau Orgeat * 10 ml Hiebl Bitterorangengeist 5 ml Zuckersirup (2:1) * (Minzzweig)
Zubereitung: 3 Eiswürfel, 8 Sekunden (24 Mal) geschüttelt, in einen Tumbler mit Eis geben, mit Minzezweig garnieren. * Bei natürlichem Orgeat 20 ml und weniger Zuckersirup.
Trader Vic und Don The Beachcomber
Der Mai Tai kann als einer der berühmtesten und beliebtesten Tiki-Cocktails gelten. Seine Erfindung nehmen zwei Bartender für sich in Anspruch: Victor Bergeron alias Trader Vic und Donn Beach alias Don the Beachcomber.
Eingeleitet wurde die Tiki-Ära von Donn Beach, 1933 nach dem Ende der Prohibition. Seine Bar war als Südseeparadies eingerichtet und wurde innerhalb kürzester Zeit ein Treffpunkt von Hollywood-Berühmtheiten. [2] Er will den Mai Tai 1933 erfunden haben. Diese Behauptung läßt sich nicht verifizieren, man darf aber davon ausgehen, daß er möglicherweise einen Drink dieses Namens kreiert hat. [1][2][5][6][18] Allerdings hat sein Mai Tai eine grundsätzlich unterschiedliche Rezeptur als die von Trader Vic. Man liest, daß dessen Mai Tai eventuell auf einen anderen Drink Donn Beachs zurückgeht. Donn Beachs „Q. B. Cooler“ hatte geschmackliche Ähnlichkeiten mit Trader Vics Mai Tai, jedoch war bei gleichem Geschmacksprofil die Rezeptur grundverschieden. Die Rezeptur des „Q. B. Cooler“ wollen wir für die Interessierten an dieser Stelle also nennen: 4,5 cl Jamaika-Rum, 3 cl kubanischer Rum, 1,5 cl Cointreau, 1,5 cl Falernum, 2 Dashes Pernod, 1 Dash Angostura Bitters, 3 cl Grapefruitsaft, 2 cl Limettensaft. Vielleicht hat Trader Vic versucht, den Q. B. Cooler geschmacklich zu imitieren, vielleicht aber auch nicht. Hinweise darauf gibt es jedenfalls keine, [1][2][6][18] so lesen wir.
Man liest teilweise auch, Trader Vics Mai Tai blieb bis 25 Jahre nach seiner Entstehung unbekannt, denn die Tiki-Barbesitzer hielten ihre Rezepte streng geheim, und teilweise wußten nicht einmal die Bartender, welche Zutaten verwendeten. [2][18]
Trader Vics Entstehungsgeschichte des Mai Tais
Einige Quellen schreiben, Trader Vics Rezeptur des Mai Tais erschien erst 1972 in einer Neuauflage von „Trader Vic’s Bartender’s Book“, andere Quellen nennen das Jahr 1947 und sein Buch „Bartender’s Guide“. [5][6][18]
Falls jemand das Buch aus dem Jahr 1947 oder andere, in der Rezeptliste nicht aufgeführte von Trader Vic besitzt, wären wir über Fotos der entsprechenden Seiten über den Mai Tai sehr dankbar, um hier Klarheit zu schaffen, wann und wo die Rezeptur veröffentlicht wurde. Interessant sind nicht nur seine Rezepte für einen „Mai Tai“, sondern auch die für den „Trader Vic Punch“, wie weiter unten erklärt wird.
Dort berichtet Trader Vic:
„1944, nach dem Erfolg meiner exotischen Rum-Mix-Getränke, hielt ich es für an der Zeit, einen neuen Drink zu kreieren. Ich dachte über die großen, erfolgreichen Drinks nach – Martinis, Manhattans, Daiquiris … alle basierten auf einer recht einfachen Rezeptur. … Ich stand hinter dem Tresen meines Restaurants in Oakland, holte eine 17 Jahre alte Rumflasche herunter, einen J. Wray Nephew aus Jamaika, erstaunlich goldfarben, mittelstark, aber mit diesem für die jamaikanischen Verschnitte typischen pikanten Aroma. Ich nahm eine frische Limette, fügte etwas holländischen Curacao Orange, einen Schuss Kandiszuckersirup und einen Tropfen französisches Orgeat hinzu, um einen leichten Mandelgeschmack zu bekommen. Eine gute Portion geschabtes Eis und ein kräftiges Durchschütteln bewirkte die Verbindung, die mir vorschwebte. Die Hälfte der Limettenschalen fügte ich wegen der Farbe hinzu. Ich steckte ein frisches Minzezweigchen hinein und gab Ham und Carrie Guild, zwei Freunden aus Hawaii, die an diesem Abend bei mir zu Gast waren, zwei Becher. Carrie nahm einen Schluck und sagte: Mai tai [HINWEIS: die richtige Schreibweise wäre Maita’i] roa ae!, was im Tahitianischen »nicht von dieser Welt« bedeutet. Tja, so war das. Den Drink taufte ich »Mai Tai«.“[1][2][5][6][18][25-262]
Auch schrieb Trader Vic „Anybody who says I didn’t create this drink is a dirty stinker“, daß also jeder, der behauptet, er habe den Drink nicht erfunden, ein dreckiger Stinker sei. Er stritt heftig mit Donn Beach darüber, wer von beiden den Mai Tai erfunden habe, und es kam deshalb auch zu Rechtsstreitigkeiten. [18]
Welcher Rum ist der richtige?
Der 17jährige Wray & Nephew ist leider nicht mehr erhältlich. Der Mai Tai war sehr beliebt, und so kaufte Trader Vic sämtliche Vorräte auf, griff danach auf eine 15jährige Abfüllung zurück, bis auch dieser Rum verbraucht war. Mitte der Fünfziger Jahre soll der 15jährige Wray & Nephew mit anderen jamaikanischen Rums, Red Heart und Coruba, gestreckt worden sein und als der Wray & Nephew verbraucht war, soll dann eine Mischung aus jamaikanischem und martinikanischem Rum Agricole verwendet worden sein, um dem ursprünglichen Geschmack nahe zu kommen. [2][5][6][25-262] Doch wir werden später noch darauf eingehen, daß es der martinikanische Rum kein Rhum Agricole war, sondern ein traditionell aus Melasse hergestellter Rum.
Um 2010 tauchte jedoch eine alte Flasche des ursprünglichen Rums auf und konnte getestet werden. Sean Muldoon, Bar Manager des Merchant Hotels in Belfast, Nordirland, gehörte zu den Glücklichen, die den Mai Tai mit dem Originalrum verkosten durften und schreibt: „Der mit Wray & Nephew Rum, 17 Jahre, hergestellte Mai Tai läßt sich mit keinem anderen Drink vergleichen, den ich gekostet habe. Wenn für einen bestimmten Drink eine perfekte Spirituose konzipiert wurde, dann diese. Der Rum selbst war extrem aromatisch, reichhaltig, etwas beißend, dunkel, intensiv, abgerundet, sirupartig, rauchig – und wurde von den übrigen Zutaten, die in den Mai Tai kamen, vollkommen zur Geltung gebracht.“ Man sagt, der Wray & Nephew Rum sei ausschließlich im Pot-Still-Verfahren hergestellt und mit 77,2% abgefüllt worden. Durch einen Pot Still erhält Rum mehr Körper und eine Menge scharfer Ester, die bei langer Faßlagerung ausgeglichen werden. Das Faß fügt Karamell- und Vanillenoten hinzu. [2]
Wodurch nun der Originalrum am besten zu ersetzen sei, darüber gibt es viele Meinungen. Vorgeschlagen werden Appleton Gold 151, Appleton 30 Jahre, Lemon Hart Demerara 151 oder der im Pot Still hergestellte Inner Circle Green Dot. Man verwendet auch Mischungen verschiedener Rums. [2] Aber auch der Smith & Cross Navy Strength gehört zu den Empfehlungen. Er enthält ausschließlich Pot-Still-Destilate des Wedderburn- und Plummer-Stils, mit ihren Aromen von exotischen Früchten und Gewürzen. Er liefert Eleganz, Aroma und Komplexität eines historischen Jamaika-Rums des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Zwar nur 1-3 Jahre in Eichenfässer gereift, ergibt er doch einen schmackhaften Mai Tai. [3]
Interessant ist deshalb eine Analyse des 17-jährigen Wray & Nephew. In Trader Vics Buch aus dem Jahr 1972 schrieb er erstmals, daß im Original der 17jährige Wray & Nephew verwendet worden sei. Diesen Rum gab es zum Veröffentlichungszeitpunkt jedoch seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr. [18][19]
Was für ein Rum war der 17jährige Wray & Nephew? Viele gehen davon aus, er sei ein Rum mit mehr als 70 vol% Alkohol gewesen. Diese Meinung wird davon gestützt, daß bei Appleton vor einigen Jahren einige Flaschen dieses Rums aufgetaucht sind, von denen eine im Merchant Hotel in Belfast landete. Die Flaschen hatten – je nachdem, welcher Quelle man vertraut – einen Alkoholgehalt von 75 vol% oder 60 vol%, es handelte sich also um einen Overproof-Rum. Die Herkunft dieser Flaschen ist unklar. Es soll entweder ein Faß gefunden worden sein, oder aber einige Flaschen. Doch beide Varianten werfen Fragen auf: [19]
Wurde ein Faß gefunden, so war dies kein 17jähriger Rum mehr, sondern ein über 70jähriger. Ein Alkoholgehalt von 70 vol% wäre dann unwahrscheinlich. Auch darf man davon ausgehen, daß der originale 17jährige Wray & Nephew keine Single-Cask-Abfüllung gewesen ist, sondern eher ein Blend. Somit wäre der gefundene Rum nur ein Teil des Blends, entspräche also nicht dem originalen Rum und dürfte darüber hinaus aufgrund der langen Reifung im Faß geschmacklich sehr verschieden sein. Sollte der Faßinhalt jedoch tatsächlich dem originalen Blend entsprechen, stellt sich unwillkürlich die Frage, warum man den Blend statt in Flaschen in ein Faß abgefüllt und dann vergessen haben sollte. Aber wie gesagt, selbst dann wäre es kein 17jähriger, sondern ein über 70jähriger Rum, da im Faß weitere Reifungsprozesse stattgefunden haben. [19]
Wurden jedoch Flaschen gefunden, stellte sich die Frage, warum der Inhalt pechschwarz war. Der originale Rum wird von Trader Vic selbst als goldfarbener Rum beschrieben. Auch der 15jährige Wray & Nephews war deutlich golden in seiner Farbgebung. [19] Denkbar wäre es nun, daß der Flascheninhalt zwar dem Blend entsprach, jedoch in unverdünnter Form, und daher dunkler war. Daß bedeutet dann aber, das der originale Rum kein Overproof-Rum gewesen sein kann.[19]
Maria Gorbatschova äußert sich auf Mixology online treffend zu diesem Thema. Zunächst beschreibt sie, wie sich in Flaschen abgefüllter Wein im Laufe der Zeit verändert. Unter der Überschrift »Ein originaler Mai Tai? Leider nicht.« fährt sie dann fort: »Wie ist das bei Spirituosen? Schließlich verwendet man hier im Großen und Ganzen dasselbe Glas, dieselben Flaschengrößen und sogar dieselben Verschlüsse. Wir wissen mit absoluter Sicherheit, dass Wein unter diesen Bedingungen in geschlossenen Flaschen oxidiert. Wir wissen auch, dass Spirituosen ebenfalls von Oxidation beeinflusst werden können. Und doch werden uns bei Spirituosen geschlossene Flaschen als magische Zeitkapseln verkauft, die den Geschmack jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelang konservieren. Zumindest wird das, häufig in einem unbedachten Nebensatz, in zahlreichen Büchern und Artikeln behauptet. In der Theorie kann man sich also eine seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellte Flasche 17-jährigen Wray & Nephew Rum kaufen und damit einen original Mai Tai so zubereiten, wie ihn Trader Vic 1944 ersonn. Das ist eine schöne Vorstellung, nur leider keine realistische. Denn genau wie ein Wein verändert sich eine Spirituose mit der Lagerung. Vielleicht sind die Veränderungen dezenter und langsamer, sicherlich finden andere chemische Prozesse statt, und doch finden sie statt. Und das nicht erst nach ein paar hundert Jahren, sondern unter ungünstigen Umständen, sobald die Flasche die Destille verlässt. Vibration, Temperaturschwankungen, Licht, Oxidation: Bei falscher Handhabung können diese Vorgänge in vergleichsweise kurzer Zeit auch geschlossene Spirituosen negativ beeinflussen. Nehmen wir einmal an, eine Flasche wird über Jahre bei konstant niedriger Temperatur und Dunkelheit aufbewahrt. Passiert mit dem Inhalt dann nichts? „Wir haben selbst dann Veränderungen festgestellt, wenn die Flaschen bei perfekten Bedingungen gelagert wurde“, so Oscar Garza. „Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich nach einigen Jahren der Lagerung gar nichts verändert, ist verschwindend gering.“ Dabei können die Veränderungen auch dezent sein, komplett statisch bleibt die Flüssigkeit trotzdem nicht. Über lange Zeiträume konnte der Forscher sogar feststellen, dass Spirituosen mit einem niedrigen PH-Wert nicht nur mit Sauerstoff und Verschluss-Materialien reagierten, sondern sogar mit der Flasche selbst. Dabei gilt: umso niedriger der PH-Wert (so z.B. nach langer Lagerung im Holz), umso reaktionsfreudiger die Flüssigkeit. Nach über zehn Jahren hatte die Flüssigkeit Natrium aus dem Glas extrahiert, der PH-Wert lag nun im alkalischen Bereich.« [27]
Durch diese Betrachtungen wird klar, daß es sich bei den aufgefundenen Flaschen nicht um den originalen 17jährigen Wray & Nephew handeln kann, auch wenn dies natürlich nicht eindeutig beweisbar ist. Von Appleton (Wray & Nephew) ist in dieser Hinsicht wohl keine Hilfe zu erwarten. [19] Jedoch hilft ein Indizienbeweis weiter. Auf einem alten Bild, das auf Beachbum Berrys Internetauftritt gezeigt wurde, ist eine Flasche des 15jährigen Wray & Nephew abgebildet. Mit diesem Rum mixte Trader Vic seinen Mai Tai, nachdem der 17jährige nicht mehr erhältlich war. Man wird davon ausgehen dürfen, daß sich beide nicht grundlegend voneinander unterschieden, insbesondere was Grundcharakter, Farbe und Alkoholgehalt betrifft. Der Rum ist goldfarben, und wie Jeff Berry bestätigte, mit einem Alkoholgehalt von 43 vol%. Man darf also davon ausgehen, daß die 17jährige Abfüllung ebenfalls einen Alkoholgehalt zwischen 40 und 45 vol% gehabt haben dürfte. Daß er ein Overproof-Rum war, ist unter Berücksichtigung des zuvor geschriebenen eher unwahrscheinlich. Hinzu kommt, daß der Drink erfolgreich war und man deshalb unterstellen darf, daß der Rum relativ preiswert gewesen sein muß, da der Mai Tai sonst zu teuer im Verkauf gewesen wäre, als daß er massenhaft verkauft worden wäre. Mit einem Overproof-Rum wäre er im Einkauf relativ teuer gewesen. Außerdem ist es schwer vorstellbar, daß ein Drink mit 6 cl Overproof-Rum viele Liebhaber finden würde, da für die meisten Gäste eher leichte Rums die bevorzugte Wahl wären.[19]
Wir sind außerdem der Meinung, daß man auch die Namensgebung des Drinks in die Überlegung mit einbeziehen sollte. Damit der Drink „nicht aus dieser Welt“ ist, darf man doch vermuten, daß er vielschichtig und facettenreich ist. Nimmt man einen Overproof-Rum, der alle anderen Zutaten übertönt, ist dies eher nicht der Fall. Dann wäre es einfach nur ein Drink mit einem starken Rumprofil. Das Ausschlaggebende ist jedoch, daß offensichtlich erst durch die übrigen Zutaten etwas Unerwartetes und normal auf dieser Welt nicht vorhandenes entsteht. Der Drink muß also ein wohlausgewogenes Ganzes sein, in dem keine der Zutaten dominiert und sich die Aromen gegenseitig abwechseln und unterstützen.
Geht man nun davon aus, daß der originale 17jährige Wray & Nephew kein Overproof-Rum war, so erscheinen auch die nachfolgenden Rezepte von Trader Vic alle plausibel und nachvollziehbar: Nach dem Versiegen des 17jährigen Wray & Nephew wurde der ähnliche 15jährige eingesetzt. Nachdem auch dieser nicht mehr erhältlich war, setzte er eine Mischung aus Jamaika- und Martinique-Rum (Appleton Estate und Clement VSOP) ein. [19]
Es gibt jedoch Quellen, die die letze Aussage in Zweifel ziehen lassen. Ob Trader Vic nämlich wirklich einen Rhum Agricole eingesetzt hat, darf bezweifelt werden. Martin Cate schreibt in seinem Buch „Smugglers Cove“, daß es sich bei dem Martinique-Anteil, der später anstelle des 17jährigen Wray & Nephew verwendet worden wäre, nicht um einen Rhum Agricole gehandelt habe. Er begründet dies mit den Aromabeschreibungen für diesen Rum. Diese passten nicht zu einem Rhum Agricole. Er führt darüber hinaus aus, daß in den 1950er Jahren in den USA zwar Rhum Agricole aus Martinique erhältlich war, dieser aber viel zu teuer war, um ihn in Bars zu verwenden. Weit geläufiger war ein traditioneller, aus Melasse hergestellter Rum von den französischen Inseln, und dies können man auch in den Rumlisten von Trader Vic sehen. Dieser Rum sei auch einem „schwarzen Rum“ ähnlich, weshalb Trader Vic auch oft schreibe „Dark jamaica or Martinique rum“. Auch Don the Beachkomber beschreibe 1934 einen Rum aus Martinique mit „heavy-bodied, medium pungency“, also als kräftig und von mittlerer Schärfe, und so würde man einen Rhum Agricole nicht beschreiben. Trader Vic beschrieb selber in den 1940er Jahren Rums aus Martinique seien meist schwer im Körper, kaffeefarben, sehr ähnlich zu Jamaika Rums, aber in vielen Fällen hätten sie den trockenen, verbrannten Geschmack der Demerara Rums: „Martinique Rums: Commonly known as French rums, they are usually heavy in body, coffee-colored, very similar to Jamaica rums, but in many cases have the dry burned flavor of the Demeraras.“ Auch das ist keine Beschreibung eines Rhum Agricoles. [25-263][25-264]
Stimmt Trader Vics Entstehungsmythos?
Es gibt jedoch auch Stimmen, die Trader Vics Entstehungsgeschichte des Mai Tais anzweifeln. Andrew Willet schreibt in seinem Blog, der Mai Tai sei erstmals 1955 erwähnt worden, und es sei ein Brief von 1956 erhalten, in dem eine Kundin Trader Vic nach dem Rezept des Mai Tais frage, den sie in seiner Bar getrunken habe. Er antwortete darauf, der Drink werde „hier und im Royal Hawaiian serviert“. Er gebe nicht an, daß er den Drink erfunden habe, so wie er es später, um 1970, mit Nachdruck behauptete und angab, den Drink 1944 mit dem 17-jährigen Wray and Nephew erfunden zu haben. Andrew Willett meint, diese Geschichte der Entstehung im Jahre 1944 mit den hawaiianischen Freunden, die „Maita’i roa ae“ ausriefen, sei nur eine Erfindung. Er beschreibt, daß vor der (angeblich) ersten Erwähnung des Drinks in 1955 in den Fünfziger Jahren andere Dinge ebenfalls „Mai Tai“ genannt wurden, wie beispielsweise eine Katze oder ein Segelboot. Er hält es für möglich, daß all diese Dinge nach Mai Tai Sing, einer chinesisch-amerikanischen Tänzerin benannt worden seien, die in den späten 40er Jahren als Nachtklub-Tänzerin arbeitete und 1951 im Film „Golden Horde“ und 1953 in „Forbidden“, zusammen mit Tony Curtis, spielte. So hält er es für möglich, daß der Drink nicht 1944, sondern erst später entstanden und nach eben dieser Mai Tai Sing benannt worden sei und eventuell sogar von einem unbekannten Bartender erstmals entwickelt wurde. [4]
Ob diese Vermutung stimmt, mag jeder für sich entscheiden. Zudem gab es bereits 1915 ein Schiff namens „Maitai“ bei der Union Steamship Company, das zwischen Wellington und San Francisco fuhr. [10]
Hat Trader Vic den Mai Tai überhaupt erfunden?
Anmerung: An dieser Stelle hatten wir die These aufgestellt,daß der Mai Tai keine Erfindung von Trader Vic sein könnte, sondern vielmehr ein uralter Polinesischer Drink, dessen Wurzeln in Tahiti liegen könnten. Inzwischen haben wir jedoch festgestellt, daß diese These nicht weiter aufrecht erhalten werden kann.
Auch wenn Trader Vic angibt, er habe den Mai Tai erfunden, gibt es Aussagen, dies unwahrscheinlich erscheinen lassen. So gibt es wohl die Angabe des Royal Hawaiian Hotels, daß sie den Mai Tai bereits in den 1920er Jahren gemixt hätten. [12][13][14][17] Leider geben die Internetseiten, die dies anführen, nicht an, woher diese Angabe stammt; wir können sie also nicht nachprüfen. Leider ist auch das Wissen darüber im Royal Hawaiian Hotel verloren gegangen. Wie eine Anfrage unsererseits ergab, meint man dort, der Mai Tai sei von Trader Vic erfunden und 1953 nach Hawaii gelangt, wo er dann im Royal Hawaiian serviert wurde. [15] Andere Quellen erklären dies detaillierter, indem angegeben wird, die Matson Navigation Company hätten 1953 Victor Bergeron damit beauftragt, einen Drink für ihr neues Royal Hawaiian Hotel zu entwickeln. Dieser hätte dann eine Variante seines Mai Tais geschaffen, indem er Ananassaft hinzufügte, und dies sei die Variante, die noch heute im Hotel serviert werde. [16] Dies muß nicht unbedingt falsch sein; vielleicht wurde das Rezept des Mai Tais wirklich von Trader Vic „modernisiert“; serviert wurde er im Hotel jedoch schon zuvor. Dieses neue Rezept mit Ananassaft [16] hat jedoch nichts mit dem zu tun, was wir unter einem Mai Tai verstehen.
Ein paar Angaben zum Hotel seien im Rahmen dieser Abhandlung gemacht. Das erste Royal Hawaiian Hotel wurde 1872 eröffnet und 1917 in ein YMCA-Gebäude umgewandelt, [23] doch anscheinend besteht keine Verbindung zu dem von uns gemeinten Hotel. Dieses (zweite) Royal Hawaiian Hotel wurde am 1. Februar 1927 eröffnet. Der Eigentümer ging jedoch 1929 bankrott, das Hotel wurde 1932 von Matson übernommen. Im Zweiten Weltkrieg war das Hotel für Touristen geschlossen und nur für amerikanische Soldaten zugänglich. 1960 wurde es an Sheraton verkauft, 1974 wurde es von der Kyo-ya Company Limited übernommen. [7] Bei dieser Geschichte verwundert es nicht, daß die Unterlagen und das Bewußtsein darüber, daß im Hotel schon vor 1953 der Mai Tai serviert wurde, verlorengegangen ist, insbesondere, da das ursprünliche Hotel bankrott ging und erst drei Jahre später einen neuen Eigentümer fand. Auffällig ist auch, daß Trader Vic den Mai Tai offensichtlich anfänglich gar nicht Mai Tai genannt hatte. Ursprünglich hieß er wohl „Trader Vic Punch“ und erschien gedruckt 1951 in „Trader Vic’s Food and Drink“ und 1952 in „Trader Vic’s Kitchen Kibitzer“. [8] Auch wird von „Trader Vic’s“ auf der Website selber angegeben, Trader Vic hätte den Mai Tai erst in den Fünziger Jahren nach Honolulu gebracht: „During the early 1950’s Trader Vic took the Mai Tai to Honolulu where its fame spread like wildfire“. [11]
Ethymologisches zum Mai Tai
Der Name stammt aus dem Tahitianischen, „maita’i“ bedeutet „good, beautiful, agreeable“, also gut, schön, angenehm. Auf hawaiianisch hieße es hingegen „maika‘i“. [8][9]
Epilog
Die Geschichte des Mai Tais ist also etwas verwirrend. Seit seiner Entstehung sind mindestens 70 Jahre vergangen. Die Rezepturen des Mai Tais können erheblich variieren. Grundlage ist immer Rum und Limettensaft. Es gibt Rezepte, die Orangensaft, Passionsfruchtsaft, Grapefruitsaft, Mandelsirup oder Amaretto, Falernumsirup, einfachen Sirup, Kandiszuckersirup, Vanillesirup, Orangen- oder Aprikosenlikör, Grenadine oder Maraschinosaft oder auch Magenbitter verwenden. Als Garnierung findet man Limetten-, Orangen- oder Ananasscheiben, Kirsche, Minze, Orchideen, Schirmchen, Swizzle Sticks. Manchmal wird hochprozentiger Rum darübergegossen und angezündet. Das „Originalrezept“ nennt hingegen nur Rum, Limettensaft, Curaçao, Orgeat und Zuckersirup, garniert mit einer Limettenschale, einem Minzzweigchen. Die Orchideengarnierung lassen wir einmal außer Betracht. [2]
Quellen
Anistatia Miller & Jared Brown: Spirituous Journey. A History of Drink. Book Two: From Publicans to Master Mixologists. First Edition, Mixellany Limited, London, 2009. ISBN 0-9781907434-06-8. Seite 229.
1966 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 67. Mai-Tai Cocktail.
2 oz. Dark Rum (151° Proof). 1/2 Lime Juice 3 dashes Curacao. 3 dashes Apricot liqueur. Shake with shaved ice and pour unstrained into Champage glass. Decorate with Pineapple Stick, one small orchid and straws.
1971 Anonymus: Tropical Recipes. Standard Recipes. Mai Tai.
(Build) Large Old Fashioned glass or Mai Tai glass, fill fine ice 1 Lime, squeeze and drop 1 Jigger Pineapple juice 1 “ White Rum 1 “ Jamaica Rum 1 Dash simple syrup 1 “ Orgeat 1 “ Curacao Stir well Float Apricot Liqueur on top Garnish, pineapple stick, Cherry, Lime slice and Orchid if available Serve with straws.
1972 Anonymus: Recipes – Wines and Spirits. Seite 31. Mai Tai.
To make 1 cocktail Juice of 1/2 lime 1/2 ounce apricot brandy 1/2 ounce curaçao 2 ounces dark Jamaica rum 3 to 4 ice cubes 1 stick fresh pineapple, about 1/2 inch wide and 2 to 3 inches long A 4-ounce cocktail glass, chilled Combine the juice of half a lime, the apricot brandy, curaçao, rum and ice cubes in a mixing glass. Place a shaker on top of the mixing glass and, grasping them together firmly with both hands, shake vigorously. Remove the shaker, place a strainer on top of the mixing glass, and pour into a cock- tail glass. Garnish with a stick of fresh pineapple.
1972 Leo Cotton: Old Mr. Seite 61. Mai Tai.
1/2 Teaspoon Powdered Sugar 2 oz. Old Mr. Boston Imported Rum 1 oz. Curacao 1/2 oz. Orgeat or any almond flavoured syrup 1/2 oz. Grenadine 1/2 oz. Fresh Lime Juice Shake well with cracked ice and strain into large Old Fashioned cocktail glass about 1/3 full with crushed ice. Decorate with Mara- schino cherry speared to wedge of preferably fresh pineapple. For a hair raiser top with a dash of 151 proof rum and for a real Hawaiian effect float an orchid on each drink. Serve with straws.
1972 Trader Vic: Trader Vic’s Bartender’s Guide. Seite 162. Mai Tai.
There has been a lot of conversation over the beginning of the Mai Tai. And I want to get the record straight. I originated the Mai Tai. Many others have claimed credit. Some claim it was originated in Tahiti. All this aggravates my ulcer completely. The drink was never introduced by me into Tahiti except informally through our good friends, Eastham and Carrie Guild. In 1944, after success with several exotic rum drinks, I felt a new drink was needed. I thought about all the really suc- cessful drinks: martinis, Manhattans, daiquiris . . . all basi- cally simple drinks. I was at the service bar in my Oakland restaurant. I took down a bottle of seventeen-year-old rum. It was J. Wray Nephew from Jamaica — surprisingly golden in color, medium bodied, but with the rich pungent flavor particular to the Jamaican blends. The flavor of this great rum wasn’t meant to be overpowered with heavy additions of fruit juices and flavorings. I took a fresh lime, added some orange curaçao from Holland, a dash of rock candy syrup, and a dollop of French orgeat for its subtle almond flavor. I added a generous amount of shaved ice and shook it vigorously by hand to produce the marriage I was after. Half the lime shell went into each drink for color; and I stuck in a branch of fresh mint. I gave the first two of them to Ham and Carrie Guild, friends from Tahiti, who were there that night. Carrie took one sip and said, „Mai Tai — Roa Aé.“ In Tahitian this means „Out of this world — the best.“ Well, that was that. I named the drink „Mai Tai.“ The drink enjoyed great acceptance over the next few years in California, and in Seattle when we opened Trader Vic’s there in 1948. In 1953, I took the Mai Tai to the Hawaiian Islands when I went down for the Matson Steamship Lines — to formalize drinks for the bars at their Royal Hawaiian, Moana, and Surfrider hotels. Any old Kamaaina can tell you about this drink and of its rapid spread throughout the islands. In 1954, we further introduced the Mai Tai when we in- cluded it among other new drinks in bar service for the Ameri- can President Lines. Now it is estimated that they serve several thousand Mai Tais daily in Honolulu alone; and we sell many more than that daily in our twenty Trader Vic’s restaurants throughout the world. Anybody who says I didn’t create this drink is a dirty stinker.
MAI TAI
1 lime 1/2 ounce orange curaçao 1/4 ounce rock candy syrup 1/4 ounce orgeat syrup 2 ounces Trader Vic Mai Tai rum or 1 ounce dark Jamaica rum and 1 ounce Martinique rum Cut lime in half; squeeze juice over shaved ice in a mai tai (double old fashioned) glass; save one spent shell. Add re- maining ingredients and enough shaved ice to fill glass. Hand shake. Decorate with spent lime shell, fresh mint, and a fruit stick.
MAI TAI (using commercial mix)
2 ounces Trader Vic Mai Tai mix 2 ounces Trader Vic Mai Tai rum Fill mai tai (double old fashioned) glass with shaved ice. Add mix and rum, and shake. Decorate with fresh mint, a fruit stick and fresh lime if you wish.
1973 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 67. Mai-Tai Cocktail.
2 oz. Dark Rum (151° Proof). 1/2 Lime Juice 3 dashes Curacao, 3 dashes Apricot Liqueur. Shake with shaved Ice and pour unstrained into Champagne Glass. 1 dash of Almond Extract. Decorate with Pineapple Stick, one small Orchid and straws.
1976 Brian F. Rea – Brian’s Booze Guide. Seite 64. Mai Tai.
Build in double old fashioned glass filled with shaved ice. 1 1⁄2 ounces light Rum Fill 3⁄4 with Mai Tai mix Pour 3⁄4 ounce Jamaica Rum on top, stir Garnish with cherry, orange slice, pineapple spear
1976 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 100. Mai-Tai.
1/2 teaspoon Powdered Sugar. 2 oz. Rum. 1 oz. Triple Sec. 1 tablespoon Orgeat or Almond Flavored Syrup. 1 tablespoon Grenadine. 1 tablespoon Lime Juice. Shake with ice and strain in to large old-fashioned glass about 1/3 full with crushed ice. Decorate with Mara- schino cherry speared to wedge of pineapple.
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 191. Mai Tai.
Trader Vie concocted this rum specialty in 1944 and according to him it was named as a resuit of the satisfaction expressed by two of his friends who first sampled his invention and then said, „Mai Tai Roa Ae“ which in Tahitian means „Out of this world . . . the best.“
double old fashioned glass build fill with shaved ice 1 1/2 oz lime juice 1/2 oz orange curaçao 1/2 oz rock candy syrup [ oz orgeat 1/2 oz orgeat 2 oz Trader Vic’s Mai Tai rum OR 1 oz dark Jamaica rum and 1 oz Martinique rum Hand shake in glass decorate with half lime shell fresh mint and fruit stick
Other recipes for a mai tai include: (a) 2 1/2 oz rum . 3/4 oz orange curaçao . 1/2 oz orgeat . 1/2 oz grenadine . 1 oz lime juice . fruit garnish . float of 151 proof rum
(b) 2 oz dark rum . 1/2 oz orange curaçao . 1/2 oz apricot flavored brandy . 1 1/2 oz lime juice, garnish, etc.
(c) 1 1/2 oz rum . 3/4 oz lime juice . 1/4 oz triple sec . 1/4 oz orgeat . garnish with fruit, etc.
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 333. Mai Tai.
Double Old Fashioned Shake Glass 1 oz light rum 1 oz dark rum 1-1/2 oz lime juice 1/2 oz orange curacao 1/4 oz grenadine 1/2 oz orgeat syrup 1/4 oz Falernum Fill with crushed ice Fruit garnish
1980 Anonymus: Manual del bar. Seite 137. Mai Tai.
MAI TAI 25 gramos de ron blanco
Batido. 25 gramos de ron oro Vaso de whisky. 20 gramos de curacao . Orange . 10 gramos de jarabe de . almendras . 15 gramos de jugo de lima . o limón . 5 gramos de granadina . Hielo hasta la mitad del va- . so y encima hielo grani- . zado, decorar con una ra- . mita de menta, cereza y . ananá.
2004 Mixology. Ausgabe 6. Juli / August 2004. The Tiki Issue. Seite 33. Mai Tai, Mixology Rezeptur. 4 cl Appleton 12 years; 2 cl La Mauny weißer Rhum Agricole; 1 cl Dry Orange Curacao; 2 cl Mandelsirup; 2 cl Limettensaft.
2004 Mixology. Ausgabe 6. Juli / August 2004. The Tiki Issue. Seite 33. Mai Tai, Trader Vic’s Original Formula. 2 ounces 17-year-old J. Wray & Nephew Jamaican Rum; 1/2 ounce French Garnier Orgeat; 1/2 ounce Holland Orange Curaçao; 1/4 ounce Rock Candy Syrup; juice from one lime; garnish: 1/2 lime shell, sprig of mint.
2004 Mixology. Ausgabe 6. Juli / August 2004. The Tiki Issue. Seite 33. Trader Vic’s aktuelle Rezeptur. 2 ounces Trader Vic’s Mai Tai Rum; 4 ounces Trader Vic’s Mai Tai Mix; juice of one large lime.
2006 Mixology. Sonderausgabe Mai 2006. 200 Jahre Cocktail 1806-2006. Seite 70. Trader Vic’s Mai Tai. 6 cl 17-year-old J. Wray & Nephew Jamaican Rum; 1-2 cl French Garnier Orgeat; 1-2 cl Holland Orange Curacao; 1 cl Rock Candy Syrup; Saft einer Limette; Garnierung: 1 Minzzweig.
2009 Anistatia Miller & Jarred Brown: Spirituous Journey. A History of Drink. Book Two. Seite 227. Trader Vic Mai Tai: 8 parts 17-year old J. Wray & Nephew Rum over shaved ice; add juice from one lime; 2 parts curacao; 1 part rock candy syrup; 2 parts orgeat; shake vigorously; add a sprig of fresh mint.
2009 Anistatia Miller & Jarred Brown: Spirituous Journey. A History of Drink. Book Two. Seite 227. Don The Beachcomber Mai Tai: 6 parts Myer’s Plantation rum; 4 parts Cuban rum; 3 parts lime juice; 4 parts grapefruit juice; 1 part Falernum; 2 parts Cointreau; 2 dashes Angostura bitters; 1 dash pernod; shell of squeezed lime; 1 cup of cracked ice; shake for 1 minute; garnish with four sprigs of mint; add a spear of pineapple.
2010 Mixology 5/2010. Seite 55. Mai Tai (historisches Rezept von 1944). 6 cl 17-Jahre alten Wray & Nephew Rum; 3 cl Limettensaft; 1,5 cl Curacao Orange; 0,75 cl Orgeat; 0,75 cl Kandiszuckersirup (2:1 einfacher Sirup); Garnierung: halbe Limettenschale und Minzezweig.
2010 Mixology 5/2010. Seite 56. Mai Tai von „Gaz“ Regan: 4,5 cl 10 Cane Rum; 1,5 cl Wray & Nephew Overproof Rum; 1,5 cl Grand Marnier; 0,75 cl Orgeat Sirup; 1,5 cl Limettensaft; Garnierung: Minzezweigchen.
2010 Jason Kosmas & Dushan Zaric: Speakeasy, Classic Cocktails reimaged, from New York’s Employees Only Bar. Seite 101. Mai Tai. 1 1/2 ounces Flor de Caña 12-year-old rum; 3/4 ounce Marie Brizard orange Curaçao; 3/4 ounce orgeat or almond syrup; 1 ounce lime juice; garnish: 1 mint sprig, 1 lime wheel.
2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 1. Seite 408. Mai Tai, Trader Vic’s. 3 cl Jamaika Rum; 3 cl Martinique Rum; 1,5 cl Orange Curaçao; 1 BL Mandelsirup; 1 cl Zuckersirup; 3 cl Limettensaft; Garnitur: Minzzweig, ausgepresste Limettenhälfte.
2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 2. Seite 252. Mai Tai, Don The Beachcomber. 4,5 cl British Navy Style Rum; 3 cl goldener kubanischer Rum; 2 cl Limettensaft; 3 cl Pink Grapefruitsaft; 1 cl Falernum; 1,5 cl Triple Sec; 2 Dashes Angostura Bitters; 2 Dashes Absinth: Garnitur: Limettenzeste, Minze.
2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 168. Mai-Tai. 3 cl Banks 5 Island Rum; 2 cl Rhum Clément V.S.O.P.; 3 cl Limettensaft; 1,5 cl Marie Brizard Curaçao Orange; 1,5 cl Kassatly Chtaura Orgeat; Garnitur: Minzezweig.
2013 Tristan Stephenson: The Curious Bartender. Seite 165. Mai Tai. 25 ml Trois Rivieres blanc rum; 25 ml Myer’s jamaican rum; 12,5 ml orange curaçao; 25 ml lime juice; 8 ml orgeat syrup; 8 ml sugar syrup; garnish: pineapple wedge, cherry. a splash of overproof rum on top.
2014 David Kaplan, Nick Fauchald, Alex Day: Death & Co. Seite 144. Mai Tai. 1 lime wedge; 1 ounce El Dorado 15-year rum; 1 ounce Appleton Estate V/X rum; 1/4 ounce La Favorite rhum agricole blanc; 1/2 ounce Rhum Clément créole shrubb; 1 ounce lime juice; 3/4 ounce orgeat; 1 dash Angostura bitters; garnish: 1 mint bouquet.
2015 Duggan McDonnell: Drinking the devil’s acre. Seite 53. The Mai Tai. 60 ml Sergeant Classick gold rum; 20 ml lime juice; 15 ml almond syrup; 10 ml curaçao; 10 ml Cocktail Syrup. Garnish: 1/2 spent lime. Cocktail Syrup, Seite 59: 9 cups water; 7 cups granulated sugar; 1 cup brown sugar; 1 cup turbinado sugar; peel of 2 lemons; peel of 1 orange; 2 tsp salt; 1/2 cup silver rum; 1/4 cup cream sherry.
2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 185. Mai Tai. 30 ml Appleton Estate Extra; 30 ml Clement VSOP; 15 ml Pierre Ferrand Curaçao; 30 ml Limettensaft; 7 ml Orgeat; Garnierung: Minzzweg, Limettenscheibe.
2016 Brian Silva: Mixing in the Right Circles at Balthazar London. Seite 83. Mai Tai. 35ml Myer’s Dark Rum; 35 ml Bacardi White Rum; 15 ml Velvet Falernum; 75 ml orange juice; 15 ml lime juice; 5 ml orgeat syrup; 5 ml gomme; garnish: fruit slices.
2016 Martin Cate: Smuggler’s Cove. Seite 261. Mai Tai. 3/4 ounce lime juice; 1/4 ounce SC Mai Tai Rhich Simple Syrup; 1/4 ounce SC orgeat syrup; 1/2 ounce Pierre Ferrand dry curaçao; 2 ounces blended aged rum.
2017 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 237. Mai Tai. 1 ounce lime juice; 1 ounce dark Jamaican rum (Appleton, Myer’s); 1 ounce aged Martinique rum (Rhum Clément, Rhum JM); 1/2 ounce orange curaçao; 1/2 ounce orgeat syrup; 1/4 ounce simple syrup; garnish: mint sprig.
2017 Jim Meehan: Meehan’s Bartender Manual. Seite 264. Mai Tai. 1 oz. Clément Premiére Canne rhum; 1 oz. Appleton Estate Reserve rum; 0,75 oz. lime juice; 0,75 oz. Small Han Foods orgeat; 0,5 oz. Pierre Ferrand dry curaçao; garnish: 1 mint sprig.
2018 Alex Day, Nick Fauchald, David Kaplan: Cocktail Codex. Seite 136. Mai Tai. 1 ounce Appleton Estate Reserve Blend rum; 1 ounce La Favorite Coeur de Canne rhum agricole blanc; 1/4 ounce Grand marnier; 1 ounce lime juice; 1/2 ounce House Orgeat; 1/4 ounce simple syrup; 1 dash Angostura bitters; garnish: 1 mint bouquet.
Royal Hawaiian,http://www.royal-hawaiian.com/dining/cocktail-culture: 1 oz. Bacardi Rum; 1 tsp. Cherry Vanilla Puree; ½ oz. Amaretto di Saronno; ½ oz. Cointreau; 1 oz. Fresh Govinda Orange Juice; 2 oz. Fresh Govinda Pineapple Juice; ½ oz. Whaler’s Dark Rum Float. Float with Whaler’s Dark Rum, garnish with a parasol with cherry, pineapple and lime wedge.
Der Mai Tai ist ein Klassiker, und man kann streiten, wer ihn erfunden hat, mit welcher Rezeptur er zubereitet werden muß und welcher Rum der richtige ist. Wir haben uns daher einmal mit ihm näher beschäftigt.
45 ml Smith & Cross Jamaica Navy Strength Rum
15 ml Wray & Nephew White Overproof Rum
30 ml Limettensaft
20 ml Meneau Orgeat
10 ml Pierre Ferrand Curaçao
Garnitur: Minzzweig
Zubereitung: Geschüttelt und in einem großen Tumbler mit üblicherweise gestoßenem Eis serviert. Wir nehmen hingegen kleine Eiswürfelchen.
Alternativ und von uns aktuell bevorzugt:
60 ml Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength Rum
30 ml Limettensaft
15 ml Meneau Orgeat *
10 ml Hiebl Bitterorangengeist
5 ml Zuckersirup (2:1) *
(Minzzweig)
Zubereitung: 3 Eiswürfel, 8 Sekunden (24 Mal) geschüttelt, in einen Tumbler mit Eis geben, mit Minzezweig garnieren. * Bei natürlichem Orgeat 20 ml und weniger Zuckersirup.
Trader Vic und Don The Beachcomber
Der Mai Tai kann als einer der berühmtesten und beliebtesten Tiki-Cocktails gelten. Seine Erfindung nehmen zwei Bartender für sich in Anspruch: Victor Bergeron alias Trader Vic und Donn Beach alias Don the Beachcomber.
Eingeleitet wurde die Tiki-Ära von Donn Beach, 1933 nach dem Ende der Prohibition. Seine Bar war als Südseeparadies eingerichtet und wurde innerhalb kürzester Zeit ein Treffpunkt von Hollywood-Berühmtheiten. [2] Er will den Mai Tai 1933 erfunden haben. Diese Behauptung läßt sich nicht verifizieren, man darf aber davon ausgehen, daß er möglicherweise einen Drink dieses Namens kreiert hat. [1] [2] [5] [6] [18] Allerdings hat sein Mai Tai eine grundsätzlich unterschiedliche Rezeptur als die von Trader Vic. Man liest, daß dessen Mai Tai eventuell auf einen anderen Drink Donn Beachs zurückgeht. Donn Beachs „Q. B. Cooler“ hatte geschmackliche Ähnlichkeiten mit Trader Vics Mai Tai, jedoch war bei gleichem Geschmacksprofil die Rezeptur grundverschieden. Die Rezeptur des „Q. B. Cooler“ wollen wir für die Interessierten an dieser Stelle also nennen: 4,5 cl Jamaika-Rum, 3 cl kubanischer Rum, 1,5 cl Cointreau, 1,5 cl Falernum, 2 Dashes Pernod, 1 Dash Angostura Bitters, 3 cl Grapefruitsaft, 2 cl Limettensaft. Vielleicht hat Trader Vic versucht, den Q. B. Cooler geschmacklich zu imitieren, vielleicht aber auch nicht. Hinweise darauf gibt es jedenfalls keine, [1] [2] [6] [18] so lesen wir.
Man liest teilweise auch, Trader Vics Mai Tai blieb bis 25 Jahre nach seiner Entstehung unbekannt, denn die Tiki-Barbesitzer hielten ihre Rezepte streng geheim, und teilweise wußten nicht einmal die Bartender, welche Zutaten verwendeten. [2] [18]
Trader Vics Entstehungsgeschichte des Mai Tais
Einige Quellen schreiben, Trader Vics Rezeptur des Mai Tais erschien erst 1972 in einer Neuauflage von „Trader Vic’s Bartender’s Book“, andere Quellen nennen das Jahr 1947 und sein Buch „Bartender’s Guide“. [5] [6] [18]
Dort berichtet Trader Vic:
„1944, nach dem Erfolg meiner exotischen Rum-Mix-Getränke, hielt ich es für an der Zeit, einen neuen Drink zu kreieren. Ich dachte über die großen, erfolgreichen Drinks nach – Martinis, Manhattans, Daiquiris … alle basierten auf einer recht einfachen Rezeptur. … Ich stand hinter dem Tresen meines Restaurants in Oakland, holte eine 17 Jahre alte Rumflasche herunter, einen J. Wray Nephew aus Jamaika, erstaunlich goldfarben, mittelstark, aber mit diesem für die jamaikanischen Verschnitte typischen pikanten Aroma. Ich nahm eine frische Limette, fügte etwas holländischen Curacao Orange, einen Schuss Kandiszuckersirup und einen Tropfen französisches Orgeat hinzu, um einen leichten Mandelgeschmack zu bekommen. Eine gute Portion geschabtes Eis und ein kräftiges Durchschütteln bewirkte die Verbindung, die mir vorschwebte. Die Hälfte der Limettenschalen fügte ich wegen der Farbe hinzu. Ich steckte ein frisches Minzezweigchen hinein und gab Ham und Carrie Guild, zwei Freunden aus Hawaii, die an diesem Abend bei mir zu Gast waren, zwei Becher. Carrie nahm einen Schluck und sagte: Mai tai [HINWEIS: die richtige Schreibweise wäre Maita’i] roa ae!, was im Tahitianischen »nicht von dieser Welt« bedeutet. Tja, so war das. Den Drink taufte ich »Mai Tai«.“ [1] [2] [5] [6] [18][25-262]
Auch schrieb Trader Vic „Anybody who says I didn’t create this drink is a dirty stinker“, daß also jeder, der behauptet, er habe den Drink nicht erfunden, ein dreckiger Stinker sei. Er stritt heftig mit Donn Beach darüber, wer von beiden den Mai Tai erfunden habe, und es kam deshalb auch zu Rechtsstreitigkeiten. [18]
Welcher Rum ist der richtige?
Der 17jährige Wray & Nephew ist leider nicht mehr erhältlich. Der Mai Tai war sehr beliebt, und so kaufte Trader Vic sämtliche Vorräte auf, griff danach auf eine 15jährige Abfüllung zurück, bis auch dieser Rum verbraucht war. Mitte der Fünfziger Jahre soll der 15jährige Wray & Nephew mit anderen jamaikanischen Rums, Red Heart und Coruba, gestreckt worden sein und als der Wray & Nephew verbraucht war, soll dann eine Mischung aus jamaikanischem und martinikanischem Rum Agricole verwendet worden sein, um dem ursprünglichen Geschmack nahe zu kommen. [2] [5] [6] [25-262] Doch wir werden später noch darauf eingehen, daß es der martinikanische Rum kein Rhum Agricole war, sondern ein traditionell aus Melasse hergestellter Rum.
Um 2010 tauchte jedoch eine alte Flasche des ursprünglichen Rums auf und konnte getestet werden. Sean Muldoon, Bar Manager des Merchant Hotels in Belfast, Nordirland, gehörte zu den Glücklichen, die den Mai Tai mit dem Originalrum verkosten durften und schreibt: „Der mit Wray & Nephew Rum, 17 Jahre, hergestellte Mai Tai läßt sich mit keinem anderen Drink vergleichen, den ich gekostet habe. Wenn für einen bestimmten Drink eine perfekte Spirituose konzipiert wurde, dann diese. Der Rum selbst war extrem aromatisch, reichhaltig, etwas beißend, dunkel, intensiv, abgerundet, sirupartig, rauchig – und wurde von den übrigen Zutaten, die in den Mai Tai kamen, vollkommen zur Geltung gebracht.“ Man sagt, der Wray & Nephew Rum sei ausschließlich im Pot-Still-Verfahren hergestellt und mit 77,2% abgefüllt worden. Durch einen Pot Still erhält Rum mehr Körper und eine Menge scharfer Ester, die bei langer Faßlagerung ausgeglichen werden. Das Faß fügt Karamell- und Vanillenoten hinzu. [2]
Wodurch nun der Originalrum am besten zu ersetzen sei, darüber gibt es viele Meinungen. Vorgeschlagen werden Appleton Gold 151, Appleton 30 Jahre, Lemon Hart Demerara 151 oder der im Pot Still hergestellte Inner Circle Green Dot. Man verwendet auch Mischungen verschiedener Rums. [2] Aber auch der Smith & Cross Navy Strength gehört zu den Empfehlungen. Er enthält ausschließlich Pot-Still-Destilate des Wedderburn- und Plummer-Stils, mit ihren Aromen von exotischen Früchten und Gewürzen. Er liefert Eleganz, Aroma und Komplexität eines historischen Jamaika-Rums des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Zwar nur 1-3 Jahre in Eichenfässer gereift, ergibt er doch einen schmackhaften Mai Tai. [3]
Interessant ist deshalb eine Analyse des 17-jährigen Wray & Nephew. In Trader Vics Buch aus dem Jahr 1972 schrieb er erstmals, daß im Original der 17jährige Wray & Nephew verwendet worden sei. Diesen Rum gab es zum Veröffentlichungszeitpunkt jedoch seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr. [18] [19]
Was für ein Rum war der 17jährige Wray & Nephew? Viele gehen davon aus, er sei ein Rum mit mehr als 70 vol% Alkohol gewesen. Diese Meinung wird davon gestützt, daß bei Appleton vor einigen Jahren einige Flaschen dieses Rums aufgetaucht sind, von denen eine im Merchant Hotel in Belfast landete. Die Flaschen hatten – je nachdem, welcher Quelle man vertraut – einen Alkoholgehalt von 75 vol% oder 60 vol%, es handelte sich also um einen Overproof-Rum. Die Herkunft dieser Flaschen ist unklar. Es soll entweder ein Faß gefunden worden sein, oder aber einige Flaschen. Doch beide Varianten werfen Fragen auf: [19]
Wurde ein Faß gefunden, so war dies kein 17jähriger Rum mehr, sondern ein über 70jähriger. Ein Alkoholgehalt von 70 vol% wäre dann unwahrscheinlich. Auch darf man davon ausgehen, daß der originale 17jährige Wray & Nephew keine Single-Cask-Abfüllung gewesen ist, sondern eher ein Blend. Somit wäre der gefundene Rum nur ein Teil des Blends, entspräche also nicht dem originalen Rum und dürfte darüber hinaus aufgrund der langen Reifung im Faß geschmacklich sehr verschieden sein. Sollte der Faßinhalt jedoch tatsächlich dem originalen Blend entsprechen, stellt sich unwillkürlich die Frage, warum man den Blend statt in Flaschen in ein Faß abgefüllt und dann vergessen haben sollte. Aber wie gesagt, selbst dann wäre es kein 17jähriger, sondern ein über 70jähriger Rum, da im Faß weitere Reifungsprozesse stattgefunden haben. [19]
Wurden jedoch Flaschen gefunden, stellte sich die Frage, warum der Inhalt pechschwarz war. Der originale Rum wird von Trader Vic selbst als goldfarbener Rum beschrieben. Auch der 15jährige Wray & Nephews war deutlich golden in seiner Farbgebung. [19] Denkbar wäre es nun, daß der Flascheninhalt zwar dem Blend entsprach, jedoch in unverdünnter Form, und daher dunkler war. Daß bedeutet dann aber, das der originale Rum kein Overproof-Rum gewesen sein kann. [19]
Maria Gorbatschova äußert sich auf Mixology online treffend zu diesem Thema. Zunächst beschreibt sie, wie sich in Flaschen abgefüllter Wein im Laufe der Zeit verändert. Unter der Überschrift »Ein originaler Mai Tai? Leider nicht.« fährt sie dann fort: »Wie ist das bei Spirituosen? Schließlich verwendet man hier im Großen und Ganzen dasselbe Glas, dieselben Flaschengrößen und sogar dieselben Verschlüsse. Wir wissen mit absoluter Sicherheit, dass Wein unter diesen Bedingungen in geschlossenen Flaschen oxidiert. Wir wissen auch, dass Spirituosen ebenfalls von Oxidation beeinflusst werden können. Und doch werden uns bei Spirituosen geschlossene Flaschen als magische Zeitkapseln verkauft, die den Geschmack jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelang konservieren. Zumindest wird das, häufig in einem unbedachten Nebensatz, in zahlreichen Büchern und Artikeln behauptet. In der Theorie kann man sich also eine seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellte Flasche 17-jährigen Wray & Nephew Rum kaufen und damit einen original Mai Tai so zubereiten, wie ihn Trader Vic 1944 ersonn. Das ist eine schöne Vorstellung, nur leider keine realistische. Denn genau wie ein Wein verändert sich eine Spirituose mit der Lagerung. Vielleicht sind die Veränderungen dezenter und langsamer, sicherlich finden andere chemische Prozesse statt, und doch finden sie statt. Und das nicht erst nach ein paar hundert Jahren, sondern unter ungünstigen Umständen, sobald die Flasche die Destille verlässt. Vibration, Temperaturschwankungen, Licht, Oxidation: Bei falscher Handhabung können diese Vorgänge in vergleichsweise kurzer Zeit auch geschlossene Spirituosen negativ beeinflussen. Nehmen wir einmal an, eine Flasche wird über Jahre bei konstant niedriger Temperatur und Dunkelheit aufbewahrt. Passiert mit dem Inhalt dann nichts? „Wir haben selbst dann Veränderungen festgestellt, wenn die Flaschen bei perfekten Bedingungen gelagert wurde“, so Oscar Garza. „Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich nach einigen Jahren der Lagerung gar nichts verändert, ist verschwindend gering.“ Dabei können die Veränderungen auch dezent sein, komplett statisch bleibt die Flüssigkeit trotzdem nicht. Über lange Zeiträume konnte der Forscher sogar feststellen, dass Spirituosen mit einem niedrigen PH-Wert nicht nur mit Sauerstoff und Verschluss-Materialien reagierten, sondern sogar mit der Flasche selbst. Dabei gilt: umso niedriger der PH-Wert (so z.B. nach langer Lagerung im Holz), umso reaktionsfreudiger die Flüssigkeit. Nach über zehn Jahren hatte die Flüssigkeit Natrium aus dem Glas extrahiert, der PH-Wert lag nun im alkalischen Bereich.« [27]
Durch diese Betrachtungen wird klar, daß es sich bei den aufgefundenen Flaschen nicht um den originalen 17jährigen Wray & Nephew handeln kann, auch wenn dies natürlich nicht eindeutig beweisbar ist. Von Appleton (Wray & Nephew) ist in dieser Hinsicht wohl keine Hilfe zu erwarten. [19] Jedoch hilft ein Indizienbeweis weiter. Auf einem alten Bild, das auf Beachbum Berrys Internetauftritt gezeigt wurde, ist eine Flasche des 15jährigen Wray & Nephew abgebildet. Mit diesem Rum mixte Trader Vic seinen Mai Tai, nachdem der 17jährige nicht mehr erhältlich war. Man wird davon ausgehen dürfen, daß sich beide nicht grundlegend voneinander unterschieden, insbesondere was Grundcharakter, Farbe und Alkoholgehalt betrifft. Der Rum ist goldfarben, und wie Jeff Berry bestätigte, mit einem Alkoholgehalt von 43 vol%. Man darf also davon ausgehen, daß die 17jährige Abfüllung ebenfalls einen Alkoholgehalt zwischen 40 und 45 vol% gehabt haben dürfte. Daß er ein Overproof-Rum war, ist unter Berücksichtigung des zuvor geschriebenen eher unwahrscheinlich. Hinzu kommt, daß der Drink erfolgreich war und man deshalb unterstellen darf, daß der Rum relativ preiswert gewesen sein muß, da der Mai Tai sonst zu teuer im Verkauf gewesen wäre, als daß er massenhaft verkauft worden wäre. Mit einem Overproof-Rum wäre er im Einkauf relativ teuer gewesen. Außerdem ist es schwer vorstellbar, daß ein Drink mit 6 cl Overproof-Rum viele Liebhaber finden würde, da für die meisten Gäste eher leichte Rums die bevorzugte Wahl wären. [19]
Wir sind außerdem der Meinung, daß man auch die Namensgebung des Drinks in die Überlegung mit einbeziehen sollte. Damit der Drink „nicht aus dieser Welt“ ist, darf man doch vermuten, daß er vielschichtig und facettenreich ist. Nimmt man einen Overproof-Rum, der alle anderen Zutaten übertönt, ist dies eher nicht der Fall. Dann wäre es einfach nur ein Drink mit einem starken Rumprofil. Das Ausschlaggebende ist jedoch, daß offensichtlich erst durch die übrigen Zutaten etwas Unerwartetes und normal auf dieser Welt nicht vorhandenes entsteht. Der Drink muß also ein wohlausgewogenes Ganzes sein, in dem keine der Zutaten dominiert und sich die Aromen gegenseitig abwechseln und unterstützen.
Geht man nun davon aus, daß der originale 17jährige Wray & Nephew kein Overproof-Rum war, so erscheinen auch die nachfolgenden Rezepte von Trader Vic alle plausibel und nachvollziehbar: Nach dem Versiegen des 17jährigen Wray & Nephew wurde der ähnliche 15jährige eingesetzt. Nachdem auch dieser nicht mehr erhältlich war, setzte er eine Mischung aus Jamaika- und Martinique-Rum (Appleton Estate und Clement VSOP) ein. [19]
Es gibt jedoch Quellen, die die letze Aussage in Zweifel ziehen lassen. Ob Trader Vic nämlich wirklich einen Rhum Agricole eingesetzt hat, darf bezweifelt werden. Martin Cate schreibt in seinem Buch „Smugglers Cove“, daß es sich bei dem Martinique-Anteil, der später anstelle des 17jährigen Wray & Nephew verwendet worden wäre, nicht um einen Rhum Agricole gehandelt habe. Er begründet dies mit den Aromabeschreibungen für diesen Rum. Diese passten nicht zu einem Rhum Agricole. Er führt darüber hinaus aus, daß in den 1950er Jahren in den USA zwar Rhum Agricole aus Martinique erhältlich war, dieser aber viel zu teuer war, um ihn in Bars zu verwenden. Weit geläufiger war ein traditioneller, aus Melasse hergestellter Rum von den französischen Inseln, und dies können man auch in den Rumlisten von Trader Vic sehen. Dieser Rum sei auch einem „schwarzen Rum“ ähnlich, weshalb Trader Vic auch oft schreibe „Dark jamaica or Martinique rum“. Auch Don the Beachkomber beschreibe 1934 einen Rum aus Martinique mit „heavy-bodied, medium pungency“, also als kräftig und von mittlerer Schärfe, und so würde man einen Rhum Agricole nicht beschreiben. Trader Vic beschrieb selber in den 1940er Jahren Rums aus Martinique seien meist schwer im Körper, kaffeefarben, sehr ähnlich zu Jamaika Rums, aber in vielen Fällen hätten sie den trockenen, verbrannten Geschmack der Demerara Rums: „Martinique Rums: Commonly known as French rums, they are usually heavy in body, coffee-colored, very similar to Jamaica rums, but in many cases have the dry burned flavor of the Demeraras.“ Auch das ist keine Beschreibung eines Rhum Agricoles. [25-263] [25-264]
Stimmt Trader Vics Entstehungsmythos?
Es gibt jedoch auch Stimmen, die Trader Vics Entstehungsgeschichte des Mai Tais anzweifeln. Andrew Willet schreibt in seinem Blog, der Mai Tai sei erstmals 1955 erwähnt worden, und es sei ein Brief von 1956 erhalten, in dem eine Kundin Trader Vic nach dem Rezept des Mai Tais frage, den sie in seiner Bar getrunken habe. Er antwortete darauf, der Drink werde „hier und im Royal Hawaiian serviert“. Er gebe nicht an, daß er den Drink erfunden habe, so wie er es später, um 1970, mit Nachdruck behauptete und angab, den Drink 1944 mit dem 17-jährigen Wray and Nephew erfunden zu haben. Andrew Willett meint, diese Geschichte der Entstehung im Jahre 1944 mit den hawaiianischen Freunden, die „Maita’i roa ae“ ausriefen, sei nur eine Erfindung. Er beschreibt, daß vor der (angeblich) ersten Erwähnung des Drinks in 1955 in den Fünfziger Jahren andere Dinge ebenfalls „Mai Tai“ genannt wurden, wie beispielsweise eine Katze oder ein Segelboot. Er hält es für möglich, daß all diese Dinge nach Mai Tai Sing, einer chinesisch-amerikanischen Tänzerin benannt worden seien, die in den späten 40er Jahren als Nachtklub-Tänzerin arbeitete und 1951 im Film „Golden Horde“ und 1953 in „Forbidden“, zusammen mit Tony Curtis, spielte. So hält er es für möglich, daß der Drink nicht 1944, sondern erst später entstanden und nach eben dieser Mai Tai Sing benannt worden sei und eventuell sogar von einem unbekannten Bartender erstmals entwickelt wurde. [4]
Ob diese Vermutung stimmt, mag jeder für sich entscheiden. Zudem gab es bereits 1915 ein Schiff namens „Maitai“ bei der Union Steamship Company, das zwischen Wellington und San Francisco fuhr. [10]
Hat Trader Vic den Mai Tai überhaupt erfunden?
Auch wenn Trader Vic angibt, er habe den Mai Tai erfunden, gibt es Aussagen, dies unwahrscheinlich erscheinen lassen. So gibt es wohl die Angabe des Royal Hawaiian Hotels, daß sie den Mai Tai bereits in den 1920er Jahren gemixt hätten. [12][13][14][17] Leider geben die Internetseiten, die dies anführen, nicht an, woher diese Angabe stammt; wir können sie also nicht nachprüfen. Leider ist auch das Wissen darüber im Royal Hawaiian Hotel verloren gegangen. Wie eine Anfrage unsererseits ergab, meint man dort, der Mai Tai sei von Trader Vic erfunden und 1953 nach Hawaii gelangt, wo er dann im Royal Hawaiian serviert wurde. [15] Andere Quellen erklären dies detaillierter, indem angegeben wird, die Matson Navigation Company hätten 1953 Victor Bergeron damit beauftragt, einen Drink für ihr neues Royal Hawaiian Hotel zu entwickeln. Dieser hätte dann eine Variante seines Mai Tais geschaffen, indem er Ananassaft hinzufügte, und dies sei die Variante, die noch heute im Hotel serviert werde. [16] Dies muß nicht unbedingt falsch sein; vielleicht wurde das Rezept des Mai Tais wirklich von Trader Vic „modernisiert“; serviert wurde er im Hotel jedoch schon zuvor. Dieses neue Rezept mit Ananassaft [16] hat jedoch nichts mit dem zu tun, was wir unter einem Mai Tai verstehen.
Ethymologisches zum Mai Tai
Der Name stammt aus dem Tahitianischen, „maita’i“ bedeutet „good, beautiful, agreeable“, also gut, schön, angenehm. Auf hawaiianisch hieße es hingegen „maika‘i“. [8] [9]
Epilog
Die Geschichte des Mai Tais ist also etwas verwirrend. Seit seiner Entstehung sind mindestens 70 Jahre vergangen. Die Rezepturen des Mai Tais können erheblich variieren. Grundlage ist immer Rum und Limettensaft. Es gibt Rezepte, die Orangensaft, Passionsfruchtsaft, Grapefruitsaft, Mandelsirup oder Amaretto, Falernumsirup, einfachen Sirup, Kandiszuckersirup, Vanillesirup, Orangen- oder Aprikosenlikör, Grenadine oder Maraschinosaft oder auch Magenbitter verwenden. Als Garnierung findet man Limetten-, Orangen- oder Ananasscheiben, Kirsche, Minze, Orchideen, Schirmchen, Swizzle Sticks. Manchmal wird hochprozentiger Rum darübergegossen und angezündet. Das „Originalrezept“ nennt hingegen nur Rum, Limettensaft, Curaçao, Orgeat und Zuckersirup, garniert mit einer Limettenschale, einem Minzzweigchen. Die Orchideengarnierung lassen wir einmal außer Betracht. [2]
Quellen
Historische Rezepte
1966 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 67. Mai-Tai Cocktail.
2 oz. Dark Rum (151° Proof). 1/2 Lime Juice
3 dashes Curacao. 3 dashes Apricot liqueur.
Shake with shaved ice and pour unstrained into Champage
glass. Decorate with Pineapple Stick, one small orchid
and straws.
1971 Anonymus: Tropical Recipes. Standard Recipes. Mai Tai.
(Build)
Large Old Fashioned glass or
Mai Tai glass, fill fine ice
1 Lime, squeeze and drop
1 Jigger Pineapple juice
1 “ White Rum
1 “ Jamaica Rum
1 Dash simple syrup
1 “ Orgeat
1 “ Curacao
Stir well
Float Apricot Liqueur on top
Garnish, pineapple stick,
Cherry, Lime slice and Orchid
if available
Serve with straws.
1972 Anonymus: Recipes – Wines and Spirits. Seite 31. Mai Tai.
To make 1 cocktail
Juice of 1/2 lime
1/2 ounce apricot brandy
1/2 ounce curaçao
2 ounces dark Jamaica rum
3 to 4 ice cubes
1 stick fresh pineapple, about 1/2 inch
wide and 2 to 3 inches long
A 4-ounce cocktail glass, chilled
Combine the juice of half a lime, the apricot brandy, curaçao, rum and ice
cubes in a mixing glass. Place a shaker on top of the mixing glass and,
grasping them together firmly with both hands, shake vigorously. Remove
the shaker, place a strainer on top of the mixing glass, and pour into a cock-
tail glass. Garnish with a stick of fresh pineapple.
1972 Leo Cotton: Old Mr. Seite 61. Mai Tai.
1/2 Teaspoon Powdered Sugar
2 oz. Old Mr. Boston Imported
Rum
1 oz. Curacao
1/2 oz. Orgeat or any almond
flavoured syrup
1/2 oz. Grenadine
1/2 oz. Fresh Lime Juice
Shake well with cracked ice and
strain into large Old Fashioned
cocktail glass about 1/3 full with
crushed ice. Decorate with Mara-
schino cherry speared to wedge of
preferably fresh pineapple. For a
hair raiser top with a dash of 151
proof rum and for a real Hawaiian
effect float an orchid on each drink.
Serve with straws.
1972 Trader Vic: Trader Vic’s Bartender’s Guide. Seite 162. Mai Tai.
There has been a lot of conversation over the beginning
of the Mai Tai. And I want to get the record straight. I
originated the Mai Tai.
Many others have claimed credit. Some claim it was
originated in Tahiti. All this aggravates my ulcer completely.
The drink was never introduced by me into Tahiti except
informally through our good friends, Eastham and Carrie
Guild.
In 1944, after success with several exotic rum drinks, I felt
a new drink was needed. I thought about all the really suc-
cessful drinks: martinis, Manhattans, daiquiris . . . all basi-
cally simple drinks.
I was at the service bar in my Oakland restaurant. I took
down a bottle of seventeen-year-old rum. It was J. Wray
Nephew from Jamaica — surprisingly golden in color, medium
bodied, but with the rich pungent flavor particular to the
Jamaican blends. The flavor of this great rum wasn’t meant
to be overpowered with heavy additions of fruit juices and
flavorings. I took a fresh lime, added some orange curaçao
from Holland, a dash of rock candy syrup, and a dollop of
French orgeat for its subtle almond flavor. I added a generous
amount of shaved ice and shook it vigorously by hand to
produce the marriage I was after. Half the lime shell went
into each drink for color; and I stuck in a branch of fresh
mint. I gave the first two of them to Ham and Carrie Guild,
friends from Tahiti, who were there that night.
Carrie took one sip and said, „Mai Tai — Roa Aé.“ In
Tahitian this means „Out of this world — the best.“ Well, that
was that. I named the drink „Mai Tai.“
The drink enjoyed great acceptance over the next few
years in California, and in Seattle when we opened Trader
Vic’s there in 1948.
In 1953, I took the Mai Tai to the Hawaiian Islands when
I went down for the Matson Steamship Lines — to formalize
drinks for the bars at their Royal Hawaiian, Moana, and
Surfrider hotels. Any old Kamaaina can tell you about this
drink and of its rapid spread throughout the islands.
In 1954, we further introduced the Mai Tai when we in-
cluded it among other new drinks in bar service for the Ameri-
can President Lines.
Now it is estimated that they serve several thousand Mai
Tais daily in Honolulu alone; and we sell many more than
that daily in our twenty Trader Vic’s restaurants throughout
the world.
Anybody who says I didn’t create this drink is a dirty
stinker.
MAI TAI
1 lime
1/2 ounce orange curaçao
1/4 ounce rock candy syrup
1/4 ounce orgeat syrup
2 ounces Trader Vic Mai Tai rum or 1 ounce dark
Jamaica rum and 1 ounce Martinique rum
Cut lime in half; squeeze juice over shaved ice in a mai tai
(double old fashioned) glass; save one spent shell. Add re-
maining ingredients and enough shaved ice to fill glass. Hand
shake. Decorate with spent lime shell, fresh mint, and a fruit
stick.
MAI TAI (using commercial mix)
2 ounces Trader Vic Mai Tai mix
2 ounces Trader Vic Mai Tai rum
Fill mai tai (double old fashioned) glass with shaved ice. Add
mix and rum, and shake. Decorate with fresh mint, a fruit
stick and fresh lime if you wish.
1973 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 67. Mai-Tai Cocktail.
2 oz. Dark Rum (151° Proof). 1/2 Lime Juice
3 dashes Curacao, 3 dashes Apricot Liqueur.
Shake with shaved Ice and pour unstrained into Champagne
Glass. 1 dash of Almond Extract. Decorate with Pineapple
Stick, one small Orchid and straws.
1976 Brian F. Rea – Brian’s Booze Guide. Seite 64. Mai Tai.
Build in double old fashioned glass filled with
shaved ice.
1 1⁄2 ounces light Rum
Fill 3⁄4 with Mai Tai mix
Pour 3⁄4 ounce Jamaica Rum on top, stir
Garnish with cherry, orange slice, pineapple spear
1976 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 100. Mai-Tai.
1/2 teaspoon Powdered
Sugar.
2 oz. Rum.
1 oz. Triple Sec.
1 tablespoon Orgeat or
Almond Flavored Syrup.
1 tablespoon Grenadine.
1 tablespoon Lime Juice.
Shake with ice and strain in
to large old-fashioned glass
about 1/3 full with crushed
ice. Decorate with Mara-
schino cherry speared to
wedge of pineapple.
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 191. Mai Tai.
Trader Vie concocted this rum specialty in 1944 and according to him it was named
as a resuit of the satisfaction expressed by two of his friends who first sampled his invention
and then said, „Mai Tai Roa Ae“ which in Tahitian means „Out of this world . . . the best.“
double old fashioned glass build
fill with shaved ice
1 1/2 oz lime juice
1/2 oz orange curaçao
1/2 oz rock candy syrup
[ oz orgeat
1/2 oz orgeat
2 oz Trader Vic’s Mai Tai rum OR
1 oz dark Jamaica rum and
1 oz Martinique rum
Hand shake in glass
decorate with half lime shell
fresh mint and fruit stick
Other recipes for a mai tai include:
(a) 2 1/2 oz rum
. 3/4 oz orange curaçao
. 1/2 oz orgeat
. 1/2 oz grenadine
. 1 oz lime juice
. fruit garnish
. float of 151 proof rum
(b) 2 oz dark rum
. 1/2 oz orange curaçao
. 1/2 oz apricot flavored brandy
. 1 1/2 oz lime juice, garnish, etc.
(c) 1 1/2 oz rum
. 3/4 oz lime juice
. 1/4 oz triple sec
. 1/4 oz orgeat
. garnish with fruit, etc.
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 333. Mai Tai.
Double Old Fashioned Shake
Glass
1 oz light rum
1 oz dark rum
1-1/2 oz lime juice
1/2 oz orange curacao
1/4 oz grenadine
1/2 oz orgeat syrup
1/4 oz Falernum
Fill with crushed ice
Fruit garnish
1980 Anonymus: Manual del bar. Seite 137. Mai Tai.
Batido. 25 gramos de ron oro
Vaso de whisky. 20 gramos de curacao
. Orange
. 10 gramos de jarabe de
. almendras
. 15 gramos de jugo de lima
. o limón
. 5 gramos de granadina
. Hielo hasta la mitad del va-
. so y encima hielo grani-
. zado, decorar con una ra-
. mita de menta, cereza y
. ananá.
2004 Mixology. Ausgabe 6. Juli / August 2004. The Tiki Issue. Seite 33. Mai Tai, Mixology Rezeptur. 4 cl Appleton 12 years; 2 cl La Mauny weißer Rhum Agricole; 1 cl Dry Orange Curacao; 2 cl Mandelsirup; 2 cl Limettensaft.
2004 Mixology. Ausgabe 6. Juli / August 2004. The Tiki Issue. Seite 33. Mai Tai, Trader Vic’s Original Formula. 2 ounces 17-year-old J. Wray & Nephew Jamaican Rum; 1/2 ounce French Garnier Orgeat; 1/2 ounce Holland Orange Curaçao; 1/4 ounce Rock Candy Syrup; juice from one lime; garnish: 1/2 lime shell, sprig of mint.
2004 Mixology. Ausgabe 6. Juli / August 2004. The Tiki Issue. Seite 33. Trader Vic’s aktuelle Rezeptur. 2 ounces Trader Vic’s Mai Tai Rum; 4 ounces Trader Vic’s Mai Tai Mix; juice of one large lime.
2006 Mixology. Sonderausgabe Mai 2006. 200 Jahre Cocktail 1806-2006. Seite 70. Trader Vic’s Mai Tai. 6 cl 17-year-old J. Wray & Nephew Jamaican Rum; 1-2 cl French Garnier Orgeat; 1-2 cl Holland Orange Curacao; 1 cl Rock Candy Syrup; Saft einer Limette; Garnierung: 1 Minzzweig.
2009 Anistatia Miller & Jarred Brown: Spirituous Journey. A History of Drink. Book Two. Seite 227. Trader Vic Mai Tai: 8 parts 17-year old J. Wray & Nephew Rum over shaved ice; add juice from one lime; 2 parts curacao; 1 part rock candy syrup; 2 parts orgeat; shake vigorously; add a sprig of fresh mint.
2009 Anistatia Miller & Jarred Brown: Spirituous Journey. A History of Drink. Book Two. Seite 227. Don The Beachcomber Mai Tai: 6 parts Myer’s Plantation rum; 4 parts Cuban rum; 3 parts lime juice; 4 parts grapefruit juice; 1 part Falernum; 2 parts Cointreau; 2 dashes Angostura bitters; 1 dash pernod; shell of squeezed lime; 1 cup of cracked ice; shake for 1 minute; garnish with four sprigs of mint; add a spear of pineapple.
2010 Mixology 5/2010. Seite 55. Mai Tai (historisches Rezept von 1944). 6 cl 17-Jahre alten Wray & Nephew Rum; 3 cl Limettensaft; 1,5 cl Curacao Orange; 0,75 cl Orgeat; 0,75 cl Kandiszuckersirup (2:1 einfacher Sirup); Garnierung: halbe Limettenschale und Minzezweig.
2010 Mixology 5/2010. Seite 56. Mai Tai von „Gaz“ Regan: 4,5 cl 10 Cane Rum; 1,5 cl Wray & Nephew Overproof Rum; 1,5 cl Grand Marnier; 0,75 cl Orgeat Sirup; 1,5 cl Limettensaft; Garnierung: Minzezweigchen.
2010 Jason Kosmas & Dushan Zaric: Speakeasy, Classic Cocktails reimaged, from New York’s Employees Only Bar. Seite 101. Mai Tai. 1 1/2 ounces Flor de Caña 12-year-old rum; 3/4 ounce Marie Brizard orange Curaçao; 3/4 ounce orgeat or almond syrup; 1 ounce lime juice; garnish: 1 mint sprig, 1 lime wheel.
2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 1. Seite 408. Mai Tai, Trader Vic’s. 3 cl Jamaika Rum; 3 cl Martinique Rum; 1,5 cl Orange Curaçao; 1 BL Mandelsirup; 1 cl Zuckersirup; 3 cl Limettensaft; Garnitur: Minzzweig, ausgepresste Limettenhälfte.
2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 2. Seite 250. Mai Tai, Trader Vic’s. 3 cl gereifter Jamaika Rum; 3 cl Martinique Rum; 1,5 cl Orange Curaçao; 1 cl Orgeat; 1 BL Zuckersirup (2:1); 4,5 cl Limettensaft; Garnitur: Minzzweig, ausgepresste Limettenhälfte.
2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 2. Seite 252. Mai Tai, Don The Beachcomber. 4,5 cl British Navy Style Rum; 3 cl goldener kubanischer Rum; 2 cl Limettensaft; 3 cl Pink Grapefruitsaft; 1 cl Falernum; 1,5 cl Triple Sec; 2 Dashes Angostura Bitters; 2 Dashes Absinth: Garnitur: Limettenzeste, Minze.
2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 168. Mai-Tai. 3 cl Banks 5 Island Rum; 2 cl Rhum Clément V.S.O.P.; 3 cl Limettensaft; 1,5 cl Marie Brizard Curaçao Orange; 1,5 cl Kassatly Chtaura Orgeat; Garnitur: Minzezweig.
2013 Tristan Stephenson: The Curious Bartender. Seite 165. Mai Tai. 25 ml Trois Rivieres blanc rum; 25 ml Myer’s jamaican rum; 12,5 ml orange curaçao; 25 ml lime juice; 8 ml orgeat syrup; 8 ml sugar syrup; garnish: pineapple wedge, cherry. a splash of overproof rum on top.
2014 David Kaplan, Nick Fauchald, Alex Day: Death & Co. Seite 144. Mai Tai. 1 lime wedge; 1 ounce El Dorado 15-year rum; 1 ounce Appleton Estate V/X rum; 1/4 ounce La Favorite rhum agricole blanc; 1/2 ounce Rhum Clément créole shrubb; 1 ounce lime juice; 3/4 ounce orgeat; 1 dash Angostura bitters; garnish: 1 mint bouquet.
2015 Duggan McDonnell: Drinking the devil’s acre. Seite 53. The Mai Tai. 60 ml Sergeant Classick gold rum; 20 ml lime juice; 15 ml almond syrup; 10 ml curaçao; 10 ml Cocktail Syrup. Garnish: 1/2 spent lime. Cocktail Syrup, Seite 59: 9 cups water; 7 cups granulated sugar; 1 cup brown sugar; 1 cup turbinado sugar; peel of 2 lemons; peel of 1 orange; 2 tsp salt; 1/2 cup silver rum; 1/4 cup cream sherry.
2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 185. Mai Tai. 30 ml Appleton Estate Extra; 30 ml Clement VSOP; 15 ml Pierre Ferrand Curaçao; 30 ml Limettensaft; 7 ml Orgeat; Garnierung: Minzzweg, Limettenscheibe.
2016 Anonymus: Cocktails. Seite 87. Mai Tai. 4,5 cl British Navy Style Rum; 3 cl goldener kubanischer Rum; 2 cl Limettensaft; 3 cl Pink-Grapefruit-Saft; 1 cl Falernum; 1,5 cl Triple Sec; 2 dashes Angostura Bitters; 2 dashes Absinth; Garnierung: Limettenzeste, Minze.
2016 Brian Silva: Mixing in the Right Circles at Balthazar London. Seite 83. Mai Tai. 35ml Myer’s Dark Rum; 35 ml Bacardi White Rum; 15 ml Velvet Falernum; 75 ml orange juice; 15 ml lime juice; 5 ml orgeat syrup; 5 ml gomme; garnish: fruit slices.
2016 Martin Cate: Smuggler’s Cove. Seite 261. Mai Tai. 3/4 ounce lime juice; 1/4 ounce SC Mai Tai Rhich Simple Syrup; 1/4 ounce SC orgeat syrup; 1/2 ounce Pierre Ferrand dry curaçao; 2 ounces blended aged rum.
2017 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 237. Mai Tai. 1 ounce lime juice; 1 ounce dark Jamaican rum (Appleton, Myer’s); 1 ounce aged Martinique rum (Rhum Clément, Rhum JM); 1/2 ounce orange curaçao; 1/2 ounce orgeat syrup; 1/4 ounce simple syrup; garnish: mint sprig.
2017 Jim Meehan: Meehan’s Bartender Manual. Seite 264. Mai Tai. 1 oz. Clément Premiére Canne rhum; 1 oz. Appleton Estate Reserve rum; 0,75 oz. lime juice; 0,75 oz. Small Han Foods orgeat; 0,5 oz. Pierre Ferrand dry curaçao; garnish: 1 mint sprig.
2018 Alex Day, Nick Fauchald, David Kaplan: Cocktail Codex. Seite 136. Mai Tai. 1 ounce Appleton Estate Reserve Blend rum; 1 ounce La Favorite Coeur de Canne rhum agricole blanc; 1/4 ounce Grand marnier; 1 ounce lime juice; 1/2 ounce House Orgeat; 1/4 ounce simple syrup; 1 dash Angostura bitters; garnish: 1 mint bouquet.
Royal Hawaiian, http://www.royal-hawaiian.com/dining/cocktail-culture: 1 oz. Bacardi Rum; 1 tsp. Cherry Vanilla Puree; ½ oz. Amaretto di Saronno; ½ oz. Cointreau; 1 oz. Fresh Govinda Orange Juice; 2 oz. Fresh Govinda Pineapple Juice; ½ oz. Whaler’s Dark Rum Float. Float with Whaler’s Dark Rum, garnish with a parasol with cherry, pineapple and lime wedge.
explicit capitulum
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