Nachdem wir uns mit dem Posset beschäftigt haben, folgt nun ein naher Verwandter: der Syllabub.
Der Syllabub unterscheidet sich vom Posset dadurch, dass dieser durch erhitzen hergestellt wird, jener jedoch kalt bleibt. [6-554][6-706]
Etymologie
Für den Syllabub sind in alten alten Büchern die verschiedensten Schreibweisen überliefert: Syllabub, Solybubbe, Sullabub, Sullibib, Sullybub, Sullibub. [2] Die Etymologie des Wortes ist unbekannt. [2][4]
Die älteste Erwähnung
Man kennt den Syllabub mindestens seit dem Jahr 1537. Damals erschien das Theaterstück ›A New Interlude Called Thersites‹, in dem es heißt: »Du und ich… müssen zu ihm gehen und einen Solybubbe essen.« [2][3][6-706]
– »You and I… Muste walke to him and eate a solybubbe.« [2][3][6-706]
Man liest, dass der Syllabub vom 16. bis zum 19. Jahrhundert eine beliebte britische Süßspeise war, bei der man süße Sahne oder Milch durch Zugabe von Wein oder Cider gerinnen ließ. Frühe Rezepte bevorzugen den Cider, im 17. Jahrhundert hatte er sich zu einem Dessert mit süßem Weißwein entwickelt. Man bereitete den Syllabub auch mit geschlagener Sahne und Ei-Schnee zubereitet, wodurch es eine luftige Leichtigkeit erhält. [2][3][6-706] William King beschrieb ihn im Jahr 1704 mit den Worten: »Dein Weißwein, Zucker, Milch, zusammen vereine / Um zu machen dieses zarte Lebensmittel, Syllabub.« [6-706][8]
Mully of Mountown. A poem. By the author of the Tale of a tub. 1705. [8]
– »Thy white wine, sugar, milk, together club / To make that gentle viand, syllabub.« [6-706][8]
Kenelm Digbys Rezepte
Wie ein Blick in die alten Bücher zeigt, gab es für den Syllabub viele verschiedene Zubereitungsweisen. Um eine Übersicht der möglichen Rezepte zu geben, sei auch hier, wie schon beim Posset, Kenelm Digby zitiert. Er führt mehrere Syllabub-Rezepte auf:
»Ein Syllabub. Meine Lady Middlesex macht Syllabubs für kleine Gläser mit Tüllen, so: Nimm drei Pinten süße Sahne, einen ›quick‹ Weißwein (oder rheinischen) und ein gutes Weinglas voll (besser eine viertel Pinte) Sack; mische es mit etwa drei Viertel Pfund feinem Zucker in Pulverform. Schlage dies alles mit einem Schneebesen zusammen, bis alles zu Schaum geworden ist. Dann gieße es in deine kleinen Syllabub-Gläser, und lasse sie die ganze Nacht stehen. Am nächsten Tag wird der Curd oben dick und fest sein, und das Getränk darunter klar. Ich glaube, es ist gut, in jedes Glas (wenn man den Trunk hineingießt) einen Zweig Rosmarin, ein wenig zerkleinert, oder ein wenig Zitronenschale oder etwas Ähnliches zu geben, um den Geschmack zu beflügeln; oder Ambra-Zucker, oder Zimtgeist, oder Lignum-Cassiae-Geist, oder Muskatnüsse, oder Muskatblüte, oder Gewürznelken, ein ganz klein wenig zu verwenden.« [1-108][1-109]
A Syllabub. The Closet Of the Eminently Learned Sir Kenelme Digby Kt opened. 1677, Seite 108-109. [1-108][1-109]
– »A Syllabub. My Lady Middlesex makes Syllabubs for little glasses with spouts, thus: Take three pints of sweet Cream, one of quick White-wine (or Rhenish) and a good wine glassful (better a quarter of a pint) of Sack; mingle with them about three quarters of a pound of fine Sugar in powder. Beat all these together with a whisk, till all appeareth converted into froth. Then pour it into your little Syllabub-glasses, and let them stand all night. The next day the Curd will be thick and firm above, and the drink clear under it. I conceive it may do well, to put into each glass (when you pour the liquor into it) a sprig of Rosemary a little bruised, or a little Limon-peel, or some such thing to quicken the taste; or use Amber-sugar, or spirit of Cinnamon, or of Lignum-Cassiae; or Nutmegs, or Mace, or Cloves, a very little.« [1-108][1-109]
Hier sieht man die Verwandtschaft zum Posset: Dieser Syllabub wird ebenfalls in Tüllengläsern serviert.
William Tipper bemerkt hierzu treffend: »Obwohl die Kombination von Milchbruch und Wein oder Apfelwein ihre Wurzeln in der elementarsten Mixologie hat (einige frühe Rezepte sahen vor, dass die Kuh direkt in den Apfelwein gemolken wurde), wird der Syllabub im 17. und 18. Jahrhundert als Bühne für eine einfallsreiche Präsentation wirklich beachtenswert, da der Kontrast zwischen Wein und Schaum in dekorativen Gläsern hervorgehoben und für einen blendenden visuellen Effekt angeordnet werden konnte.« [6-707]
– »Although the combination of dairy curds and wine or cider has its roots in the most elemental mixology (some early recipes directed that the cow be milked directly into the cider), the syllabub becomes truly noteworthy in the seventeenth and eighteenth centuries as a stage for ingenuity in display, as the contrast between the wine and froth could be set off in decorative glassware and arrayed for dazzling visual effect.« [6-707]
Eine einfachere Version ist diese: »Um einen aufgeschlagenen Syllabub zu machen. Nimm das Eiweiß von zwei Eiern, und eine Pinte Sahne, sechs Löffel Sack, so viel Zucker, wie zum Süßen nötig ist; dann nimm eine Birkenrute und schlage es; wenn der Schaum aufsteigt, schöpfe ihn ab, und gib ihn in den Syllabub-Topf; so fahre fort mit Schlagen und Abschöpfen, bis dein Syllabub-Topf voll ist.« [1-113]
To make a whip Syllabub. The Closet Of the Eminently Learned Sir Kenelme Digby Kt opened. 1677, Seite 113. [1-113]
– »To make a whip Syllabub. Take the whites of two eggs, and a pint of Cream, six spoonfuls of Sack, as much Sugar as will sweeten it; then take a Birchen-rod and whip it; as it riseth with froth, skim it, and put it into the Syllabub-pot: so continue it with whipping and skimming till your Syllabub-pot be full.« [1-113]
Wie dieses Rezept zeigt, servierte man den Syllabub auch ohne Flüssigkeit.
Es geht noch einfacher: »Um einen einfachen Syllabub zu machen. Nimm eine Pinte Verjus in eine Schüssel, melke die Kuh in den Verjus; nimm den Curd ab, und nimm süße Sahne, und schlage beides zusammen mit etwas Sack und Zucker; gib es in deinen Syllabub-Topf; dann streue Zucker darüber, und schicke es so zu Tisch.« [1-114]
To make a plain Syllabub. The Closet Of the Eminently Learned Sir Kenelme Digby Kt opened. 1677, Seite 114. [1-114]
– »To make a plain Syllabub. Take a pint of verjuyce in a boul, milk the Cow to the verjuyee; take off the Curd, and take sweet Cream, and beat them together with a little Sack and Sugar; put it into your Syllabub-pot; then strew Sugar on it, and so send it to the Table.« [1-114]
Welche Variationsmöglichkeiten vorhanden waren, zeigt dieses Rezept, in dem Pflaumensirup verwendet wird: »Ein Syllabub. Man nehme eine angemessene Menge (etwa einen halben Suppennapf voll) von dem Sirup, der zur Herstellung von getrockneten Pflaumen gedient hat, und melke oder spritze oder lasse von hoch oben eine ausreichende Menge Milch oder Sahne in einen großen Syllabub-Topf fallen. Dieser Sirup ist sehr stark an Frucht, und sehr schwach an Zucker; und macht daher den Syllabub außerordentlich wohlschmeckend. Man kann auch den Sirup verwenden, der auf die gleiche Weise zum Trocknen von Kirschen verwendet wird.« [1-186]
A Syllabub. The Closet Of the Eminently Learned Sir Kenelme Digby Kt opened. 1677, Seite 186. [1-186]
– »A Syllabub. Take a reasonable quantity (as about half a porrenger full) of the Syrup, that hath served in the making of dried Plumbs; and into a large Syllabub-pot milk, or squirt, or let fall from high a sufficient quantity of Milk or Cream. This Syrup is very quick of the fruit, and very weak of Sugar; and therefore makes the Syllabub exceeding well tasted. You may also use the Syrup used in the like manner in the drying of Cherries.« [1-186]
Hannah Woolleys Rezepte
In Hannah Woolleys ›Cooks Guide‹ aus dem Jahr 1664 sind diese Rezepte enthalten:
»Um einen Sillibub zu machen. Nimm eine Zitrone, geschält und in sehr dünne Scheiben geschnitten, bedecke den Boden deines Sillibub-Topfes damit; dann bestreue ihn dick mit feinem Zucker, dann nimm Sack oder Weißwein und mache einen Curd mit einiger Milch oder Sahne, und lege ihn mit einem Löffel auf die Zitrone, dann bedecke ihn bis zum oberen Rand des Topfes mit einiger Sahne und Eiweiß, zu Schaum geschlagen, und zwischen jede Schicht des Curds musst du Zucker legen.« [5-91]
To make a Sillibub. Hannah Wolley: The Cooks Guide. 1664, Seite 91. [5-91]
– »To make a Sillibub. TAKE a Lemmon pared & sliced very thin, cover the bottom of your Sillibub pot with it; then strew it thick with fine sugar, then take Sack or white Wine, and make a curd with some Milk or Cream, and lay it on the Lemmon with a spoon, then cover it up to the top of the pot with some Cream and whites of Eggs whipped to a froth, and between every lay of curd you must put sugar.« [5-91]
Gibt es nur jeweils eine Schicht Curd und Sahne-Eiweiß-Gemisch? Der Hinweis, man solle auf jede Lage Curd Zucker streuen, lässt vermuten, dass mehrfach geschichtet werden soll.
Ein weiteres Rezept ist dieses: »Um einen Zitronen-Sillibub zu machen. Nimm eine Pinte frische Milch und eine halbe Pinte Sahne, rühre sie zusammen mit ein wenig Rosenwasser und Zucker; dann presse den Saft von zwei Zitronen hinein, rühre es sehr gut zusammen und lass es eine Stunde stehen, dann iss es.« [5-92]
To make a Lemmon Sillibub. Hannah Wolley: The Cooks Guide. 1664, Seite 92. [5-92]
– »To make a Lemmon Sillibub. TAKE a pint of new Milk, and half a pint of Cream, stir them together with a little Rosewater and sugar; then squeeze into it the juyce of two Lemmons, stir it very well together, and so let it stand an hour, and then eat it.« [5-92]
Dieses Rezept zeigt die enge Verwandtschaft mit dem Posset. Dieses Rezept verzichtet darauf, Eier oder Sahne schaumig zu schlagen; stattdessen werden die Zutaten lediglich zum gerinnen gebracht, so wie es bei einem Posset geschieht, allerdings ohne Wärmezufuhr.
Eine andere Rezeptur von Hannah Wooley ist diese: »Um einen aufgeschlagenen Sillubub zu machen. Nimm eine Pinte Sahne, füge eine halbe Pinte Sack dazu, und das Eiweiß von vier Eiern und etwas Zucker, schlage es mit einer Birkenrute schaumig, und wenn der Schaum entsteht, nimm ihn ab und gib ihn in deinen Sillubub-Topf, bis du ihn bis zum Rand gefüllt hast.« [5-93]
To make a whiped Sillibub. Hannah Wolley: The Cooks Guide. 1664, Seite 93. [5-93]
– »To make a whipt Sillubub. TAKE a pint of Cream, put to it half a pint of Sack, and the whites of four Eggs and some sugar, beat it to froth with a birchin Rod, and as the froth ariseth, take it off and put it into your Sillubub pot till you have filled it above the brim.« [5-93]
William Terringtons Rezepte
William Terrington mag uns als Zeuge dafür dienen, wie ein Syllabub auf den britischen Inseln um 1869 zubereitet wurde. Er nennt drei Rezepte:
»Lemon Syllabubs. – Zu 1 Pinte Sahne füge eine Pinte Weißwein, die dünne Schale von 3 Zitronen, den Saft von 1 Zitrone und 1 Pfund Puderzucker hinzu; schlage es gut mit 1 Eiweiß auf und sammele den Schaum auf einem Sieb. Beim Servieren die Flüssigkeit in Gläser füllen und etwas Schaum darauf geben.« [7-122][7-123]
Lemon Syllabubs. William Terrington: Cooling Cups and Dainty Drinks. 1869, Seite 122-123. [7-122][7-123]
– »Lemon Syllabubs.- To 1 pint of cream add pint of white wine, thin peel of 3 lemons, juice of 1 lemon, 1 lb. powdered sugar; whip up well with 1 white of egg, and collect the froth off on a sieve. When served, put the liquor in glasses, and some froth on top.« [7-122][7-123]
»Birthday Syllabub. – Saft von 2 Zitronen, 1/2 Pfund Zucker, in einer Schüssel vermischt; füge eine Pinte Sherry hinzufügen; reibe eine Muskatnuss hinein; füge 2 Quarts neue Milch hinzu; beim Servieren lasse den Curd im Glas bleiben.« [7-200]
Birthday Syllabub. William Terrington: Cooling Cups and Dainty Drinks. 1869, Seite 200. [7-200]
– »Birthday Syllabub.- Juice of 2 lemons, 1/2 lb. of sugar, mixed in a bowl; add pint of sherry; grate in a nutmeg; add 2 quarts new milk; in serving, let the curd remain in the glass.« [7-200]
»West Country Syllabub: Gib 1 Pinte Portwein und 1 Pinte Sherry in eine Schüssel, süße nach Geschmack, füge 2 Quarts neue Milch hinzu und bedecke dies nach einer halben Stunde mit Clotted Cream und etwas geriebener Muskatnuss und Zimt.« [7-202]
West Country Syllabub. William Terrington: Cooling Cups and Dainty Drinks. 1869, Seite 202. [7-202]
– »West Country Syllabub.- Put in a bowl 1 pint of port wine, 1 pint of sherry; sweeten to taste; add 2 quarts of new milk; in half an hour cover well with clotted cream, with some grated nutmeg and cinnamon.« [7-202]
Nachdem wir die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Variationsmöglichkeiten bei Posset und Syllabub verstanden haben, ist es an der Zeit, sich einem heute noch verbreitetem Getränk zuzuwenden: dem Eggnog. Dieser soll Gegenstand des nächsten Beitrags dieser Serie sein.
Quellen
https://archive.org/details/closetofeminentl00digb/page/n5/mode/2up Kenelme Digby: The Closet Of the Eminently Learned Sir Kenelme Digby Kt opened: whereby is discovered several ways for making of metheglin, syder, cherry-wine, &c., together with excellent directions for cookery, as also for preserving, conserving, candying, &c. The Third Edition Corrected. London, 1677.
David Wondrich & Noah Rothbaum (Hrsg.): The Oxford Companion to Spirits & Cocktails. ISBN 9780199311132. 2022.
William Terrington: Cooling Cups and Dainty Drinks. Collection of Recipes for „Cups“ and Other Compounded Drinks, and of General Information on Beverages of All Kinds. London & New York, George Routledge & Sons, 1869.
Der Syllabub unterscheidet sich vom Posset dadurch, dass dieser durch erhitzen hergestellt wird, jener jedoch kalt bleibt. [6-554] [6-706]
Etymologie
Für den Syllabub sind in alten alten Büchern die verschiedensten Schreibweisen überliefert: Syllabub, Solybubbe, Sullabub, Sullibib, Sullybub, Sullibub. [2] Die Etymologie des Wortes ist unbekannt. [2] [4]
Die älteste Erwähnung
Man kennt den Syllabub mindestens seit dem Jahr 1537. Damals erschien das Theaterstück ›A New Interlude Called Thersites‹, in dem es heißt: »Du und ich… müssen zu ihm gehen und einen Solybubbe essen.« [2] [3] [6-706]
– »You and I… Muste walke to him and eate a solybubbe.« [2] [3] [6-706]
Was ist ein Syllabub?
Man liest, dass der Syllabub vom 16. bis zum 19. Jahrhundert eine beliebte britische Süßspeise war, bei der man süße Sahne oder Milch durch Zugabe von Wein oder Cider gerinnen ließ. Frühe Rezepte bevorzugen den Cider, im 17. Jahrhundert hatte er sich zu einem Dessert mit süßem Weißwein entwickelt. Man bereitete den Syllabub auch mit geschlagener Sahne und Ei-Schnee zubereitet, wodurch es eine luftige Leichtigkeit erhält. [2] [3] [6-706] William King beschrieb ihn im Jahr 1704 mit den Worten: »Dein Weißwein, Zucker, Milch, zusammen vereine / Um zu machen dieses zarte Lebensmittel, Syllabub.« [6-706] [8]
– »Thy white wine, sugar, milk, together club / To make that gentle viand, syllabub.« [6-706] [8]
Kenelm Digbys Rezepte
Wie ein Blick in die alten Bücher zeigt, gab es für den Syllabub viele verschiedene Zubereitungsweisen. Um eine Übersicht der möglichen Rezepte zu geben, sei auch hier, wie schon beim Posset, Kenelm Digby zitiert. Er führt mehrere Syllabub-Rezepte auf:
»Ein Syllabub. Meine Lady Middlesex macht Syllabubs für kleine Gläser mit Tüllen, so: Nimm drei Pinten süße Sahne, einen ›quick‹ Weißwein (oder rheinischen) und ein gutes Weinglas voll (besser eine viertel Pinte) Sack; mische es mit etwa drei Viertel Pfund feinem Zucker in Pulverform. Schlage dies alles mit einem Schneebesen zusammen, bis alles zu Schaum geworden ist. Dann gieße es in deine kleinen Syllabub-Gläser, und lasse sie die ganze Nacht stehen. Am nächsten Tag wird der Curd oben dick und fest sein, und das Getränk darunter klar. Ich glaube, es ist gut, in jedes Glas (wenn man den Trunk hineingießt) einen Zweig Rosmarin, ein wenig zerkleinert, oder ein wenig Zitronenschale oder etwas Ähnliches zu geben, um den Geschmack zu beflügeln; oder Ambra-Zucker, oder Zimtgeist, oder Lignum-Cassiae-Geist, oder Muskatnüsse, oder Muskatblüte, oder Gewürznelken, ein ganz klein wenig zu verwenden.« [1-108] [1-109]
– »A Syllabub. My Lady Middlesex makes Syllabubs for little glasses with spouts, thus: Take three pints of sweet Cream, one of quick White-wine (or Rhenish) and a good wine glassful (better a quarter of a pint) of Sack; mingle with them about three quarters of a pound of fine Sugar in powder. Beat all these together with a whisk, till all appeareth converted into froth. Then pour it into your little Syllabub-glasses, and let them stand all night. The next day the Curd will be thick and firm above, and the drink clear under it. I conceive it may do well, to put into each glass (when you pour the liquor into it) a sprig of Rosemary a little bruised, or a little Limon-peel, or some such thing to quicken the taste; or use Amber-sugar, or spirit of Cinnamon, or of Lignum-Cassiae; or Nutmegs, or Mace, or Cloves, a very little.« [1-108] [1-109]
Hier sieht man die Verwandtschaft zum Posset: Dieser Syllabub wird ebenfalls in Tüllengläsern serviert.
William Tipper bemerkt hierzu treffend: »Obwohl die Kombination von Milchbruch und Wein oder Apfelwein ihre Wurzeln in der elementarsten Mixologie hat (einige frühe Rezepte sahen vor, dass die Kuh direkt in den Apfelwein gemolken wurde), wird der Syllabub im 17. und 18. Jahrhundert als Bühne für eine einfallsreiche Präsentation wirklich beachtenswert, da der Kontrast zwischen Wein und Schaum in dekorativen Gläsern hervorgehoben und für einen blendenden visuellen Effekt angeordnet werden konnte.« [6-707]
– »Although the combination of dairy curds and wine or cider has its roots in the most elemental mixology (some early recipes directed that the cow be milked directly into the cider), the syllabub becomes truly noteworthy in the seventeenth and eighteenth centuries as a stage for ingenuity in display, as the contrast between the wine and froth could be set off in decorative glassware and arrayed for dazzling visual effect.« [6-707]
Eine einfachere Version ist diese: »Um einen aufgeschlagenen Syllabub zu machen. Nimm das Eiweiß von zwei Eiern, und eine Pinte Sahne, sechs Löffel Sack, so viel Zucker, wie zum Süßen nötig ist; dann nimm eine Birkenrute und schlage es; wenn der Schaum aufsteigt, schöpfe ihn ab, und gib ihn in den Syllabub-Topf; so fahre fort mit Schlagen und Abschöpfen, bis dein Syllabub-Topf voll ist.« [1-113]
– »To make a whip Syllabub. Take the whites of two eggs, and a pint of Cream, six spoonfuls of Sack, as much Sugar as will sweeten it; then take a Birchen-rod and whip it; as it riseth with froth, skim it, and put it into the Syllabub-pot: so continue it with whipping and skimming till your Syllabub-pot be full.« [1-113]
Wie dieses Rezept zeigt, servierte man den Syllabub auch ohne Flüssigkeit.
Es geht noch einfacher: »Um einen einfachen Syllabub zu machen. Nimm eine Pinte Verjus in eine Schüssel, melke die Kuh in den Verjus; nimm den Curd ab, und nimm süße Sahne, und schlage beides zusammen mit etwas Sack und Zucker; gib es in deinen Syllabub-Topf; dann streue Zucker darüber, und schicke es so zu Tisch.« [1-114]
– »To make a plain Syllabub. Take a pint of verjuyce in a boul, milk the Cow to the verjuyee; take off the Curd, and take sweet Cream, and beat them together with a little Sack and Sugar; put it into your Syllabub-pot; then strew Sugar on it, and so send it to the Table.« [1-114]
Welche Variationsmöglichkeiten vorhanden waren, zeigt dieses Rezept, in dem Pflaumensirup verwendet wird: »Ein Syllabub. Man nehme eine angemessene Menge (etwa einen halben Suppennapf voll) von dem Sirup, der zur Herstellung von getrockneten Pflaumen gedient hat, und melke oder spritze oder lasse von hoch oben eine ausreichende Menge Milch oder Sahne in einen großen Syllabub-Topf fallen. Dieser Sirup ist sehr stark an Frucht, und sehr schwach an Zucker; und macht daher den Syllabub außerordentlich wohlschmeckend. Man kann auch den Sirup verwenden, der auf die gleiche Weise zum Trocknen von Kirschen verwendet wird.« [1-186]
– »A Syllabub. Take a reasonable quantity (as about half a porrenger full) of the Syrup, that hath served in the making of dried Plumbs; and into a large Syllabub-pot milk, or squirt, or let fall from high a sufficient quantity of Milk or Cream. This Syrup is very quick of the fruit, and very weak of Sugar; and therefore makes the Syllabub exceeding well tasted. You may also use the Syrup used in the like manner in the drying of Cherries.« [1-186]
Hannah Woolleys Rezepte
In Hannah Woolleys ›Cooks Guide‹ aus dem Jahr 1664 sind diese Rezepte enthalten:
»Um einen Sillibub zu machen. Nimm eine Zitrone, geschält und in sehr dünne Scheiben geschnitten, bedecke den Boden deines Sillibub-Topfes damit; dann bestreue ihn dick mit feinem Zucker, dann nimm Sack oder Weißwein und mache einen Curd mit einiger Milch oder Sahne, und lege ihn mit einem Löffel auf die Zitrone, dann bedecke ihn bis zum oberen Rand des Topfes mit einiger Sahne und Eiweiß, zu Schaum geschlagen, und zwischen jede Schicht des Curds musst du Zucker legen.« [5-91]
– »To make a Sillibub. TAKE a Lemmon pared & sliced very thin, cover the bottom of your Sillibub pot with it; then strew it thick with fine sugar, then take Sack or white Wine, and make a curd with some Milk or Cream, and lay it on the Lemmon with a spoon, then cover it up to the top of the pot with some Cream and whites of Eggs whipped to a froth, and between every lay of curd you must put sugar.« [5-91]
Gibt es nur jeweils eine Schicht Curd und Sahne-Eiweiß-Gemisch? Der Hinweis, man solle auf jede Lage Curd Zucker streuen, lässt vermuten, dass mehrfach geschichtet werden soll.
Ein weiteres Rezept ist dieses: »Um einen Zitronen-Sillibub zu machen. Nimm eine Pinte frische Milch und eine halbe Pinte Sahne, rühre sie zusammen mit ein wenig Rosenwasser und Zucker; dann presse den Saft von zwei Zitronen hinein, rühre es sehr gut zusammen und lass es eine Stunde stehen, dann iss es.« [5-92]
– »To make a Lemmon Sillibub. TAKE a pint of new Milk, and half a pint of Cream, stir them together with a little Rosewater and sugar; then squeeze into it the juyce of two Lemmons, stir it very well together, and so let it stand an hour, and then eat it.« [5-92]
Dieses Rezept zeigt die enge Verwandtschaft mit dem Posset. Dieses Rezept verzichtet darauf, Eier oder Sahne schaumig zu schlagen; stattdessen werden die Zutaten lediglich zum gerinnen gebracht, so wie es bei einem Posset geschieht, allerdings ohne Wärmezufuhr.
Eine andere Rezeptur von Hannah Wooley ist diese: »Um einen aufgeschlagenen Sillubub zu machen. Nimm eine Pinte Sahne, füge eine halbe Pinte Sack dazu, und das Eiweiß von vier Eiern und etwas Zucker, schlage es mit einer Birkenrute schaumig, und wenn der Schaum entsteht, nimm ihn ab und gib ihn in deinen Sillubub-Topf, bis du ihn bis zum Rand gefüllt hast.« [5-93]
– »To make a whipt Sillubub. TAKE a pint of Cream, put to it half a pint of Sack, and the whites of four Eggs and some sugar, beat it to froth with a birchin Rod, and as the froth ariseth, take it off and put it into your Sillubub pot till you have filled it above the brim.« [5-93]
William Terringtons Rezepte
William Terrington mag uns als Zeuge dafür dienen, wie ein Syllabub auf den britischen Inseln um 1869 zubereitet wurde. Er nennt drei Rezepte:
»Lemon Syllabubs. – Zu 1 Pinte Sahne füge eine Pinte Weißwein, die dünne Schale von 3 Zitronen, den Saft von 1 Zitrone und 1 Pfund Puderzucker hinzu; schlage es gut mit 1 Eiweiß auf und sammele den Schaum auf einem Sieb. Beim Servieren die Flüssigkeit in Gläser füllen und etwas Schaum darauf geben.« [7-122] [7-123]
– »Lemon Syllabubs.- To 1 pint of cream add pint of white wine, thin peel of 3 lemons, juice of 1 lemon, 1 lb. powdered sugar; whip up well with 1 white of egg, and collect the froth off on a sieve. When served, put the liquor in glasses, and some froth on top.« [7-122] [7-123]
»Birthday Syllabub. – Saft von 2 Zitronen, 1/2 Pfund Zucker, in einer Schüssel vermischt; füge eine Pinte Sherry hinzufügen; reibe eine Muskatnuss hinein; füge 2 Quarts neue Milch hinzu; beim Servieren lasse den Curd im Glas bleiben.« [7-200]
– »Birthday Syllabub.- Juice of 2 lemons, 1/2 lb. of sugar, mixed in a bowl; add pint of sherry; grate in a nutmeg; add 2 quarts new milk; in serving, let the curd remain in the glass.« [7-200]
»West Country Syllabub: Gib 1 Pinte Portwein und 1 Pinte Sherry in eine Schüssel, süße nach Geschmack, füge 2 Quarts neue Milch hinzu und bedecke dies nach einer halben Stunde mit Clotted Cream und etwas geriebener Muskatnuss und Zimt.« [7-202]
– »West Country Syllabub.- Put in a bowl 1 pint of port wine, 1 pint of sherry; sweeten to taste; add 2 quarts of new milk; in half an hour cover well with clotted cream, with some grated nutmeg and cinnamon.« [7-202]
Nachdem wir die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Variationsmöglichkeiten bei Posset und Syllabub verstanden haben, ist es an der Zeit, sich einem heute noch verbreitetem Getränk zuzuwenden: dem Eggnog. Dieser soll Gegenstand des nächsten Beitrags dieser Serie sein.
Quellen
explicit capitulum
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