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Die soziokulturelle Geschichte des Pousse Cafés. Teil 9: Knickebein

Titelbild Knickebein.

Beschäftigen wir uns nun mit der deutschen Weiterentwicklung des Pousse Cafés: dem Knickebein. Wie lange gibt es ihn, was ist er?

Etymologie

Eine Kniefehlstellung

C. F. Weichmanns Poesie der Nieder-Sachsen. 1725, Seite 278.
C. F. Weichmanns Poesie der Nieder-Sachsen. 1725, Seite 278. [17-278]

Das Wort ›Knickebein‹ wird bereits im Jahr 1725 in einem Buch über die Poesie der Niedersachsen verwendet. Darin heißt es: »Der ist ein Knicke-Bein; der wackelt mit dem Steusse«. [17-278]

Anonymus: Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches Der Hochdeutschen Mundart. Zweyter Theil. 1775, Spalte 1663.
Anonymus: Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches Der Hochdeutschen Mundart. Zweyter Theil. 1775, Spalte 1663. [18-1663]

Das 1775 in Leipzig erschienene ›Wörterbuch der hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen‹ gibt unter dem Begriff ›Knicken‹ an: »Im Gehen knicken, die Knie tiefer einbiegen, als zum ordentlichen Gange nöthig ist. Mit den Füßen knicken, Schwed. knacka. Auf solche Art gehen, heißt im Nieders. knickbeinen, und welcher diesen Gang hat, ein Knickebein.« [18-1663] Diese Erklärung wird in späteren Jahren in anderen Werken ebenfalls publiziert, beispielsweise im Jahr 1787 [14-374] und 1808. [1-1661]

Unter Berücksichtigung dieser Angaben dürfen wir also feststellen, dass ›Knickebein‹ niedersächsischen Ursprungs ist. Wir dürfen diese Herkunft jedoch im heutigen Sinne verstehen. Insbesondere in älterer Literatur versteht man unter Niedersächsisch die niederdeutsche oder plattdeutsche Sprache, eine hauptsächlich in Norddeutschland und daran angrenzenden Regionen gesprochene Sprache. [29]

Ein „Knickebein“ ist eine Kniefehlstellung, auch als Genu valgum bekannt, oder auch als X-Beine bezeichnet. [30] [4-560]

Familienname

Knickebein ist auch ein Familienname. [16-403] [27-25]

Getränk

Man bezeichnet aber auch ein bestimmtes Getränk als Knickebein. Was genau darunter zu verstehen ist, werden wir später noch beschreiben. Wieso das Getränk seinen Namen erhielt, darüber gibt es verschiedene Legenden.

Meyers Konversationslexikon schreibt »der Name soll 1845 in Jena aufgekommen sein und sich auf einen Studenten mit dem Spitznamen K[nickebein]. beziehen.« [31] Es wird aber auch der tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer in einem Studentenlied als Schöpfer desselben genannt. [32]

Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Zweiter Band. 1867, Spalte 112.
Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Zweiter Band. 1867, Spalte 112. [5-112]

Diese Erklärungen sind aus unserer Sicht jedoch wenig glaubwürdig, denn es fehlen zuverlässige Quellen. Vielmehr wird es so sein, dass sich im Volksmund die Bezeichnung für eine besondere Art von Getränk gebildet hat. In diesen Dingen war man sehr kreativ. Beispielsweise schreibt das 1867 erschienene Deutsche Sprichwörter-Lexikon unter dem Stichwort ›Gotteswort‹: »Andere Benennungen für Branntwein oder gewisse Sorten desselben, wie sie namentlich in der Provinz Preussen vorkommen, sind: Bindfaden, Krumpholz, Rachenputzer, Raschwalzer, Reissnieder, Sturak, Vidibum, Wupptich, Krolscholke-Dollwasser (von dem polnischen grozolka = Branntwein); für besondere Sorten: Knickebein (= Maraschino mit Eidotter), Kornus mit Gewehrüber (= Korn mit Bitter), Lerchentriller, Sanfter Heinrich für süsse Branntweine, in Danzig Machandel mit dem Knüppel (= Kaddig oder Wachholderbeerbranntwein mit Zucker, wozu ein hölzernes, löffelartiges Stäbchen zum Umrühren beigegeben wird).« [5-112]

Die ältesten Quellen

Die ältesten Angaben darüber, wie man einen Knickebein zuzubereiten habe, stammen aus dem deutschsprachigen Raum. Wir dürfen deshalb davon ausgehen, dass er eine deutsche Erfindung ist, die sicherlich im Zusammenhang mit der aus Frankreich stammenden Kaffeehauskultur und dem damit verbundenen Genuß von Likören, Chasse Café oder Pousse Café genannt, zusammenhängt. Gewissermaßen kann man den Knickebein als die deutsche Weiterentwicklung des Pousse Cafés betrachten.

Knickebein-Verlaufskurve.
Knickebein-Verlaufskurve. [33]

Betrachtet man die zeitliche Verbreitung des Wortes, so erkennt man, dass es erst ab den 1840er Jahren Relevanz erreicht. Das deutet darauf hin, dass ab dieser Zeit das Wort beliebter wurde und vielleicht auch deshalb gehäuft auftritt, weil das gleichnamige Getränk erwähnt wurde. [33]

William Löbe: Illustrirtes Lexikon der gesammten Wirthschaftskunde. Dritter Band. 1854, Seite 191-192.
William Löbe: Illustrirtes Lexikon der gesammten Wirthschaftskunde. Dritter Band. 1854, Seite 191-192. [3-191] [3-192]

Dazu paßt, dass das älteste Dokument, das wir finden konnten und das beschreibt, wie man einen Knickebein zubereitet, aus dem Jahr 1854 stammt: »Knickebein, ist ein kaltes Getränk. Man thut in ein Liquerglas etwas feinsten Caracaoliquer, schlägt ein ganzes Eidotter darauf, einige Tropfen feinsten Vanilleliquer oder Maraschino darüber und trinkt es mit einem Schluck.« [3-191] [3-192] So wird es auch im Jahr 1856 angegeben. [19-148]

1861 definiert man den Knickebein allgemeiner als »Schnaps mit Eidotter«. [21] Diese Definition wird 1868 wiederholt. [16-403] 1867, 1882 und 1886 spricht man vom Knickebein als »Maraschino mit Eidotter«. [5-112] [10-390] [26-175] 1877 versteht man darunter »Liqueur mit Eidotter«, [7-96] ebenso 1881. [8-150] Im Jahr 1899 gibt man an, ein Knickebein sei ein »feiner (Rosen-)Likör mit einem Eidotter.« [13-162]

Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Siebzehnter Band. 1863, Seite 416.
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Siebzehnter Band. 1863, Seite 416. [2-416]

1863 wird eine Definition gegeben, die nicht ganz richtig ist, denn der Eidotter wird nicht erwähnt: »Starkes Getränk nennt man Knickebein (Breaky-leg); und: „He’s been to Bungay fait, and broke both his legs“, er ist auf dem B.-Markte gewesen und hat beide Beine gebrochen, steht für: Er ist betrunken, wie man in Aegyptischer Hieroglyphenschrift dem Verbum „betrunken sein“ als Determinativum ein durchschnittenes Menschen-Bein beigab.« [2-416]

Diese Erklärung mag aber ein Hinweis darauf sein, dass es auch im Niederdeutschen die Assoziation zwischen ›gebrochenen Beinen‹ und ›betrunken sein‹ gab, so wie auch im Englischen und bei den alten Ägyptern.

In den 1860er Jahren muß der Knickebein bereits in ganz Deutschland beliebt gewesen sein, denn Urban Dubois schreibt in seinem 1872 in der dritten Auflage erschienenen Buch ›Cuisine de tous les pays‹: »Knickebein. Das ist ein in Deutschland sehr beliebtes stärkendes Getränk. — Ein frisches Eigelb auf den Boden einer Sektflöte legen, ein halbes Likörglas Cognac darüber gießen und ein Glas Alkermes oder guten Curaçao darüber gießen, so dass der Likör oben bleibt und sich nicht mit dem Bodenlikör vermischt.« [11-574]

Urban Dubois: Cuisine de touts les pays. 3e édition. 1872, Seite 574.
Urban Dubois: Cuisine de touts les pays. 3e édition. 1872, Seite 574. [11-574]

»Knickebein. C’est une boisson restaurante très en vogue en Allemagne. — Déposer au fond d’une flûte à champagne un jaune d’œuf frais; sur l’œuf, verser doucement un demi-verre à liqueur de cognac, et sur celui-ci un verre d’alkermès ou bon curaçao, en ayant soin que ce dernier reste au-dessus, sans se mêler avec la liqueur du fond: on doit avaler cette boisson d’un seul trait.« [11-574]

Die erste Auflage erschien 1868. [11-iv] Dieser Text wurde auch in englischsprachigen Texten der Jahre 1869 und 1870 zitiert. Dort ist jedoch die Rede davon, dass es ein Modegetränk in Berlin sei. [6-148] [9-580]

Friedrich Becker: Bericht der Gewerbeschule zu Basel 1872-73, Seite 16.
Friedrich Becker: Bericht der Gewerbeschule zu Basel 1872-73, Seite 16. [25-16]

In anderen Ländern kannte man den Knickebein erst später. In Basel stellte man 1873 fest: »Hier neu eingeführt (am Spital) ist der niederdeutsche Knickebein, Branntwein mit Ei.« [25-16]

Was also ist ein Knickebein?

Golden Slipper.
Golden Slipper.

 

Allgemein kann man den Knickebein also als ein Getränk definieren, der aus übereinandergeschichteten Likören mit einem rohen Eidotter besteht. Zu den Knickebeinen gehört also auch der Golden Slipper.

In späteren Jahren erweiterte man die Rezeptur. Leo Engel beispielsweise gab bei seiner Variante, „Leo’s Knickebein“ genannt, eine Haube aus geschlagenem Eiweiß darauf und darauf wiederum ein paar Tropfen Angostura Bitters. Er gab uns auch eine Anweisung, wie man diesen Knickebein trinken solle. Er schrieb im Jahr 1878:

»ANLEITUNG ZUR EINNAHME DES KNICKEBEINS. … 1. Führe das Glas unter die Nasenlöcher und rieche das Aroma. – Pausiere. 2. Halte das Glas senkrecht dicht unter den Mund, öffne ihn weit und sauge den Schaum mit einem tiefen Atemzug ein. – Halte erneut inne. 3. Spitze die Lippen und nimm ein Drittel des flüssigen Inhalts ohne das Eigelb zu berühren. Pausiere erneut. 4. Richte den Körper auf, wirf den Kopf nach hinten, schlucke den im Glas verbliebenen Inhalt auf einmal und zerbrich dabei das Eigelb im Mund.« [40-73]

Leo Engel: American & Other Drinks. 1878, Seite 73.
Leo Engel: American & Other Drinks. 1878, Seite 73. [40-73]

»DIRECTIONS FOR TAKING THE KNICKEBEIN. … 1. Pass the glass under the Nostrils and Inhale the Flavour. — Pause. 2. Hold the glass perpendicularly, close under your mouth, open it wide, and suck the froth by drawing a Deep Breath. — Pause again. 3. Point the lips and take one-third of the liquid contents remaining in the glass without touching the yolk.—Pause once more. 4. Straighten the body, throw the head backward, swallow the contents remaining in the glass all at once, at the same time breaking the yolk in your mouth.« [40-73]

Der Knickebein – ein deutscher Liebling

Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. No. 111, 14. Mai 1857.
Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. No. 111, 14. Mai 1857. [20]

Wie beliebt der Knickebein in Deutschland gewesen sein muss, mag man daran ersehen, dass es bereits im Jahr 1857 eigene Gläser dafür gab. In einer Anzeige von Julius Lange aus Berlin steht: »Mein Crystall- und Glaswaaren-Lager ist auf das Allervollständigste assortiert … . Für Weinstuben- und Conditorei-Besitzer empfehle ich Maitrank-Tönnchen, Abcynth- und Knickebein-Gläser.« [20]

Knickebeinglas.
Knickebeinglas. [38-256]

Übrigens sind auch im 1913 erschienenen Lexikon der Getränke verschiedene Gläser abgebildet; darunter befindet sich auch das Knickebeinglas. [38-256] Das spricht für eine kontinuierliche Beliebtheit des Knickebeins bei den Deutschen.

Das deckt sich mit den bereits zitierten Aussagen von Urban Dubois, demzufolge der Knickebein ein Getränk war, das in Deutschland und Berlin in den 1860er Jahren sehr in Mode war. [6-148] [9-580] [11-574]

Algemeen Handelsblad. Amsterdam, 19.6.1858.
Algemeen Handelsblad. Amsterdam, 19.6.1858. [34]

Auch im Ausland boten deutsche Lokale den Knickebein an. 1858 eröffnete in Amsterdam das ›Heidelberger Fass‹ und der Eigentümer läßt die Bevölkerung wissen: »HEIDELBERGER FASS! Warmoestraat over de St. Jansstraat, J, 601. Zur Eröffnung meiner WEINWIRTHSCHAFT am Sonnabend den 19den dieses Monats, um 2 Uhr Nachmittags, erlaube ich mir meine geehrten Gönnern und alle Verehrer des edlen Weines ergebenst einzuladen. DEUTSCHE und FRANZÖSISCHE WEINE in allen Gattungen sind rein und unverfälscht per Flasche und per Glas bei mir zu haben, sowie alle FEINE LIQUEURE, worunter der berühmte KNICKEBEIN, und sonstige ERFRISCHUNG. Jeden Abend frischer ERDBEEREN- und MAIWEIN per Bowle und per Glas. HEINRICH FRITZEN, früher Kellner in der „UNIE.“ (10348)« [34] In einer deutschen Weinwirtschaft wurden also neben Wein und Bowle auch Likör und Knickebein angeboten.

Schweinfurter Tagblatt. Nr. 208. 29. Dezember 1866, Seite 1418.
Schweinfurter Tagblatt. Nr. 208. 29. Dezember 1866, Seite 1418. [22-1418]

Doch nicht nur in den Weinstuben, auch in sogenannten Punschzimmern erhielt man den Knickebein. 1866 wirbt Louis Glaser im Schweinfurter Tageblatt: »Im Punschzimmer der Glaser’schen Konditorei ist zu haben: Punsch, Grog, Glühwein, Mousseux, Knickebein, Liqueure etc., Apfelsinen und Pomeranzen, Krapfen, gefüllte Meringues, Neujahrskränze, Käse-, Apfel- und alle Sorten Lebkuchen. Louis Glaser.« [22-1418]

Intelligenzblatt zur Laibacher Zeitung Nr. 266, 20. November 1866, Seite 1768.
Intelligenzblatt zur Laibacher Zeitung Nr. 266, 20. November 1866, Seite 1768. [23-1768]

Ebenfalls 1866 wirbt man in Laibach, heute Ljubljana genannt und Hauptstadt von Slowenien, mit »Restauration „zum Ritter“ Klagenfurterstraße Nr. 70b. Vorzügliche und billige Speisen und Getränke! St. Anna-Wein das Seitel 12 kr.; Grazer Schreiner Bier das Krügel 11 kr.; Echter slavonischer Slivovitz das Glasel 2 kr.; Feinste Liqueure das Glasel 4 kr.; Schwarzer kaffee 6 kr.; Hamburger Knickebein 10 kr.; Verschiedene Gabelfrühstücke. Auch ist Mittagskost im Abonnement zu haben. (2368-3)« [23-1768]

 

Illinois Staats-Zeitung, 27. Januar 1874, Seite 2.
Illinois Staats-Zeitung, 27. Januar 1874, Seite 2. [36]

1874 erschien dieser Bericht in einer amerikanischen Zeitung: »Neujahr in Berlin. Berlin, 2. Januar 1874. … In den Conditoreien und Café’s, die in Berlin bekanntlich vereint sind, verdrängt ein plappernder genäschiger Menschenschwarm die andächtige Lese-Gemeinde der Wochentage. Während der Stammgast es unter seiner Würde hält, von den Süßigkeiten auf den Verkaufstischen zu kosten – er nimmt tagtäglich seinen Café, seinen Cacao, seinen Knickebein u. dgl. – vertilgt heut männiglich zum Café oder zur Chocolade Berge von Kuchen. Und nach einer Viertelstunde räumt der fleißige Consument schon wieder seinen Platz, denn der Feiertag muß ausgenutzt werden. Messieurs Fripponi, Spargnapani, Stehley und wie die kuchenbackenden Engaddiner Berlin’s alle heißen, lächeln in ihr olivfarbnes Italiener-Antlitz still hinein und denken: „Ach, wenn es doch alle Tag‘ Sonntag wär‘ – dann brauchte ich keine theuren Zeitungen zu halten und die langweiligen Café-Gäste könnten bleiben, wo der Pfeffer wächst!“« [36]

Das ist ein wichtiger Beitrag, denn er belegt, dass die Zusammenhänge, die wir für den Pousse Café bereits hergeleitet hatten, auch in Deutschland Gültigkeit hatten. Man ging ursprünglich ins Kaffeehaus als Ort der Neuigkeiten, um sich zu unterhalten und um Zeitungen zu lesen. Man verweilte dort über einen langen Zeitraum und dazu trank man Kaffee und Likör – als Pousse Café, also nach dem Kaffee, oder als Knickebein.

Illinois Staats-Zeitung 16. Oktober 1893, Seite 11.
Illinois Staats-Zeitung 16. Oktober 1893, Seite 11. [37]

Noch 1893 gehörte der Knickebein neben Likör, Bier und Wein in Deutschland offenbar zum Standardangebot. Die Illinois Staatszeitung berichtete damals: »In der zweiten allgemeinen Sitzung des Naturforschertags in Nürnberg hielt der derzeitige Prorektor der Universität Erlangen, Prof. Dr. v. Stümppel, einen Vortrag über die gesundheitsschädliche Wirkung des Alkoholgenusses, dem die gelehrte Versammlung andächtig lauschte und am Schlusse verdienten Beifall zollte. Die nach dem Vortrage eintretende Pause benützten die Zuhörer, um zu den Erfrischungshallen zu eilen und sich am Glase Bier, Gläschen Liqueur, Schoppen Wein, auch Knickebein zu stärken.« [37]

Täglicher Baltimore Wecker. 26. Oktober 1868, Seite 2.
Täglicher Baltimore Wecker. 26. Oktober 1868, Seite 2. [35]

Die Sitte des Knickebeintrinkens nahmen die Deutschen offensichtlich zusammen mit der Vorliebe nach Likör, Bier und Wein mit in die USA. 1868 erschien diese Werbung im Täglichen Baltimore Wecker: »A. v. MITZEL’S CAFE RESTAURANT, No. 1 Post Office Ave., Ecke von Second Str. Heutige Snacks und Luncheons, Bouillon mit oder ohne Ei, heiße Auster-, Caviar-, Sardellen- und Fleisch-Pastetchen, Sandwiches aller Art, rohes Beefsteak, diverse Salate und sonstige feinere Imbisse, dazu Cincinnati Bier. Weine, Liqueure und Berliner Knickebeine und sonstige ausgewählte warme und kalte Getränke.« [35]

Dennoch ist es so, dass der Knickebein in Amerika wohl nur in der deutschen Gemeinschaft bekannt war. William Boothby schreibt nämlich »Dieses berühmte teutonische Getränk ist in Amerika wenig bekannt, und nur wenige Bartender haben je die Kunst erlernt, es zu mixen. Es ist ein Getränk nach dem Essen, und um es voll zu schätzen, muss es nach den folgenden Anweisungen getrunken werden, da der Trinker vier verschiedene Empfindungen erlebt. Daher ist es die Pflicht des vorsitzenden Mixologen, dem Uneingeweihten die Vorgehensweise usw. genau zu erklären, usw. Erstens: Führe das Glas unter die Nase und atmen das Aroma etwa fünf Sekunden lang ein. Zweitens – Halte das Glas senkrecht, öffne den Mund weit und sauge den Schaum von der Oberseite des Glases ab. Halte fünf Sekunden inne. Drittens – Spitze die Lippen und nimm ein Drittel des flüssigen Inhalts des Glases, ohne das Eigelb zu berühren. Halte erneut ein paar Sekunden inne. Viertens – Richte den Körper auf, wirf Sie den Kopf zurück, schlucke den restlichen Inhalt des Glases und zerbreche gleichzeitig das Eigelb im Mund.«[45-63]

William Boothby: The World’s Drinks and How to Mix Them. 1908, Seite 63.
William Boothby: The World’s Drinks and How to Mix Them. 1908, Seite 63. [45-63]

»This Famous Teutonic beverage is little known in America, and few bartenders have ever acquired the art of compounding one. It is an after-dinner drink, and in order to be fully appreciated, it must be partaken of according to the following directions, as four different sensations are experienced by the drinker. Therefore, the duty of the presiding mixologist is to thoroughly explain to the uninitiated the modis operandi, etc. First – Pass the glass under the nose and inhale the flavor for about five seconds. Second – Hold the glass perpendicularly, open your mouth wide and suck the froth from off the top of the glass. Pause five seconds. Third – Point the lips and take one-third of the liquid contents of the glass without touching the yolk. Pause again for a few seconds. Fourth – Straighten the body, throw the head back, swallow the contents remaining in the glass and break the yolk in your mouth at the same time.« [45-63]

Anonymus: Nach dem Zapfenstreiche. Fünftes Bändchen. 1867, Seite 39.
Anonymus: Nach dem Zapfenstreiche. Fünftes Bändchen. 1867, Seite 39. [15-39]

Im Militär war der Knickebein auch ein Getränk, das man genoß. In einer in der Österreichischen Militärzeitung im Jahr 1867 erschienenen Erzählung heißt es: »Mochte er nun zu rasch oder zu viel getrunken haben, kurz, nach einiger Zeit (NB. so ganz nüchtern waren wir, mit Ausnahme des Wachkommandanten, auch nicht mehr) wurde er ausgelassen lustig und bat uns, einen ›steifen Grog‹ und zum Schluß für Jeden einen ›Knickebein‹ herrichten zu dürfen.« [15-39]

Theodor Fontane: Kriegsgefangen. 1871, Seite 257.
Theodor Fontane: Kriegsgefangen. 1871, Seite 257. [24-257]

1871 berichtet Theodor Fontane in Kriegsgefangen. Erlebtes 1870. über Kriegserfahrungen:  »Halb durchnäßt, dazu der wunderbare Dunst einiger zwanzig Kautschukmäntel, es war eine Situation, der mit den kräftigsten Mitteln begegnet werden mußte. ›Da hilft nur Knickebein,‹ erklang es aus unserer Mitte. ›Knickebein?‹ fragt‘ ich verwundert und wie in bangem Echo. Aber die Mühle von Sannois schien dies ziemlich unfranzösische Wort schon mehr als einmal vernommen zu haben, denn alsbald erschienen fünf Gläser, fünf Eigelb und zwei geschliffene Flaschen mit Kognak und Anisette. Von Hals und Kehlkopfs wegen sucht‘ ich zu protestieren, aber allgemeine Heiterkeit und die Versicherung: ›Dafür ist ja das Eigelb; Eigelb dämpft,‹ antworteten mir.« [24-257]

Anonymus: Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch der deutschen Armee. Seite 77-78.
Anonymus: Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch der deutschen Armee. Seite 77-78. [41-77] [41-78]

So wundert es nicht, dass der Knickebein auch im 1890 erschienenen Buch ›Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch ausführlich beschrieben wird: »Der Knickebein ist ein wunderbares Getränk, das sich in allen Lebenslagen vorzüglich bewährt hat: im Sommer wie im Winter, bei Frost und Hitze, nach des Tages Last und Arbeit, früh nüchtern, wie spät abends nach feuchtfröhlchem Gelage; auch kann man Knickebein für jede Geschmacksrichtung herstellen: fein und lieblich für die Damen, stark und kräftig für die Jünger der St. Barbara. Der Knickebein wird bereitet, indem man den schlanken Kelch eines Glases, mit einem Likör gefüllt, durch ein ganz frisches Eidotter, von dem alles Eiweiß entfernt ist, verschließt und darüber einen andern Likör nachfüllt. Der Knickebein dürfte aus Frankreich zu uns gekommen sein, dort ist er unter dem Namen Pousse l’amour (scil. für Knickebein) von alters her bekannt.« [41-77] [41-78]

Die erwähnte heilige Barbara ist nicht nur Schutzpatronin der Bergleute, sondern auch der Artillerie und wird »mit einer Kanone dargestellt, in der Hoffnung, die Artillerie möge ihre Ziele in derselben Weise treffen, wie der Blitz den Dioscuros traf, oder wegen der Verbindung mit dem plötzlichen Tod.« [12]

Knickebein des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 12.
Knickebein des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 12. [41-79]

Sehr aufschlußreich ist im Bowlen- und Punschbuch auch die zugehörige  Abbildung. Sie zeigt den Knickebein des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr.12. Mit Cherry Brandy, Eigelb und grüner Pomeranze, grün-rot-gold, [41-79] stellt er, so vermuten wir, die Regimentsfarben dar?

Man darf vermuten, dass jedes Regiment sein eigenes Knickebein-Rezept hatte, genauso wie sie auch ihre eigenen Regimentsmischungen – mit größter Wahrscheinlichkeit als geschichteter Pousse-Café serviert – hatten. Das 1913 erschienene Lexikon der Getränke führt sie auf. Wir sind im Rahmen des B&B bereits detaillierter darauf eingegangen, und möchten hier nur erwähnen, dass auch der B&B ursprünglich geschichtet zubereitet wurde. Die Regimentsmischung des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments wird dort aufgeführt mit den Worten: »12. Feldartl. – Regt. (1. Sächs.), Dresden.
1/3 Curacao w., 1/3 Marasquin, 1/3 Bols-Cherry-Brandy.« [38-194]

Pousse l’amour

Anonymus: Hegenbarth’s Bowlen-, Punsch-, und Kaffee-Haus-Getränkebuch. 3. Auflage. 1903, Seite 46.
Anonymus: Hegenbarth’s Bowlen-, Punsch-, und Kaffee-Haus-Getränkebuch. 3. Auflage. 1903, Seite 46. [42-46]

Die Rezepte für einen Pousse l’amour entsprechen denjenigen eines Knickebeins. Wir vermuten anhand der bisher von uns gefundenen Quellen, dass der Knickebein älter und eine deutsche Erfindung ist. Das bedeutete dann, dass dessen Rezeptur nach Frankreich kam und dort einfach einen anderen Namen erhielt. Für diese Deutung spricht auch das 1872 erschienene Buch von Urban Dubois. Dort schreibt er, wie beliebt der Knickebein in Deutschland sei. Man darf doch vermuten, dass er angemerkt hätte, dass dies nichts anderes als ein pousse l’amour sei, wenn dies der Ursprung desselben wäre. So sieht man es wohl auch in ›Hegenbarth’s Bowlen-, Punsch- und Kaffee-Haus-Getränkebuch‹ aus dem Jahr 1903: »Pousse l’amour ist eine ähnliche beliebige Komposition, man möchte sagen, es ist die französische Benennung des deutschen ›Knickbein‹.« [42-46]

Gleichwohl gibt es auch abweichende Meinungen. Im Buch ›Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch aus dem Jahr 1890 wird nämlich berichtet: »Der Knickebein dürfte aus Frankreich zu uns gekommen sein, dort ist er unter dem Namen Pousse l’amour (scil. für Knickebein) von alters her bekannt.[41-77] [41-78] Zum Pousse L’Amour gibt man an: »Dieses altfranzösische Getränk hat einige Aehnlichkeit mit Pousse Cafe und muß mit ebensogroßer Vorsicht zubereitet werden.« [41-80]

Den Namen pousse l’amour erhielt der Knickebein vielleicht in den USA, möglicherweise im Bereich von New Orleans mit seiner Kaffeehauskultur. Vielleicht war er aber schon frühzeitig ein Import aus Frankreich. Jerry Thomas führt ihn bereits 1862 auf und schreibt: »Dieses köstliche französische Getränk ist auf dem oben abgebildeten Stich beschrieben. Um es zuzubereiten, fülle ein kleines Weinglas zur Hälfte mit Maraschino, gibt dann das reine Eigelb hinein, umgibt es mit Vanillesirup und beträufle es oben mit Cognac.« [43-66]

Jerry Thomas: How to Mix Drinks. Seite 66. 1862.
Jerry Thomas: How to Mix Drinks. Seite 66. 1862. [43-66]

»This delightful French drink is described in the above engraving. To mix it fill a small wine-glass half full of maraschino, then put in the pure yolk of an egg, surround the yolk with vanilla cordial, and dash the top with Cognac brandy.« [43-66]

Wie wir gesehen haben, war der Knickebein, also ein Pousse Café mit einem Eidotter, ein beliebtes Getränk in Deutschland. Es gab für jedes Regiment eine eigene Mischung, wohl zubereitet als Pousse Café. Likör war integraler Bestandteil der Kultur.

Wilhelm Busch: Die fromme Helene. 1899, Seite 101.
Wilhelm Busch: Die fromme Helene. 1899, Seite 101. [39-101]

Nicht ohne Grund schrieb Wilhelm Busch in ›Die fromme Helene‹, erschienen im Jahr 1872, [28] »Es ist ein Brauch von Alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör!« [39-101] Vor dem Hintergrund des von uns Dargelegten, nämlich dass Likör überall getrunken wurde und beliebt war, erhält die Aussage Helenes eine ganz besondere Bedeutung, denn sie stützt unsere Aussage. Wilhelm Buschs Dichtung wird oftmals noch erweitert um den Zusatz »Doch wer zufrieden und vergnügt, Sieht auch zu, dass er welchen kriegt.« [44-128]  So soll es Wilhelm Busch gesagt haben – doch in der frommen Helene fehlt diese Zeile.

Wie beliebt der Pousse-Café in Deutschland war, mag man auch am Inhaltsverzeichnis des 1913 erschienenen Lexikons der Getränke ersehen. Dort gibt es zahlreiche Getränke, die in der Rubrik »Pousse-Cafés und ähnliche Mischungen« zusammengefaßt werden. Sie heißen: Achenbach, American Pousse-Cafe, Angels Dream, Angels Tit, Angels Wing, Baron v. Reeden favorit, Brandy Champarelle, Brandy Scaffa, Charlies Knickebein, Corps Reviver, Dänischer Pousse-Café, English Tit, Faivres Pousse-Café, Gin Scaffa, Happy Moment, Helgoländer, Jersey Pousse-Café, Kerkau Sylvester-Pousse-Café, Kirsche, Knickebein, Kossak, Kuss mit Liebe, Loie fuller, Maidens Kiss, My sweet Mary, Naval float, Non plus ultra, pariser Pousse-Café, Pousse-Café, Pousse l’amour, Princess Juliana, Rainbow Buff, Riche, Rum Scaffa, Santinas Pousse-Café, Saratoga Pousse-Café, Sheffield’s Pousse-Café, Stars and Stripes, Stifferine Brace, The flag, Union Pousse-Café, Widows Riss. [38-275]

Schließlich gelangte der Pousse Café auch in die USA und wandelte sich dort erneut. Darauf gehen wir im nächsten Beitrag dieser Serie ein.

Quellen
  1. https://archive.org/details/bub_gb_DpdEAAAAcAAJ/page/n827/mode/2up?q=Knickebein Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyter Theil, von F-L. Wien, 1808
  2. https://archive.org/details/bub_gb__uAOAAAAIAAJ/page/415/mode/2up?q=Knickebein Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Siebzehnter Band. Leipzig, 1863.
  3. https://archive.org/details/bub_gb_bidAAAAAcAAJ/page/190/mode/2up?q=Knickebein William Löbe (Hrsg.): Illustrirtes Lexikon der gesammten Wirthschaftskunde. Dritter Band, I-M. Leipzig, 1854.
  4. https://archive.org/details/bub_gb_ljYAAAAAQAAJ/page/560/mode/2up?q=Knickebein Joseph Hyrtl: Handbuch der topographischen Anatomie und ihrer praktisch medicinisch-chirurgischen Anwendungen. Vierte Auflage. Zweiter Band. Wien, 1860.
  5. https://archive.org/details/deutsches-sprichworter-lexikon-band-2-gott-bis-lehren/page/n71/mode/2up?q=Knickebein Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Zweiter Band. Gott bis Lehren. Leipzig, 1867.
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  18. https://www.google.de/books/edition/Versuch_eines_vollst%C3%A4ndigen_grammatisch/BsVCAQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=knickebein&pg=PA1663&printsec=frontcover Anonymus: Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches Der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyter Theil, von F-K.Leipzig, 1775.
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  21. https://www.google.de/books/edition/P%C3%A4dagogisches_Archiv/tdFMAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=knickebein&pg=PA528&printsec=frontcover W. Langbein (Hrsg.): Pädagogisches Archiv. Centralorgan für Erziehung und Unterricht in Gymnasien, Realschulen und höheren Bürgerschulen. Dritter Band, Stettin, 1861.
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  23. https://www.google.de/books/edition/Laibacher_Zeitung/rclax9YWGNQC?hl=de&gbpv=1&dq=knickebein&pg=PA1768&printsec=frontcover Intelligenzblatt zur Laibacher Zeitung Nr. 266, 20. November 1866.
  24. https://www.google.de/books/edition/Kriegsgefangen/1S4TAAAAQAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=knickebein&pg=PA257&printsec=frontcover Theodor Fontane: Kriegsgefangen. Erlebtes 1870. Aus den Tagen der Okkupation. Eine Osterreise durch Nordfrankreich und Elsaß-Lothringen 1871.
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  26. https://www.google.de/books/edition/Schriften_der_Naturforschenden_Gesellsch/wBUXAAAAYAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=knickebein&pg=PA175&printsec=frontcover Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig. Neue Folge. Sechsten Bandes drittes Heft. Danzig, 1886.
  27. https://www.google.de/books/edition/Genealogisches_Handbuch_b%C3%BCrgerlicher_Fa/YsPTDwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=knickebein&pg=PA487&printsec=frontcover Deutsches Geschlechterbuch. Band 155. Achter Pommernband.
  28. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_fromme_Helene Die fromme Helene.
  29. https://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache Niederdeutsche Sprache.
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  31. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Knickebein Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909
  32. https://de.wikipedia.org/wiki/Knickebein Knickebein.
  33. https://www.dwds.de/r/plot/?view=1&corpus=dta%2Bdwds&norm=date%2Bclass&smooth=spline&genres=0&grand=1&slice=10&prune=0&window=3&wbase=0&logavg=0&logscale=0&xrange=1600%3A1999&q1=Knickebein Knickebein – Verlaufskurve.
  34. https://www.delpher.nl/nl/kranten/view?query=knickebein&coll=ddd&page=1&sortfield=date&identifier=ddd:010087081:mpeg21:a0017&resultsidentifier=ddd:010087081:mpeg21:a0017&rowid=1 Algemeen Handelsblad. Amsterdam, 19.6.1858.
  35. https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn84026860/1868-10-26/ed-1/seq-2/#date1=1777&sort=date&rows=20&words=Knickebeine&searchType=basic&sequence=0&index=0&state=&date2=1963&proxtext=knickebein&y=0&x=0&dateFilterType=yearRange&page=1 Täglicher Baltimore Wecker. 26. Oktober 1868, Seite 2.
  36. https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn85033492/1874-01-27/ed-1/seq-2/#date1=1777&sort=date&rows=20&words=Knickebein&searchType=basic&sequence=0&index=2&state=&date2=1963&proxtext=knickebein&y=0&x=0&dateFilterType=yearRange&page=1 Illinois Staats-Zeitung, 27. Januar 1874, Seite 2.
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  38. Hans Schönfeld & John Leybold: Lexikon der Getränke (circa 3000 Erklärungen von Getränken verschiedener Nationen.). 1. Auflage. Köln, Leybold & Schönfeld, 1913.
  39. https://archive.org/details/bub_gb_Z5soAAAAYAAJ/page/n103/mode/2up Wilhelm Busch: Die Fromme Helene. München, 1899.
  40. Leo Engel: American & Other Drinks. Upwards of Two Hundred of The Most Approved Recipes, for Making The Principal Beverages Used in The United States and Elsewhere. London, Tinsley Brothers, London, 1878.
  41. Anonymus: Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch der deutschen Armee. Ein Rezeptbüchlein zur Bereitung von allerlei stärkenden Getränken, gesammelt aus den Kursen der Feldartillerie-Schießschule zu Jüterbog. Mit einem Anhange gastronomischen Inhaltes. Ohne Ort (Leipzig?), Ohne Jahr. 1890?
  42. Anonymus: Hegenbarth’s Bowlen-, Punsch-, und Kaffee-Haus-Getränkebuch. Eine Sammlung zeitgemäßer Vorschriften zu Herstellung von kalten, warmen und sonstigen Mischgetränken. Mit besonderer Berücksichtigung der in- und ausländischen Kaffeehaus-Getränke, der „american drinks“, sowie Äpfel- und sonstiger Frucht-Bowlen und Punsche. 3. Auflage. Dresden-Plauen, Max Hegebarth’s Verlag, 1903.
  43. Jerry Thomas: How to Mix Drinks, Or, The Bon-vivant’s Companion, Containing Clear and Reliable Directions for Mixing All the Beverages Used in the United States, Together with the Most Popular British, French, German, Italian, Russian, and Spanish Recipes, Embracing Punches, Juleps, Cobblers, Etc., Etc., Etc., in Endless Variety. To Which is Appended a Manual For The Manufacture of Cordials, Liquors, Fancy Syrups, Etc., Etc., After the Most Approved Methods Now Used in the Destillation of Liquors and Beverages, Designed For the Special Use of Manufacturers and Dealers in Wines and Spirits, Grocers, Tavern-Keepers, and Private Families, the Same Being Adapted to the Tteade of The United States and Canadas. The Whole Containing Over 600 Valuable Recipes by Christian Schultz. New York, Dick & Fitzgerald, 1862.
  44. https://archive.org/details/schein-und-sein/page/128/mode/2up?q=%22Doch+wer+zufrieden+und+vergn%C3%BCgt%22 Wilhelm Busch: Schein und Sein. Bertelsmann Lesering.
  45. https://euvs-vintage-cocktail-books.cld.bz/1908-The-World-s-Drinks-and-How-to-Miw-Them-by-Hon-Wm-Boothby-1st-edition William Boothby: The World’s Drinks and How to Mix Them. San Francisco, H. S. Crocker Company, Sacramento, 1908.

Historische Rezepte

Auf eine umfangreiche Rezeptsammlung für den Knickebein haben wir an dieser Stelle verzichtet, da sie keinen wirklichen Mehrwert besitzen würde; die Definition dessen, was ein Knickebein ist, ist auch ohne diese möglich. Wir haben jedoch beispielhafte Rezepte aus einigen ausgewählten Rezeptbüchern ausgewählt. Da der Knickebein einen deutschen Ursprung hat, haben wir uns auf die Angaben deutschstämmiger Autoren beschränkt. Diese werden sicherlich am besten gewußt haben, wie man einen Knickebein zubereitet und trinkt.

1878 Leo Engel: American & Other Drinks. Seite 73. Leo’s Knickebein.

Keep a mixture ready made to hand, thoroughly combined, of
the following, in the proportions given: — One-third each of
Curaçoa, Noyeau, and Maraschino. When mixing a drink, fill a
straw-stem port-wine glass two-thirds full of the above mixture,
float the unbroken yolk of a new-laid egg on the surface of the
liquor, then build up a kind of pyramid with the whisked white of
the same egg on the surface of the latter, dash a few drops of
Angostura bitters, and drink as directed.
DIRECTIONS FOR TAKING THE KNICKEBEIN.
Registered.
1. Pass the glass under the Nostrils and Inhale the Flavour.—
Pause.
2. Hold the glass perpendicularly, close under your mouth,
open it wide, and suck the froth by drawing a Deep Breath.—Pause
again.
3. Point the lips and take one-third of the liquid contents
remaining in the glass without touching the yolk.—Pause once
more.
4. Straighten the body, throw the head backward, swallow the
contents remaining in the glass all at once, at the same time
breaking the yolk in your mouth.

1882 Harry Johnson: New and Improved Bartender’s Manual. Seite 52. Knickerbein.

(Use a sherry wine glass.)
Particular attention must be paid to the above drink
as well, as to the Pousse Cafe, to prevent the liquors
from running into each other, and that the yolk of the
egg, as well as the different liquors are separate from
each other; mix as follows:
One-third sherry wine glass Vanilla;
1 fresh egg (the yolk only); cover the egg with Ben-
edictine;
One-third sherry wine glass Kümmel;
1 or 2 drops bitters (Angostura); and serve.

1882 Harry Johnson: New and Improved Bartender’s Manual. Seite 133. Knickerbein.

(Gebrauche ein Sherry-Weinglas.)
Eine besondere Vorsicht beim Präpariren dieses Ge-
tränkes muss beobachtet werden, dass beim Eingiessen
der resp. Liqueure solche nicht in einander laufen, son-
dern getrennt im Glase bleiben, da dies dem Getränk
ein appetitliches Aussehen verleiht. Der Eidotter muss
aus vorstehendem Grunde selbstverstandlich ganz in
das Glas gebracht werden und darf nicht verlaufen.
Eindrittel Sherryglas Vanilla;
1 frischen Eidotter;
giesse ein wenig Benedictiner über den Eidotter;
Eindrittel Sherrywein-Glas Kümmel;
1 oder 2 Tropfen Angostura Bitters, und servire es.

1888 Harry Johnson: New and Improved Illustrated Bartender’s Manual. Seite 52. Knickerbein.

(Use a Sherry wine glass.)
Sherry wine glass vanilla;
1 fresh egg (the yolk only); cover the egg with
Benedictine ;
1/3 Sherry wine glass of Kirschwasser or Cognac;
4 to 6 drops of Bitters; (Boker’s genuine only.)
Particular care must be taken with the above
drink, the same as with Pousse Café, to prevent the
liquors from running into each other, so that the
yolk of the egg, and the different liquors are kept
separated from each other.

1888 Harry Johnson: New and Improved Illustrated Bartender’s Manual. Seite 159. Knickerbein.

(Gebrauche ein Sherry Weinglas.)
1/3 Weinglas Vanilla;
1 frischer Eidotter;
füge auf dieses ein wenig Benedictine;
1/3 Weinglas Kirschwasser oder Cognac;
3 oder 4 Tropfen Bitters, (Boker’s genuine only);
Besondere Vorsicht muss bei diesem Getränk beo-
bachtet werden, dass beim Eingiessen der resp. Li-
quöre diese nicht in einander laufen, sondern im
Glase getrennt bleiben, da dies dem Getränk ein
appetitliches Aussehen verleiht. Der Eidotter muss
aus demselben Grunde ganz in das Glas gebracht
werden und darf nicht verlaufen.

1890 Anonymus: Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch. Seite 77. Der Knickebein.

Der Knickebein ist ein wunderbares Getränk, das
sich in allen Lebenslagen vorzüglich bewährt hat:
im Sommer wie im Winter, bei Frost und Hitze,
nach des Tages Last und Arbeit, früh nüchtern,
wie spät abends nach feuchtfröhlchem Gelage;
auch kann man Knickebein für jede Geschmacks-
richtung herstellen: fein und lieblich für die Damen,
stark und kräftig für die Jünger der St. Barbara.
Der Knickebein wird bereitet, indem man den
schlanken Kelch eines Glases, mit einem Likör
gefüllt, durch ein ganz frisches Eidotter, von dem
alles Eiweiß entfernt ist, verschließt und darüber
einen andern Likör nachfüllt.
Der Knickebein dürfte aus Frankreich zu uns
gekommen sein, dort ist er unter dem Namen
Pousse l’amour (scil. für Knickebein) von alters
her bekannt.
Bewährte Mischungen sind folgende:
unten:           oben:
Rosenlikör — Maraschino
Cherry Brandy — Allasch
(beide auch für Damen)
Cherry Brandy — Benediktiner
Cherry Brandy — Danziger Goldwasser
Cherry Brandy — Grüne Pomeranze
Chartreuse — Kognak
Curaçao, grün — Kognak
Benediktiner — Kognak
Cordial Médoc — Kognak
Cordial Médoc — Kirschwasser
(letzteres für besonders ausgepichte Kehlen)
Aromatique — Kornbranntwein
Kümmel — Kornbranntwein
(fürs Manöver, wenn andere Schnäpse nicht zu
bekommen sind).

Knickebein des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 12.
Knickebein des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 12.

1890 Anonymus: Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch. Seite 80. Pousse L’Amour.

(Gebrauche ein Sherryweinglas.)
Dieses altfranzösische Getränk hat einige Aehn-
lichkeit mit Pousse Cafe und muß mit ebenso-
großer Vorsicht zubereitet werden. Man fülle
schichtenweise wie folgt: ein viertel Sherryweinglas
Maraschino, ein frischer, kalter Eidotter, ein viertel
Sherryweinglas Vanilla (grün), ein viertel Wein-
glas Kognac. Die größte Vorsicht muß bei der
Mischung dieses Getränks angewendet werden,
so daß der Eidotter ganz bleibt und die Schnäpse
nicht neinander fließen.

1890 Anonymus: Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch. Seite 84. Pousse Cafe.

(Gebrauche ein Sherryweinglas.)
Ein drittel Weinglas Maraschino, ein drittel
Weinglas Curaçao (rot), ein drittel Wein-
glas franz. Kognak und servire. Vorsicht bei
Bereitung muß gebraucht werden, damit die ver-
schiedenen Liköre nicht zusammenlaufen. Dieses
Getränk ist vorzüglich nach dem Genusse von
schwarzem Kaffee.

1899 Anonymus: Hegenbarth’s Getränkebuch. Seite 37. Knickebein.

Verschiedene Liqueure in einem Glas und oben-
auf schwimmend ein Eigelb. Man achte darauf, dass
die verschiedenfarbigen Liqueure nicht zusammenlaufen.
Man nehme z. B. unten Curaçao oder Ingwer, dann
Chartreuse oder Cognac, dann das Ei, obenauf etwas
Cognac oder Rum.

1903 Anonymus: Hegenbarth’s Bowlen-, Punsch- und Kaffee-Haus-Getränkebuch. Seite 46. Knickebein.

Verschiedene Liköre schichtweise in einem Glas
und obenauf schwimmend ein Eigelb. Man achte dar-
auf, dass die verschiedenfarbigen Liköre nicht zu-
sammenlaufen. Man nehme z. B. unten Curaçao oder
Ingwer, dann Chartreuse, dann das Ei, obenauf etwas
Kognak oder Rum.
So lassen sich die verschiedensten Liköre zu-
sammenstellen, wobei besonders auf Abwechslung
der Farben zu achten ist. Die zuckerhaltigsten Li-
köre kommen immer unten hinein. So mische man
grüne Pomeranze mit rother Vanille, auch kräftige
Schnäpse, z. B. Aromatique mit Kümmel, obendrauf
Arrak oder Kognak.

1903 Anonymus: Hegenbarth’s Bowlen-, Punsch- und Kaffee-Haus-Getränkebuch. Seite 46. Pousse l’amour.

ist eine ähnliche beliebige Komposition, man möchte
sagen, es ist die französische Benennung des deutschen
„Knickbein“.

1909 Carl A. Seutter: Der Mixologist. Seite 80. Knickebein.

(Knickebein- oder Sherryglas.)
1/3 Glas Maraschino,
1 frisches Eigelb,
1/3 Glas Creme de Vanille,
einige Tropfen Cognac oder Angostura-Bitters.
Die Liköre müssen getrennt übereinander stehen.

1913 Hans Schönfeld & John Leybold: Lexikon der Getränke. Seite 41: Charles-Knickebein.

Gebrauche ein spitzes Südweinglas:
1/3 Noyeau rot, 1/3 Maraschino, 1/3 Chartreuse gelb,
gebe vorsichtig 1 frisches Eigelb in das Glas, so daß
die Liköre nicht durcheinander kommen. Obenauf gebe
das geschlagene Eiweiß und spritze einige Tropfen An-
gostura auf dasselbe.

1913 Hans Schönfeld & John Leybold: Lexikon der Getränke. Seite 122: Knickebein.

Dieses Getränk kann man in vielen Variationen
herstellen. In den engen Teil des Glases gebe man
den schweren Likör, darauf 1 Eigelb, von dem alles
Eiweiß entfernt und obenauf den leichteren Likör.
Unten:                                                             Oben:
Maraschino                                                    Rosenlikör
Allash                                                               Cherry – Brandy
Benedictine                                                    Cherry – Brandy
Danziger Goldwasser.                                  Cherry – Brandy
Pommeranzen – Bitter grün                       Cherry – Brandy
Cognac – Asbach                                            Chartreuse
Cognac – Asbach                                            Curacao grün
Cognac – Asbach                                            Benedictine
Cognac – Asbach                                            Creme d’Yvette
Cognac  -Asbach                                            Cordial Medoc
Kirschwasser                                                  Cordial Medoc
Kombranntwein                                            Kümmel
usw.                                                                   usw.

1913 Hans Schönfeld & John Leybold: Lexikon der Getränke. Seite 123: Knickebein.

Mampes Maraschino, Mampes Rosen – Creme,
Mampe – Eigelb, Elefanten – Cognac.

1913 Jacques Straub: A Complete manual of Mixed Drinks. Seite 93. Knickerbein.

1/2 Jigger Benedictine.
1 Yolk of Egg.
3 Dashes Kummel.
1 Dash Angostura Bitters.
Use Sherry gass and see that different
ingredients are not mixed.

1917 Hugo R. Ensslin: Recipes for Mixed Drinks. Seite 61. Knickerbein.

Use Port Wine glass.
1/2 pony Grenadine Syrup
1/2 pony Maraschino
Yolk of 1 Egg
Top with Brandy
Keep ingredients separate as in a Pousse Cafe.

explicit capitulum
*

über

Hallo, ich bin Armin, und in meiner Freizeit als Blogger, freier Journalist und Bildungstrinker möchte ich die Barkultur fördern. Mein Schwerpunkt liegt auf der Recherche zur Geschichte der Mischgetränke. Falls ich einmal eine Dir bekannte Quelle nicht berücksichtigt habe, und Du der Meinung bist, diese müsse berücksichtigt werden, freue ich mich schon darauf, diese von Dir zu erfahren, um etwas Neues zu lernen.