Der Quaker’s Cocktail ist ein schwieriger, aber auch unterschätzter Drink. Es bedarf der richtigen Rum-Cognac-Kombination, um sein volles Potential auszuschöpfen.
30 ml Hinton Rum 6 Jahre 30 ml Park XO Cognac 15 ml D’Arbo Himbeersirup 15 ml Zitronensaft
Zubereitung: Geschüttelt.
Es gibt Drinks, die begleiten einen über einen langen Zeitraum. Drinks, die einen beschäftigen, weil man weiß, sie sind gut, man hat sie nur noch nicht richtig verstanden oder ausgemixt. Der Quaker’s Cocktail ist für uns einer dieser Drinks.
Wir hatten Schwierigkeiten damit, zu verstehen, warum Rum und Cognac miteinander vermischt werden sollen. Das Ergebnis hatte uns nie wirklich überzeugt. Doch dann kam er, dieser eine Moment, in dem wir plötzlich verstanden, wie dieser Drink gemeint ist. Wir haben ihn Jörg Meyer aus dem hamburger Le Lion zu verdanken. Dort hatten wir am 12. April 2015 das Vergnügen, einen zwölfjährigen El Dorado Rum mit einem im Alter vergleichbaren El Dorado aus dem Jahr 1982 zu verkosten. Jörg hatte eine Flasche erstanden und bot dieses Vergleichstrinken an. Wir hatten bis zu diesem Moment gemeint, daß der aktuelle El Dorado durchaus ein respektabler Rum sei. Doch – der Hersteller möge es uns an dieser Stelle verzeihen – der Unterschied war für uns erschreckend. Die aus den 80er Jahren stammende Abfüllung war ungesüßt, wundervoll aromatisch, vielschichtig. Er erinnerte uns sofort an einen guten Cognac. Nicht, weil er wie Cognac schmeckte, sondern weil er förmlich danach verlangte, mit einem Cognac vermählt zu werden. Die Aromen boten sich geradezu dafür an. Das war also der lang gesuchte Schlüssel für den Quaker’s Cocktail. Der gesüßte, „neue“ El Dorado hingegen schmeckte einfach nur süß, etwas uninspiriert und flach.
Wir wollen an dieser Stelle nicht die Diskussion über gesüßte Rums anstoßen. Wer sie mag – und davon gibt es viele, wie man an den Absatzzahlen feststellen kann – soll sie trinken. Die Hersteller sollten nur etwas transparenter bei der Deklaration ihrer Zusätze sein.
Diese Anekdote bringen wir hier zu Gehör, weil wir dadurch das Verständnis für diesen Drink erlangten. Der Rum mußte also gereift sein, ungesüßt, vielschichtig. Er mußte von der Aromatik her Cognac vertragen. Nun hatten wir schon zahlreiche gereifte Rums versucht, und keiner davon paßte in diesen Drink. Wir dachten daher, daß man sich bei einem Rhum Agricole einmal umschauen müßte, denn dieser ist eher französisch inspiriert und könnte daher auch besser zu einem Cognac passen – so unsere Überlegung. Nun, wir wurden fündig beim zwölfjährigen Trois Rivières. Er paßt wundervoll zu einem guten Cognac.
Zwischenzeitlich konnten wir eine weitere Verbesserung herbeiführen, indem wir den sechsjährigen Hinton Rum aus Madeira stattdessen verwenden.
Vor dem historischen Kontext stellt sich die Frage, wie man den Quaker’s Cocktail einordnen soll. Ein klassischer Cocktail ist er nicht, denn es fehlt ihm der Bitter. Vielmehr ist er eng mit dem Punch verwandt. Als Beleg und Beispiel dafür haben wir beispielsweise eine bei Jacob A. Didier gefundene Rezeptur für einen Brandy Punch aus dem Jahr 1909 gefunden: [5]
Brandy Punch. Jacob A. Didier. 1909.
Use a punch glass. 4 or 5 dashes of lemon juice. 1 spoonful of sugar. 1 dash of raspberry syrup. Fill glass with fine ice. 1 drink of brandy. 1 dash of Jamaica rum. Stir or shake well, dress with fruit in season, and serve with straws.
In diesem Punch werden dieselben Zutaten wie für einen Quaker’s Cocktail verwendet, wenn freilich auch in komplett verschiedenen Mengenverhältnissen, so daß man hier nicht von einer Gleichheit sprechen kann. Eine Verwandtschaft besteht auch mit dem „English Punch“, über den Edward Spencer 1899 schreibt: „English Punch,“ says a writer of our own time, „is, as regards thespirit, mostly of two kinds — brandy and rum, mixed in proportions which must be left to taste. The rum generally predominates. The acid is nearly always lemon juice. The spice is nearly always lemon-peel, but sometimes tea-leaf“. — now marry come up! — “ sometimes nutmeg; and as for the sugar and the water they explain them selves.“[4] Der Englische Punch bestehe, so schreibt Edward Spencer, zumeist aus zwei Spirituosen, Brandy (Cognac) und Rum, und das Verhältnis der beiden variiere ganz nach Geschmack. Grundsätzlich dominiere jedoch der Rum. Die Säure käme fast immer vom Zitronensaft. Die Würze komme fast immer von einer Zitronenzeste oder manchmal auch von Teeblättern oder Muskatnuß. Hinzu kämen dann noch Zucker und Wasser. Der Quaker’s Cocktail entspricht prinzipiell dieser Definition: Rum und Cognac, Zitronensaft, Zucker in Form von Himbeersirup und Wasser. Zitronenzeste, Tee oder Muskat entfallen natürlich.
Ein weiteres Beispiel findet man bei Albert Barnes in seinem Buch The Complete Bartender auf Seite 9:
St. Croix Rum Punch. Albert Barnes. 1884.
Use large bar glass. 1 table spoonful of sugar, juice half of a lemon, 1 wine glass of St Croix Rum, 1 tea spoon full of raspberry syrup, 1/2 wine glass of Jamaica Rum, fill with cracked ice, shake well and ornament with fruits in season, serve with straws.
Der Quaker’s Cocktail ist ein relativ junger Drink. Erstmals wird er 1923 von Harry McElhone veröffentlicht, in „“Harry“ of Giro’s ABC of Mixing Cocktails“, erschienen in London, und zu einer Zeit, als Harry McElhone noch in London Bartender war.
Er erscheint immer wieder, mit unveränderter Rezeptur. 1929, 1934, 1948 wird ein „Pirate“ veröffentlicht, jedoch mit etwas anderen Mengenverhältnissen, mit mehr Himbeersirup und weniger Zitronensaft.
Trader Vic verwendet dann 1948 gleiche Verhältnisse im Quaker’s Cocktail, alternativ nimmt er auch Limettensaft, und Harry Schraemli folgt Trader Vic ein Jahr später. In den Folgejahren gibt es noch weitere Veröffentlichungen, die dem originalen Mengenverhältnis nicht mehr folgen oder weitere Abwandlungen vorschlagen, wie beispielsweise die Verwendung von Orangensaft bei Stan Jones im Jahr 1977.
Woher er seinen Namen hat, wissen wir nicht. Harry McElhones Buch „Barflies and Cocktails“ aus dem Jahr 1927 legt nahe, daß er nach den Quäkern benannt wurde, denn dort ist einer abgebildet. Da bei den Quäkern aber sittliches Verhalten wichtig ist, wozu auch der Verzicht auf Alkohol gehört, [1] ist diese Abbildung wohl eher ironisch zu verstehen. Das Wort Quäker (auf englisch bedeutet Quaker „Zitterer“) war ein früher Spottname, der für die Mitglieder der Religiösen Gesellschaft der Freunde , der formelle Name der Organisation der Quäker, verwendet wurde. [2] Die Bezeichnung kam erstmals 1650 auf, und nahm Bezug auf die Aussage des Gründungsvaters der Quäker, George Fox, der seine Glaubensgenossen dazu ermahnte, vor den Worten Gottes zu erzittern. [3] Vielleicht zittert der auf der Zeichnung dargestellte Quäker aber auch, weil es ihm vor der Vorstellung graut, einen Quaker’s Cocktail trinken zu müssen.
Edward Spencer: The Flowing Bowl. A Treatise on Drinks of All Kinds and of All Periods, Interspersed with Sundry Anecdotes and Reminiscences. London, Grant Richards, 1899. Seite 104.
Jacob A. Didier: The Reminder. An Up-to-Date, Bartenders‘ Vest Pocket. How to Mix Drinks of the Present Time. Containing Clear and Practical Directions for Mixing the Most Popular Plain and Fancy Drinks, Such as Cocktails, Daisies, Fixes, Fizzes, Flips, Sours, Cobblers, Punches, Rickeys, High Balls, Frappes, Juleps, Hot Drinks, Etc. Etc. 3. Auflage. New York, The Outing Press, 1909. Seite 39.
Historische Rezepte
1923 Harry McElhone: „Harry“ of Ciro’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 59. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry Syrup. Shake well and strain into cocktail glass.
1926 Harry McElhone: Harry’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 75. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry Syrup. Shake well and strain into cocktail glass.
1927 Harry McElhone: Barflies and Cocktails. Seite 58. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry Syrup. Shake well and strain into cocktail glass.
1927 Jean Lupoiu: 370 recettes de cocktails. Seite 81. Quaker’s Cocktail.
1927 Judge Jr.: Here’s How! Seite 20. Quaker. Anmerkung: Dies ist ein anderer Drink; aber der Quaker’s Cocktail wird manchmal auch nur als Quaker geführt, deshalb ist dieses Rezept hier ebenfalls aufgenommen.
THIS little drink is called the Quaker because it knows its oats: 3 parts of chilled cocoanut milk; 1 part Gordon water; 1 dash of lime juice; a dash of grated nutmeg.
1927 Piero Grandi: Cocktails. Seite 49. Quaker’s Cocktail.
1/3 de Brandy, 1/3 de Rhum, 1/6 de jus de citron, 1/6 de sirop framboises. Mélangez bien et versez dans un verre à Cocktail.
1929 Anonymus: Cocktails de Paris préséntes par RIP. Pirate.
1/3 Rhum Saint-James 1/3 Courvoisier «the Brandy of Napoléon» 1/3 sirop de framboise Quelques gouttes jus de citron
1930 Anonymus: Cocktails by „Jimmy“ Late of Ciro’s London. Seite 65. Quaker.
2 parts Brandy 2 parts Jamaica Rum 1 part Lemon Juice 1 part Grenadine.
1930 Edgar Baudoin: Les Meilleurs Cocktails. Seite 23. Quaker’s Cocktail.
Dans le shaker: Le jus d’un demi-cedrat ou d’un quart de citron, Une cuiller à café de sirop de cassis, 1/2 de Rys whisky, 1/2 de cognac, Bien frapper et servir.
1953 Leo Cotton: Old Mr. Boston Official Bartender’s Guide. Seite 119. Quaker’s Cocktail.
3/4 oz. Old Mr. Boston Imported Rum 3/4 oz. Old Mr. Boston California Brandy Juice 1/4 Lemon 2 Teaspoons Raspberry Syrup Shake well with cracked Ice and strain into 3 oz. Cocktail glass.
1955 Jean Lupoiu: Cocktails. Seite 97. Quaker’s Cocktail.
Dans le shaker: 2 jets de sirop de Framboise, 3 jets de jus de citron, 1/3 de Rhum , 1/3 Cognac Renault. Agiter et servir.
1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 24. Quaker’s.
1/3 Brandy 1/3 Rum 1/6 Lemon Juice 1/6 Raspberry Syrup Shake well with ice and strain into glass.
1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 103. Quaker.
1/2 Rye Whiskey 1/2 Brandy 1 Teaspoon Raspberry Syrup Juice of 1/2 Lime Shake well with ice and strain into glass.
1957 Henri Barman: Cocktails et autres boissons mélangées. Seite 76. Quaker.
Shaker, glace 1/2 Canadian Club Whisky 1/2 Cognac 1 cuill. à thé sirop de fram- boises Jus frais 1/4 citron Bien frapper au shaker et passer dans verre à cocktail. Mélangeur électr. : voir note.
1957 Henri Barman: Cocktails et autres boissons mélangées. Seite 76. Quaker’s.
Shaker, glace 1/3 Cognac 1/3 Rhum 1/6 Jus de citron frais 1/6 sirop de framboises Bien frapper au shaker et passer dans verre à cocktail. Mélangeur électr. : voir note.
1960 Anonymus: Tout les cocktails et les boissons rafraichissante. Seite 92. Quaker’s.
1/3 sirop de framboise 1/3 Rhum 1/3 Cognac 1 jus de citron
1963 Luigi Veronelli: I cocktails. Seite 226. Quaker Cocktail.
3/4 di bicchiere di rye whisky 3/4 di bicchiere di cognac o brandy 1/3 di bicchiere di succo di cedro spremuto dalla sola polpa 1 cucchiaino di sciroppo di lampone ghiaccio a cubetti Riempire lo shaker fino a 1/4 della sua altezza con ghiac- cio. Aggiungere il succo di cedro, il rye whisky, il cognac e lo sciroppo di lampone. Chiudere lo shaker, agitarlo vigorosamente, farlo riposare un secondo, riprendere in- fine ad agitare ma lentamente. Servire subito.
1972 Leo Cotton: Old Mr. Seite 79. Quaker’s Cocktail.
3/4 oz. Old Mr. Boston Imported Rum 3/4 oz. Old Mr. Boston Five Star Brandy Juice 1/4 Lemon 2 Teaspoons Raspberry Syrup Shake well with cracked ice and strain into 3 oz. cocktail glass.
1976 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 130. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy. 1/3 Rum. 1/6 Lemon Juice. 1/6 Raspberry Syrup. Shake well and strain into cocktail glass.
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 376. Quaker’s Cocktail.
Cocktail Glass Shake 3/4 oz rum 3/4 oz brandy 1/2 oz lemon juice 1/2 oz grenadine
Variation 3/4 oz rye 3/4 oz brandy 1/2 oz orange, lemon or lime juice 1/2 oz grenadine
Der Quaker’s Cocktail ist ein schwieriger, aber auch unterschätzter Drink. Es bedarf der richtigen Rum-Cognac-Kombination, um sein volles Potential auszuschöpfen.
30 ml Hinton Rum 6 Jahre
30 ml Park XO Cognac
15 ml D’Arbo Himbeersirup
15 ml Zitronensaft
Zubereitung: Geschüttelt.
Es gibt Drinks, die begleiten einen über einen langen Zeitraum. Drinks, die einen beschäftigen, weil man weiß, sie sind gut, man hat sie nur noch nicht richtig verstanden oder ausgemixt. Der Quaker’s Cocktail ist für uns einer dieser Drinks.
Wir hatten Schwierigkeiten damit, zu verstehen, warum Rum und Cognac miteinander vermischt werden sollen. Das Ergebnis hatte uns nie wirklich überzeugt. Doch dann kam er, dieser eine Moment, in dem wir plötzlich verstanden, wie dieser Drink gemeint ist. Wir haben ihn Jörg Meyer aus dem hamburger Le Lion zu verdanken. Dort hatten wir am 12. April 2015 das Vergnügen, einen zwölfjährigen El Dorado Rum mit einem im Alter vergleichbaren El Dorado aus dem Jahr 1982 zu verkosten. Jörg hatte eine Flasche erstanden und bot dieses Vergleichstrinken an. Wir hatten bis zu diesem Moment gemeint, daß der aktuelle El Dorado durchaus ein respektabler Rum sei. Doch – der Hersteller möge es uns an dieser Stelle verzeihen – der Unterschied war für uns erschreckend. Die aus den 80er Jahren stammende Abfüllung war ungesüßt, wundervoll aromatisch, vielschichtig. Er erinnerte uns sofort an einen guten Cognac. Nicht, weil er wie Cognac schmeckte, sondern weil er förmlich danach verlangte, mit einem Cognac vermählt zu werden. Die Aromen boten sich geradezu dafür an. Das war also der lang gesuchte Schlüssel für den Quaker’s Cocktail. Der gesüßte, „neue“ El Dorado hingegen schmeckte einfach nur süß, etwas uninspiriert und flach.
Wir wollen an dieser Stelle nicht die Diskussion über gesüßte Rums anstoßen. Wer sie mag – und davon gibt es viele, wie man an den Absatzzahlen feststellen kann – soll sie trinken. Die Hersteller sollten nur etwas transparenter bei der Deklaration ihrer Zusätze sein.
Diese Anekdote bringen wir hier zu Gehör, weil wir dadurch das Verständnis für diesen Drink erlangten. Der Rum mußte also gereift sein, ungesüßt, vielschichtig. Er mußte von der Aromatik her Cognac vertragen. Nun hatten wir schon zahlreiche gereifte Rums versucht, und keiner davon paßte in diesen Drink. Wir dachten daher, daß man sich bei einem Rhum Agricole einmal umschauen müßte, denn dieser ist eher französisch inspiriert und könnte daher auch besser zu einem Cognac passen – so unsere Überlegung. Nun, wir wurden fündig beim zwölfjährigen Trois Rivières. Er paßt wundervoll zu einem guten Cognac.
Zwischenzeitlich konnten wir eine weitere Verbesserung herbeiführen, indem wir den sechsjährigen Hinton Rum aus Madeira stattdessen verwenden.
Vor dem historischen Kontext stellt sich die Frage, wie man den Quaker’s Cocktail einordnen soll. Ein klassischer Cocktail ist er nicht, denn es fehlt ihm der Bitter. Vielmehr ist er eng mit dem Punch verwandt. Als Beleg und Beispiel dafür haben wir beispielsweise eine bei Jacob A. Didier gefundene Rezeptur für einen Brandy Punch aus dem Jahr 1909 gefunden: [5]
Brandy Punch. Jacob A. Didier. 1909.
Use a punch glass.
4 or 5 dashes of lemon juice.
1 spoonful of sugar.
1 dash of raspberry syrup.
Fill glass with fine ice.
1 drink of brandy.
1 dash of Jamaica rum.
Stir or shake well, dress with fruit
in season, and serve with straws.
In diesem Punch werden dieselben Zutaten wie für einen Quaker’s Cocktail verwendet, wenn freilich auch in komplett verschiedenen Mengenverhältnissen, so daß man hier nicht von einer Gleichheit sprechen kann. Eine Verwandtschaft besteht auch mit dem „English Punch“, über den Edward Spencer 1899 schreibt: „English Punch,“ says a writer of our own time, „is, as regards the spirit, mostly of two kinds — brandy and rum, mixed in proportions which must be left to taste. The rum generally predominates. The acid is nearly always lemon juice. The spice is nearly always lemon-peel, but sometimes tea-leaf“. — now marry come up! — “ sometimes nutmeg; and as for the sugar and the water they explain them selves.“ [4] Der Englische Punch bestehe, so schreibt Edward Spencer, zumeist aus zwei Spirituosen, Brandy (Cognac) und Rum, und das Verhältnis der beiden variiere ganz nach Geschmack. Grundsätzlich dominiere jedoch der Rum. Die Säure käme fast immer vom Zitronensaft. Die Würze komme fast immer von einer Zitronenzeste oder manchmal auch von Teeblättern oder Muskatnuß. Hinzu kämen dann noch Zucker und Wasser. Der Quaker’s Cocktail entspricht prinzipiell dieser Definition: Rum und Cognac, Zitronensaft, Zucker in Form von Himbeersirup und Wasser. Zitronenzeste, Tee oder Muskat entfallen natürlich.
Ein weiteres Beispiel findet man bei Albert Barnes in seinem Buch The Complete Bartender auf Seite 9:
St. Croix Rum Punch. Albert Barnes. 1884.
Use large bar glass. 1 table spoonful of sugar, juice half
of a lemon, 1 wine glass of St Croix Rum, 1 tea spoon
full of raspberry syrup, 1/2 wine glass of Jamaica Rum, fill with
cracked ice, shake well and ornament with fruits in season,
serve with straws.
Der Quaker’s Cocktail ist ein relativ junger Drink. Erstmals wird er 1923 von Harry McElhone veröffentlicht, in „“Harry“ of Giro’s ABC of Mixing Cocktails“, erschienen in London, und zu einer Zeit, als Harry McElhone noch in London Bartender war.
Er erscheint immer wieder, mit unveränderter Rezeptur. 1929, 1934, 1948 wird ein „Pirate“ veröffentlicht, jedoch mit etwas anderen Mengenverhältnissen, mit mehr Himbeersirup und weniger Zitronensaft.
Trader Vic verwendet dann 1948 gleiche Verhältnisse im Quaker’s Cocktail, alternativ nimmt er auch Limettensaft, und Harry Schraemli folgt Trader Vic ein Jahr später. In den Folgejahren gibt es noch weitere Veröffentlichungen, die dem originalen Mengenverhältnis nicht mehr folgen oder weitere Abwandlungen vorschlagen, wie beispielsweise die Verwendung von Orangensaft bei Stan Jones im Jahr 1977.
Woher er seinen Namen hat, wissen wir nicht. Harry McElhones Buch „Barflies and Cocktails“ aus dem Jahr 1927 legt nahe, daß er nach den Quäkern benannt wurde, denn dort ist einer abgebildet. Da bei den Quäkern aber sittliches Verhalten wichtig ist, wozu auch der Verzicht auf Alkohol gehört, [1] ist diese Abbildung wohl eher ironisch zu verstehen. Das Wort Quäker (auf englisch bedeutet Quaker „Zitterer“) war ein früher Spottname, der für die Mitglieder der Religiösen Gesellschaft der Freunde , der formelle Name der Organisation der Quäker, verwendet wurde. [2] Die Bezeichnung kam erstmals 1650 auf, und nahm Bezug auf die Aussage des Gründungsvaters der Quäker, George Fox, der seine Glaubensgenossen dazu ermahnte, vor den Worten Gottes zu erzittern. [3] Vielleicht zittert der auf der Zeichnung dargestellte Quäker aber auch, weil es ihm vor der Vorstellung graut, einen Quaker’s Cocktail trinken zu müssen.
Quellen
Historische Rezepte
1923 Harry McElhone: „Harry“ of Ciro’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 59. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry
Syrup.
Shake well and strain into cocktail glass.
1926 Harry McElhone: Harry’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 75. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry
Syrup.
Shake well and strain into cocktail glass.
1927 Harry McElhone: Barflies and Cocktails. Seite 58. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry
Syrup.
Shake well and strain into cocktail glass.
1927 Jean Lupoiu: 370 recettes de cocktails. Seite 81. Quaker’s Cocktail.
1/3 Jamaïca Rhum, 1/3 Sirop Framboise,
1/3 Cognac, 1 jet jus de citron.
1927 Judge Jr.: Here’s How! Seite 20. Quaker. Anmerkung: Dies ist ein anderer Drink; aber der Quaker’s Cocktail wird manchmal auch nur als Quaker geführt, deshalb ist dieses Rezept hier ebenfalls aufgenommen.
THIS little drink is called the
Quaker because it knows its
oats:
3 parts of chilled cocoanut milk;
1 part Gordon water;
1 dash of lime juice;
a dash of grated nutmeg.
1927 Piero Grandi: Cocktails. Seite 49. Quaker’s Cocktail.
1/3 de Brandy, 1/3 de Rhum, 1/6 de jus de
citron, 1/6 de sirop framboises. Mélangez bien
et versez dans un verre à Cocktail.
1929 Anonymus: Cocktails de Paris préséntes par RIP. Pirate.
1/3 Rhum Saint-James
1/3 Courvoisier «the Brandy of Napoléon»
1/3 sirop de framboise
Quelques gouttes jus de citron
1930 Anonymus: Cocktails by „Jimmy“ Late of Ciro’s London. Seite 65. Quaker.
2 parts Brandy
2 parts Jamaica Rum
1 part Lemon Juice
1 part Grenadine.
1930 Edgar Baudoin: Les Meilleurs Cocktails. Seite 23. Quaker’s Cocktail.
1/2 Jamaïca Rhum, 1/3 sirop Framboise, 1/3 Cognac,
1 jet jus de citron.
1930 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 130. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum.
1/6 Lemon Juice.
1/6 Raspberry Syrup.
Shake well and strain into
cocktail glass.
1930 Harry McElhone: Harry’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 71. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry
Syrup.
Shake well and strain into cocktail glass.
1930 Ridgely Hunt & George S. Chappell: The Saloon In The Home. Seite 17. The Quaker.
Two parts Rum,
Two parts Brandy,
One part Lemon juice,
One part Raspberry Syrup.
1932 James A. Wiley: The Art of Mixing. Seite 33. Quaker’s Cocktail.
To 1/3 Brandy, 1/3 Rum add 1/ 6 lemon juice,
1/6 raspberry syrup and ice.
Shake until quaking and exhausted.
1932 Jimmy: The Green Cocktail Book. Seite 65. Quaker.
2 parts Brandy
2 parts Jamaica Rum
1 part Lemon Juice
1 part Grenadine
1933 Anonymus: O’Dell’s Book of Cocktails and Fancy Drinks in English and Japanese. Seite 107. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice,
1/6 Gomme Syrup.
1933 Antonio Josa: Cocktelera Universal. Seite 39. Quaker’s Cocktail.
1/3 de Coñac.
1/3 de Rum.
1/6 de jugo de limón.
1/6 de jarabe de Frambuesa.
1933 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 130. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy. 1/3 Rum.
1/6 Lemon Juice.
1/6 Raspberry Syrup.
Shake well and strain into
cocktail glass.
1933 Jacob Abraham Grohusko: Jack’s Manual. Quaker’s Cocktail.
60% brandy
20% Jamaica rum
Juice of 1/2 a lemon
10% raspberry syrup
Shake well, and strain into cocktail glass.
1934 Harry McElhone: Harry’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 83. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy, 1/3 Rum, 1/6 Lemon Juice, 1/6 Raspberry
Syrup.
Shake well and strain into cocktail glass.
1934 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 167. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy
1/3 Rum
1/6 Lemon Juice
1/6 Raspberry Syrup
Shake well in ice and strain into glass.
1934 William T. Boothby: „Cocktail Bill“ Boothby’s World Drinks. Seite 135. Pirate.
Rum …………………… 1/3 jigger Cognac …………… 1/3 jigger
Raspberry Syrup … 1/6 jigger Lemon …………… 1/6 jigger
Shake well with ice, strain into chilled cocktail glass and serve.
1934 William T. Boothby: „Cocktail Bill“ Boothby’s World Drinks. Seite 140. Quaker.
Rum …………………… 1/3 jigger Brandy …………… 1/3 jigger
Raspberry Syrup … 1 spoon Lemon …………… 1 spoon
Shake well with ice, strain into chilled cocktail glass and serve.
1935 Leo Cotton: Old Mr. Boston. Seite 103. Quaker’s Cocktail.
1/3 Old Mr. Boston Apricot Nectar
1/3 Rum
1/6 Lemon Juice
1/6 Raspberry Syrup
Shake well with cracked ice and
strain into 3 oz. Cocktail glass.
1935 O. Blunier: The Barkeeper’s Golden Book. Seite 129. Quaker’s.
1/3 Brandy
1/3 Rum
1/6 Lemon Juice
1/6 Raspberry Syrup
1936 Bill Edwards: Drinks. Seite 58. Quaker.
2 parts Brandy
2 parts Jamaica Rum
1 part Lemon Juice
1 part Grenadine.
1936 Frank Meier: The Artistry of Mixing Drinks. Seite 37. Quaker.
In a shaker: the juice of one-
half Lime or quarter Lemon,
a teaspoon of Raspberry syrup,
half Rye Whiskey, half Brandy;
shake well and serve.
1937 United Kingdom Bartenders Guild: Approved Cocktails. Quaker’s.
33 1/3 % Brandy.
33 1/3 % Rum.
16 2/3 % Lemon Juice.
16 2/3 % Raspberry Syrup.
Shake and strain into cocktail glass.
1938 Jean Lupoiu: Cocktails. Seite 121. Quaker’s Cocktail.
Dans le shaker:
2 jets de sirop de Framboise, 3 jets de
jus de citron, 1/3 de Rhum Bardinet,
1/3 Cognac D. Mounier.
Agiter et servir.
1940 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 167. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy
1/3 Rum
1/6 Lemon Juice
1/6 Raspberry Syrup
Shake well in ice and strain into glass.
1947 A. Vermeys: Cocktails. Seite 74. Quaker’s Cocktail.
2 traits de sirop de Framboise; 3 traits de
jus de citron; 1/3 Rhum; 1/3 Cognac.
1948 Jean Lupoiu: Cocktails. Seite 91. Quaker’s Cocktail.
Dans le shaker:
2 jets de sirop de Framboise, 3 jets de
jus de citron, 1/3 de Rhum, 1/3 Cognac
CAMUS.
Agiter et servir.
1948 Trader Vic: Bartender’s Guide. Seite 83. Quaker’s Cocktail.
1/2oz. brandy 1/4 oz. orange juice
1/2 oz. Bacardi 1/4 oz. raspberry syrup
Shake with cracked ice; strain into chilled cocktail glass.
1948 Trader Vic: Bartender’s Guide. Seite 227. Pirate Cocktail.
1/2 oz. rum 1/4 oz. raspberry syrup
1/2 oz. cognac 1/4 oz. lemon juice
Shake with cracked ice; strain into chilled cocktail glass.
1948 Trader Vic: Bartender’s Guide. Seite 229. Quaker Cocktail.
1/2 oz. New England rum 1/2 tsp. raspberry syrup
1/2 oz. brandy 1/2 tsp. lemon juice
Shake with cracked ice; strain into chilled cocktail glass.
1948 Trader Vic: Bartender’s Guide. Seite 281. Quaker Cocktail.
3/4 oz. rye 1 tsp. raspberry syrup
3/4 oz. brandy Juice 1/2 lime
Shake with cracked ice; strain into chilled cocktail glass.
1949 Harry Schraemli: Das grosse Lehrbuch der Bar. Seite 421. Quaker’s-Cocktail.
1/4 Himbeersirup, 1/4 Zitronensaft, 1/4 Rum, 1/4 Gin.
Schütteln.
1952 Anonymus: Cocktails. Seite 90. Quaker.
Dans le shaker:
Le jus d’un demi-cedrat ou d’un quart de
citron,
Une cuiller à café de sirop de cassis,
1/2 de Rys whisky,
1/2 de cognac,
Bien frapper et servir.
1953 Leo Cotton: Old Mr. Boston Official Bartender’s Guide. Seite 119. Quaker’s Cocktail.
3/4 oz. Old Mr. Boston Imported
Rum
3/4 oz. Old Mr. Boston California
Brandy
Juice 1/4 Lemon
2 Teaspoons Raspberry Syrup
Shake well with cracked Ice and strain
into 3 oz. Cocktail glass.
1955 Jean Lupoiu: Cocktails. Seite 97. Quaker’s Cocktail.
Dans le shaker:
2 jets de sirop de Framboise, 3 jets de
jus de citron, 1/3 de Rhum , 1/3 Cognac
Renault.
Agiter et servir.
1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 24. Quaker’s.
1/3 Brandy
1/3 Rum
1/6 Lemon Juice
1/6 Raspberry Syrup
Shake well with ice and strain
into glass.
1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 103. Quaker.
1/2 Rye Whiskey
1/2 Brandy
1 Teaspoon Raspberry Syrup
Juice of 1/2 Lime
Shake well with ice and strain
into glass.
1957 Henri Barman: Cocktails et autres boissons mélangées. Seite 76. Quaker.
Shaker, glace
1/2 Canadian Club Whisky
1/2 Cognac
1 cuill. à thé sirop de fram-
boises
Jus frais 1/4 citron
Bien frapper au shaker et
passer dans verre à cocktail.
Mélangeur électr. : voir note.
1957 Henri Barman: Cocktails et autres boissons mélangées. Seite 76. Quaker’s.
Shaker, glace
1/3 Cognac
1/3 Rhum
1/6 Jus de citron frais
1/6 sirop de framboises
Bien frapper au shaker et
passer dans verre à cocktail.
Mélangeur électr. : voir note.
1960 Anonymus: Tout les cocktails et les boissons rafraichissante. Seite 92. Quaker’s.
1/3 sirop de framboise
1/3 Rhum
1/3 Cognac
1 jus de citron
1963 Luigi Veronelli: I cocktails. Seite 226. Quaker Cocktail.
3/4 di bicchiere di rye whisky
3/4 di bicchiere di cognac o brandy
1/3 di bicchiere di succo di cedro spremuto dalla
sola polpa
1 cucchiaino di sciroppo di lampone
ghiaccio a cubetti
Riempire lo shaker fino a 1/4 della sua altezza con ghiac-
cio. Aggiungere il succo di cedro, il rye whisky, il cognac
e lo sciroppo di lampone. Chiudere lo shaker, agitarlo
vigorosamente, farlo riposare un secondo, riprendere in-
fine ad agitare ma lentamente. Servire subito.
1972 Leo Cotton: Old Mr. Seite 79. Quaker’s Cocktail.
3/4 oz. Old Mr. Boston Imported
Rum
3/4 oz. Old Mr. Boston Five Star
Brandy
Juice 1/4 Lemon
2 Teaspoons Raspberry Syrup
Shake well with cracked ice and
strain into 3 oz. cocktail glass.
1976 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 130. Quaker’s Cocktail.
1/3 Brandy. 1/3 Rum.
1/6 Lemon Juice.
1/6 Raspberry Syrup.
Shake well and strain into
cocktail glass.
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 376. Quaker’s Cocktail.
Cocktail Glass Shake
3/4 oz rum
3/4 oz brandy
1/2 oz lemon juice
1/2 oz grenadine
Variation
3/4 oz rye
3/4 oz brandy
1/2 oz orange, lemon or
lime juice
1/2 oz grenadine
explicit capitulum
*