Erfahrt hier, was der Westliche Maulesel, eine Eidechse, Moonshine-Whiskey, die Cherokee und das Indianerterritorium mit dem Moscow Mule, dem Maultier aus Moskau, zu tun haben.
80 ml Fever Tree Ginger Beer 40 ml Orkisz Wodka 10 ml Limettensaft
Zubereitung: Wie einen Highball, mit Eis servieren.
Anmerkung: Den Wodka schmeckt man naturgemäß nicht heraus, und so schmeckt die Mischung eigentlich nur nach Ingwer mit etwas Limette. Unser Lieblingsgetränk ist er nicht, doch aufgrund seiner historischen Wichtigkeit müssen wir über den Moscow Mule berichten. Denn andere Mules sind sehr köstlich, und sie entstanden auf Grundlage des Moscow Mules. Dazu gehören der Fernet Buck oder der Jamaica Mule, über den wir noch zu berichten haben werden.
Die Geschichte des Moscow Mule ist eng mit der von Smirnoff-Wodka verbunden. Diese Destillerie wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Moskau gegründet und war die erste, die Wodka mit Holzkohle filterte, wodurch dieser besonders mild und klar, mit wenig Eigengeschmack war. Während der russischen Oktoberrevolution wurden die Anlagen konfisziert, die Inhaberfamilie verließ das Land und eröffnete zunächst in Istanbul, und dann 1925 auch in Paris neue Produktionsstätten und änderte den Firmennamen in die lateinische Schreibweise Smirnoff um. [4][26]
Die Entstehung des Moscow Mule mit den Worten von John Gilbert Martin
Eine gewichtige Rolle für den Erfolg von Smirnoff und Moscow Mule spielte John Gilbert Martin. Glücklicherweise gibt es ein Video, in dem er über diesen Themenkomplex ausführlich berichtet. Er erzählt, wie Rudolph Kunett nach Paris ging, um erfolgreich von seinem alten Freund Vladimir Smirnov die amerikanischen und kanadischen Rechte für die Herstellung und den Vertrieb des Smirnoff-Wodkas zu erhalten. Nach einigen Jahren ging Rudolph Kunnet bankrott und er verkaufte an John Gilbert Martin als den Vertreter von G. F. Heublein Brothers Inc. für 14000 $ und wurde zusätzlich bei Heublein angestellt. Wenn man in Amerika erfolgreich sein wollte, so John Gilbert Martin, mußte man international verkaufen, und so erwarb Rudolph Kunett von der im französischen Nizza lebenden Witwe Smirnov die internationalen Rechte; um wirklich sicher zu gehen, kaufte man schließlich Mitte der 1950er Jahre zusätzlich die in Paris ansässige Firma Smirnoff. [23] Anfänglich war noch nicht klar, was man mit der neu erworbenen Firma tun sollte, denn John Gilbert Martin berichtet: „Als wir die Firma Smirnoff kauften, hatten wir keine Ahnung, was wir mit ihr machen würden, und wir hatten keine Ahnung, was wir mit Rudolph Kunett machen würden. Sein Job war Werbemanager von Heublein und Anfang 1939 kam er nach Hartford und sagte: „Wie soll ich die 6.000 Dollar im Jahr verdienen, die ihr mir zahlt? Ich bin Werbemanager. Was soll das bedeuten?“Und ich sagte: „Ich weiß es wirklich nicht. Du kümmerst dich einfach um die Werbung, so wie sie ist, aber ich mache dir einen Vorschlag. Als erstes ändern Sie das Smirnoff-Etikett und die Verpackung so, daß Smirnoff draufsteht und nicht nur Wodka.“ Das wurde auf eine sehr faszinierende Art und Weise gemacht, und Sie können sehen, wie sich durch das Anbringen eines Etiketts mit Smirnoff darauf auf der Flasche die ganze Komplexität des Wodkaverkaufs verändert hat. Wir verkauften nicht nur Wodka. Wir verkauften Smirnoff-Wodka. Wenn Smirnoff eine Chance haben sollte, mit Whiskey in Amerika zu konkurrieren, dann nur als Mixer, und deshalb ging ich mit Rudolph Kunett nach Kalifornien und lernte durch ihn einen Mann namens Jack Morgan kennen. Jack Morgan besaß das Cock’n Bull Restaurant in Los Angeles. Deshalb ließ er Cock’n Bull Ginger Beer für sich in Los Angeles herstellen und konnte es natürlich nicht verkaufen, weil die Amerikaner kein Ginger Beer mochten, sie mochten Ginger Ale. Morgan hatte eine Freundin. Eine große, schöne, dralle Frau namens Oseline Schmidt, die von ihrem Vater eine Kupferfabrik geerbt hatte, die aber leider keinen Absatz für ihre Produkte fand. Und so trafen sich Kunett, Morgan, Oseline Schmidt und ich eines Abends an der Bar des Cock’n Bull Restaurants und versuchten, uns einen Drink für Smirnoff-Wodka mit Ginger Beer auszudenken. Wir kamen schließlich auf den Namen Moscow Mule. Wie er entstanden ist, weiß ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, daß es mit dem Kick zu tun hat. Der Moscow Mule entwickelte sich schließlich zu einem Zwei-Unzen-Getränk aus Smirnoff-Wodka, der in einen Kupferbecher von Oseline gefüllt und dann mit Ingwerbier aus Morgans Cock’n Bull-Ingwerbierflasche und einem Spritzer Limette gemischt wurde. Wir entwickelten den Moscow Mule im Jahr 1940 und ließen ihn dann fallen, weil der Zweite Weltkrieg kam und kein Smirnoff mehr hergestellt wurde. 1946 oder so haben wir wieder angefangen und das Ingwerbier von Cock’n Bull konzessioniert und den Moscow Mule beworben. Die große Schwierigkeit war natürlich, einen Barkeeper dazu zu bringen, es überhaupt zu probieren. Er würde sagen: „Was, das Zeug trinken? Russisches Dynamit und tot umfallen? Nein, Sir.“ Also entwickelte ich einen Plan, um ihn dazu zu bringen, es zu versuchen. Polaroid war gerade mit einer Kamera auf den Markt gekommen, die sofort ein Bild machte. Ich kaufte eine und ging in eine Bar mit einem Moscow-Mule-Becher, einer Flasche Smirnoff, einer Flasche Cock’n Bull Ginger Beer und bot dem Barkeeper an, ihm einen Drink umsonst zu machen, wenn er es nur versuchen würde. Und ich sagte: „Wissen Sie, wenn Sie ihn probieren, gebe ich Ihnen ein Bild von Ihnen, wie Sie ihn trinken, das Sie gleich mit nach Hause zu Ihrer Frau nehmen können.“ Er sagte: „Wie wollen Sie das machen?“ Und ich sagte: „Nun, das ist meine Sache. Probieren Sie einfach diesen Drink und ich zeige es Ihnen.“ Also nippte er widerwillig an einem kleinen Moscow Mule und sagte, er schmecke ziemlich gut. Ich machte ein Polaroid-Foto von ihm. Genau genommen machte ich sogar zwei. Eines, das er seiner Frau mit nach Hause nehmen konnte, und eines, das ich in der Bar auf der anderen Straßenseite verwenden würde. Das wirkte Wunder, und natürlich wurde die Presse darauf aufmerksam, was zu jener Zeit für enorme Schlagzeilen sorgte. Zweifelsohne war es der entscheidende Einfluss, der den Moscow Mule in ganz Amerika berühmt machte.“ [23]
– „… When we bought the Smirnoff company we had no idea as to what we were going to do with it and we had no idea what we were going to do with Rudolph Kunett. His job was advertising manager of Heublein and early on in 1939 he came to Hartford and said, “How am I going to earn the $6,000 a year you’re paying me? I’m advertising manager. What does that mean?” And I said, “I really don’t know. You just take care of the advertising such as it is, but I’ll give you a suggestion. The first thing you do is change the Smirnoff label and package so that it says Smirnoff and not just vodka.” This was done in a very intriguing way and you can see where by putting a strip label with Smirnoff on it on the bottle changed the whole complexion of selling vodka. We weren’t just selling vodka. We were selling Smirnoff vodka. If Smirnoff was to have a chance of competing with whiskey in America it had to be as a mixer and therefore I went to California with Rudolph Kunett and through him met a fellow by the name of Jack Morgan. Jack Morgan owned the Cock’n Bull Restaurant in Los Angeles. So he had Cock’n Bull Ginger Beer made for him in Los Angeles and of course couldn’t sell it because Americans didn’t like Ginger Beer, they liked Ginger Ale. Morgan had a girlfriend. A great big, beautiful, buxom woman by the name Oseline Schmidt who had inherited a copper factory from her father, but unfortunately hadn’t found any sale for its products. And so with Kunett one evening, Morgan, Oseline Schmidt and I met at the bar of the Cock’n Bull Restaurant and tried to think up a drink for Smirnoff vodka with ginger beer. We finally came up with the name Moscow Mule. Just how it originated, I don’t know, but I imagine that it had to do with the kick. The Moscow Mule eventually developed to be a two ounce drink of Smirnoff vodka put in a copper mug made by Oseline, then mixed with ginger beer from Morgan’s Cock’n Bull ginger beer bottle and a squeeze of lime. We developed the Moscow Mule in 1940 and then let it go because World War II came in and no Smirnoff was made. In 1946 or thereabouts we started again and franchised Cock’n Bull’s ginger beer and promoted the Moscow Mule. The big difficulty, of course, was to get a bartender to even try it. He’d say, “What, drink that stuff? Russian dynamite and drop dead? No sir.” So I developed a scheme to get him to try it. Polaroid had just came out with a camera that took a picture immediately. I bought one and I’d go into a bar with a Moscow Mule mug, a bottle of Smirnoff, a bottle of Cock’n Bull Ginger Beer and offered to make the bartender a drink for free if he would just try it. And I said, “You know, if you will try it I will give you a picture of you drinking it which you can immediately take home to your wife. He said, “How are you going to do that?” And I said, “Well that’s my business. Just try this drink and I’ll show you.” So he would reluctantly sip a little Moscow Mule and he said tastes pretty good. I would snap a Polaroid picture of him. In fact, I would snap two. One for him to take home to his wife and one I would use in the bar across the street. It worked wonders and of course the press got onto it and it received tremendous publicity at that time. No doubt it was the key influence in making the Moscow Mule famous throughout America.“ [23]
Leider ist nicht vermerkt, in welchem Jahr das Video entstand. Da John Gilbert Martin 1986 im Alter von 80 Jahren verstarb, [24] muß es zuvor entstanden sein. Er wirkt auf dem Video zudem recht alt, und so möchte man meinen, daß das Video Anfang der 80er Jahre aufgenommen wurde.
Die Entstehungsgeschichte des Moscow Mule laut New York Herald Tribune
In der New York Herald Tribune wurde die Entstehungsgeschichte des Moscow Mule bereits einige Jahrzehnte zuvor beschrieben. Sie entscheidet sich jedoch dahingehend, daß er in Manhattan im Chattham Hotel entstanden sein soll, und auch das Entstehungsjahr weicht leicht ab. Oseline Schmidt war dabei nicht anwesend. Wir hoffen, wir zitieren hier richtig, denn in drei verschiedenen Sekundärquellen ist der Originaltext anders reproduziert, und das Original konnten wir leider nicht einsehen. Es stand dort geschrieben: „Der Mule wurde in Manhattan geboren, wurde dann aber an der Westküste „abgestellt“. Der Geburtsort von „Little Moscow“ lag im New Yorker Chatham Hotel. Das war im Jahr 1941, als die erste Wagenladung von Jack Morgan’s Cock ’n‘ Bull Ginger Beer über die Prärie rollte, um den New Yorkern eine freudige Überraschung zu bereiten. … Drei Freunde saßen in der Chatham-Bar: John A. Morgan, bekannt als Jack, Präsident von Cock ’n‘ Bull Products und Besitzer des Cock ’n‘ Bull-Restaurants in Hollywood; John G. Martin, Präsident von G.F. Heublein Brothers Inc. aus Hartford, Connecticut und Rudolph Kunett, Präsident von Pierre Smirnoff, Heubleins Wodka-Sparte. Wie Jack Morgan es berichtet, „tranken wir drei einen Schluck, knabberten an einer Vorspeise und schubsten uns in Richtung Erfindergeist“. Martin und Kunett hatten ihren Wodka im Kopf und fragten sich, was passieren würde, wenn sich ein zwei-Unzen-Shot mit Morgans Ingwerbier und dem Ausgepressten einer Limette verbinden würde. … Vier oder fünf Drinks später wurde die Mixtur auf den Namen „Moscow Mule“ getauft – und aus mehreren offensichtlichen Gründen. Nicht wissend, daß Pearl Harbor bevorstand, legten die Freunde zusammen und bestellten 500 Kupferbecher mit der Aufschrift „Little Moscows“.“ [1][5][25]
– „The mule was born in Manhattan but „stalled“ on the West Coast for the duration. The birthplace of „Little Moscow“ was in New York’s Chatham Hotel. That was back in 1941 when the first carload of Jack Morgan’s Cock ’n‘ Bull ginger beer was railing over the plains to give New Yorkers a happy surprise. … Three friends were in the Chatham bar; John A. Morgan, known as Jack, president of Cock ’n‘ Bull Products and owner of the Hollywood Cock ’n‘ Bull Restaurant; John G. Martin, president of G.F. Heublein Brothers Inc. of Hartford, Connecticut and Rudolph Kunett, president of the Pierre Smirnoff, Heublein’s vodka division. As Jack Morgan tells it, „We three were quaffing a slug, nibbling an hors d’oeuvre and shoving toward inventive genius“. Martin and Kunett had their minds on their vodka and wondered what would happen if a two-ounce shot joined with Morgan’s ginger beer and the squeeze of a lime. … Four or five drinks later and the mixture was christened the Moscow Mule, for a number of obvious reasons. Not knowing about the coming of Pearl Harbor, the friends chipped in and ordered 500 copper mugs embossed with ‚Little Moscows.“ [1][5][25]
Die Kupferbecher der Sophie Berezinski
Es gibt eine andere Geschichte, die über den Ursprung des Kupferbechers etwas anderes zu berichten weiß. Dieser soll nicht auf Oseline Schmidt zurück gehen, sondern auf Sophie Berezinski. Man hört, diese sei 1941 aus Rußland zusammen mit 2000 von ihr gestalteten Kupferbechern in ihrem Besitz in die USA eingewandert, denn ihr Vater habe eine Kupferfabrik in Rußland besessen. Sie habe versucht, die Becher zu verkaufen, allerdings ohne Erfolg. Als John Gilbert Martin und Jack Morgan zusammen im Cock ’n‘ Bull in Hollywood gesessen hätten, um über ihre geschäftlichen Probleme bezüglich Wodka und Ingwerbier zu sprechen, soll Sophie mit ihren Kupferbechern in die Bar gekommen sein, um sie zu verkaufen. Gemeinsam sollen sie dann den Moscow Mule ersonnen haben. [20][22][25]
Der Einspruch des Wes Price
Der Barkeeper des Cock ’n‘ Bull, Wes Price, hingegen behauptet in einem am 20. November 1951 in der Schenectady Gazette erschienenen Zeitungsartikel, er habe den Moscow Mule erfunden. Es ging darin auch um die Forderung mancher, den Namen des Drinks zu ändern. Die Zeitung schreibt: „Die Kunst stand heute über der Politik im Filmland. Der Mann, der den ‚Moscow Mule‘ erfunden hat, ließ verlauten, daß er sich weigert, den Namen zu ändern … In letzter Zeit gab es einige ziemlich lockere Gespräche über die Änderung des Namens des Getränks in ein patriotisches ‚Washington Wallop‘. Aber Barkeeper Wes Price, der exotische Drinks für Filmstars mischt, verkündete, daß er nicht denkt, daß Alkohol und Politik sich vermischen sollten. „Einige Leute schimpfen über diese Dinge, aber 99 Prozent meiner Kunden achten nicht auf diesen Namen“, sagte er. „Kunst ist Kunst. Den Namen meines Drinks wegen der Weltlage zu ändern, wäre so, als würde man sich weigern, die Musik von Tschaikowsky zu hören“. Der Moscow Mule wurde während des Beginns des Zweiten Weltkriegs erdacht und er wurde zu der Kreation gedrängt, gestand er, „um etwas überflüssiges Ingwerbier und Wodka loszuwerden“, in seiner berühmten Bar im Cock n’Bull, einem plüschigen englischen Restaurant auf Hollywoods Nachtclubreihe, dem Sunset Strip. „Ich wollte nur den Keller ausmisten“, kicherte er. „Ich wollte eine Menge Altlasten loswerden – Cock n’Bull Ginger Beer, das wir gemacht haben, und 100 Kisten Wodka, die wir damals kaufen mußten, um andere Spirituosen zu bekommen. Ich machte diesen Drink und servierte ihn zuerst Broderick Crawford und Rod Cameron. Er hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet.“ Wes servierte seine Moscow Mules in Kupferbechern. „Das ist mal was anderes, damit die Leute fragen, was drin ist. Allerdings werden in der Bar jedes Jahr mehrere tausend Becher gestohlen“, fügt er hinzu“. Also mußten wir den Preis für das Getränk von 70 auf 75 Cent erhöhen, und trotzdem habe ich nie einen zusätzlichen Cent für meine Erfindung bekommen“, seufzte er. „Ich wurde nicht wirklich gewürdigt“.“ [25][46]
– „Art rose above politics in movieland today. The man who invented the ‚Moscow Mule’ served notice he refuses to change its name … Of late there has been some pretty loose talk around brass rails, and other talking pieces, about changing the drink’s moniker to a patriotic ‚Washington Wallop.’ But bartender Wes Price who mixes exotic drinks for movie stars, announced that he doesn’t think liquor and politics should mix. „Some people holler about those things, but 99 percent of my customers don’t pay any attention to that name,“ he said. „Art is art. To change the name of my drink because of the world situation would be like refusing to listen to Tchaikovsky’s music.“ The Moscow Mule was dreamed up during the beginning of World War II and he was moved to the creation, he confessed, „to get rid of some extra ginger beer and vodka“ at his famous bar in the Cock n’Bull, a plushy English restaurant on Hollywood’s nightclub row, the Sunset Strip. “I just wanted to clean out the basement,” he chuckled. „I was tryin’ to get rid of a lot of dead stock – Cock n’Bull ginger beer that we made and 100 cases of vodka that we had to buy then in order to get other liquors. I fixed this drink and served it first to Broderick Crawford and Rod Cameron. It caught on like wildfire.“ Wes served up his Moscow Mules in copper mugs. „Somethin’ different, so people will ask what’s in it. Several thousand mugs are stolen per year in the bar though,“ he added. „So we had to raise the price of the drink from 70 to 75 cents and yet I never got an extra cent for my invention,“ he sighed. „I wasn’t truly appreciated.““ [25][46]
Die erste Veröffentlichung
Auch wenn wir nicht wissen, wie die Entstehung des Moscow Mule wirklich abgelaufen ist, so können wir doch mit ziemlicher Sicherheit sagen, wann er das erste Mal schriftlich erwähnt wurde. Es geschah wohl am 27. Dezember 1942, in „Inside Hollywood“, einer Zeitungskolumne von Eith Gwynn [5][25] Darin steht: „Es gibt ein neues Getränk, das gerade in der Filmkolonie der Renner ist. Er wird „Moscow Mule“ genannt. Rezept: gleiche Teile Wodka, Limettensaft und Ingwerbier!…“ [6]
– „There is a new drink that is a craze in the movie colony now. It is called „Moscow Mule.“ Recipe: equal parts Vodka, lime juice and ginger beer!…“ [6]
Was ist ein Moscow Mule?
Es herrscht etwas Verwirrung darüber, was ein Mule ist. Beispielsweise hört man, ein Moscow Mule gehöre zur Kategorie der Highballs. [4] Das stimmt jedoch nicht aufgrund des enthaltenen Limettensafts, wie wir bereits im Beitrag über den Highball dargelegt haben. Man schreibt auch, der Mule sei ein Buck, und letztere bestünden aus einer Spirituose, Zitrussaft und Ginger Beer. Aufrund der Popularität des Moscow Mule wurden andere Bucks deshalb auch als Mule bezeichnet. [1][4] Auch das ist falsch, denn ein Buck wird mit Ginger Ale zubereitet. Wir werden zu dieser Thematik noch einen eigenen Beitrag über den Buck veröffentlichen. Manche konstatieren auch eine enge Verwandtschaft mit einer Mamie Taylor, da diese aus Scotch, Ingwerbier und Limette zubereitet werde. [5] Auch das ist falsch, denn in einen Mamie Talyor gehört Ginger Ale, wie wir bereits im Beitrag über Mamie Taylor analysiert haben.
Betrachten wir zur Erhellung einmal die verschiedenen Aspekte des Moscow Mules.
Die Sache mit dem Becher
Traditionell wird ein Moscow Mule in einem Kupferbecher serviert. Dieser sollte jedoch unbedingt im Inneren beschichtet sein, sonst besteht die Gefahr einer Kupfervergiftung. Die Ursache dafür ist die im Mule enthaltene Säure, durch die sich Kupfer im Getränk löst. Ab einer Menge von 1 mg/l gilt Kupfer als giftig. [1]
So verwundert es nicht, daß das Servieren säurehaltiger Getränke mit einem pH-Wert von unter 6 in Kupferbechern in den USA verboten wurde, es sei denn sie sind im Inneren beschichtet. [1] Die EG-Verordnung Nr. 1935/2004 erlaubt maximal eine Freisetzung von 4 mg Kupfer/kg Lebensmittel aus dem Material von Bedarfsgegenständen mit Lebensmittelkontakt. [3]
Die Sache mit dem Maulesel
Worauf bisher noch niemand eingegangen ist, ist die Frage, warum der Moscow Mule so heißt, wie er heißt. John Gilbert Martin konnte sich nicht erinnern, war aber der Auffassung, es könnte etwas mit dem „Kick“ zu tun haben. Damit meinte er wohl, daß man den Wodka nicht herausschmeckte, der Alkoholgehalt so versteckt war, aber den Trinkenden schließlich doch mit einem „Kick“ erwischte. Mit dieser Geschmacklosigkeit warb Smirnoff in den ersten Jahren offensiv: „Smirnoff White Whiskey“. No Taste. Kein Geruch“ [5]
– „Smirnoff White Whiskey. No Taste. No Smell.“ [5]
Wie kam es dazu? Nach der Prohibition, 1939, erwarb Heublein die Rechte an Smirnoff Wodka. Es wird berichtet, daß zu Beginn der Produktion keine Korken mit der Aufschrift „Smirnoff Vodka“ mehr vorhanden waren. Man hatte aber noch welche, die mit „Smirnoff Whiskey“ beschriftet waren. Diese waren von einem fehlgeschlagenen Versuch im Whiskey-Geschäft übrig geblieben, und so verwendete man sie nun, um die Wodka-Flaschen zu verschließen. So wurden die ersten Flaschen des Smirnoff-Wodkas mit Whiskey-Verschlüssen ausgeliefert. [34-122][34-124] „Es stellte sich heraus, daß einer der Vertreter des Vertriebsunternehmens die erste Charge Smirnoff probiert hatte und feststellte, daß sie weder Geschmack noch Geruch hatte. Ihm war auch der Whiskey-Verschluss aufgefallen, und so hatte er sich diesen ziemlich genialen, aber völlig illegalen Plan ausgedacht. Er ließ Wimpel anfertigen, auf denen stand: „Smirnoffs White Whiskey … No Taste, No Smell.“ – „Smirnoffs White Whiskey … Kein Geschmack, kein Geruch.“ Die Idee kam an und die Leute fingen an, Smirnoffs zu kaufen.“ [34-124][34-125]
– „It turned out that one of the distributor salesmen had tasted the first batch of Smirnoff and noticed it didn’t have a taste or smell. He’d noticed the whiskey cap, too, so he had come up with hte rather ingenious, but totally illegal, scheme. He’d had streamers made that said, „Smirnoffs White Whiskey … No Taste, No Smell.“ The idea caught on and people started buying Smirnoff.“ [34-124][34-125]
Die Geschmacklosigkeit des Wodkas war auch der Schlüssel für seinen Erfolg. John Gilbert Martin gab im Van Wert Times Bulletin, erschienen am 22. November 1955 an: „Ich habe 14.000 harte Trinker in New York von einer Firma für Meinungsforschung befragen lassen und sie kamen zu dem Ergebnis, daß nur 7.000 von ihnen den Geschmack von Whisky mögen.“ [5]
– „I had a public pulse company sound out 14,000 hard drinkers in New York and they came up with the fact that only 7,000 of them like the taste of whisky.“ [5]
Das weiße Maultier des Charles Brown
Diese beiden Fakten führen uns jedoch, wenn vielleicht auch nicht beabsichtigt, auf die richtige Fährte. Denn Charles Brown schreibt 1939 in seinem „The Gun Club Drink Book“: „„White Mule“ ist ein Roh-Whiskey, meist aus Mais, frisch aus der Brennerei. Es ist ein gräßliches Getränk und trägt seinen Namen zu Recht. Synthetischer Whiskey und andere Getränke gab es schon lange vor der Prohibition, aber sie wurden nicht bekannt gemacht. Alle Whiskeys sind bei der ersten Destillation farblos und so krude im Geschmack, daß sie nur von Unerfahrenen oder eingefleischten Süchtigen getrunken werden können. Wie Brandy erhält Whiskey seine Weichheit und sein Aroma durch die Reifung in Eichenfässern; die Spirituose nimmt angenehme Aromen aus dem Harz des Holzes auf, während die Holzkohle in den Fässern, die verkohlt sind, wiederum die schädlichen Produkte aufnimmt.“ [7-30]
– „„White mule“ is a raw whiskey, usually corn, fresh from the still. It is an atrocious drink and it is well named. Synthetic whiskey and other drinks long antedated Prohibition but got no publicity. All whiskey is colorless when first distilled and is so raw in taste that it can be drunk only by the inexperienced or the confirmed addict. Like brandy, whiskey gets its mellowness and flavoring from its ageing in oak casks; the spirit absorbing pleasant flavors from the resin of the wood, while the charcoal in the casks that are charred in turn takes up the deleterious products.“ [7-30]
Das Maultier aus Moskau
Wenn man Smirnoff als „weißen Whiskey“ bezeichnete, der umgangssprachlich auch als „white mule“, also „weißes Maultier“, bezeichnete wurde, so liegt es doch nahe, ein Mischgetränk mit solch einem klaren Destillat direkt aus der Brennblase auch als „Mule“ zu bezeichnen. Es wird jedoch kein amerikanischer Whiskey, sondern ein Smirnoff-Wodka verwendet, der ursprünglich in Moskau das Licht der Welt erblickte. So ist es doch naheliegend, einen Smirnoff-Wodka, respektive den damit entwickelten Signature-Drink, als „Moscow Mule“, „Maultier aus Moskau“, zu bezeichnen.
Läßt sich nun noch herausfinden, wieso ein solches ungereiftes Destillat ausgerechnet als Maultier bezeichnet wurde? Einen interessanten Fund diesbezüglich findet man aus Prohibitionszeiten.
Das Maultier in den Zeiten der Prohibition
Die New York Times schreibt am 6. Mai 1924: „Der gewöhnliche White Mule (Mondschein-Whiskey) ist in fast jeder Gemeinde sehr verbreitet, weil er so leicht herzustellen ist. Ich kenne Frauen, die ihn von ihren Köchinnen zubereiten lassen, da sie ihn über Haferflocken zum Frühstück „legen“. Mit Ginger Ale ergibt White Mule ein schmackhaftes Getränk, hat einen großen Kick, und viele Männer kaufen es faßweise, um größere Teufel zu sein als ihre Nachbarn. In einem bestimmten Country Club wurde eine Party gegeben, und White Mule floß wie Wasser. Nicht nur die Gäste tranken zu viel, sondern sie verteilten ihn auch an die Mädchen im Speisesaal. Die Musik hörte schließlich auf, weil die Musiker von den Männern, die die Party gaben, betrunken gemacht wurden. Und die Frauen, die trinken, um teuflisch zu sein, sind ansonsten gute Frauen. Aus irgendeinem Grund gibt es eine nationale Revolte gegen die Prohibition. Ich kenne Männer, die an ihren Tischen um den Segen bitten und White Mule trinken. Und das sind keine harten Männer; sie gehören zu den allerbesten Männern in ihrer Gemeinde. Ich kenne einen Mann und seine Frau, die in den Tagen der Prohibition vierzig Jahre lang oder länger führend in der Abstinenzarbeit waren. Nachdem die Prohibition eingeführt wurde, habe ich sie Cocktails aus White Mule trinken sehen.“ [8-20]
– „The ordinary White Mule (moonshine whiskey) is very common in almost every community, because it is so easily made. I know women who have their cooks make it, as they „put over“ oatmeal for breakfast. With ginger ale, White Mule makes a palatable drink, has a big kick, and many men buy it by the barrel, in order to be Bigger Devils than their neighbors. At a certain country club a party was given, and White Mule flowed like water. Not only the guests drank too much, but they gave it to the girls in the dining room. The music finally stopped because the musicians were made drunk by the men giving the party. And the women who drink to be devilish are otherwise good women. For some reason there is a national revolt against prohibition. I know men who ask blessings at their tables and drink White Mule. And they are not tough men; they are among the very best men in their community. I know a man and is wife who were leaders in temperance work for forty years or more in the days of license. After prohibition was adopted I have seen them drink cocktails made of White Mule.“ [8-20]
Dieser Zeitungsartikel muß uns aufhorchen lassen. Es ist klar, daß man als Vorgänger des Moscow Mule den Gin Buck verstehen muß. Doch mit diesem Beleg wird die Verwandschaft noch deutlicher. Man vermischte seinen Moonshine-Whiskey mit Ginger Ale, fertig war ein äußerst schmackhaftes und beliebtes Getränk. Dieses muß auch allgegenwärtig und allgemein bekannt gewesen sein. Der Weg hin zum Moscow Mule war also gewissermaßen schon vorgezeichnet und wenig kreativ.
Nun wissen wir zwar, daß dieser Prohibitionsbrauch als Wegbereiter des Moscow Mule angesehen werden muß, wir wissen aber immer noch nicht, woher die Bezeichnung Mule kommt.
Die Etymologie des Maulesels
Wir müssen also ein wenig etymologische Forschung betreiben, und dabei hilft ein Lexikon, das zwichen den Jahren 1900 und 1904 erschien. Der Autor jener Zeiten kennt nämlich bereits die Bezeichnung als ein Wort aus dem Nordwesten Arkansas‘ und erklärt: „white mule, n. Neuer Whiskey, unerlaubt destilliert. ‚Jetzt ist White Mule neuer Mondschein-Whiskey.‘“ [9-422]
– „white mule, n. New whiskey, illicitly distilled. ‚Now white mule is new moonshine whiskey.‘“ [9-422]
Der Maulesel der Tsalagi, a.k.a. Cherokee
Diese Angabe deutet darauf hin, daß der Begriff White Mule aus Arkansas stammt. Diese Herkunft läßt sich noch genauer bestimmen, denn 1893 wird im Rahmen des elften Zensus der USA ein offizieller Bericht über „Die fünf zivilisierten Stämme des Indianerterritoriums: Cherokee Nation, Creek Nation, Seminole Nation, Choctaw Nation und Chickasaw Nation“ veröffentlicht, in dem es heißt: „Es wird angenommen, daß in den Fünf Stämmen keine destillierten Spirituosen verkauft werden. Im Jahr 1890 bis zum 1. Juni wurden in den Fünf Stämmen folgende Spirituosen für Kunst, Manufakturen und Medizin verwendet, wie aus den Rückmeldungen der Apotheken hervorgeht: 20 Gallonen Whisky, 16 Gallonen Brandy, 5 Gallonen Gin. Spirituosen werden eingeschmuggelt, verkauft und getrunken. Ein ganz außergewöhnlicher Artikel der Destillation wird im östlichen Teil des Territoriums verwendet, der als „White Mule“ bekannt ist. Es ist ein abscheulicher Mondschein-Whisky, der in den Ozark-Bergen von Arkansas destilliert wird. Seine Wirkung ist wahrscheinlich die Ursache für die Hälfte aller Verbrechen in diesem Teil des Territoriums.“ [11-38]
– „No distilled spirits are supposed to be sold in the Five Tribes. In 1890 to June 1, the distilled spirits used in the arts, manufactures, and for medicine in the Five Tribes, as shown by returns from retail apothecaries, were: ordinary gallons of whisky, 20; ordinary gallons of brandy, 16; ordinary gallons of gin, 5. Liquors are smuggled in, sold, and drank. One most extraordinary article of distillation is used in the eastern part of the territory, known as „white mule.“ It is a villainous moonshine whisky distilled in the Ozark mountains of Arkansas. Its effects probably cause one-half of the crimes in that portion of the territory.“ [11-38]
Die Ozark-Berge liegen in den Staaten Missouri, Arkansas, Oklahoma und im äußersten Südosten Kansas‘. [12] Legt man nun die Karten der Ozarks [13] und des Indianerterritoriums [14][15][16] übereinander, so erkennt man, daß ein Teilgebiet der Cherokee, die sich selber Tsalagi nennen, [27] in den Ozark-Bergen lag. Das Territorium lag im heutigen Oklahoma. Es wird zwar ganz klar angegeben, daß der White Mule aus Arkansas stammte, doch als „white mule“ trank und bezeichnete man ihn im östlichen Teil des Territoriums.
Stammt die Bezeichnung White Mule also naheliegenderweise von den Cherokee? Wir sagen: ja. Das wohl um 1891 publizierte „Handbuch der Vereinigten Staaten“ bestätigt unseren Vorschlag, denn es schreibt über das Territorium: „Das mörderischste Element im Territorium ist der Arkansas-Moonshine-Whisky, der in den Ozark Mountains gebraut wird und „weißes Maultier“ genannt wird, weil er von weißen Männern hergestellt wird und mit den zerstörerischen Kräften des westlichen Maultiers ausgestattet ist. Wie in Maine ist der Verkauf von alkoholischen Getränken im Territorium illegal, aber der Handel geht weiter, trotz der strengen konfessionellen Schulen.“ [17-249][17-250]
– „The most murderous element in the Territory is Arkansas moonshine whisky, brewed in the Ozark Mountains, and called „white mule,“ because made by white men, and endowed with the destructive powers of the Western mule. It is illegal to sell alcoholic liquor in the Territory, as it is in Maine, but the traffic goes on, despite the strenuous denominational schools.“ [17-249][17-250]
1893 wird dies in einem in London und New York erschienenen Buch bestätigt: „Eine besondere Art von Moonshine-Whiskey, der in den Ozark Mountains, Arkansas, für den Verkauf im Indianergebiet destilliert wird, wird von den Rothäuten White Mule genannt, weil er von Weißen hergestellt wird und mit allen zerstörerischen Kräften des westlichen Maultiers ausgestattet ist.“ [19-170]
– „A particular kind of Moonshine whiskey distilled in the Ozark Mountains, Arkansas, for sale in the Indian territory, is called by the Red Skins White Mule, because it is made by white men, and endowed with all the destructive powers of the Western mule.“ [19-170]
Was ist das „Westliche Maultier“ eigentlich?
Was es mit diesem „Western Mule“, dem Westlichen Maultier, auf sich hat, berichet eine Publikation des Department of Agriculture aus dem Jahr 1876: „DAS MAULTIER. Der Ursprung und die Geschichte dieses besonderen Tieres ist fast so alt wie die seiner Vorfahren, des Esels und des Pferdes. Es war schon immer nützlich in den Unternehmen der Menschen vieler Nationen, sowohl im Altertum als auch in der Neuzeit, und für die Entwicklung bestimmter Zweige unserer amerikanischen Landwirtschaft, des Verkehrs und des Handels ist es weithin geeignet und unverzichtbar. Die frühen Maultiere der östlichen Staaten waren klein, erreichten selten eine Größe von mehr als fünfzehn Handbreiten und gewöhnlich weniger, waren aber von großer Kraft in der Arbeit, Ausdauer und Langlebigkeit; aber das westliche Maultier hat es in Größe, Gewicht und Anpassung an die schwerere Arbeit, die von ihm verlangt wird, weit übertroffen. Es ist jetzt nicht ungewöhnlich, ihn sechzehn, sogar siebzehn Handbreit hoch zu finden, mit einem Körper in Proportion und oft einer Anmut in der Form, die die Bewunderung derer erregt, die an seiner Beschäftigung teilhaben. Seine Verwendungszwecke bei den verschiedenen Arbeiten, die von ihm verlangt werden, sind so bekannt, daß es unnötig ist, sie zu nennen; und wenn man ihn mit den Maultieren anderer Länder vergleicht, kann man wahrheitsgemäß sagen, daß das amerikanische Maultier keinen Überlegenen und nur wenige Ebenbürtige hat und somit ein wichtiges Element unseres landwirtschaftlichen Reichtums darstellt. Eine richtige Geschichte des Fortschritts und des gegenwärtigen Zustands des amerikanischen Esels oder Maultiers wurde bisher nur in einzelnen Bruchstücken oder Broschüren veröffentlicht, aber es sind Themen, die der Beschäftigung einer fähigen Feder würdig sind, und es ist zu hoffen, daß eine solche Arbeit von jemandem unternommen wird, der zu ihrer Ausführung voll befähigt ist.“ [18-407]
– „THE MULE. The origin and history of this peculiar animal is almost as ancient as that of his progenitors, the ass and the horse. He has ever been useful in the industries of the people of many nations, both ancient and modern, and to the development of certain branches of our American agriculture, traffic, and commerce he is widely appropriated and indispensable. The early mules of the Eastern States were small in size, seldom attaining a height of more than fifteen hands, and usually less, yet of great strength in labor, endurance, and longevity; but the western mule has far exceeded him in size, weight, and adaptation to the heavier work demanded of him. It is now not uncommon to find him sixteen, even seventeen hands high, with a body in proportion, and frequently a comeliness in form exciting the admiration of those who are partial to his employment. His uses in the various labors demanded of him are so well known that it is unnecessary to name them; and in comparing him with the mules of other countries, it may be truthfully said that the American mule has no superior, and but few equals, and thus constitutes an important staple of our agricultural wealth. A proper history of the progress and present condition of either the American ass or mule has never yet been written for publication other than in detached scraps or pamphlets, yet they are subjects well worthy the employment of an able pen, and it is hoped that such a labor will be undertaken by some one fully competent to its execution.“ [18-407]
Somit ist die Bezeichnung des Moscow Mules als Mule, abgeleitet vom White Mule respektive dem Western Mule, treffend. Der ihm innewohnende Wodka zeigt nach einiger Zeit seine ganze Kraft und trifft den Trinkenden mit einem „Kick“ und, wenn zu viel davon genossen wurde, zeigt er auch seine ganze zerstörerische Kraft.
Der Lebensweg des Moscow Mule
Was geschah nach der Entstehung des Moscow Mule? Welche Stationen seines weiteren Werdeganges sind interessant?
Man versuchte auch, den Moscow Mule als solchen schützen zu lassen, doch der Antrag wurde 1955 abschlägig beschieden. [31-105][31-106]
Kupferbecher & Modeerscheinung
Das Servieren des Moscow Mule in einem Kupferbecher war offensichtlich etwas, das als zwingend erforderlich angesehen wurde. Es wurde so beworben, aber auch allgemein so gesehen. Die Zeitschrift „Photoplay“ berichtete beispielsweise im September 1949: „Pimms und Launen: Hollywoods Hostessen sind in diesen Nächten in heller Aufregung. Als Paulette Goddard vor ein paar Jahren einen Drink namens „Moscow Mule“ einführte, mußten sie alle spezielle Kupferbecher kaufen, um dieses Gebräu zu servieren. Jetzt ist ein Getränk namens „Pimm’s Cup“, das Joan Fontaine vor einiger Zeit in der Filmkolonie eingeführt hat, auf dem Vormarsch. Das Einzige, was die Gastgeberinnen stört, ist, daß dieser Pimm’s Drink, wenn man ganz, ganz korrekt ist, aus Zinnbechern serviert werden muß. Joan hat antike Zinnbecher. Aber andere Hollywood-Girls mussten sich mit irgendwelchen Zinnbechern begnügen, die sie auftreiben konnten.“ [29-16]
– „Pimms and Whims: Hollywood’s hostesses are in a swivet these nights. A couple of years ago, when Paulette Goddard introduced a drink called „Moscow Mule,“ they all had to buy special copper mugs to serve this concoction. Now, a drink called „Pimm’s Cup,“ which Joan Fontaine launched on the film colony some time ago, is really catching on in a big way. The only thing that fusses the hostesses is that this Pimm’s drink has to be served, if one is utterly, utterly correct, out of pewter mugs. Joan has antique pewter mugs. But other Hollywood girls have had to rush around and settle for any pewter mugs they could find.“ [29-16]
Zum Erfolg des Moscow Mule mögen also auch ganz wesentlich die Film-Stars Hollywoods beigetragen haben. So sieht es auch ein 1955 erschienenes Buch und schreibt: „Wenn Sie glauben, daß man über Geschmack keine Rechenschaft ablegen kann, betrachten Sie den Fall des Wodkas. Er ist das traditionelle Getränk der Bauern und Fürsten in Teilen Österreichs, Polens, Rußlands und anderer Länder, doch bis vor einem Jahrzehnt trank ihn niemand, niemand in den USA. Nun, kaum jemand: ein paar Leute tranken ihn, um die Verbindung zum alten Land aufrechtzuerhalten, und ein paar andere, ungewöhnliche Trinker dachten oder taten so, als hätte er eine besondere Potenz. (Tatsächlich ist er mit 84 Proof schwächer als Scotch und die 100-Proof-Variante ist genau so stark wie Bonded Bourbon.) Dann, eines Tages kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, mischte ein Mann Wodka und Ingwerbier in einem Kupferbecher und nannte es einen Moscow Mule. Im Cock ’n‘ Bull, einer Bar und einem Grill mit englischem Akzent auf dem Sunset Strip in Beverly Hills, wurde der Drink zum Gesprächsthema und fand Anklang bei der abenteuerlustigen Kundschaft des Restaurants, die aus Schauspielern und Presseagenten bestand. Nachahmer und Händler übernahmen das Getränk, und schon bald war der Mule eine Modeerscheinung, die sich in den sonnigen Hügeln und versmogten Tälern Südkaliforniens, nordwärts entlang der Küste und ostwärts über die Sierras verbreitete. Heute ist der Mule in der Straße, in der er geboren wurde, tot; die Kupferbecher hängen unbenutzt an den Wänden der Bars – aber der Geschmack für Wodka ist geblieben. Der Screwdriver, der Wodka Martini, der Tomato Sam und der Wodka Collins sind Drinks, mit denen man rechnen muß. Die Nation trinkt 1.200.000 Kisten Wodka pro Jahr, fast die Hälfte davon an der Pazifikküste, und die Flut steigt weiter an. Einige mögen ihn, weil er den Atem relativ unberührt läßt, andere, weil er sich mit allem mischen läßt (er ist so neutral, wie Spirituosen nur sein können, da er ein mit Wasser verdünnter, nichtaromatisierter Alkohol ist). Und viele Leute mögen ihn, die ihn 1946 bei einer Wette nicht probiert hätten. Vielleicht geht es Ihnen heute genauso – aber es ist genauso gut, etwas über Wodka zu wissen, falls Sie in den Westen reisen.“ [30-91][30-92]
– „If you think there’s no accounting for taste, consider the case of vodka. It is the traditional drink of peasants and princes in parts of Austria, Poland, Russia and other countries, yet until a decade ago nobody, nobody drank it in the U.S.A. Well, hardly anybody: a few people drank it by way of maintaining ties with the old country, and a few other, offbeat drinkers thought or pretended that it had some special potency. (Actually at 84 proof it is weaker than Scotch and the 100-proof variety is exactly as strong as bonded bourbon.) Then, one day shortly after World War II, a man mixed vodka and ginger beer in a copper mug and called it a Moscow Mule. Introduced at the Cock ’n’ Bull, an English-accented bar and grill on the Sunset Strip in Beverly Hills, it was a conversation-piece drink that caught on with the restaurant’s adventurous clientele of actors and press agents. Imitators and merchandisers took it from there, and pretty soon the Mule was a craze, spreading through the sunny hills and smoggy valleys of Southern California, northward up the Coast and eastward over the Sierras. Today the Mule is dead on the street where it was born; the copper mugs hang unused on the barroom walls—but the taste for vodka remains. The Screwdriver, the vodka Martini, the Tomato Sam and the vodka Collins are drinks to be reckoned with. The nation is drinking 1,200,000 cases of vodka a year, nearly half of it on the Pacific Coast, and the tide is still rising. Some like it because it leaves the breath relatively untouched, some because it will mix with anything (it’s as neutral as spirits can get, being unflavored alcohol controlled with water). And many people like it who wouldn’t have tasted it on a bet back in 1946. You may feel that way today—but it’s just as well to know about vodka in case you travel west.“ [30-91][30-92]
Dieser Text ist noch aus einem anderen Grund wichtig. Er beschreibt, daß der Moscow Mule zunächst ein Modegetränk war, aber 1955 praktisch nicht mehr getrunken wurde. Wenn man ein Mischgetränk mit Wodka wollte, so bestellte man stattdessen Screwdriver, Wodka Martini, Tomato Sam oder Wodka Collins.
Um 1947 jedoch galt der Moscow Mule durchaus noch als eine Neuheit, denn die in Los Angeles erschienene Daily News beschreibt ihn am 29. September 1947 als „„Moscow Mule“ – Wodka mit Ginger Beer auf Eis – das ist ein neuer Hollywood-Drink“. [44]
– „„Moscow Mule“ – vodka with ginger beer over ice – which is a new Hollywood drink“. [44]
Werbung
Weiteres Licht in das Mysterium der Werbemaßnahmen bringt ein 1958 erschienener Artikel in einer Zeitschrift namens „Advertising Age“. Dieses Fachorgan der Werbewirtschaft schreibt: „Heublein Inc. mit Sitz in Hartford, Connecticut, ist der 97. größte Werbetreibende der Nation … . Die großen Werbeinvestitionen des Unternehmens in Smirnoff-Wodka begannen in Südkalifornien nach dem Zweiten Weltkrieg, als Bars begannen, den Moscow Mule und seine Wodka-Zutat zu pushen, um ihre großen Wodka-Bestände abzubauen. Als die Wodka-Verkäufe zu steigen begannen, startete Heublein seine Werbung in der Gegend von Los Angeles. Das Anfangsbudget wurde auf 42.000 Dollar geschätzt und die frühe Werbung bestand größtenteils aus kleinformatigen Anzeigen in ausgewählten Zeitungen mit bis zu vier oder fünf Anzeigen in derselben Ausgabe. Zu dieser Zeit gab es praktisch keine Konkurrenz zu Smirnoff. Heute gibt es mindestens 9 weitere große inländische Wodka-Hersteller. Smirnoff war der erste, der das „Atemlos“-Motiv erfand, das von anderen Herstellern aufgegriffen wurde und zu einem starken Faktor für den Wodka-Verkaufsboom wurde. Nachdem es bekannt wurde, wurde der Slogan „It leaves you breathless“, „Es macht einen atemlos“, in der Werbung von Smirnoff abgeschwächt, um den Markennamen stärker zu betonen.“ [32-120]
– „Heublein Inc., Hartford, Conn., is the nation’s 97th largest advertiser … . The company’s heavy advertising investment in Smirnoff vodka started in southern California after World War II when bars began pushing the Moscow Mule and its vodka ingredient to unload their heavy vodka stocks. When vodka stocks started booming, Heublein began its advertising in the Los Angeles area. The beginning budget was estimated at $42,000 and early advertising consisted largely of small space ads in selected newspapers with as many as four or five ads in the sameedition. At that time there was practically no competition to Smirnoff. Now there are at least 9 other major domestic vodka manufacturers. Smirnoff was the first to originate the „breathless“ theme, which was taken up by other manufacturers and became a strong factor in the vodka sales boom. After it became familiar, the slogan „It leaves you breathless“ was toned down in Smirnoff’s advertising to give greater emphasis to the brand name.“ [32-120]
In der Tat war Smritnoff anfänglich konkurrenzlos. Sein Erfolg, aber auch der des Wodkas, zeigt sich darin, daß im Jahr 1939 lediglich 6000 Kisten Smirnoff verkauft wurden, 1973 jedoch ungefähr sieben Millionen. Allein im Jahr 1972 stieg der Absatz um 11%. Während des Zweiten Weltkrieges wurde kein Wodka hergestellt. [34-125][34-126] Wie erfolgreich danach die Werbung gewesen sein muß, sieht man daran, daß die Wodka-Verkäufe in den USA von 1950 bis 1953 von 386,447 auf 14,823,443 Gallonen stiegen. [33-163] Das ist innerhalb von drei Jahren fast eine Vervierzigfachung!
Die Eidechse
Am 29. Oktober 1947 erschien in mehreren Zeitungen ein Bericht über eine Klage gegen Cock ’n Bull. Es ging um einen Vorfall vom 10. September. [35][36][37] Die in Los Angeles erschienenen Daily News berichteten beispielsweise: „Der Blick einer Eidechse aus der Flasche veranlaßt Klage. Ein Schluck eines potenten Getränks namens „Moscow Mule“ und sie sahen eine Eidechse – leider nicht der halluzinatorische Art – klagten heute zwei Ehepaare aus Los Angeles in einer Schadensersatzklage über 10.000 Dollar. Es war jedenfalls nicht der Schnaps, behaupteten Mr. und Mrs. George Horsman und Mr. und Mrs. Marvin White, alle von 638 E. 136th St. Was sie grün werden ließ, war ein Eidechsenkopf, der aus einer Flasche Ingwerbier ragte, nachdem sie einen Teil des Inhalts getrunken hatten. Die Klage richtete sich gegen Cock ‚N Bull Products, Inc. als Hersteller und Arrowhead Beverage Co. als Abfüller des Ingwerbiers, einer wesentlichen Zutat von „Moscow Mules“. Die Erfahrung erschütterte ihre Nerven, so daß alle vier beunruhigende Träume haben, „in denen Hähne und Stiere und Maultiere und Eidechsen sie aus den Hälsen von Ingwerbierflaschen anstarren“, so die Klage, die von Rechtsanwalt Arthur J. Speight verfasst wurde.“ [37]
– „Lizard’s leer from bottle prompts suit. One drink of a potent beverage called „Moscow Mule“ and they saw a lizard – unfortunately not the hallucinatory kind – two Los Angeles rouples complained today in a $10,000 damage suit. It wasnt the hard liquor, anyway, asserted Mr. and Mrs. George Horsman and Mr. and Mrs. Marvin White, all of 638 E. 136th St. What made them turn green was a lizard’s head protruding from a bottle of ginger beer after they drank part of the contents. The suit was directed against Cock ‚N Bull Products, Inc., makers, and Arrowhead Beverage Co., bottlers of the ginger beer, an essential ingredient of „Moscow Mules.“ The experience shocked their nerves so that all four have troubled dreams „in which cocks and bulls and mules and lizards leer at them from the necks of ginger beer bottles,“ said the complaint, drawn up by Atty. Arthur J. Speight.“ [37]
Courtesy, The Cock ’n Bull, Hollywood „The Moscow Mule (now fairly famous throughout the nation) originated over the bar of my small pub in 1941, shortly before Pearl Harbour.“ 1 jigger Smirnoff vodka Cock ’n Bull ginger beer Cracked ice 1/2 fresh lime Place ice in copper or earthen mug. Pour vodka over it, then fill with ginger beer. Squeeze lime for juice, then use as garnish.
1953 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 163. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Cracked Ice. Fill Ginger Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1953 Leo Cotton: Old Mr. Boston Official Bartender’s Guide. Seite 103. Moscow Mule.
Into a Copper Mug put: 1 1/2 oz. Old Mr. Boston Vodka Juice of 1/2 Lime Add Ice Cubes and fill with Ginger Beer. Drop Lime in Mug and decorate.
1953 S. S. Field: The American Drinking Book. Seite 128.Moscow Mule.
Squeeze the juice of 1 lime into a mug. Drop in the rind. Pack the mug with shaved ice, pour in 2 ounces of Vodka and fill with Ginger Beer.
1954 Eddie Clark: King Cocktail. Seite 44. Moscow Mule.
Large tumbler, ice, measure of Vodka, fill with Ginger Beer, add dash of Lime or fresh Lemon Juice.
1954 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 163. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Juice of 1/2 Lime. Cracked Ice. Fill with Ginger Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 130. Moscow Mule.
Squeeze into a 12-ounce glass 1/2 Lime and drop in the Rind. Add ice cuvbes and 1-1/2 jiggers Vodka and fill with Ginger Beer. Stir and serve.
1957 Lawrence Blockman: Here’s How. Seite 108. Moscow Mule.
2 ounces vodka Juice of 1/2 lime . Ginger beer Put the vodka, the lime juice, and the lime peel in a sturdy mug (a 10-inch highball glass will do in a pinch) with a few ice cubes. Fill with ginger beer – not ginger ale – the murky British-type ginger beer if you can get it. Stir, garnish with a cucumber peel.
1959 Anonymus: Manual de cockteleria. #86. Moscow Mule.
En jarra de metal, pedazos de hielo. 1/4 onza de jugo de limón 1 1/2 onza de Vodka 1/2 botella de Ginger beer Una rueda de limón
1960 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to drinks. Seite 141. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Juice of 1/2 Lime. Cracked Ice. Fill with Ginger Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1963 Eddie Clarke: Shaking the 60’s. Seite 118. Moscow Mule.
Place in a tumbler glass a large piece of ice. Add: one measure of Vodka Fill with ginger beer. Add dash of lime or fresh lemon juice.
1965 Aladar von Wesendonk: 888 Cocktails. Seite 113. Moscow Mule Collins.
1/3 Zitronensaft 2/3 Smirnoff Wodka 1 TL Limejuice über 2 Eiswürfel im tumbler ge- ben, dazu eine Zitronenzeste und mit Ginger Ale auffüllen, kurz umrühren.
1965 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to drinks. Seite 142. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Juice of 1/2 Lime. Cracked Ice. Fill with Ginger Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1965 Harry Schraemli: Manuel du bar. Seite 439. Moscow Mule.
Dans un élégant verre à bière mettre 1/2 mesure de jus de citron, 1/2 mesure de vodka et finir de remplir à la bìere blonde.
1965 Robert London & Anne London: Cocktails and Snacks. Seite 87. Moscow Mule.
2 ounces vodka 1/2 lime 8 ounces ginger beer Squeeze and drop lime and juice into a 12- or 14-ounce tumbler. Add vodka, ginger beer, and ice cubes. Stir and serve.
1966 Harry Schraemli: Le roi du bar. Seite 126. Moscow Mule.
Verre à bière, 1/2 jus de citron, 1/2 vodka, remplir à la bière blonde.
1966 Oscar Haimo:Cocktail and Wine Digest. Seite 71. Moscow Mule.
1/2 Lime Squeezed and Dropped in 2 oz. Vodka 1 split Ginger Beer or Canada Dry Ginger Ale. 2 Cubes Ice. Serve in mug. Stir.
1968 Anonymus: The Dieter’s Drink Book. Seite 39. Moscow Mule.
. calories grams 1 1/2 oz. vodka, 80 proof 100 0 4 oz. ginger beer 48 11.6 1 tbs. lime juice 4 1.3 . total: 152 12.9 Stir vodka and juice in highball glass or cop- per mug. Add ice cubes. Fill with chilled ginger beer. Stir lightly. Add lime slice.
1971 Anonymus: Tropical Recipes. Moscow Mule.
(Build) Copper Cup 2 Cubes Ice Squeeze and drop 1/2 Lime 1 Jigger Vodka Fill with Ginger Beer
1972 Anonymus: Recipes – Wines and Spirits. Seite 24. Moscow Mule.
To make 1 tall drink 2 to 3 ice cubes A dash of fresh lime juice 3 ounces vodka 4 to 6 ounces cold ginger beer 1 slice lime A beer mug or 8 ounces glass Place the ice cubes in a beer mug or heavy glass and add the lime juice and vodka. Fill the mug or glass with ginger beer and top with the slice of lime.
1 lime 2 ounces vodka Ginger beer Cut lime; squeeze juice into a glass mug or 10-ounce glass filled with ice cubes; drop 1 spent shell into mug. Add vodka. Fill mug with ginger beer. Stir gently.
1973 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 71. Muscow Mule.
1/2 Lime Squeezed and dropped in 2 oz. Vodka 1 split Ginger Beer or Canada ry Ginger Ale 2 cubes of Ice. Serve in mug. Stir.
1976 Anonymus: International Guide to Drinks. Seite 100. Moscow Mule.
Use highball glass. 1 measure vodka. Juice of lemon or lime. Add ice. Fill with ginger beer. Decorate with sprigs of mint. Serve with straws.
1976 Brian F. Rea: Brian’s Booze Guide. Seite 66. Moscow Mule.
– the old Cock n‘ Bull specialty. Build in a copper, pewter or glass mug filled with ice cubes 1 1/2 ounces Vodka Fill almost to the top with Ginger Beer Squeeze wedge of lime in drink
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 196. Moscow Mule.
Moscow Mule – One of the main drinks responsible for the initial success of vodka, created by Jack Morgan at his Cock ‚N Bull restaurant in L.A. John Martin of Heublein teamed up with Morgan to promote the Moscow Mule, the name presumably coming from the „kick“ added to the ginger beer by vodka. Jack Morgan had been trying to promote his ginger beer which he couldn’t sell and he had a friend who had copper mugs which she couldn’t sell and of course Heublein wasn’t setting any sales records with their vodka. But all three teamed up to make the three of them successful along with the help of another newcomer, Polaroid cameras. In order to get bartenders to even try Smirnoff vodka and the Moscow Mule, Martin would offer to take the bartender’s picture if he would try the drink. Going on to the next bar Martin would show the photograph to demonstrate that everyone was switching to vodka and the Moscow Mule. And pretty soon they were, copper mugs and all!
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 344. Moscow Mule.
Copper mug or Build Hiball glass 1-1/2 oz vodka 3/4 oz lime juice (Leave shell in glass) Fill with ginger beer, ice Note: Moscow Mule was created by Jack Morgan at his Cock ‚N Bull restaurant in Los Angeles, Calif)
1979 Fred Powell: The Bartender’s Standard Manual. Seite 59. Moscow Mule.
2 jiggers Vodka Ginger Beer 1 Slice Lime Serve over ice in glass, brass or copper mug.
2009 Ted Haigh: Vintage Spirits and Forgotten Cocktails. Seite 217. Moscow Mule. Juice of 1/2 lime, 6 cl vodka, ginger beer or ginger ale.
2010 Colin Peter Field: The Ritz Paris. Seite 71. Moscow Mule. 4/10 Skyy vodka, 1/10 or less lime juice, 5/10 Ginger beer; garnish: segment of lime.
2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 186. Moscow Mule. 4,5 cl Smirnoff Black Vodka, 3 cl Ingwerbier, 3 cl Zuckersirup, 2 cl Limettensaft; Garnierung: Limettenscheibe und kandierter Ingwer.
2013 Tristan Stephenson: The Curious Bartender. Seite 98. Moscow Mule. 50 ml Smirnoff Black vodka, 25 ml lime juice, 10 ml gomme, 100 ml ginger beer; garnish: sprig of mint.
2013 Victoria Bar: Die Schule der Trunkenheit. Seite 241. Moscow Mule. 6-8 cl ingwer-infusionierter Vodka, 10-15 cl Gingerbeer.
2014 David Kaplan, Nick Fauchald, Alex Day: Death & Co. Seite 147. Moscow Mule. 2 oz. Charbay vodka, 1/2 oz. lime juice, 3/4 oz. ginger syrup; club soda; garnish: 1 lime wheel and candied ginger.
2015 Oliver Bon, Pierre-Charles Cros, Romée de Goriainoff, Xavier Padovani: Experimental Cocktail Club. Seite 193. Moscow Mule. 50 ml vodka, 20 ml lime juice, 15 ml ginger syrup, 5 ml sugar syrup, ginger beer, to top up; garnish: lime wedge and 1 dash Angostura bitters.
2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 122. Moscow Mule. 60 ml vodka (Stolichnaya), 15 ml lime juice, 120-180 ml ginger beer; garnish: lime wheel.
2017 Jim Meehan: Meehan’s Bartender Manual. Seite 189. Moscow Mule. 4 oz. Fentimans ginger beer, 1.5 oz Smirnoff vodka, o.5 oz. lime juice; garnish: lime shell, candied ginger.
2018 Alex Day, Nick Fauchald, David Kaplan: Cocktail Codex. Seite 139. Moscow Mule. 2 oz. cold seltzer, 2 oz. vodka, 1/2 oz. lime juice, 3/4 oz. ginger syrup; garnish: 1 lime wheel and candied ginger.
2018 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 253. Moscow Mule. 2 oz. vodka, 3 oz. ginger beer; garnish: 2 lime wedges.
Erfahrt hier, was der Westliche Maulesel, eine Eidechse, Moonshine-Whiskey, die Cherokee und das Indianerterritorium mit dem Moscow Mule, dem Maultier aus Moskau, zu tun haben.
80 ml Fever Tree Ginger Beer
40 ml Orkisz Wodka
10 ml Limettensaft
Zubereitung: Wie einen Highball, mit Eis servieren.
Anmerkung: Den Wodka schmeckt man naturgemäß nicht heraus, und so schmeckt die Mischung eigentlich nur nach Ingwer mit etwas Limette. Unser Lieblingsgetränk ist er nicht, doch aufgrund seiner historischen Wichtigkeit müssen wir über den Moscow Mule berichten. Denn andere Mules sind sehr köstlich, und sie entstanden auf Grundlage des Moscow Mules. Dazu gehören der Fernet Buck oder der Jamaica Mule, über den wir noch zu berichten haben werden.
Die Geschichte des Moscow Mule ist eng mit der von Smirnoff-Wodka verbunden. Diese Destillerie wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Moskau gegründet und war die erste, die Wodka mit Holzkohle filterte, wodurch dieser besonders mild und klar, mit wenig Eigengeschmack war. Während der russischen Oktoberrevolution wurden die Anlagen konfisziert, die Inhaberfamilie verließ das Land und eröffnete zunächst in Istanbul, und dann 1925 auch in Paris neue Produktionsstätten und änderte den Firmennamen in die lateinische Schreibweise Smirnoff um. [4] [26]
Die Entstehung des Moscow Mule mit den Worten von John Gilbert Martin
Eine gewichtige Rolle für den Erfolg von Smirnoff und Moscow Mule spielte John Gilbert Martin. Glücklicherweise gibt es ein Video, in dem er über diesen Themenkomplex ausführlich berichtet. Er erzählt, wie Rudolph Kunett nach Paris ging, um erfolgreich von seinem alten Freund Vladimir Smirnov die amerikanischen und kanadischen Rechte für die Herstellung und den Vertrieb des Smirnoff-Wodkas zu erhalten. Nach einigen Jahren ging Rudolph Kunnet bankrott und er verkaufte an John Gilbert Martin als den Vertreter von G. F. Heublein Brothers Inc. für 14000 $ und wurde zusätzlich bei Heublein angestellt. Wenn man in Amerika erfolgreich sein wollte, so John Gilbert Martin, mußte man international verkaufen, und so erwarb Rudolph Kunett von der im französischen Nizza lebenden Witwe Smirnov die internationalen Rechte; um wirklich sicher zu gehen, kaufte man schließlich Mitte der 1950er Jahre zusätzlich die in Paris ansässige Firma Smirnoff. [23] Anfänglich war noch nicht klar, was man mit der neu erworbenen Firma tun sollte, denn John Gilbert Martin berichtet: „Als wir die Firma Smirnoff kauften, hatten wir keine Ahnung, was wir mit ihr machen würden, und wir hatten keine Ahnung, was wir mit Rudolph Kunett machen würden. Sein Job war Werbemanager von Heublein und Anfang 1939 kam er nach Hartford und sagte: „Wie soll ich die 6.000 Dollar im Jahr verdienen, die ihr mir zahlt? Ich bin Werbemanager. Was soll das bedeuten?“ Und ich sagte: „Ich weiß es wirklich nicht. Du kümmerst dich einfach um die Werbung, so wie sie ist, aber ich mache dir einen Vorschlag. Als erstes ändern Sie das Smirnoff-Etikett und die Verpackung so, daß Smirnoff draufsteht und nicht nur Wodka.“ Das wurde auf eine sehr faszinierende Art und Weise gemacht, und Sie können sehen, wie sich durch das Anbringen eines Etiketts mit Smirnoff darauf auf der Flasche die ganze Komplexität des Wodkaverkaufs verändert hat. Wir verkauften nicht nur Wodka. Wir verkauften Smirnoff-Wodka. Wenn Smirnoff eine Chance haben sollte, mit Whiskey in Amerika zu konkurrieren, dann nur als Mixer, und deshalb ging ich mit Rudolph Kunett nach Kalifornien und lernte durch ihn einen Mann namens Jack Morgan kennen. Jack Morgan besaß das Cock’n Bull Restaurant in Los Angeles. Deshalb ließ er Cock’n Bull Ginger Beer für sich in Los Angeles herstellen und konnte es natürlich nicht verkaufen, weil die Amerikaner kein Ginger Beer mochten, sie mochten Ginger Ale. Morgan hatte eine Freundin. Eine große, schöne, dralle Frau namens Oseline Schmidt, die von ihrem Vater eine Kupferfabrik geerbt hatte, die aber leider keinen Absatz für ihre Produkte fand. Und so trafen sich Kunett, Morgan, Oseline Schmidt und ich eines Abends an der Bar des Cock’n Bull Restaurants und versuchten, uns einen Drink für Smirnoff-Wodka mit Ginger Beer auszudenken. Wir kamen schließlich auf den Namen Moscow Mule. Wie er entstanden ist, weiß ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, daß es mit dem Kick zu tun hat. Der Moscow Mule entwickelte sich schließlich zu einem Zwei-Unzen-Getränk aus Smirnoff-Wodka, der in einen Kupferbecher von Oseline gefüllt und dann mit Ingwerbier aus Morgans Cock’n Bull-Ingwerbierflasche und einem Spritzer Limette gemischt wurde. Wir entwickelten den Moscow Mule im Jahr 1940 und ließen ihn dann fallen, weil der Zweite Weltkrieg kam und kein Smirnoff mehr hergestellt wurde. 1946 oder so haben wir wieder angefangen und das Ingwerbier von Cock’n Bull konzessioniert und den Moscow Mule beworben. Die große Schwierigkeit war natürlich, einen Barkeeper dazu zu bringen, es überhaupt zu probieren. Er würde sagen: „Was, das Zeug trinken? Russisches Dynamit und tot umfallen? Nein, Sir.“ Also entwickelte ich einen Plan, um ihn dazu zu bringen, es zu versuchen. Polaroid war gerade mit einer Kamera auf den Markt gekommen, die sofort ein Bild machte. Ich kaufte eine und ging in eine Bar mit einem Moscow-Mule-Becher, einer Flasche Smirnoff, einer Flasche Cock’n Bull Ginger Beer und bot dem Barkeeper an, ihm einen Drink umsonst zu machen, wenn er es nur versuchen würde. Und ich sagte: „Wissen Sie, wenn Sie ihn probieren, gebe ich Ihnen ein Bild von Ihnen, wie Sie ihn trinken, das Sie gleich mit nach Hause zu Ihrer Frau nehmen können.“ Er sagte: „Wie wollen Sie das machen?“ Und ich sagte: „Nun, das ist meine Sache. Probieren Sie einfach diesen Drink und ich zeige es Ihnen.“ Also nippte er widerwillig an einem kleinen Moscow Mule und sagte, er schmecke ziemlich gut. Ich machte ein Polaroid-Foto von ihm. Genau genommen machte ich sogar zwei. Eines, das er seiner Frau mit nach Hause nehmen konnte, und eines, das ich in der Bar auf der anderen Straßenseite verwenden würde. Das wirkte Wunder, und natürlich wurde die Presse darauf aufmerksam, was zu jener Zeit für enorme Schlagzeilen sorgte. Zweifelsohne war es der entscheidende Einfluss, der den Moscow Mule in ganz Amerika berühmt machte.“ [23]
– „… When we bought the Smirnoff company we had no idea as to what we were going to do with it and we had no idea what we were going to do with Rudolph Kunett. His job was advertising manager of Heublein and early on in 1939 he came to Hartford and said, “How am I going to earn the $6,000 a year you’re paying me? I’m advertising manager. What does that mean?” And I said, “I really don’t know. You just take care of the advertising such as it is, but I’ll give you a suggestion. The first thing you do is change the Smirnoff label and package so that it says Smirnoff and not just vodka.” This was done in a very intriguing way and you can see where by putting a strip label with Smirnoff on it on the bottle changed the whole complexion of selling vodka. We weren’t just selling vodka. We were selling Smirnoff vodka. If Smirnoff was to have a chance of competing with whiskey in America it had to be as a mixer and therefore I went to California with Rudolph Kunett and through him met a fellow by the name of Jack Morgan. Jack Morgan owned the Cock’n Bull Restaurant in Los Angeles. So he had Cock’n Bull Ginger Beer made for him in Los Angeles and of course couldn’t sell it because Americans didn’t like Ginger Beer, they liked Ginger Ale. Morgan had a girlfriend. A great big, beautiful, buxom woman by the name Oseline Schmidt who had inherited a copper factory from her father, but unfortunately hadn’t found any sale for its products. And so with Kunett one evening, Morgan, Oseline Schmidt and I met at the bar of the Cock’n Bull Restaurant and tried to think up a drink for Smirnoff vodka with ginger beer. We finally came up with the name Moscow Mule. Just how it originated, I don’t know, but I imagine that it had to do with the kick. The Moscow Mule eventually developed to be a two ounce drink of Smirnoff vodka put in a copper mug made by Oseline, then mixed with ginger beer from Morgan’s Cock’n Bull ginger beer bottle and a squeeze of lime. We developed the Moscow Mule in 1940 and then let it go because World War II came in and no Smirnoff was made. In 1946 or thereabouts we started again and franchised Cock’n Bull’s ginger beer and promoted the Moscow Mule. The big difficulty, of course, was to get a bartender to even try it. He’d say, “What, drink that stuff? Russian dynamite and drop dead? No sir.” So I developed a scheme to get him to try it. Polaroid had just came out with a camera that took a picture immediately. I bought one and I’d go into a bar with a Moscow Mule mug, a bottle of Smirnoff, a bottle of Cock’n Bull Ginger Beer and offered to make the bartender a drink for free if he would just try it. And I said, “You know, if you will try it I will give you a picture of you drinking it which you can immediately take home to your wife. He said, “How are you going to do that?” And I said, “Well that’s my business. Just try this drink and I’ll show you.” So he would reluctantly sip a little Moscow Mule and he said tastes pretty good. I would snap a Polaroid picture of him. In fact, I would snap two. One for him to take home to his wife and one I would use in the bar across the street. It worked wonders and of course the press got onto it and it received tremendous publicity at that time. No doubt it was the key influence in making the Moscow Mule famous throughout America.“ [23]
Leider ist nicht vermerkt, in welchem Jahr das Video entstand. Da John Gilbert Martin 1986 im Alter von 80 Jahren verstarb, [24] muß es zuvor entstanden sein. Er wirkt auf dem Video zudem recht alt, und so möchte man meinen, daß das Video Anfang der 80er Jahre aufgenommen wurde.
Die Entstehungsgeschichte des Moscow Mule laut New York Herald Tribune
In der New York Herald Tribune wurde die Entstehungsgeschichte des Moscow Mule bereits einige Jahrzehnte zuvor beschrieben. Sie entscheidet sich jedoch dahingehend, daß er in Manhattan im Chattham Hotel entstanden sein soll, und auch das Entstehungsjahr weicht leicht ab. Oseline Schmidt war dabei nicht anwesend. Wir hoffen, wir zitieren hier richtig, denn in drei verschiedenen Sekundärquellen ist der Originaltext anders reproduziert, und das Original konnten wir leider nicht einsehen. Es stand dort geschrieben: „Der Mule wurde in Manhattan geboren, wurde dann aber an der Westküste „abgestellt“. Der Geburtsort von „Little Moscow“ lag im New Yorker Chatham Hotel. Das war im Jahr 1941, als die erste Wagenladung von Jack Morgan’s Cock ’n‘ Bull Ginger Beer über die Prärie rollte, um den New Yorkern eine freudige Überraschung zu bereiten. … Drei Freunde saßen in der Chatham-Bar: John A. Morgan, bekannt als Jack, Präsident von Cock ’n‘ Bull Products und Besitzer des Cock ’n‘ Bull-Restaurants in Hollywood; John G. Martin, Präsident von G.F. Heublein Brothers Inc. aus Hartford, Connecticut und Rudolph Kunett, Präsident von Pierre Smirnoff, Heubleins Wodka-Sparte. Wie Jack Morgan es berichtet, „tranken wir drei einen Schluck, knabberten an einer Vorspeise und schubsten uns in Richtung Erfindergeist“. Martin und Kunett hatten ihren Wodka im Kopf und fragten sich, was passieren würde, wenn sich ein zwei-Unzen-Shot mit Morgans Ingwerbier und dem Ausgepressten einer Limette verbinden würde. … Vier oder fünf Drinks später wurde die Mixtur auf den Namen „Moscow Mule“ getauft – und aus mehreren offensichtlichen Gründen. Nicht wissend, daß Pearl Harbor bevorstand, legten die Freunde zusammen und bestellten 500 Kupferbecher mit der Aufschrift „Little Moscows“.“ [1] [5] [25]
– „The mule was born in Manhattan but „stalled“ on the West Coast for the duration. The birthplace of „Little Moscow“ was in New York’s Chatham Hotel. That was back in 1941 when the first carload of Jack Morgan’s Cock ’n‘ Bull ginger beer was railing over the plains to give New Yorkers a happy surprise. … Three friends were in the Chatham bar; John A. Morgan, known as Jack, president of Cock ’n‘ Bull Products and owner of the Hollywood Cock ’n‘ Bull Restaurant; John G. Martin, president of G.F. Heublein Brothers Inc. of Hartford, Connecticut and Rudolph Kunett, president of the Pierre Smirnoff, Heublein’s vodka division. As Jack Morgan tells it, „We three were quaffing a slug, nibbling an hors d’oeuvre and shoving toward inventive genius“. Martin and Kunett had their minds on their vodka and wondered what would happen if a two-ounce shot joined with Morgan’s ginger beer and the squeeze of a lime. … Four or five drinks later and the mixture was christened the Moscow Mule, for a number of obvious reasons. Not knowing about the coming of Pearl Harbor, the friends chipped in and ordered 500 copper mugs embossed with ‚Little Moscows.“ [1] [5] [25]
Die Kupferbecher der Sophie Berezinski
Es gibt eine andere Geschichte, die über den Ursprung des Kupferbechers etwas anderes zu berichten weiß. Dieser soll nicht auf Oseline Schmidt zurück gehen, sondern auf Sophie Berezinski. Man hört, diese sei 1941 aus Rußland zusammen mit 2000 von ihr gestalteten Kupferbechern in ihrem Besitz in die USA eingewandert, denn ihr Vater habe eine Kupferfabrik in Rußland besessen. Sie habe versucht, die Becher zu verkaufen, allerdings ohne Erfolg. Als John Gilbert Martin und Jack Morgan zusammen im Cock ’n‘ Bull in Hollywood gesessen hätten, um über ihre geschäftlichen Probleme bezüglich Wodka und Ingwerbier zu sprechen, soll Sophie mit ihren Kupferbechern in die Bar gekommen sein, um sie zu verkaufen. Gemeinsam sollen sie dann den Moscow Mule ersonnen haben. [20] [22] [25]
Der Einspruch des Wes Price
Der Barkeeper des Cock ’n‘ Bull, Wes Price, hingegen behauptet in einem am 20. November 1951 in der Schenectady Gazette erschienenen Zeitungsartikel, er habe den Moscow Mule erfunden. Es ging darin auch um die Forderung mancher, den Namen des Drinks zu ändern. Die Zeitung schreibt: „Die Kunst stand heute über der Politik im Filmland. Der Mann, der den ‚Moscow Mule‘ erfunden hat, ließ verlauten, daß er sich weigert, den Namen zu ändern … In letzter Zeit gab es einige ziemlich lockere Gespräche über die Änderung des Namens des Getränks in ein patriotisches ‚Washington Wallop‘. Aber Barkeeper Wes Price, der exotische Drinks für Filmstars mischt, verkündete, daß er nicht denkt, daß Alkohol und Politik sich vermischen sollten. „Einige Leute schimpfen über diese Dinge, aber 99 Prozent meiner Kunden achten nicht auf diesen Namen“, sagte er. „Kunst ist Kunst. Den Namen meines Drinks wegen der Weltlage zu ändern, wäre so, als würde man sich weigern, die Musik von Tschaikowsky zu hören“. Der Moscow Mule wurde während des Beginns des Zweiten Weltkriegs erdacht und er wurde zu der Kreation gedrängt, gestand er, „um etwas überflüssiges Ingwerbier und Wodka loszuwerden“, in seiner berühmten Bar im Cock n’Bull, einem plüschigen englischen Restaurant auf Hollywoods Nachtclubreihe, dem Sunset Strip. „Ich wollte nur den Keller ausmisten“, kicherte er. „Ich wollte eine Menge Altlasten loswerden – Cock n’Bull Ginger Beer, das wir gemacht haben, und 100 Kisten Wodka, die wir damals kaufen mußten, um andere Spirituosen zu bekommen. Ich machte diesen Drink und servierte ihn zuerst Broderick Crawford und Rod Cameron. Er hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet.“ Wes servierte seine Moscow Mules in Kupferbechern. „Das ist mal was anderes, damit die Leute fragen, was drin ist. Allerdings werden in der Bar jedes Jahr mehrere tausend Becher gestohlen“, fügt er hinzu“. Also mußten wir den Preis für das Getränk von 70 auf 75 Cent erhöhen, und trotzdem habe ich nie einen zusätzlichen Cent für meine Erfindung bekommen“, seufzte er. „Ich wurde nicht wirklich gewürdigt“.“ [25] [46]
– „Art rose above politics in movieland today. The man who invented the ‚Moscow Mule’ served notice he refuses to change its name … Of late there has been some pretty loose talk around brass rails, and other talking pieces, about changing the drink’s moniker to a patriotic ‚Washington Wallop.’ But bartender Wes Price who mixes exotic drinks for movie stars, announced that he doesn’t think liquor and politics should mix. „Some people holler about those things, but 99 percent of my customers don’t pay any attention to that name,“ he said. „Art is art. To change the name of my drink because of the world situation would be like refusing to listen to Tchaikovsky’s music.“ The Moscow Mule was dreamed up during the beginning of World War II and he was moved to the creation, he confessed, „to get rid of some extra ginger beer and vodka“ at his famous bar in the Cock n’Bull, a plushy English restaurant on Hollywood’s nightclub row, the Sunset Strip. “I just wanted to clean out the basement,” he chuckled. „I was tryin’ to get rid of a lot of dead stock – Cock n’Bull ginger beer that we made and 100 cases of vodka that we had to buy then in order to get other liquors. I fixed this drink and served it first to Broderick Crawford and Rod Cameron. It caught on like wildfire.“ Wes served up his Moscow Mules in copper mugs. „Somethin’ different, so people will ask what’s in it. Several thousand mugs are stolen per year in the bar though,“ he added. „So we had to raise the price of the drink from 70 to 75 cents and yet I never got an extra cent for my invention,“ he sighed. „I wasn’t truly appreciated.““ [25] [46]
Die erste Veröffentlichung
Auch wenn wir nicht wissen, wie die Entstehung des Moscow Mule wirklich abgelaufen ist, so können wir doch mit ziemlicher Sicherheit sagen, wann er das erste Mal schriftlich erwähnt wurde. Es geschah wohl am 27. Dezember 1942, in „Inside Hollywood“, einer Zeitungskolumne von Eith Gwynn [5] [25] Darin steht: „Es gibt ein neues Getränk, das gerade in der Filmkolonie der Renner ist. Er wird „Moscow Mule“ genannt. Rezept: gleiche Teile Wodka, Limettensaft und Ingwerbier!…“ [6]
– „There is a new drink that is a craze in the movie colony now. It is called „Moscow Mule.“ Recipe: equal parts Vodka, lime juice and ginger beer!…“ [6]
Was ist ein Moscow Mule?
Es herrscht etwas Verwirrung darüber, was ein Mule ist. Beispielsweise hört man, ein Moscow Mule gehöre zur Kategorie der Highballs. [4] Das stimmt jedoch nicht aufgrund des enthaltenen Limettensafts, wie wir bereits im Beitrag über den Highball dargelegt haben. Man schreibt auch, der Mule sei ein Buck, und letztere bestünden aus einer Spirituose, Zitrussaft und Ginger Beer. Aufrund der Popularität des Moscow Mule wurden andere Bucks deshalb auch als Mule bezeichnet. [1] [4] Auch das ist falsch, denn ein Buck wird mit Ginger Ale zubereitet. Wir werden zu dieser Thematik noch einen eigenen Beitrag über den Buck veröffentlichen. Manche konstatieren auch eine enge Verwandtschaft mit einer Mamie Taylor, da diese aus Scotch, Ingwerbier und Limette zubereitet werde. [5] Auch das ist falsch, denn in einen Mamie Talyor gehört Ginger Ale, wie wir bereits im Beitrag über Mamie Taylor analysiert haben.
Betrachten wir zur Erhellung einmal die verschiedenen Aspekte des Moscow Mules.
Die Sache mit dem Becher
Traditionell wird ein Moscow Mule in einem Kupferbecher serviert. Dieser sollte jedoch unbedingt im Inneren beschichtet sein, sonst besteht die Gefahr einer Kupfervergiftung. Die Ursache dafür ist die im Mule enthaltene Säure, durch die sich Kupfer im Getränk löst. Ab einer Menge von 1 mg/l gilt Kupfer als giftig. [1]
So verwundert es nicht, daß das Servieren säurehaltiger Getränke mit einem pH-Wert von unter 6 in Kupferbechern in den USA verboten wurde, es sei denn sie sind im Inneren beschichtet. [1] Die EG-Verordnung Nr. 1935/2004 erlaubt maximal eine Freisetzung von 4 mg Kupfer/kg Lebensmittel aus dem Material von Bedarfsgegenständen mit Lebensmittelkontakt. [3]
Die Sache mit dem Maulesel
Worauf bisher noch niemand eingegangen ist, ist die Frage, warum der Moscow Mule so heißt, wie er heißt. John Gilbert Martin konnte sich nicht erinnern, war aber der Auffassung, es könnte etwas mit dem „Kick“ zu tun haben. Damit meinte er wohl, daß man den Wodka nicht herausschmeckte, der Alkoholgehalt so versteckt war, aber den Trinkenden schließlich doch mit einem „Kick“ erwischte. Mit dieser Geschmacklosigkeit warb Smirnoff in den ersten Jahren offensiv: „Smirnoff White Whiskey“. No Taste. Kein Geruch“ [5]
– „Smirnoff White Whiskey. No Taste. No Smell.“ [5]
Wie kam es dazu? Nach der Prohibition, 1939, erwarb Heublein die Rechte an Smirnoff Wodka. Es wird berichtet, daß zu Beginn der Produktion keine Korken mit der Aufschrift „Smirnoff Vodka“ mehr vorhanden waren. Man hatte aber noch welche, die mit „Smirnoff Whiskey“ beschriftet waren. Diese waren von einem fehlgeschlagenen Versuch im Whiskey-Geschäft übrig geblieben, und so verwendete man sie nun, um die Wodka-Flaschen zu verschließen. So wurden die ersten Flaschen des Smirnoff-Wodkas mit Whiskey-Verschlüssen ausgeliefert. [34-122] [34-124] „Es stellte sich heraus, daß einer der Vertreter des Vertriebsunternehmens die erste Charge Smirnoff probiert hatte und feststellte, daß sie weder Geschmack noch Geruch hatte. Ihm war auch der Whiskey-Verschluss aufgefallen, und so hatte er sich diesen ziemlich genialen, aber völlig illegalen Plan ausgedacht. Er ließ Wimpel anfertigen, auf denen stand: „Smirnoffs White Whiskey … No Taste, No Smell.“ – „Smirnoffs White Whiskey … Kein Geschmack, kein Geruch.“ Die Idee kam an und die Leute fingen an, Smirnoffs zu kaufen.“ [34-124] [34-125]
– „It turned out that one of the distributor salesmen had tasted the first batch of Smirnoff and noticed it didn’t have a taste or smell. He’d noticed the whiskey cap, too, so he had come up with hte rather ingenious, but totally illegal, scheme. He’d had streamers made that said, „Smirnoffs White Whiskey … No Taste, No Smell.“ The idea caught on and people started buying Smirnoff.“ [34-124] [34-125]
Die Geschmacklosigkeit des Wodkas war auch der Schlüssel für seinen Erfolg. John Gilbert Martin gab im Van Wert Times Bulletin, erschienen am 22. November 1955 an: „Ich habe 14.000 harte Trinker in New York von einer Firma für Meinungsforschung befragen lassen und sie kamen zu dem Ergebnis, daß nur 7.000 von ihnen den Geschmack von Whisky mögen.“ [5]
– „I had a public pulse company sound out 14,000 hard drinkers in New York and they came up with the fact that only 7,000 of them like the taste of whisky.“ [5]
Das weiße Maultier des Charles Brown
Diese beiden Fakten führen uns jedoch, wenn vielleicht auch nicht beabsichtigt, auf die richtige Fährte. Denn Charles Brown schreibt 1939 in seinem „The Gun Club Drink Book“: „„White Mule“ ist ein Roh-Whiskey, meist aus Mais, frisch aus der Brennerei. Es ist ein gräßliches Getränk und trägt seinen Namen zu Recht. Synthetischer Whiskey und andere Getränke gab es schon lange vor der Prohibition, aber sie wurden nicht bekannt gemacht. Alle Whiskeys sind bei der ersten Destillation farblos und so krude im Geschmack, daß sie nur von Unerfahrenen oder eingefleischten Süchtigen getrunken werden können. Wie Brandy erhält Whiskey seine Weichheit und sein Aroma durch die Reifung in Eichenfässern; die Spirituose nimmt angenehme Aromen aus dem Harz des Holzes auf, während die Holzkohle in den Fässern, die verkohlt sind, wiederum die schädlichen Produkte aufnimmt.“ [7-30]
– „„White mule“ is a raw whiskey, usually corn, fresh from the still. It is an atrocious drink and it is well named. Synthetic whiskey and other drinks long antedated Prohibition but got no publicity. All whiskey is colorless when first distilled and is so raw in taste that it can be drunk only by the inexperienced or the confirmed addict. Like brandy, whiskey gets its mellowness and flavoring from its ageing in oak casks; the spirit absorbing pleasant flavors from the resin of the wood, while the charcoal in the casks that are charred in turn takes up the deleterious products.“ [7-30]
Das Maultier aus Moskau
Wenn man Smirnoff als „weißen Whiskey“ bezeichnete, der umgangssprachlich auch als „white mule“, also „weißes Maultier“, bezeichnete wurde, so liegt es doch nahe, ein Mischgetränk mit solch einem klaren Destillat direkt aus der Brennblase auch als „Mule“ zu bezeichnen. Es wird jedoch kein amerikanischer Whiskey, sondern ein Smirnoff-Wodka verwendet, der ursprünglich in Moskau das Licht der Welt erblickte. So ist es doch naheliegend, einen Smirnoff-Wodka, respektive den damit entwickelten Signature-Drink, als „Moscow Mule“, „Maultier aus Moskau“, zu bezeichnen.
Läßt sich nun noch herausfinden, wieso ein solches ungereiftes Destillat ausgerechnet als Maultier bezeichnet wurde? Einen interessanten Fund diesbezüglich findet man aus Prohibitionszeiten.
Das Maultier in den Zeiten der Prohibition
Die New York Times schreibt am 6. Mai 1924: „Der gewöhnliche White Mule (Mondschein-Whiskey) ist in fast jeder Gemeinde sehr verbreitet, weil er so leicht herzustellen ist. Ich kenne Frauen, die ihn von ihren Köchinnen zubereiten lassen, da sie ihn über Haferflocken zum Frühstück „legen“. Mit Ginger Ale ergibt White Mule ein schmackhaftes Getränk, hat einen großen Kick, und viele Männer kaufen es faßweise, um größere Teufel zu sein als ihre Nachbarn. In einem bestimmten Country Club wurde eine Party gegeben, und White Mule floß wie Wasser. Nicht nur die Gäste tranken zu viel, sondern sie verteilten ihn auch an die Mädchen im Speisesaal. Die Musik hörte schließlich auf, weil die Musiker von den Männern, die die Party gaben, betrunken gemacht wurden. Und die Frauen, die trinken, um teuflisch zu sein, sind ansonsten gute Frauen. Aus irgendeinem Grund gibt es eine nationale Revolte gegen die Prohibition. Ich kenne Männer, die an ihren Tischen um den Segen bitten und White Mule trinken. Und das sind keine harten Männer; sie gehören zu den allerbesten Männern in ihrer Gemeinde. Ich kenne einen Mann und seine Frau, die in den Tagen der Prohibition vierzig Jahre lang oder länger führend in der Abstinenzarbeit waren. Nachdem die Prohibition eingeführt wurde, habe ich sie Cocktails aus White Mule trinken sehen.“ [8-20]
– „The ordinary White Mule (moonshine whiskey) is very common in almost every community, because it is so easily made. I know women who have their cooks make it, as they „put over“ oatmeal for breakfast. With ginger ale, White Mule makes a palatable drink, has a big kick, and many men buy it by the barrel, in order to be Bigger Devils than their neighbors. At a certain country club a party was given, and White Mule flowed like water. Not only the guests drank too much, but they gave it to the girls in the dining room. The music finally stopped because the musicians were made drunk by the men giving the party. And the women who drink to be devilish are otherwise good women. For some reason there is a national revolt against prohibition. I know men who ask blessings at their tables and drink White Mule. And they are not tough men; they are among the very best men in their community. I know a man and is wife who were leaders in temperance work for forty years or more in the days of license. After prohibition was adopted I have seen them drink cocktails made of White Mule.“ [8-20]
Dieser Zeitungsartikel muß uns aufhorchen lassen. Es ist klar, daß man als Vorgänger des Moscow Mule den Gin Buck verstehen muß. Doch mit diesem Beleg wird die Verwandschaft noch deutlicher. Man vermischte seinen Moonshine-Whiskey mit Ginger Ale, fertig war ein äußerst schmackhaftes und beliebtes Getränk. Dieses muß auch allgegenwärtig und allgemein bekannt gewesen sein. Der Weg hin zum Moscow Mule war also gewissermaßen schon vorgezeichnet und wenig kreativ.
Nun wissen wir zwar, daß dieser Prohibitionsbrauch als Wegbereiter des Moscow Mule angesehen werden muß, wir wissen aber immer noch nicht, woher die Bezeichnung Mule kommt.
Die Etymologie des Maulesels
Wir müssen also ein wenig etymologische Forschung betreiben, und dabei hilft ein Lexikon, das zwichen den Jahren 1900 und 1904 erschien. Der Autor jener Zeiten kennt nämlich bereits die Bezeichnung als ein Wort aus dem Nordwesten Arkansas‘ und erklärt: „white mule, n. Neuer Whiskey, unerlaubt destilliert. ‚Jetzt ist White Mule neuer Mondschein-Whiskey.‘“ [9-422]
– „white mule, n. New whiskey, illicitly distilled. ‚Now white mule is new moonshine whiskey.‘“ [9-422]
Der Maulesel der Tsalagi, a.k.a. Cherokee
Diese Angabe deutet darauf hin, daß der Begriff White Mule aus Arkansas stammt. Diese Herkunft läßt sich noch genauer bestimmen, denn 1893 wird im Rahmen des elften Zensus der USA ein offizieller Bericht über „Die fünf zivilisierten Stämme des Indianerterritoriums: Cherokee Nation, Creek Nation, Seminole Nation, Choctaw Nation und Chickasaw Nation“ veröffentlicht, in dem es heißt: „Es wird angenommen, daß in den Fünf Stämmen keine destillierten Spirituosen verkauft werden. Im Jahr 1890 bis zum 1. Juni wurden in den Fünf Stämmen folgende Spirituosen für Kunst, Manufakturen und Medizin verwendet, wie aus den Rückmeldungen der Apotheken hervorgeht: 20 Gallonen Whisky, 16 Gallonen Brandy, 5 Gallonen Gin. Spirituosen werden eingeschmuggelt, verkauft und getrunken. Ein ganz außergewöhnlicher Artikel der Destillation wird im östlichen Teil des Territoriums verwendet, der als „White Mule“ bekannt ist. Es ist ein abscheulicher Mondschein-Whisky, der in den Ozark-Bergen von Arkansas destilliert wird. Seine Wirkung ist wahrscheinlich die Ursache für die Hälfte aller Verbrechen in diesem Teil des Territoriums.“ [11-38]
– „No distilled spirits are supposed to be sold in the Five Tribes. In 1890 to June 1, the distilled spirits used in the arts, manufactures, and for medicine in the Five Tribes, as shown by returns from retail apothecaries, were: ordinary gallons of whisky, 20; ordinary gallons of brandy, 16; ordinary gallons of gin, 5. Liquors are smuggled in, sold, and drank. One most extraordinary article of distillation is used in the eastern part of the territory, known as „white mule.“ It is a villainous moonshine whisky distilled in the Ozark mountains of Arkansas. Its effects probably cause one-half of the crimes in that portion of the territory.“ [11-38]
Die Ozark-Berge liegen in den Staaten Missouri, Arkansas, Oklahoma und im äußersten Südosten Kansas‘. [12] Legt man nun die Karten der Ozarks [13] und des Indianerterritoriums [14] [15] [16] übereinander, so erkennt man, daß ein Teilgebiet der Cherokee, die sich selber Tsalagi nennen, [27] in den Ozark-Bergen lag. Das Territorium lag im heutigen Oklahoma. Es wird zwar ganz klar angegeben, daß der White Mule aus Arkansas stammte, doch als „white mule“ trank und bezeichnete man ihn im östlichen Teil des Territoriums.
Stammt die Bezeichnung White Mule also naheliegenderweise von den Cherokee? Wir sagen: ja. Das wohl um 1891 publizierte „Handbuch der Vereinigten Staaten“ bestätigt unseren Vorschlag, denn es schreibt über das Territorium: „Das mörderischste Element im Territorium ist der Arkansas-Moonshine-Whisky, der in den Ozark Mountains gebraut wird und „weißes Maultier“ genannt wird, weil er von weißen Männern hergestellt wird und mit den zerstörerischen Kräften des westlichen Maultiers ausgestattet ist. Wie in Maine ist der Verkauf von alkoholischen Getränken im Territorium illegal, aber der Handel geht weiter, trotz der strengen konfessionellen Schulen.“ [17-249] [17-250]
– „The most murderous element in the Territory is Arkansas moonshine whisky, brewed in the Ozark Mountains, and called „white mule,“ because made by white men, and endowed with the destructive powers of the Western mule. It is illegal to sell alcoholic liquor in the Territory, as it is in Maine, but the traffic goes on, despite the strenuous denominational schools.“ [17-249] [17-250]
1893 wird dies in einem in London und New York erschienenen Buch bestätigt: „Eine besondere Art von Moonshine-Whiskey, der in den Ozark Mountains, Arkansas, für den Verkauf im Indianergebiet destilliert wird, wird von den Rothäuten White Mule genannt, weil er von Weißen hergestellt wird und mit allen zerstörerischen Kräften des westlichen Maultiers ausgestattet ist.“ [19-170]
– „A particular kind of Moonshine whiskey distilled in the Ozark Mountains, Arkansas, for sale in the Indian territory, is called by the Red Skins White Mule, because it is made by white men, and endowed with all the destructive powers of the Western mule.“ [19-170]
Was ist das „Westliche Maultier“ eigentlich?
Was es mit diesem „Western Mule“, dem Westlichen Maultier, auf sich hat, berichet eine Publikation des Department of Agriculture aus dem Jahr 1876: „DAS MAULTIER. Der Ursprung und die Geschichte dieses besonderen Tieres ist fast so alt wie die seiner Vorfahren, des Esels und des Pferdes. Es war schon immer nützlich in den Unternehmen der Menschen vieler Nationen, sowohl im Altertum als auch in der Neuzeit, und für die Entwicklung bestimmter Zweige unserer amerikanischen Landwirtschaft, des Verkehrs und des Handels ist es weithin geeignet und unverzichtbar. Die frühen Maultiere der östlichen Staaten waren klein, erreichten selten eine Größe von mehr als fünfzehn Handbreiten und gewöhnlich weniger, waren aber von großer Kraft in der Arbeit, Ausdauer und Langlebigkeit; aber das westliche Maultier hat es in Größe, Gewicht und Anpassung an die schwerere Arbeit, die von ihm verlangt wird, weit übertroffen. Es ist jetzt nicht ungewöhnlich, ihn sechzehn, sogar siebzehn Handbreit hoch zu finden, mit einem Körper in Proportion und oft einer Anmut in der Form, die die Bewunderung derer erregt, die an seiner Beschäftigung teilhaben. Seine Verwendungszwecke bei den verschiedenen Arbeiten, die von ihm verlangt werden, sind so bekannt, daß es unnötig ist, sie zu nennen; und wenn man ihn mit den Maultieren anderer Länder vergleicht, kann man wahrheitsgemäß sagen, daß das amerikanische Maultier keinen Überlegenen und nur wenige Ebenbürtige hat und somit ein wichtiges Element unseres landwirtschaftlichen Reichtums darstellt. Eine richtige Geschichte des Fortschritts und des gegenwärtigen Zustands des amerikanischen Esels oder Maultiers wurde bisher nur in einzelnen Bruchstücken oder Broschüren veröffentlicht, aber es sind Themen, die der Beschäftigung einer fähigen Feder würdig sind, und es ist zu hoffen, daß eine solche Arbeit von jemandem unternommen wird, der zu ihrer Ausführung voll befähigt ist.“ [18-407]
– „THE MULE. The origin and history of this peculiar animal is almost as ancient as that of his progenitors, the ass and the horse. He has ever been useful in the industries of the people of many nations, both ancient and modern, and to the development of certain branches of our American agriculture, traffic, and commerce he is widely appropriated and indispensable. The early mules of the Eastern States were small in size, seldom attaining a height of more than fifteen hands, and usually less, yet of great strength in labor, endurance, and longevity; but the western mule has far exceeded him in size, weight, and adaptation to the heavier work demanded of him. It is now not uncommon to find him sixteen, even seventeen hands high, with a body in proportion, and frequently a comeliness in form exciting the admiration of those who are partial to his employment. His uses in the various labors demanded of him are so well known that it is unnecessary to name them; and in comparing him with the mules of other countries, it may be truthfully said that the American mule has no superior, and but few equals, and thus constitutes an important staple of our agricultural wealth. A proper history of the progress and present condition of either the American ass or mule has never yet been written for publication other than in detached scraps or pamphlets, yet they are subjects well worthy the employment of an able pen, and it is hoped that such a labor will be undertaken by some one fully competent to its execution.“ [18-407]
Somit ist die Bezeichnung des Moscow Mules als Mule, abgeleitet vom White Mule respektive dem Western Mule, treffend. Der ihm innewohnende Wodka zeigt nach einiger Zeit seine ganze Kraft und trifft den Trinkenden mit einem „Kick“ und, wenn zu viel davon genossen wurde, zeigt er auch seine ganze zerstörerische Kraft.
Der Lebensweg des Moscow Mule
Was geschah nach der Entstehung des Moscow Mule? Welche Stationen seines weiteren Werdeganges sind interessant?
Copyright
Für den Moscow Mule wurde für ein Etikett ein Copyright eingetragen. Am 19. September 1946 wurde dieses erteilt für „COCK ‚N BULL PRODUCTS, Los Angeles. Moscow Mule. (Getränk bestehend aus Wodka, Limettensaft und Ginger Beer) Etikett. © 19Sep46; KK14792.“ [28-91]
– „COCK ‚N BULL PRODUCTS, Los Angeles. Moscow mule. (Beverage comprised of vodka, lime juice, and ginger beer) Label. © 19Sep46; KK14792.“ [28-91]
Man versuchte auch, den Moscow Mule als solchen schützen zu lassen, doch der Antrag wurde 1955 abschlägig beschieden. [31-105] [31-106]
Kupferbecher & Modeerscheinung
Das Servieren des Moscow Mule in einem Kupferbecher war offensichtlich etwas, das als zwingend erforderlich angesehen wurde. Es wurde so beworben, aber auch allgemein so gesehen. Die Zeitschrift „Photoplay“ berichtete beispielsweise im September 1949: „Pimms und Launen: Hollywoods Hostessen sind in diesen Nächten in heller Aufregung. Als Paulette Goddard vor ein paar Jahren einen Drink namens „Moscow Mule“ einführte, mußten sie alle spezielle Kupferbecher kaufen, um dieses Gebräu zu servieren. Jetzt ist ein Getränk namens „Pimm’s Cup“, das Joan Fontaine vor einiger Zeit in der Filmkolonie eingeführt hat, auf dem Vormarsch. Das Einzige, was die Gastgeberinnen stört, ist, daß dieser Pimm’s Drink, wenn man ganz, ganz korrekt ist, aus Zinnbechern serviert werden muß. Joan hat antike Zinnbecher. Aber andere Hollywood-Girls mussten sich mit irgendwelchen Zinnbechern begnügen, die sie auftreiben konnten.“ [29-16]
– „Pimms and Whims: Hollywood’s hostesses are in a swivet these nights. A couple of years ago, when Paulette Goddard introduced a drink called „Moscow Mule,“ they all had to buy special copper mugs to serve this concoction. Now, a drink called „Pimm’s Cup,“ which Joan Fontaine launched on the film colony some time ago, is really catching on in a big way. The only thing that fusses the hostesses is that this Pimm’s drink has to be served, if one is utterly, utterly correct, out of pewter mugs. Joan has antique pewter mugs. But other Hollywood girls have had to rush around and settle for any pewter mugs they could find.“ [29-16]
Zum Erfolg des Moscow Mule mögen also auch ganz wesentlich die Film-Stars Hollywoods beigetragen haben. So sieht es auch ein 1955 erschienenes Buch und schreibt: „Wenn Sie glauben, daß man über Geschmack keine Rechenschaft ablegen kann, betrachten Sie den Fall des Wodkas. Er ist das traditionelle Getränk der Bauern und Fürsten in Teilen Österreichs, Polens, Rußlands und anderer Länder, doch bis vor einem Jahrzehnt trank ihn niemand, niemand in den USA. Nun, kaum jemand: ein paar Leute tranken ihn, um die Verbindung zum alten Land aufrechtzuerhalten, und ein paar andere, ungewöhnliche Trinker dachten oder taten so, als hätte er eine besondere Potenz. (Tatsächlich ist er mit 84 Proof schwächer als Scotch und die 100-Proof-Variante ist genau so stark wie Bonded Bourbon.) Dann, eines Tages kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, mischte ein Mann Wodka und Ingwerbier in einem Kupferbecher und nannte es einen Moscow Mule. Im Cock ’n‘ Bull, einer Bar und einem Grill mit englischem Akzent auf dem Sunset Strip in Beverly Hills, wurde der Drink zum Gesprächsthema und fand Anklang bei der abenteuerlustigen Kundschaft des Restaurants, die aus Schauspielern und Presseagenten bestand. Nachahmer und Händler übernahmen das Getränk, und schon bald war der Mule eine Modeerscheinung, die sich in den sonnigen Hügeln und versmogten Tälern Südkaliforniens, nordwärts entlang der Küste und ostwärts über die Sierras verbreitete. Heute ist der Mule in der Straße, in der er geboren wurde, tot; die Kupferbecher hängen unbenutzt an den Wänden der Bars – aber der Geschmack für Wodka ist geblieben. Der Screwdriver, der Wodka Martini, der Tomato Sam und der Wodka Collins sind Drinks, mit denen man rechnen muß. Die Nation trinkt 1.200.000 Kisten Wodka pro Jahr, fast die Hälfte davon an der Pazifikküste, und die Flut steigt weiter an. Einige mögen ihn, weil er den Atem relativ unberührt läßt, andere, weil er sich mit allem mischen läßt (er ist so neutral, wie Spirituosen nur sein können, da er ein mit Wasser verdünnter, nichtaromatisierter Alkohol ist). Und viele Leute mögen ihn, die ihn 1946 bei einer Wette nicht probiert hätten. Vielleicht geht es Ihnen heute genauso – aber es ist genauso gut, etwas über Wodka zu wissen, falls Sie in den Westen reisen.“ [30-91] [30-92]
– „If you think there’s no accounting for taste, consider the case of vodka. It is the traditional drink of peasants and princes in parts of Austria, Poland, Russia and other countries, yet until a decade ago nobody, nobody drank it in the U.S.A. Well, hardly anybody: a few people drank it by way of maintaining ties with the old country, and a few other, offbeat drinkers thought or pretended that it had some special potency. (Actually at 84 proof it is weaker than Scotch and the 100-proof variety is exactly as strong as bonded bourbon.) Then, one day shortly after World War II, a man mixed vodka and ginger beer in a copper mug and called it a Moscow Mule. Introduced at the Cock ’n’ Bull, an English-accented bar and grill on the Sunset Strip in Beverly Hills, it was a conversation-piece drink that caught on with the restaurant’s adventurous clientele of actors and press agents. Imitators and merchandisers took it from there, and pretty soon the Mule was a craze, spreading through the sunny hills and smoggy valleys of Southern California, northward up the Coast and eastward over the Sierras. Today the Mule is dead on the street where it was born; the copper mugs hang unused on the barroom walls—but the taste for vodka remains. The Screwdriver, the vodka Martini, the Tomato Sam and the vodka Collins are drinks to be reckoned with. The nation is drinking 1,200,000 cases of vodka a year, nearly half of it on the Pacific Coast, and the tide is still rising. Some like it because it leaves the breath relatively untouched, some because it will mix with anything (it’s as neutral as spirits can get, being unflavored alcohol controlled with water). And many people like it who wouldn’t have tasted it on a bet back in 1946. You may feel that way today—but it’s just as well to know about vodka in case you travel west.“ [30-91] [30-92]
Dieser Text ist noch aus einem anderen Grund wichtig. Er beschreibt, daß der Moscow Mule zunächst ein Modegetränk war, aber 1955 praktisch nicht mehr getrunken wurde. Wenn man ein Mischgetränk mit Wodka wollte, so bestellte man stattdessen Screwdriver, Wodka Martini, Tomato Sam oder Wodka Collins.
Um 1947 jedoch galt der Moscow Mule durchaus noch als eine Neuheit, denn die in Los Angeles erschienene Daily News beschreibt ihn am 29. September 1947 als „„Moscow Mule“ – Wodka mit Ginger Beer auf Eis – das ist ein neuer Hollywood-Drink“. [44]
– „„Moscow Mule“ – vodka with ginger beer over ice – which is a new Hollywood drink“. [44]
Werbung
Weiteres Licht in das Mysterium der Werbemaßnahmen bringt ein 1958 erschienener Artikel in einer Zeitschrift namens „Advertising Age“. Dieses Fachorgan der Werbewirtschaft schreibt: „Heublein Inc. mit Sitz in Hartford, Connecticut, ist der 97. größte Werbetreibende der Nation … . Die großen Werbeinvestitionen des Unternehmens in Smirnoff-Wodka begannen in Südkalifornien nach dem Zweiten Weltkrieg, als Bars begannen, den Moscow Mule und seine Wodka-Zutat zu pushen, um ihre großen Wodka-Bestände abzubauen. Als die Wodka-Verkäufe zu steigen begannen, startete Heublein seine Werbung in der Gegend von Los Angeles. Das Anfangsbudget wurde auf 42.000 Dollar geschätzt und die frühe Werbung bestand größtenteils aus kleinformatigen Anzeigen in ausgewählten Zeitungen mit bis zu vier oder fünf Anzeigen in derselben Ausgabe. Zu dieser Zeit gab es praktisch keine Konkurrenz zu Smirnoff. Heute gibt es mindestens 9 weitere große inländische Wodka-Hersteller. Smirnoff war der erste, der das „Atemlos“-Motiv erfand, das von anderen Herstellern aufgegriffen wurde und zu einem starken Faktor für den Wodka-Verkaufsboom wurde. Nachdem es bekannt wurde, wurde der Slogan „It leaves you breathless“, „Es macht einen atemlos“, in der Werbung von Smirnoff abgeschwächt, um den Markennamen stärker zu betonen.“ [32-120]
– „Heublein Inc., Hartford, Conn., is the nation’s 97th largest advertiser … . The company’s heavy advertising investment in Smirnoff vodka started in southern California after World War II when bars began pushing the Moscow Mule and its vodka ingredient to unload their heavy vodka stocks. When vodka stocks started booming, Heublein began its advertising in the Los Angeles area. The beginning budget was estimated at $42,000 and early advertising consisted largely of small space ads in selected newspapers with as many as four or five ads in the sameedition. At that time there was practically no competition to Smirnoff. Now there are at least 9 other major domestic vodka manufacturers. Smirnoff was the first to originate the „breathless“ theme, which was taken up by other manufacturers and became a strong factor in the vodka sales boom. After it became familiar, the slogan „It leaves you breathless“ was toned down in Smirnoff’s advertising to give greater emphasis to the brand name.“ [32-120]
In der Tat war Smritnoff anfänglich konkurrenzlos. Sein Erfolg, aber auch der des Wodkas, zeigt sich darin, daß im Jahr 1939 lediglich 6000 Kisten Smirnoff verkauft wurden, 1973 jedoch ungefähr sieben Millionen. Allein im Jahr 1972 stieg der Absatz um 11%. Während des Zweiten Weltkrieges wurde kein Wodka hergestellt. [34-125] [34-126] Wie erfolgreich danach die Werbung gewesen sein muß, sieht man daran, daß die Wodka-Verkäufe in den USA von 1950 bis 1953 von 386,447 auf 14,823,443 Gallonen stiegen. [33-163] Das ist innerhalb von drei Jahren fast eine Vervierzigfachung!
Die Eidechse
Am 29. Oktober 1947 erschien in mehreren Zeitungen ein Bericht über eine Klage gegen Cock ’n Bull. Es ging um einen Vorfall vom 10. September. [35] [36] [37] Die in Los Angeles erschienenen Daily News berichteten beispielsweise: „Der Blick einer Eidechse aus der Flasche veranlaßt Klage. Ein Schluck eines potenten Getränks namens „Moscow Mule“ und sie sahen eine Eidechse – leider nicht der halluzinatorische Art – klagten heute zwei Ehepaare aus Los Angeles in einer Schadensersatzklage über 10.000 Dollar. Es war jedenfalls nicht der Schnaps, behaupteten Mr. und Mrs. George Horsman und Mr. und Mrs. Marvin White, alle von 638 E. 136th St. Was sie grün werden ließ, war ein Eidechsenkopf, der aus einer Flasche Ingwerbier ragte, nachdem sie einen Teil des Inhalts getrunken hatten. Die Klage richtete sich gegen Cock ‚N Bull Products, Inc. als Hersteller und Arrowhead Beverage Co. als Abfüller des Ingwerbiers, einer wesentlichen Zutat von „Moscow Mules“. Die Erfahrung erschütterte ihre Nerven, so daß alle vier beunruhigende Träume haben, „in denen Hähne und Stiere und Maultiere und Eidechsen sie aus den Hälsen von Ingwerbierflaschen anstarren“, so die Klage, die von Rechtsanwalt Arthur J. Speight verfasst wurde.“ [37]
– „Lizard’s leer from bottle prompts suit. One drink of a potent beverage called „Moscow Mule“ and they saw a lizard – unfortunately not the hallucinatory kind – two Los Angeles rouples complained today in a $10,000 damage suit. It wasnt the hard liquor, anyway, asserted Mr. and Mrs. George Horsman and Mr. and Mrs. Marvin White, all of 638 E. 136th St. What made them turn green was a lizard’s head protruding from a bottle of ginger beer after they drank part of the contents. The suit was directed against Cock ‚N Bull Products, Inc., makers, and Arrowhead Beverage Co., bottlers of the ginger beer, an essential ingredient of „Moscow Mules.“ The experience shocked their nerves so that all four have troubled dreams „in which cocks and bulls and mules and lizards leer at them from the necks of ginger beer bottles,“ said the complaint, drawn up by Atty. Arthur J. Speight.“ [37]
Quellen
Historische Rezepte
1943 Oscar Haimo: Cocktail Digest. Seite 53. Moscow Mule.
2 oz. Vodka
1 spplit Ginger Beer
Crushed Ice
Serve in mug
Decorate with sprigs of mint.
1943 Oscar Haimo: Cocktail Digest. Seite 64. Moscow Mule.
2 oz. Vodka
1 spplit Ginger Beer
Crushed Ice
Serve in mug
Decorate with sprigs of mint.
1946 Lucius Beebe: The Stork Club Bar Book. Seite 91. Moscow Mule.
2 oz. vodka
1 split ginger beer
crushed ice
Serve in mug and decorate with sprigs of
mint.
1946 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 71. Moscow Mule.
2 oz. Vodka
1 spplit Ginger Beer
Crushed Ice
Serve in mug
Decorate with sprigs of mint.
1951 Ted Saucier: Ted Saucier’s Bottoms Up. Seite 172. Moscow Mule.
Courtesy, The Cock ’n Bull, Hollywood
„The Moscow Mule (now fairly famous throughout the nation)
originated over the bar of my small pub in 1941, shortly before Pearl
Harbour.“
1 jigger Smirnoff vodka
Cock ’n Bull ginger beer
Cracked ice
1/2 fresh lime
Place ice in copper or earthen mug. Pour vodka
over it, then fill with ginger beer. Squeeze lime
for juice, then use as garnish.
1953 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 163. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Cracked Ice. Fill Ginger
Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1953 Leo Cotton: Old Mr. Boston Official Bartender’s Guide. Seite 103. Moscow Mule.
Into a Copper Mug put:
1 1/2 oz. Old Mr. Boston Vodka
Juice of 1/2 Lime
Add Ice Cubes and fill with Ginger
Beer. Drop Lime in Mug and decorate.
1953 S. S. Field: The American Drinking Book. Seite 128.Moscow Mule.
Squeeze the juice of 1 lime into a mug. Drop
in the rind. Pack the mug with shaved ice, pour in 2 ounces of Vodka
and fill with Ginger Beer.
1954 Eddie Clark: King Cocktail. Seite 44. Moscow Mule.
Large tumbler, ice, measure
of Vodka, fill with Ginger
Beer, add dash of Lime or
fresh Lemon Juice.
1954 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 163. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Juice of 1/2 Lime. Cracked
Ice. Fill with Ginger Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 130. Moscow Mule.
Squeeze into a 12-ounce glass
1/2 Lime and drop in the Rind.
Add ice cuvbes and 1-1/2 jiggers
Vodka and fill with Ginger
Beer. Stir and serve.
1957 Lawrence Blockman: Here’s How. Seite 108. Moscow Mule.
2 ounces vodka Juice of 1/2 lime
. Ginger beer
Put the vodka, the lime juice, and the lime peel in a
sturdy mug (a 10-inch highball glass will do in a pinch)
with a few ice cubes. Fill with ginger beer – not ginger
ale – the murky British-type ginger beer if you can get
it. Stir, garnish with a cucumber peel.
1959 Anonymus: Manual de cockteleria. #86. Moscow Mule.
En jarra de metal, pedazos de hielo.
1/4 onza de jugo de limón
1 1/2 onza de Vodka
1/2 botella de Ginger beer
Una rueda de limón
1960 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to drinks. Seite 141. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Juice of 1/2 Lime. Cracked
Ice. Fill with Ginger Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1963 Eddie Clarke: Shaking the 60’s. Seite 118. Moscow Mule.
Place in a tumbler glass a large piece of ice.
Add:
one measure of Vodka
Fill with ginger beer. Add dash of lime or fresh
lemon juice.
1965 Aladar von Wesendonk: 888 Cocktails. Seite 113. Moscow Mule Collins.
1/3 Zitronensaft
2/3 Smirnoff Wodka
1 TL Limejuice
über 2 Eiswürfel im tumbler ge-
ben, dazu eine Zitronenzeste und
mit Ginger Ale auffüllen, kurz
umrühren.
1965 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to drinks. Seite 142. Moscow Mule.
Use 10 oz. tumbler. 2 oz. Vodka. Juice of 1/2 Lime. Cracked
Ice. Fill with Ginger Beer. Decorate with sprigs of Mint.
1965 Harry Schraemli: Manuel du bar. Seite 439. Moscow Mule.
Dans un élégant verre à bière mettre 1/2 mesure de jus de citron, 1/2
mesure de vodka et finir de remplir à la bìere blonde.
1965 Robert London & Anne London: Cocktails and Snacks. Seite 87. Moscow Mule.
2 ounces vodka 1/2 lime
8 ounces ginger beer
Squeeze and drop lime and juice into a 12- or 14-ounce tumbler. Add
vodka, ginger beer, and ice cubes. Stir and serve.
1966 Harry Schraemli: Le roi du bar. Seite 126. Moscow Mule.
Verre à bière, 1/2 jus de citron, 1/2 vodka,
remplir à la bière blonde.
1966 Oscar Haimo:Cocktail and Wine Digest. Seite 71. Moscow Mule.
1/2 Lime Squeezed and Dropped in 2 oz. Vodka
1 split Ginger Beer or Canada Dry Ginger Ale.
2 Cubes Ice. Serve in mug. Stir.
1968 Anonymus: The Dieter’s Drink Book. Seite 39. Moscow Mule.
. calories grams
1 1/2 oz. vodka, 80 proof 100 0
4 oz. ginger beer 48 11.6
1 tbs. lime juice 4 1.3
. total: 152 12.9
Stir vodka and juice in highball glass or cop-
per mug. Add ice cubes. Fill with chilled
ginger beer. Stir lightly. Add lime slice.
1971 Anonymus: Tropical Recipes. Moscow Mule.
(Build)
Copper Cup
2 Cubes Ice
Squeeze and drop 1/2 Lime
1 Jigger Vodka
Fill with Ginger Beer
1972 Anonymus: Recipes – Wines and Spirits. Seite 24. Moscow Mule.
To make 1 tall drink
2 to 3 ice cubes
A dash of fresh lime juice
3 ounces vodka
4 to 6 ounces cold ginger beer
1 slice lime
A beer mug or 8 ounces glass
Place the ice cubes in a beer mug or heavy glass and add the lime juice
and vodka. Fill the mug or glass with ginger beer and top with the slice
of lime.
1972 Trader Vic: Trader Vic’s Bartender’s Guide, Revised. Seite 213. Moscow Mule.
1 lime
2 ounces vodka
Ginger beer
Cut lime; squeeze juice into a glass mug or 10-ounce glass
filled with ice cubes; drop 1 spent shell into mug. Add vodka.
Fill mug with ginger beer. Stir gently.
1973 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 71. Muscow Mule.
1/2 Lime Squeezed and dropped in 2 oz. Vodka
1 split Ginger Beer or Canada ry Ginger Ale
2 cubes of Ice. Serve in mug. Stir.
1976 Anonymus: International Guide to Drinks. Seite 100. Moscow Mule.
Use highball glass. 1 measure
vodka. Juice of lemon or lime.
Add ice. Fill with ginger beer.
Decorate with sprigs of mint.
Serve with straws.
1976 Brian F. Rea: Brian’s Booze Guide. Seite 66. Moscow Mule.
– the old Cock n‘ Bull specialty.
Build in a copper, pewter or glass mug
filled with ice cubes
1 1/2 ounces Vodka
Fill almost to the top with Ginger Beer
Squeeze wedge of lime in drink
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 196. Moscow Mule.
Moscow Mule – One of the main drinks responsible for the initial success of vodka, created by
Jack Morgan at his Cock ‚N Bull restaurant in L.A. John Martin of Heublein teamed up with
Morgan to promote the Moscow Mule, the name presumably coming from the „kick“ added to
the ginger beer by vodka. Jack Morgan had been trying to promote his ginger beer which he
couldn’t sell and he had a friend who had copper mugs which she couldn’t sell and of course
Heublein wasn’t setting any sales records with their vodka. But all three teamed up to make
the three of them successful along with the help of another newcomer, Polaroid cameras. In
order to get bartenders to even try Smirnoff vodka and the Moscow Mule, Martin would offer
to take the bartender’s picture if he would try the drink. Going on to the next bar Martin
would show the photograph to demonstrate that everyone was switching to vodka and the
Moscow Mule. And pretty soon they were, copper mugs and all!
1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 344. Moscow Mule.
Copper mug or Build
Hiball glass
1-1/2 oz vodka
3/4 oz lime juice
(Leave shell in glass)
Fill with ginger beer, ice
Note: Moscow Mule was created
by Jack Morgan at his Cock ‚N
Bull restaurant in Los Angeles,
Calif)
1979 Fred Powell: The Bartender’s Standard Manual. Seite 59. Moscow Mule.
2 jiggers Vodka
Ginger Beer
1 Slice Lime
Serve over ice in glass, brass
or copper mug.
2009 Ted Haigh: Vintage Spirits and Forgotten Cocktails. Seite 217. Moscow Mule. Juice of 1/2 lime, 6 cl vodka, ginger beer or ginger ale.
2010 Colin Peter Field: The Ritz Paris. Seite 71. Moscow Mule. 4/10 Skyy vodka, 1/10 or less lime juice, 5/10 Ginger beer; garnish: segment of lime.
2010 Jason Kosmas & Dushan Zaric: Speakeasy. Seite 121. Moscow Mule. 2 ounces Smirnoff vodka, 1/2 ounce lime juice, 4 1/2 ounces Spicy Ginger Beer of Fever-Tree ginger beer; garnish: lime wheel.
2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 1. Seite 249. Moscow Mule. 5 cl Vodka, 2 Limettenviertel, 15 cl Ingwerlimonade (Ginger Beer).
2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 186. Moscow Mule. 4,5 cl Smirnoff Black Vodka, 3 cl Ingwerbier, 3 cl Zuckersirup, 2 cl Limettensaft; Garnierung: Limettenscheibe und kandierter Ingwer.
2013 Tristan Stephenson: The Curious Bartender. Seite 98. Moscow Mule. 50 ml Smirnoff Black vodka, 25 ml lime juice, 10 ml gomme, 100 ml ginger beer; garnish: sprig of mint.
2013 Victoria Bar: Die Schule der Trunkenheit. Seite 241. Moscow Mule. 6-8 cl ingwer-infusionierter Vodka, 10-15 cl Gingerbeer.
2014 David Kaplan, Nick Fauchald, Alex Day: Death & Co. Seite 147. Moscow Mule. 2 oz. Charbay vodka, 1/2 oz. lime juice, 3/4 oz. ginger syrup; club soda; garnish: 1 lime wheel and candied ginger.
2015 Oliver Bon, Pierre-Charles Cros, Romée de Goriainoff, Xavier Padovani: Experimental Cocktail Club. Seite 193. Moscow Mule. 50 ml vodka, 20 ml lime juice, 15 ml ginger syrup, 5 ml sugar syrup, ginger beer, to top up; garnish: lime wedge and 1 dash Angostura bitters.
2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 122. Moscow Mule. 60 ml vodka (Stolichnaya), 15 ml lime juice, 120-180 ml ginger beer; garnish: lime wheel.
2017 Jim Meehan: Meehan’s Bartender Manual. Seite 189. Moscow Mule. 4 oz. Fentimans ginger beer, 1.5 oz Smirnoff vodka, o.5 oz. lime juice; garnish: lime shell, candied ginger.
2018 Alex Day, Nick Fauchald, David Kaplan: Cocktail Codex. Seite 139. Moscow Mule. 2 oz. cold seltzer, 2 oz. vodka, 1/2 oz. lime juice, 3/4 oz. ginger syrup; garnish: 1 lime wheel and candied ginger.
2018 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 253. Moscow Mule. 2 oz. vodka, 3 oz. ginger beer; garnish: 2 lime wedges.
explicit capitulum
*