Dieser Rum-Manhattan besteht aus Madeira-Rum und -Wermut. Eine Köstlichkeit, die sich nicht verstecken muß.
25 ml William Hinton Rum Natural Fermentation 55 ml William Hinton Moot Vermouth
Zubereitung: Gerührt, mit einer Orangenzeste abspritzen.
Dieser Cocktail ist eigentlich nichts besonderes – und eigentlich dann wieder doch. Nichts besonderes, weil er im Grunde genommen nichts anderes als ein Rum-Manhattan ist. Über dessen Geschichte wird ausführlicher noch zu berichten sein. Was ihn besonders macht, ist die ungewöhnlich gute Kombination von Rum und Wermut. Beide stammen von William Hinton aus Madeira und passen hervorragend zusammen.
Rum von Madeira? Das ist nichts ungewöhnliches, denn dort gab es bereits 1425 [1] die erste Zuckerrohrmühle, lange bevor man Zuckerrohr in die Karibik brachte. Im 19. Jahrhundert zog es viele Engländer nach Madeira, darunter auch William Hinton, der 1845 in Funchal eine Zuckerrohrfabrik eröffnete. Aus dem dort gewonnenen Zuckerrohrsaft wurde bis in die 1980er Jahre ein Rum Agricole produziert. Die Brennerei wurde damals geschlossen, und erst die Erben begannen 2006 wieder damit, Rum für den heimischen Markt zu destillieren. [2] Sie produzieren zahlreiche Rums, die alle gut sind. Uns hat es aber insbesondere der „William Hinton Natural Fermentation“ angetan, als Spitzenprodukt des Hauses. Er wird mit 69 vol% abgefüllt und fermentiert natürlich, d.h. es wird keine Hefe zugefügt, sondern die Hefen der umgebenden Luft sorgen für eine Fermentation. Man schmeckt hier wirklich das Terroir! 69 vol% klingen viel, der Rum ist aber gut trinkbar, ohne zu brennen, intensiv und würzig. Um ehrlich zu sein: Wir haben eine Vergleichsverkostung gemacht, und dieser Rum hat uns besser gefallen als alles, was wir an Rhum Agricole aus der Karibik bisher probiert haben. Das will etwas heißen. Was aber natürlich nicht bedeuten soll, daß letztere schlecht sind, ganz im Gegenteil.
Diesen Rum kombinieren wir gerne mit einem anderen Produkt aus demselben Hause: mit dem „William Hinton Moot Vermouth“. Auch dieser Wermut ist aus unserer Sicht ein absolutes Spitzenprodukt. Wir mögen Wermut sehr, und haben auch schon zahlreiche (rote) verkostet. Sie waren lecker, aber im Mischgetränk dann doch nicht so überzeugend, wie wir es uns erhofft hatten. So war unser Standardprodukt bisher immer ein Antica Formula. Der Moot Vermouth hingegen weiß auch im Mischgetränk zu überzeugen. Er paßt beispielsweise hervorragend zu torfigen oder rauchigen Aromen wie Scotch oder Mezcal. Grund für seine Andersartigkeit ist sicherlich auch der zugrundeliegende Wein: man verwendet einen Wein aus Madeira. Also auch hier unsere uneingeschränkte Empfehlung.
Beide Produkte haben wir 2019 auf dem Bar Convent in Berlin kennengelernt. Auf die Idee, beide als eine Art Rum Manhattan zu kombinieren, kamen wir dann am 6. Dezember 2019. Ein zusätzlicher Bitter stört eher, als daß er bereichert. Man sollte jedoch unbedingt die Öle einer Orangenzeste darübergeben, die sehr delikat eine Verbindung mit dem Rest eingehen. Ungewöhnlich ist es vielleicht, mehr als die doppelte Menge an Wermut zu verwenden, doch der Rum ist alkoholreich und aromatisch genug für dieses Mengenverhältnis. Mehr von ihm wäre nicht besser.
Jedes Kind braucht einen Namen, und hier fiel die Entscheidung nicht schwer. Wir nennen es einfach „Hinton‘s Manhattan“.
Wer die beiden Produkte einmal probieren möchte, kann sie sich übrigens bei Lion Spirits bestellen.
Dieser Rum-Manhattan besteht aus Madeira-Rum und -Wermut. Eine Köstlichkeit, die sich nicht verstecken muß.
25 ml William Hinton Rum Natural Fermentation
55 ml William Hinton Moot Vermouth
Zubereitung: Gerührt, mit einer Orangenzeste abspritzen.
Dieser Cocktail ist eigentlich nichts besonderes – und eigentlich dann wieder doch. Nichts besonderes, weil er im Grunde genommen nichts anderes als ein Rum-Manhattan ist. Über dessen Geschichte wird ausführlicher noch zu berichten sein. Was ihn besonders macht, ist die ungewöhnlich gute Kombination von Rum und Wermut. Beide stammen von William Hinton aus Madeira und passen hervorragend zusammen.
Rum von Madeira? Das ist nichts ungewöhnliches, denn dort gab es bereits 1425 [1] die erste Zuckerrohrmühle, lange bevor man Zuckerrohr in die Karibik brachte. Im 19. Jahrhundert zog es viele Engländer nach Madeira, darunter auch William Hinton, der 1845 in Funchal eine Zuckerrohrfabrik eröffnete. Aus dem dort gewonnenen Zuckerrohrsaft wurde bis in die 1980er Jahre ein Rum Agricole produziert. Die Brennerei wurde damals geschlossen, und erst die Erben begannen 2006 wieder damit, Rum für den heimischen Markt zu destillieren. [2] Sie produzieren zahlreiche Rums, die alle gut sind. Uns hat es aber insbesondere der „William Hinton Natural Fermentation“ angetan, als Spitzenprodukt des Hauses. Er wird mit 69 vol% abgefüllt und fermentiert natürlich, d.h. es wird keine Hefe zugefügt, sondern die Hefen der umgebenden Luft sorgen für eine Fermentation. Man schmeckt hier wirklich das Terroir! 69 vol% klingen viel, der Rum ist aber gut trinkbar, ohne zu brennen, intensiv und würzig. Um ehrlich zu sein: Wir haben eine Vergleichsverkostung gemacht, und dieser Rum hat uns besser gefallen als alles, was wir an Rhum Agricole aus der Karibik bisher probiert haben. Das will etwas heißen. Was aber natürlich nicht bedeuten soll, daß letztere schlecht sind, ganz im Gegenteil.
Diesen Rum kombinieren wir gerne mit einem anderen Produkt aus demselben Hause: mit dem „William Hinton Moot Vermouth“. Auch dieser Wermut ist aus unserer Sicht ein absolutes Spitzenprodukt. Wir mögen Wermut sehr, und haben auch schon zahlreiche (rote) verkostet. Sie waren lecker, aber im Mischgetränk dann doch nicht so überzeugend, wie wir es uns erhofft hatten. So war unser Standardprodukt bisher immer ein Antica Formula. Der Moot Vermouth hingegen weiß auch im Mischgetränk zu überzeugen. Er paßt beispielsweise hervorragend zu torfigen oder rauchigen Aromen wie Scotch oder Mezcal. Grund für seine Andersartigkeit ist sicherlich auch der zugrundeliegende Wein: man verwendet einen Wein aus Madeira. Also auch hier unsere uneingeschränkte Empfehlung.
Beide Produkte haben wir 2019 auf dem Bar Convent in Berlin kennengelernt. Auf die Idee, beide als eine Art Rum Manhattan zu kombinieren, kamen wir dann am 6. Dezember 2019. Ein zusätzlicher Bitter stört eher, als daß er bereichert. Man sollte jedoch unbedingt die Öle einer Orangenzeste darübergeben, die sehr delikat eine Verbindung mit dem Rest eingehen. Ungewöhnlich ist es vielleicht, mehr als die doppelte Menge an Wermut zu verwenden, doch der Rum ist alkoholreich und aromatisch genug für dieses Mengenverhältnis. Mehr von ihm wäre nicht besser.
Jedes Kind braucht einen Namen, und hier fiel die Entscheidung nicht schwer. Wir nennen es einfach „Hinton‘s Manhattan“.
Wer die beiden Produkte einmal probieren möchte, kann sie sich übrigens bei Lion Spirits bestellen.
Quellen
explicit capitulum
*
.