Drinks

Gimlet – Teil 3: Geschichte und Rezeptur

Gimlet.

Wann entstand der Gimlet? Welche Mythen gibt es? Sind sie überhaupt wahr? Man darf berechtigte Zweifel hegen. Alles spricht dafür, daß die Seeleute des 19. Jahrhunderts keinen Gimlet tranken, auch wenn dies oft behauptet wird, denn er entstand wohl erst in den 1920er Jahren. Auch gehen wir auf das richtige Rezept für einen Gimlet ein. Die historischen Angaben darf man nämlich nicht verwenden.


30 ml Hayman’s Royal Dock Gin (alternativ 40 ml Gin mit ca. 45 vol%)
15 ml Limettensaft aus der Flasche
10 ml Zuckersirup (2:1)
15 ml Wasser.

Zubereitung: In einen Tumbler mit einem großen Stück Eis geben und kurz verrühren.

Der Gimlet

Wie lautet die allgemein kolportierte Geschichte des Gimlets? Dazu gibt es verschiedene Erzählungen. Am häufigsten hört man, der Gimlet sei nach Sir Thomas Desmond Gimlette, General der Sanitätsabteilung der Royal Navy, benannt worden. Er empfahl das Vermischen des Lime Cordials mit Gin, damit der gegen Skorbut helfende Lime Cordial besser einzunehmen sei. Manche sagen jedoch, der Name leite sich von dem ebenfalls Gimlet genannten Holzbohrer ab, mit dem man Löcher in Fässer bohrte. Nachdem Rose’s Lime Juice Cordial 1867 zum Patent angemeldet worden und verfügbar war, wäre es für die British Navy möglich gewesen, jenen an Bord mitzuführen, und so sollen die ersten Gimlets gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der britischen Royal Navy getrunken worden sein. Diese Geschichte weist einige Ähnlichkeiten mit derjenigen zur Entstehung des Gin & Tonics auf, den man als Malariaprophylaxe erfunden und getrunken haben soll. Die Legende besagt weiterhin, daß die einfachen Seeleute an Bord eines Schiffes Rum tranken, die Offiziere jedoch Gin, und letztere mischten ihn mit gleichen Teilen Rose’s Lime Cordial, womit sie den Gimlet erfunden hätten. Viele Leute schwören deshalb, daß es nur einen Weg gäbe, einen Gimlet zuzubereiten, nämlich mit Rose’s Lime Juice Cordial und Gin, ganz klassisch zu gleichen Teilen. [2-58] [2-59] [2-60] [15] [16] [17] [21-#17]

Was ist davon zu halten? Gehen wir den einzelnen Aspekten dieser Legende einmal auf den Grund.

Lime Juice als Proviant

Auf Grundlage des „Amended Merchant Shipping Act“ von 1868 mußte jeglicher Limettensaft, der als Schiffsvorrat gebraucht werden sollte, offiziell inspiziert werden, und wenn er die Prüfung bestanden hatte, wurde er in ein Zollager verbracht. Dort wurden ihm 15% proof Rum oder Brandy zugegeben und er wurde dann in Flaschen abgefüllt und in Kisten verpackt. [18-709] Die so vorgeschriebene Konservierung mit Alkohol bedeutet aber auch, daß zumindest dieser Verordnung zufolge Rose’s Lime Juice nicht als Schiffsproviant zugelassen sein konnte. Dies mag in späteren Zeiten der Fall gewesen sein, und es wäre noch zu recherchieren, ob und ab wann dies geschah.

Frachtraum war auf Schiffen wertvoll. Es ist immer die Rede davon, ein Gimlet bereite man mit Rose’s Lime Juice Cordial zu, nicht mit Rose’s Lime Juice. Ersterer enthielt, wie wir hergeleitet haben, rund 36% Limettensaft und Zucker, letzterer bestand zu rund 50% aus Limettensaft. Es stellt sich also darüber hinaus die Frage, warum man den Cordial mit nur 35% Limettensaft hätte lagern sollen. Reiner Limettensaft, auch wenn mit Alkohol versetzt, ist viel platzsparender. Auch aus diesem Grunde erscheint die Verwendung des Cordials als Schiffsproviant wenig sinnvoll.

Vielmehr drängt sich die Vermutung auf, daß beide Produkte, Lime Juice und Lime Juice Cordial, eher Produkte für den Endverbraucher als für die Marine waren. Gleichwohl ist es nicht unwahrscheinlich, daß ein anderer, den gesetzlichen Vorgaben entsprechender Lime Juice, durch die Firma L. Rose & Company an die Marine geliefert wurde, denn in diesem Geschäft war man seit 1857 tätig. [20-Rose’s Lime Juice]

Auch der Hinweis, der Gimlet sei eine Erfindung gewesen, mit der man die Einnahme des Limettensaftes schmackhafter machen wollte, entbehrt jeglicher historischer Grundlage. Wie wir im Beitrag über den Punch belegt haben, war Punch ein Getränk der Seefahrer und bereits im frühen 17. Jahrhundert in Gebrauch. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1632. Der Gimlet selbst ist trotz seines Namens nichts anderes als ein Gin-Punch, denn er besteht aus Gin, Wasser, Limettensaft und Zucker. Punch war bereits seit seiner Entstehung ein allgemein bekanntes und gerne genossenes Getränk.

Sir Thomas Desmond Gimlette

Es scheint allerdings so zu sein, daß dieser Gin-Punch, den man mit Rose’s Lime Juice Cordial zubereitet, irgendwann die Bezeichnung Gimlet erhielt. Ob dieser nach Sir Thomas Desmond Gimlette benannt wurde, oder nach dem Holzbohrer, mit dem man Löcher in Fässer bohrt, ist jedoch nicht eindeutig zu klären. Weder der am 6. Oktober in der Times erschienene Nachruf von Sir Thomas Desmond Gimlette erwähnt, daß er den Gimlet erfunden haben soll, noch das Who is Who. [2-60] [18]

Ein Getränk der Seefahrer?

The Connoisseur. Januar 1943, Seite 174.
The Connoisseur. Januar 1943, Seite 174. [12]

Wie bereits dargelegt, waren Lauchlan Roses Lime Juice oder Lime Juice Cordial zumindest anfänglich nicht als Schiffsproviant zugelassen. Zwar war Punch seit alten Zeiten ein beliebtes Getränk der Seefahrer, aber einen Gimlet werden sie weder getrunken noch gekannt haben. Es lassen sich keinerlei zeitgenössische Belege finden, die darauf hindeuten. Selbst das Oxford Dictionary des Jahres 1933 kennt die Bezeichnung Gimlet für einen Gin-Punch nicht. [14-166] Wäre der Gimlet tatsächlich im maritimen Umfeld entstanden, müßten sich dafür irgendwo Belege finden. Doch es gibt sie nicht.

The Illustrated London News. 15. Mai 1954, Seite 816.
The Illustrated London News. 15. Mai 1954, Seite 816. [13]

Schweppes schreibt selbst, daß es in den 1930er Jahren durch die Popularität von „Gin und Rose’s“ gelang, Rose’s wieder profitabel werden zu lassen, und daß die heitere Werbekampagne mit Gerald und Hawkins, die sich bis weit in die Nachkriegszeit hinein hielt, dabei geholfen habe. [19-101] Sie schreiben wohlgemerkt „Gin and Rose’s“, nicht „Gimlet“. So steht es auch in den Anzeigen geschrieben, und interessanterweise steht dort nicht „Gin and Rose’s Lime Juice Cordial“, sondern „Gin and Rose’s Lime Juice“; [12] [13] die ersten Rezepte für einen Gimlet, die in Bar-Büchern erschienen, verlangen jedoch ausdrücklich den Cordial. Man möchte fast meinen, daß in diesen Anzeigen der Gimlet nicht gemeint war.

Sports Illustrated. 28. März 1960, Seite 89.
Sports Illustrated. 28. März 1960, Seite 89. [11]

Allerdings schreiben die jüngeren Anzeigen, in denen man dann nicht mehr von „Gin and Rose’s“, sondern von einem Gimlet spricht, ebenfalls davon, daß man den Gin mit Rose’s Lime Juice mischen solle, wie zwei Anzeigen aus dem Jahr 1960 belegen. [10] [11]

Sports Illustrated. 12. Dezember 1960, Seite 2.
Sports Illustrated. 12. Dezember 1960, Seite 2. [10]

Wie diese Belege zeigen, kann die Bezeichnung „Gimlet“ für einen Gin Punch mit Rose’s Lime Juice Cordial oder Rose’s Lime Juice also keine sein, die aus der maritimen Seefahrt stammt. Auch vom Hersteller selbst scheint sie nicht unbedingt zu stammen. Die Quellenlage läßt keinen anderen Schluß zu.

Advertising Age. 14. Dezember 1959, Seite 72.
Advertising Age. 14. Dezember 1959, Seite 72. [3-72]

Gleichwohl haben wir eine Anzeige aus dem Jahr 1959 gefunden, in der durchaus von einem Gimlet gesproechen wird. [3-72]

Zu erwähnen wäre auch, daß die Mischung aus Gin und Lime Juice anscheinend am Ende des 19. Jahrhunderts keine Mischung war, die man besonders bevorzugte. Das in London und New York im Jahr 1892 erschienene Buch „Drinks of the World“ bemerkt nämlich lapidar, es sei eine seltsame Mischung: „Zusätzlich zu den seltsamen Mischungen, die in verschiedenen Teilen dieses Landes bekannt sind, wie Gin und Lime Juice, Whiskey oder Rum und Milch, Brandy und Portwein, ein Getränk, von dem man sagt, daß es aus Lancashire stammt, Dog’s Nose, Shandy Gaff, usw., usw., kann Ethyl oder Brennspiritus erwähnt werden, ein Getränk, das, wie Äther in Irland, in den letzten Jahren in der öffentlichen Wertschätzung erheblich gestiegen ist. Es hat die beiden Vorteile, billig und berauschend zu sein.[9-361] [9-362]

James Mew & John Ashton: Drinks of the World. 1892, Seite 361-362.
James Mew & John Ashton: Drinks of the World. 1892, Seite 361-362. [9-361] [9-362]

– „In addition to strange compounds known in various parts of this country, such as Gin and Lime Juice, Whiskey or Rum and Milk, Brandy and Port, a drink said to have originated in Lancashire, Dog’s Nose, Shandy Gaff, etc., etc., may be mentioned Ethyl or Methylated Spirits, a beverage which, like ether in Ireland, has of late years advanced considerably in public estimation. It has the two advantages of being cheap and heady.[9-361] [9-362]

Man scheint die Kombination von Gin und Limette also nicht sonderlich wertgeschätzt zu haben.

Dies alles, kombiniert mit dem Befund, daß die Bezeichnung und Rezeptur für einen Gimlet, bestehend aus gleichen Teilen Gin und Roses Lime Juice Cordial, wohl erstmals in Harry McElhones Buch „„Harry“ of Ciro’s ABC of Mixing Cocktails“ im Jahr 1923 erschien, [2-60] [2-61] mag als Beleg dafür dienen, daß es sich keinesfalls um ein altbekanntes Seefahrergetränk handelte. Der Autor schreibt zwar, der Gimlet sei in der Marine sehr beliebt, aber das läßt sich nicht nachvollziehen. Vielleicht meinte er auch nur, der Gin Punch sei sehr beliebt, denn nichts anderes ist der Gimlet ja im Grunde genommen?

Man wird also mit der Annahme, daß der Gimlet erst in den 1920er Jahren entstanden ist, richtig liegen.

Dafür sprechen auch die Memoiren des US-amerikanischen Admirals Albert Gleaves. Im Jahr 1920 ist er in China und er schreibt: „Im Club bekam ich ein neues Getränk, einen Gimlet – eine milde Angelegenheit aus Gin, Lime Juice und Wasser. Velvet in Wladiwostok, Gimlets in Tientsin – Namen, um sie in mein Tagebuch zu schreiben und mich danach zu erinnern.[5-242]

– „At the club I was given a new drink called a gimlet – a mild affair of gin. lime juice and water. Velvet at Vladivostok, gimlets at Tientsin – names to write in my diary and remember afterwards.[5-242]

Diese Memoiren wurden jedoch erst im Jahr 1985 publiziert; der 1858 geborene Admiral, der die asiatische Flotte kommandierte, ging 1922 in Rente und verstarb 1937. [4] Leider ist nicht vermerkt, auf welchen Quellen seine Aufzeichnungen beruhen. Hat der in seinem Tagebuch wirklich vermerkt, daß er 1920 einen Gimlet trank, oder hat er sich später nur daran erinnert? Dichtung und Wahrheit liegen oft dicht beieinander. Doch dies einmal beiseite gelassen, schreibt er auch, es sei ein neuer Drink, was dafür spricht, daß der Gimlet in den 1920er Jahren oder kurz davor entstand.

Lime Juice als Zutat für Mischgetränke

Anonymus: Drinks, & how to make them. Vermutlich um 1879, Seite 12.
Anonymus: Drinks, & how to make them. Vermutlich um 1879, Seite 12. [8-12]

Doch Rose’s Lime Juice wurde nicht nur als Zutat im Gimlet verwendet. Der Vollständigkeit halber sollte man noch erwähnen, daß man Lime Juice bereits im Jahr 1879 als Zutat in Mischgetränken verwendete. Im diesem Jahr publizierte die Londoner Firma Yeatman & Co ein Buch mit Rezepten für ihren Calisayine Cocktail Bitter, so vermutet man, und darin gibt es ein Rezept für Mr. Mantalini’s „Demnition Delicious“, den man mit einem Eßlöffel Lime Juice Cordial, einem halben Teelöffel Calisayine Bitters und Seltzer zubereitet. [8-12]

Macmillan's magazine. Vol. 34. Cambridge, August 1876, Seite 385.
Macmillan’s magazine. Vol. 34. Cambridge, August 1876, Seite 385. [7-385]

Das ist nicht sehr verschieden von den sonst üblichen Angaben, aus Lime Juice Cordial und Wasser ein sprudelndes Erfrischungsgetränk zuzubereiten, wie es die Werbeanzeigen aus jener Zeit nahelegen. [7-385] Das verwundert nicht, denn solch eine Mischung ist im Grunde nichts anderes als eine Limonade, die mit Limettensirup hergestellt wurde.

Ansonsten gibt es aber kaum Getränke, in denen Lime Juice Cordial verwendet werden soll.

Das Rezept

Raymond Chandler schrieb in seinem im Jahr 1935 erschienenen Philip-Marlowe-Roman „The Long Goodby“, auf deutsch „Der lange Abschied“: [6]A real gimlet is half gin and half Rose’s lime juice and nothing else“ – „Ein echter Gimlet besteht zur Hälfte aus Gin und zur Hälfte aus Rose’s Lime Juice und sonst nichts“. [2-71] [21-#17 Gimlet] Wie zuvor schon hergeleitet, wird damit sicherlich Rose’s Lime Juice Cordial gemeint gewesen sein. Stimmt das so und gilt diese Regel noch immer?

Ja und Nein. Betrachten wir zunächst einmal die historischen Rezepte. Diese geben es so an. Man hat gleiche Teile Gin und Rose’s Lime Juice Cordial zu verwenden. Doch es dauert nicht lange, und die ersten Rezepte mit einem erhöhten Gin-Anteil erscheinen, beispielsweise 1935 bei Gustav Selmer Fougner, der schon zwei Teile Gin auf einen Teil Cordial verwendet.

Woran diese Mengenveränderung lag, läßt sich nur vermuten. Es kann eine persönliche Vorliebe gewesen sein, vielleicht war es aber auch einer Rezepturveränderung von Rose’s Lime-Juice geschuldet. Wir können dies aus historischer Sicht nicht klar beantworten, sondern nur unsere eigenen Versuche als Grundlage heranziehen.

Beginnen wir also mit der Beschreibung unserer Versuchsreihe. Wie wir dargelegt haben, ist Rose’s Lime Juice heute bei uns süßer als er es ursprünglich war. Man muß also den Zuckergehalt reduzieren. Für den darin enthaltenen Zucker ist im Verhältnis zu wenig Limettensaft vorhanden. Diesen muß man hinzugeben, gleichzeitig aber auch zusätzliches Wasser, damit der Limettenanteil in der Mischung wieder 35% beträgt. Man darf aber keinen frischen Limettensaft verwenden, sondern einen Limettensaft aus der Flasche; frischer Limettensaft besitzt hier die falsche Aromatik. Das Ergebnis dieser Überlegungen: Man mische 25 ml Rose’s Lime Juice mit 5 ml Flaschen-Limettensaft und gebe 15 ml Wasser hinzu. Diese Mischung entspricht charakterlich noch Rose’s Lime-Juice, jedoch mit weniger Süße.

Ein damit zubereiteter Gimlet besteht aus 45 ml Gin, 25 ml Rose’s Lime Juice, 5 ml Flaschen-Limettensaft und 15 ml Wasser. So ergibt sich ein ausgewogeneres Getränk; In diesem ist immer noch dieser typische Geschmack, der Rose’s Lime Juice zu eigen ist, enthalten. Wer sich daran delektiert, wird mit diesem Rezept glücklich.

Man möge uns unsere Offenheit verzeihen, doch diese Variante trifft nicht ganz unseren Geschmack. Wir finden, daß Rose’s Lime Juice etwas zu intensiv und fast schon penetrant schmeckt. Woran das liegt, vermögen wir nicht zu sagen. Vielleicht fügt man beim Verdünnen des Limettensaftkonzentrates Limettenöle hinzu und davon dann auch noch eine zu große Menge? Interessant wäre die nicht mehr zu klärende Frage, ob Rose’s Lime Juice schon immer so geschmeckt hat. Man mag es vermuten, denn schon Charles H. Baker schrieb im Jahr 1946 in seinem Buch The Gentleman’s Companion über Roses Lime Syrup und Lime Cordial: „Ersterer ist ein penetranter Limettensirup.“ [1-187]

– „The former is a pungent oil-of-lime syrup“. [1-187]

Doch ob dieser Geschmack bereits im Jahr 1868 vorhanden war, wissen wir nicht. Jedenfalls bestand Charles H. Bakers Lösung des Problems darin, auf einen Jigger Old Tom Gin nur einen halben Teelöffel Rose’s Lime Syrup oder Roses Lime Cordial zu verwenden, zusammen mit einem Teelöffel Zuckersirup. [1-38] [2-65] [2-66]

Vergleichbar mag der Grund für alle anderen überlieferten Rezepturen sein, in denen der Gin-Anteil gegenüber dem Lime Juice erhöht worden ist. Man wollte den Einfluß dieses doch etwas aufdringlichen Geschmacks reduzieren. Andere wiederum finden eine Lösung des Problems darin, eigenen Limettensirup herzustellen. [2-68] [2-69]

Wir jedenfalls haben für uns eine andere Variante ausprobiert, indem wir Limettensaft aus der Flasche mit Zucker und Wasser vermischen. Das ist im historischen Kontext gesehen eine zulässige Alternative; frischen Limettensaft sollte man hingegen nicht verwenden, denn damit ergibt sich ein ganz anderer Getränke-Charakter, praktisch einfach nur ein Gin-Limetten-Sour.

Für unseren selbstgemachten „Lime Juice“ verwenden wir Limette und Zuckersirup (2:1) im Verhältnis 3:2 und füllen mit Wasser auf, so daß sich ebenfalls ein Limettenanteil von 35% ergibt. Wir verwenden 15 ml Limettensaft, 10 ml Zuckersirup und 15 ml Wasser (der rechnerisch korrekte Wasseranteil beträgt eigentlich 17,8 ml). Vermischt mit 40 ml Gin ergibt sich daraus ebenfalls ein schmackhafter Gimlet. Verwendet man einen Overproof-Gin, so sollte man den Gin-Anteil auf 30 ml reduzieren, damit der Alkoholgehalt ungefähr gleich bleibt; ansonsten wird der Gin zu dominant.

Nun wird es Zeit, auf den Sour zu sprechen zu kommen. Einen Gin Sour bereiten wir aus 80 ml Gin, 30 ml Zitronensaft und 20 ml Zuckersirup (2:1) her. Dieser wird geschüttelt, das Schmelzwasser beträgt etwa 35%, also rund 45 ml. Wie verhält es sich nun, wenn man einen Gin Sour mit einem Gimlet vergleicht? Ein Gimlet besteht (hochgerechnet) aus 80 ml Gin, 30 ml Limettensaft, 20 ml Zuckersirup (2:1). Hinzu kommen 30 ml Wasser. Damit ist ein Gimlet praktisch mit einem etwas stärkeren Gin Sour vergleichbar. Dies hat jedoch durchaus seinen Grund. Der Gimlet wird zwar nicht geschüttelt, sondern nur im Tumbler mit einem großen Stück Eis kurz gerührt; da er jedoch auf Eis serviert wird, kommt das zusätzliche Schmelzwasser nach und nach ins Getränk, so daß man ihn anfänglich nicht zu schwach in das Glas geben darf, um eine allzu große Verdünnung zu vermeiden.

Das ist eine wichtige Erkenntnis. Wir sind ja schon auf die Entstehungslegende des Gimlets eingegangen. Dabei sind wir zum Schluß gekommen, daß ein „Gimlet“ im 19. Jahrhundert wahrscheinlich – unter diesem Namen – bei der Marine unbekannt war, und daß die Namensgebung erst in neuerer Zeit stattfand. Gleichwohl aber muß man zugestehen, daß Seeleute schon im 17. Jahrhundert Punch kannten und zubereiteten, und daß es sehr wohl möglich war, daß sie sich im 19. Jahrhundert einen Gin Punch zubereiteten, zumal Lime Juice als Proviant zwingend vorgesehen war. Dies war jedoch mit ziemlicher Sicherheit nicht Rose’s Lime Juice Cordial, der nur 35% Limettensaft enthielt. Frachtraum war kostbar, und so hatte man bestimmt ein anderes Produkt an Bord. Jedenfalls kannten sie dieses Getränk als Gin Punch, nicht als Gimlet, und natürlich auch ohne Eis zubereitet.

Wie ein Versuch zeigt, ist ein Gimlet jedoch kein klassischer Sour im heutigen Sinne, denn er verwendet konservierten Limettensaft, keinen frischen. Man braucht ihn nur einmal mit einem Gin Sour, zubereitet mit frischem Limettensaft, zu vergleichen. Die Aromatik unterscheidet sich sehr. Wir raten deshalb auf jedem Fall davon ab, bei der Zubereitung eines Gimlets frischen Limettensaft zu verwenden. Möchte man diesen, so bereite man sich einen Punch zu. Jedoch sei uns der Hinweis erlaubt, daß uns ein Gin Sour mit Zitronensaft deutlich besser mundet.

Nach diesen Betrachtungen möchten wir eine Vermutung äußern: Vielleicht ist man bei der Zubereitung eines Gimlets davon abgekommen, gleiche Teile Gin und Lime Juice miteinander zu vermischen, weil sich Rose’s Lime Juice verändert hat? Tat man es, um die Aromatik zu bändigen oder den Zuckeranteil zu reduzieren? So jedenfalls ließe sich erklären, wieso der Gin-Anteil erhöht wurde. Durch solch eine Änderung ergibt sich jedoch ein ganz anderer Charakter des Getränkes, und solch eine Änderung bekommt dem Gimlet nicht.

Wir empfehlen, bei den gleichen Teilen Gin und Lime Juice zu bleiben und dabei einen eigenen Lime Juice zu verwenden. So sehen es auch andere Autoren, und so sei Richard Godwin das Schlußwort überlassen: Also sagt Coca-Cola Enterprises, daß Sie Ihre Gimlets mit Rose’s machen sollten. Das sagt auch Raymond Chandler: ‚Ein echter Gimlet ist halb Gin und halb Rose’s Limettensaft und sonst nichts‘, rät er in The Long Goodby, das eigentlich eine lange Ode an den Gimlet ist. Ich bin mir da nicht so sicher. Ich bin mir nicht sicher, daß das, was diese Seebären tranken, einige der E-Nummern enthalten hätte, die ich auf dem Etikett von Rose’s gesehen habe. Ich bin auch nicht davon überzeugt, daß Chandlers Proportionen ideal sind, wenn man die Menge an Zucker im heutigen Cordial bedenkt. Das würde einen Grimlet, [einen grimmigen, grauenvollen Gimlet] ergeben. Also, wie sollte man einen Gimlet machen? Nun, Sie könnten den Weg der frischen Limette gehen und einen Gin Sour machen, nur mit Limette statt Zitrone. Von dieser Vorgehensweise würde ich nicht abraten. Ein Fresh Lime Gimlet kann exquisit sein. Ich habe jedoch das Gefühl, daß wir uns von der Essenz des Drinks entfernen würden. Er soll ja eine gewisse cordial-ähnliche Qualität haben … nur vielleicht nicht mit all diesen Chemikalien. Nein, am besten ist es, sich vom alten Vater Rose inspirieren zu lassen und seinen eigenen zu machen.[21-#17 Gimlet]

– „So Coca-Cola Enterprises says you should make your Gimlets with Rose’s. So does Raymond Chandler: ‚A real gimlet is half gin and half Rose’s lime juice and nothing else‘, he counselled in The Long Goodby, which is really one long ode to the Gimlet. I’m not so sure. I’m not sure that what those seadogs drank woulld have contained some of the E-numbers I saw listed on the Rose’s label. I’m less convinced that Chandler’s proportions are ideal given the amount of sugar in the present-day cordial too. That would give you a Grimlet. So how should you make a Gimlet? Well, you could go the fresh lime route and make a Gin Sour only with lime instead of lemon. I wouldn’t advice against that course of action. A Fresh Lime Gimlet can be exquisite. However, I feel we would be getting away from the essence of the drink. It is supposed to have a certain cordial-like quality, surely … just maybe not involving all those chemicals. No, the best course of action is to channel old father Rose and make your own.[21-#17 Gimlet]

Quellen
  1. Charles H. Baker, Jr.: The Gentleman’s Companion. Being an Exotic Drinking Book or, Around the World With Jigger, Beaker and Flask. Including: A personally collected Regiment of World-Famous Lively Liquid Masterpieces from Greater & Lesser Ports of Orient & Occident, & the South Seas. Not Forgetting: The Proper & Civilized Service of Beverages with Foods, together with Proven Formulae for Home Construction of Certain Bitters, Wines, Meads & Cordials; a Meaty Kernel of Advice for Those Departing for the Bars, & in the Last a Sextet of Temperance Delights, & a Platoon of Picker-Uppers of Proven Worth & Discretion. New York, Crown Publishers, 1946.
  2. Paul Clarke: History and Character of the Gimlet. In: Mixologist. The Journal of the American Cocktail, Seite 57-72. ISBN 0-9760937-0-7. Mixellany, New York, 2005.
  3. https://archive.org/details/sim_advertising-age_1959-12-14_30_50/page/n71/mode/2up?q=%22moscow+mule%22 Advertising Age. 14. Dezember 1959.
  4. https://en.wikipedia.org/wiki/Albert_Gleaves Albert Gleaves.
  5. https://books.google.de/books?id=Usd6HyZhNb0C&pg=PA242&dq=%22new+drink+called+a+gimlet%22&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjOiLeEsJjuAhWWraQKHcv7DiUQ6AEwAXoECAAQAg#v=onepage&q=%22new%20drink%20called%20a%20gimlet%22&f=false The Admiral. The Memoirs of Albert Gleaves, USN. Pasadena, California, 1985.
  6. https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Marlowe Philip Marlowe.
  7. https://archive.org/details/macmillansmagaz07unkngoog/page/n415/mode/2up?q=%22lime+juice+cordial%22 Macmillan’s magazine. Vol. 34. Cambridge, August 1876.
  8. https://archive.org/details/b30479885/page/12/mode/2up?q=%22lime+juice+cordial%22 Anonymus: Drinks, & how to make them. Yeatman’s calisayine cocktail bitters, the prince of pick-me-ups. (London, 1879?)
  9. https://archive.org/details/ofworlddrinks00mewjrich/page/360/mode/2up?q=%22gin+and+lime%22 James Mew & John Ashton: Drinks of the World. London, 1892.
  10. https://archive.org/details/Sports-Illustrated-1960-12-12/page/n5/mode/2up?q=gin Sports Illustrated. 12. Dezember 1960, Seite 2.
  11. https://archive.org/details/Sports-Illustrated-1960-03-28/page/n99/mode/2up?q=gin Sports Illustrated. 28. März 1960, Seite 89.
  12. https://archive.org/details/connoisseurill00jalond/page/n91/mode/2up?q=gin The Connoisseur. Januar 1943, Seite 174.
  13. https://archive.org/details/illustratedlondomay15v134unse_r0t5/page/816/mode/2up?q=gin The Illustrated London News. 15. Mai 1954, Seite 816.
  14. https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.120828/page/n785/mode/2up?q=gimlet The Oxford English Dictionary. Vol. IV, F-G. Oxford, 1933.
  15. https://www.diffordsguide.com/encyclopedia/445/cocktails/gimlet-cocktail Gimlet cocktail. Von Simon Difford.
  16. https://de.wikipedia.org/wiki/Gimlet Gimlet.
  17. https://mixology.eu/gimlet-cocktail-rezept/ Das geht besser! Der Gimlet. Von Gabriel Daun, 1. Juni 2019.
  18. https://archive.org/details/b19974760M0119/page/708/mode/2up?q=%22lime+juice+cordial%22 The chemist and druggist. London, 14. November 1868.
  19. Douglas A. Simmons: Schweppes. The first 200 years. ISBN 0-86254-104-2. Springwood Books, London, 1983.
  20. https://books.google.de/books?id=r8GbDwAAQBAJ&pg=PT170&lpg=PT170&dq=%22lauchlan+Rose%22+%22patent%22&source=bl&ots=58kGUxo8xT&sig=ACfU3U2kEswd3M0kmxAcYP0sAnOC4SZzBA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjto-aYkvXtAhXwN-wKHZYuClEQ6AEwEXoECBQQAg#v=onepage&q=%22lauchlan%20Rose%22%20%22patent%22&f=false Jack Gillon: Secret Leith. 2019.
  21. https://books.google.de/books?id=zv2RCgAAQBAJ&pg=PT88&lpg=PT88&dq=%22lauchlan+Rose%22+%22patent%22&source=bl&ots=H4zerXRZRn&sig=ACfU3U2w3wSDbJoLX9cXsEXrOZj4IZH6_g&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjto-aYkvXtAhXwN-wKHZYuClEQ6AEwEHoECBMQAg#v=onepage&q=%22lauchlan%20Rose%22%20%22patent%22&f=false Richard Godwin: The Spirits. A Guide to Modern Cocktailing. 2015.
Gimlet.
Gimlet.

Historische Rezepte

1923 Harry McElhone: „Harry oc Ciro’s ABC“ of Mixing Cocktails. Seite 33. Gimlet.

1/2 Coates‘ Plymouth Gin, 1/2 Rose’s Lime Juice
Cordial.
Stir, and serve in same glass. Can be iced if
desired.
A very popular beverage in the Navy.

1926 Harry McElhone: Harry’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 43. Gimlet.

1/2 Burrough’s Plymouth Gin, 1/2 Rose’s Lime Juice
Cordial.
Stir, and serve in same glass. Can be iced if
desired.
A very popular beverage in the Navy.

1930 Harry McElhone: Harry’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 43. Gimlet.

1/2 Plymouth Gin, 1/2 Rose’s Lime Juice Cordial.
Stir and serve in same glass. Can be iced if
desired.
A very popular beverage in the Navy.

1933 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 75. Gimblet Cocktail.

1/4 Lime Juice. 3/4 Dry Gin.
Shake well and strain into
medium size glass; fill up with
soda water.

1933 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 75. Gimlet Cocktail.

1/2 Plymouth Gin.
1/2 Rose’s Lime Juice Cordial.
Stir, and serve in same glass.
Can be iced if desired.

1934 Harry McElhone: Harry’s ABC of Mixing Cocktails. Seite 51. Gimlet.

1/2 Coates‘ Plymouth Gin, 1/2 Rose’s Lime Juice
Cordial.
Stir and serve in same glass. Can be iced if
desired.
A very popular beverage in the Navy.

1935 Gustav Selmer Fougner: Along the Wine Trail. Seite 281. Gin and Lime.

Fill a fairly large sherbet type of glass one-third full of shaved
ice or in small pieces, whichever is prefered. Then add two parts of
gin to one part of sweetened lime juice. Stir and serve. I might add
that the proportion of lime juice to gin may be varied to suit the
individual taste.

1937 R. de Fleury: 1800 – And All That. Seite 220. Gimlet.

1/3 Lime Juice Cordial
2/3 Gin
Shake. Serve in me­-
dium size glass and fill
with Soda.

1939 Ambrose Heath: Good Drinks. Seite 52. Gimlet.

1/3 Lime Juice Cordial
2/3 Gin
Shake and fill up with Soda Water.

1944 Crosby Gaige: The Standard Cocktail Guide. Seite 33. Gimlet Cocktail.

1 jigger Gin
1 jigger Lime Juice
1 teaspoon Fine Sugar
Shake with shaved ice. Serve with twist of
Orange Peel.

1944 Oscar Haimo: Cocktail Digest. Seite 55. Gimlet Cocktail.

1 1/3 oz. Orange Juice
1 1/3 oz. Gin
Shake with shaved ice.

1946 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 61. Gimlet Cocktail.

Juice of 1/2 Lemon
1 tsp. Sugar
2 oz. Gin
Shake well with shaved ice.

1946 Trader Vic: Trader Vic’s Book of Food and Drink. Seite 122. Gimlet.

The Gimlet comes from the Orient. I’d say it
originated in the British Legation years ago, with-
out taking the trouble to delve into its actual his-
tory. Anyway, it’s served throughout the Far East,
from India to the China coast, and is deservedly
popular.
1 ounce Rose’s lime juice
1 scant teaspoon sugar
1 1/4 ounces gin
Shake with ice, strain, and pour into chilled
Daiquiri glass.

1947 A. Vermeys: Cocktails. Seite 45. Gimlet.

1 morceau de glace; 1/3 lime Juice Cordial;
2/3 Dry Gin.

1948 Trader Vic: Bartender’s Guide. Seite 131. Gimlet Cocktail 1.

1 1/4 oz. gin 1 oz. Rose’s lime juice
. 1 scant tsp. fine sugar
Shake with ice; strain into chilled Daiquiri glass.

1948 Trader Vic: Bartender’s Guide. Seite 131. Gimlet Cocktail 2.

3/4 oz. Plymouth gin 3/4 oz. Rose’s lime juice
Stir with large ice; strain into chilled cocktail glass.

1949 Harry Schraemli: Das grosse Lehrbuch der Bar. Seite 356. Gimlet.

In ein kleines Weinglas gibt man 2—3 Stückchen Roh­-
eis, den Saft von 1/2 Zitrone und 1 Glas Gin. Gut um­-
rühren und 3 d. Cordial-Medoc darauf spritzen. Mit
Barlöffel servieren.

1949 Harry Schraemli: Das grosse Lehrbuch der Bar. Seite 356. Gimlet-Cocktail.

1/2 Gin, 1/2 Lime Juice Cordial. Schütteln.

1950 Ted Shane: Authentic and Hilarious Bar Guide. Seite 38. Gimlet.

3 oz. Gin 1 oz. Lime Juice
a tsp. Sugar
Shake with cracked ice and strain. Add large ice cube
and fill with seltzer.

1951 Ted Saucier: Ted Saucier’s Bottoms Up. Seite 108. Gimlet.

1 jigger gin
Juice 1/2 lime
Serve in small tumbler over cracked ice. Fill glass
with seltzer.

1951 Ted Saucier: Ted Saucier’s Bottoms Up. Seite 108. Gimlet Bengal.

A British drink devised in India originally, which spread throughout the
Orient as a tropical drink.
Gin
Rose’s sweetened lime juice
1 large ice cube
1 green cherry
1 thin slice fresh lime
Chill a champagne glass thoroughly. Put in the
ice cube and pour gin over it until ice floats.
Over that, pour the lime juice (the unsweetened
will not do) to cover the surface. Add cherry and
slice of lime.

1952 Anonymus: Cocktails. Seite 76. Gimlet.

Dans un verre à cocktail:
1/3 de jus de cédrat,
2/3 de gin,
Remuer et servir. ( Ne doit pas être glacé.)

1953 Anonymus: Esquire’s Handbook for Hosts. Seite 114. Gimlet.

A gimlet is a bore — not so the Gimlet
The connection between the Gimlet (cocktail) and a gimlet (car-
penter’s boring tool) is obscure — and who cares? Anyway, the
Gimlet is a sharp thirst-quencher and a mainstay of the British
Empire in high-temperature lands East of Suez. You can also get
a very decent Gimlet in London. At the Savoy it’s made like so:
3 parts dry gin to 1 part Rose’s lime juice. Shake with ice and
strain into a large 4 oz. cocktail glass. Add a dash of soda water
for zip. A true Gimlet must be made with Rose’s bottled lime juice,
which vanished like nylons during the war but is now seen around
again. Rose’s has a distinct flavor — like lime candy drops. You can
make a pseudo-Gimlet with fresh limes (jigger of gin, juice of 1
lime, 1 tsp. sugar), but it won’t taste like a Calcutta or Singapore
Gimlet.

1953 Anonymus: Manual del bar. Seite 195. Gimlet.

. 25 gramos de Jugo de Lima
En un vaso de medio (Cordial Ross).
whisky con hielo pica- 50 gramos de Dry Gin.
soda.

1953 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 63. Gimlet.

2/3 Dry Gin.
1/3 Lime Juice Cordial.
Shake and Strain.
(It is the practice to-day to
add splash of soda water
if required.)

1953 David A. Embury: The Fine Art of Mixing Drinks. Seite 131. Gimlet.

Actually
the Gimlet is a Gin Rickey and is made with sugar, lime juice, gin, and
carbonated water. It is served in a Delmonico or Sour glass. It is also
served as a cocktail, omitting the carbonated water.

1953 „Kappa“: Bartender’s Guide to Mixed Drinks. Seite 50. Gimlet Cocktail.

3 oz. Gin
1 oz. Lime Juice
2 Teaspoons Sugar
Shake with cracked Ice and strain. Add large
Ice cube.

1953 Leo Cotton: Old Mr. Boston Official Bartender’s Guide. Seite 69. Gimlet Cocktail.

Juice 1 Lime
1 Teaspoon Powdered Sugar
1 1/2 oz. Old Mr. Boston Dry Gin
Shake well with cracked Ice and strain
into 4 oz. Cocktail glass and fill bal­-
ance with Carbonated Water.

1953 Marcel et Roger Louc: Cocktails et Grand Crus. Seite 61. Gimlet Cocktail.

1/3 Jus de citron
2/3 Gin
Ajouter une demi-tranche
de citron.

1954 Marcel Pace: Nos Meilleures boissons. Gimlet.

1/2 GIN
1/4 COINTREAU
1/2 lime ou 1/4 citron 1/2 lime or 1/4 lemon
frapper shake well

1954 Robert H. Loeb, Jr.: Nip Ahoy. Seite 21. Gimlet.

Robert H. Loeb, Jr.: Nip Ahoy. Seite 21.
Robert H. Loeb, Jr.: Nip Ahoy. Seite 21.

1953 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 63. Gimlet.

2/3 Dry Gin.
1/3 Lime Juice Cordial.
Shake and Strain.
(It is the practice to-day to
add splash of soda water
if required.)

1955 Jean Lupoiu: Cocktails. Seite 62. Gimlet.

Dans un petit gobelet:
1 morceau de glace, 1/3 Lime Juice Cor-
dial, 2/3 de Seager’s Spécial Dry Gin.
Mélanger légèrement et servir.

1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 46. Gimblet.

3/4 Dry Gin
1/4 Lime Juice
Stir well with ice and strain into
glass. Fill with Soda.

1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 46. Gimlet.

1/2 English Gin
1/2 Rose’s Lime Juice
Stir and serve in same glass. May
be iced if desired.

1957 Lawrence Blochman: Here’s How. Seite 42. Oriental Gimlet.

3 parts dry gin 1 part Rose’s lime juice
Stir the ingredients with lump ice in a bar glass until
chilled, strain into jumbo cocktail glasses until two-
thirds full, finish off with iced water. If fresh limes or
unsweetened lime juice is used, add a teaspoon of sugar
or simple syrup.

1960 Anonymus: Recetas para cocteles. Seite 35. Gimlet.

1/4 onza de jugo de limón
1 1/2 onza de Ginebra Seca
Batido a mano y servido en copa de cocktail
con soda.

1960 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 64. Gimlet.

2/3 Dry Gin.
1/3 Lime Juice Cordial.
Shake and Strain.
(It is the practice to-day to
add splash of soda water
if required).

1963 Eddie Clarke: Shaking in the 60’s. Seite 95. Gimlet Cocktail.

1 measure gin
1 measure lime juice cordial
Shake well and strain into a small wine glass.
Place small piece of ice in glass and fill with
soda.

1963 Luigi Veronelli: I cocktails. Seite 147. Gimlet Cocktail.

1 bicchiere e 1/2 di dry gin
1/2 bicchiere di succo di cedro spremuto dalla sola
polpa
ghiaccio a cubetti
Introdurre qualche cubetto di ghiaccio nel mixer. Versare
il gin ed il succo di cedro. Mescolare piuttosto forte con
l’apposito cucchiaio, lasciar riposare uno o due secondi,
riprendere infine a mescolare ma lentamente. Servire subito.

1965 Anonymus: The U.K.B.G. Guide to Drinks. Seite 67. Gimlet.

2/3 Dry Gin.
1/3 Lime Juice Cordial.
(It is the practice today to
add splash of soda water
if required).
MIXING GLASS.

1965 Harry Schraemli: Manuel du bar. Seite 405. Gimlet Cocktail.

Dans un petit verre à vin mettre 2—3 petits dés de glace, le jus d’un
1/2 citron et 1 verre gin. Bien remuer et gicler dessus 3 dashes cor-
dial-Médoc. Servir avec cuillère à bar.

1965 Robert London & Anne London: Cocktails and Snacks. Seite 85. Gimlet.

11/2 ounces dry gin 1 teaspoon fine grain sugar
Juice of 1/2 lime
Dissolve sugar in the lime juice in a 6-ounce glass. Add gin, and ice if
desired. Fill with chilled soda. Stir slightly.

1966 Harry Schraemli: Le roi du bar. Seite 93. Gimlet.

Dans un petit verre à vin mettre 2—3 petits
dés de glace, le jus d’un 1/2 citron et 1
verre gin. Gicler dessus 3 d [dash] cordial-Mé-
doc.

1966 Harry Schraemli: Le roi du bar. Seite 93. Gimlet Cocktail.

Shaker. 1/2 gin, 1/2 lime-juice cordial.

1966 John Doxat: Booth’s Handbook of Cocktails and Mixed Drinks. Seite 52. Gimlet.

1/2 Dry Gin
1/2 Rose’s Lime Juice Cordial
Shake and strain into cocktail-glass.
Mr Raymond Chandler’s edition

1966 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 61. Gimlet Cocktail.

Juice of 1/2 Lime. 1/4 oz. Triple Sec
2 oz. Gin. Shake with Ice & Strain.

1968 Anonymus: The Dieter’s Drink Book. Seite 12. Gimlet.

1 1/2 oz. gin, 80 proof
1 1/2 tbs. lime juice
1 tsp. powdered sugar
Shake ingredients well with cracked ice. Strain
into chilled cocktail glass.

1969 Mario Kardahi & Raul Echenique: El arte de la exquisitez y del buen beber. Seite 352. Gimlet.

Refrescado. Servir en vaso de Old Fashioned.
1 chorro de soda,
25 gramos de Jugo de Lima,
50 “ “ Dry Gin.

1972 Anonymus: Recipes – Wines and Spirits. Seite 14. Gimlet.

To make 1 cocktail
3 ounces gin or vodka
2 ice cubes
2 ounces Rose’s sweetened lime juice
1 slice lime
A 6-ounce wine or cocktail glass,
chilled
Place the gin or vodka in a 6-ounce glass and add the ice cubes. Top
with lime juice and garnish with a slice of lime.
Y o u may, if you wish, substitute fresh lime juice for the bottled juice.
In that case, add Vi teaspoon of sugar to the gin or vodka in the glass
and stir with a bar spoon to dissolve.

1972 Leo Cotton: Old Mr. Boston. Seite 40. Gimlet Cocktail.

Juice 1 Lime
1 Teaspoon Powdered Sugar
1 1/2 oz. Old Mr. Boston Dry Gin
Shake well with cracked ice and
strain into 4 oz. cocktail glass.

1972 Trader Vic: Trader Vic’s Bartender’s Guide. Seite 90. Gimlet – 1.

1 ounce gin
1 ounce Rose’s unsweetened lime juice
1/2 ounce sugar syrup
Shake with ice cubes. Strain into chilled cocktail glass. Float a
thin slice of lime.

1972 Trader Vic: Trader Vic’s Bartender’s Guide. Seite 90. Gimlet – 2.

1 1/2 ounces gin
1/2 ounce Rose’s sweetened lime juice
Shake and strain into chilled pilsener glass or cocktail glass.
Float a thin slice of lime.

1972 Trader Vic: Trader Vic’s Bartender’s Guide. Seite 90. Gimlet – 3.

3/4 ounce Plymouth gin
3/4 ounce Rose’s unsweetened lime juice
Stir with ice cubes. Strain into chilled cocktail glass.

1973 Anonymus: 500 Ways to Mix Drinks. Seite 58. Gimlet.

1 jigger dry gin
1 jigger Rose’s lime juice
1 teaspoon sugar syrup
3 ice cubes
Blend 6 to 8 seconds, strain
and serve in chilled cocktail
glasses.

1973 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 60. Gimlet Cocktail.

Juice of 1/2 Lime. 1/4 oz. Triple Sec
2 oz. Gin. Shake with Ice & Strain.

1976 Anonymus: International Guide to Drinks. Seite 52. Gimlet.

2/3 gin
1/3 lime juice cordial
(It is the practice today to add a
splash of soda water if required)
Mixing glass

1976 Brian F. Rea – Brian’s Booze Guide. Seite 52. Gimlet.

Stir/strain into pre-chilled cocktail glass
1 1⁄2 ounces Gin or Vodka
1 ounce Gimlet lime juice
Squeeze wedge of lime for garnish

The original Gimlet was made with Gin,
but today’s choice appears to be Vodka.

1976 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 75. Gimblet Cocktail.

1/4 Lime Juice. 3/4 Dry Gin.
Shake well and strain into
medium size glass; fill up with
soda water.

1976 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 75. Gimlet Cocktail.

1/2 Gin.
1/2 Lime Juice
Stir, and serve in same glass.
Can be iced if desired.

1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 188. Gimlet.

Purported to be the creation of the English colonials in the Far East who named the
drink after the carpenter’s tool of the same name which is used to gouge holes. Originally
always made with gin but very commonly made with vodka today without even having to
specify it.

cocktail glass stir/shake/blend (each to his own
1 3/4 oz gin
3/4 oz Rose’s Lime Juice
Or as mentioned above substitute vodka for gin.

1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 289. Gimblet.

Hiball Glass Build
1-1/2 oz gin
1/2 oz Rose’s Lime Juice
Fill with soda, ice

1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 289. Gimlet.

Cocktail Glass Shake
1-3/4 oz gin or vodka
3/4 oz Rose’s Lime Juice
Squeeze of lime or Green cherry

1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 291. Gin Gimlet.

Cocktail Glass Shake
1-3/4 oz gin
3/4 oz Rose’s Lime Juice
Squeeze of lime
Green cherry

Variation
Hiball Glass Build
1-1/2 oz gin
1/2 oz lime (or orange) juice
1/2 tsp sugar
Fill with soda, ice

2009 Gaz Regan: The bartender’s Gin Compendium. Seite 278. Gin Gimlet. 75 ml gin; 20 ml Rose’s lime juice cordial; garnish: lime wedge.

2009 Ted Haigh: Vintage Spirits and Forgotten Cocktails. Seite 293. The Gimlet. 7,5 cl gin or vodka; 1,5 cl Rose’s Lime Juice Cordial; 1,5 cl fresh lime juice.

2010 Colin Peter Field: The Ritz Paris. Seite 32 & 68. Gimlet. 7/10 Plymouth Gin; 3/10 lime cordial syrup.

2010 Jason Kosmas & Dushan Zaric: Speakeasy. Seite 72. Gimlet. 2 ounces Plymouth gin; 3/4 ounce Lime Cordial; garnish: 1 lime wheel.

2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 1. Seite 396. Gimlet. 6 cl Gin; 2 cl Rose’s Lime Cordial. Garnierung: Limettenzeste.

2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 131. Gimlet. 6 cl Plymouth Gin; 2 cl Limettensirup; 2 cl Limettensaft; Garnierung: Limettenscheibe.

2012 Tom Sandham: World’s Best Cocktails. Seite 79. Gimlet. 60 ml gin; 4 tsp lime cordial; garnish: lime wedge or zest.

2013 Victoria Bar: Die Schule der Trunkenheit. Seite 249. Gimlet. 6 cl Gin; 2 cl Roses Lime; Limettenachtel.

2014 David Kaplan, Nick Fauchald, Alex Day: Death & Co. Seite 143. Gimlet. 2 ounces Perry’s Tot Navy-Strength gin; 1 1/2 ounces Toby’s Lime Cordial; garnish: lime wedge.

2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 113. Gimlet. 60 ml London Dry gin (Beefeater); 60 ml lime cordial; garnish: thin lime wheels or cucumber spear.

2016 Brian Silva: Mixing in the Right Circles at Balthazar London. Seite 73. Gimlet. 60 ml gin or vodka; 15 ml Rose’s Lime Juice Cordial; 15 ml lime juice; garnish: lime wedge.

2017 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 212. Gimlet. 2 1/2 ounces gin; 3/4 ounce lime juice cordial, such as Rose’s; garnish: 1 lime wedge.

2017 Jim Meehan: Meehan’s Bartender Manual. Seite 219. Gimlet. 2 oz. Tanqueray No. Ten gin; 0,5 oz. lime cordial; garnish: 1 lime wheel.

2018 Alex Day, Nick Fauchald, David Kaplan: Cocktail Codex. Seite 114. Fresh Gimlet. 2 ounces Plymouth gin; 1 ounce fresh lime juice; 3/4 ounce simple syrup; garnish: lime wedge.

2018 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 212. Gimlet. 2 1/2 ounces gin; 3/4 ounce Rose’s lime juice cordial; garnish: lime wedge.

explicit capitulum
*

über

Hallo, ich bin Armin, und in meiner Freizeit als Blogger, freier Journalist und Bildungstrinker möchte ich die Barkultur fördern. Mein Schwerpunkt liegt auf der Recherche zur Geschichte der Mischgetränke. Falls ich einmal eine Dir bekannte Quelle nicht berücksichtigt habe, und Du der Meinung bist, diese müsse berücksichtigt werden, freue ich mich schon darauf, diese von Dir zu erfahren, um etwas Neues zu lernen.

1 Kommentar zu “Gimlet – Teil 3: Geschichte und Rezeptur

  1. Dankeschön, wieder einmal für diesen äußerst informativen und kurzweiligen Artikel über einen meiner „alten“ Wegbegleiter in der deutschen Barkultur.
    Bleibt alle gesund und neugierig liebe Freunde.

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