Drinks

Gin & Tonic – Teil 5 – Der Ursprung des Gin & Tonics

Gin & Tonic.

Nachdem wir uns eingehend mit Chinin, Chininwein und Tonic Water beschäftigt haben, kommen wir nun zum Abschluß der Serie und wenden uns dem Gin & Tonic zu. War er ein Mittel gegen Malaria? Seit wann wurde er zubereitet und wo geschah dies zuerst? Veränderte er sich im Laufe der Zeit? Darauf gibt dieser Beitrag eine Antwort.


40 ml Eversbusch Doppelwachholder
80 ml Thomas Henry Dry Tonic

Zubereitung: Die Zutaten ins Highballglas auf Eiswürfel geben. Vorsichtig umrühren.

Kommen wir gleich zu Beginn dieses Textes auf den Punkt: Einen Hinweis, daß man Tonic Water aus medizinischen Gründen trank, als Prophylaxe oder zur Behandlung von Malaria, findet sich nirgends in den überlieferten Quellen.

Gin & Tonic – Ein Mittel gegen Malaria?

Oft wird behauptet, der Gin & Tonic sei eine Erfindung von Offizieren in der indischen Armee gewesen. Sie hätten ihre tägliche Dosis an Chinin mit Gin und Soda zu sich genommen. Manche sagen, dies sei bereits 1825 geschehen, nur fünf Jahre, nachdem Chinin erstmals aus der Chinarinde extrahiert werden konnte. Obwohl Gin, Chinin und Soda in Indien erhältlich waren, ist es unwahrscheinlich, daß dies der Ursprung des Gin & Tonics ist. Es gibt keinerlei Quellen, die dies belegen. [2-91] Vor 1868 gibt es keinen Hinweis darauf, daß man ein chininhaltiges Tonic Water mit Gin vermischt hätte. [2-87] Zudem haben wir im vorherigen Teil dieser Serie belegt, daß in Tonic Water viel zu wenig Chinin enthalten war und ist, um die für eine Prophylaxe notwendige Chininmenge sinnvoll einnehmen zu können.

Ähnliche Geschichten gibt es auch aus Frankreich für Dubonnet, einem mit Chinin versehenen Aperitifwein, der erstmals 1846 verkauft wurde. Es wird gesagt, dieser Wein sei von der Regierung bestellt worden, um es der Fremdenlegion als Mittel gegen Malaria zu geben. [2-91] [11] Doch auch diese Geschichte scheint nur ein Mythos zu sein, [2-91] denn auch hier war der Chiningehalt entweder zu gering, oder die Rezeptur wurde dramatisch verändert.

Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, daß Chinin als täglich einzunehmendes Mittel zur Prävention von Malaria von der britischen Armee nicht vor den 1850er Jahren eingesetzt wurde. [2-91] [2-92]

Aufgrund dieser Erkenntnis ist es also nicht verwunderlich, daß man keinerlei Empfehlungen dafür finden kann, einen Gin & Tonic als präventives Mittel gegen Malaria zu sich zu nehmen, [2-92] ganz abgesehen davon, daß dies aufgrund der geringen Chininmenge auch gar nicht funktionierte.

Darüber hinaus hat ein Experiment im Jahr 2004 gezeigt, daß mit einem heutigen Tonic Water kaum eine Prävention zu erzielen ist. Selbst nach einem Konsum von einem Liter Tonic Water innerhalb von 15 Minuten konnte mit einem Bluttest nur eine minimale Wirkung gegen Malaria nachgewiesen werden. [2-92] [2-93]

Die Wissenschaftler schreiben: »Der medizinische Zusatz von Tonic Water zu Gin warf die Frage auf, ob die Menge an Chinin ausreichen könnte, um hemmende oder toxische Wirkungen auf die Malaria verursachenden Plasmodium falciparum-Parasiten auszuüben und somit Malaria zu verhindern oder sogar zu heilen. In der Absicht, zu Gesprächen und Erzählungen beizutragen und schrullige Alibi-Mythen zu widerlegen, haben wir dies zum Thema gemacht. 500 bis 1000 ml Tonic Water, das 58,3 mg/l Chinin enthielt, wurde von sechs gesunden (freiwilligen!) Kandidaten innerhalb von 15 Minuten getrunken. … Erhebliche Mengen an Tonic Water können für kurze Zeit zu Chinin-Plasmaspiegeln an der unteren Grenze der therapeutischen Wirksamkeit führen und in der Tat eine vorübergehende Unterdrückung von Parasiten bewirken. Kontinuierliche Spiegel, die für die Malariaprophylaxe geeignet sind, lassen sich jedoch auch mit großen Mengen Tonic nicht aufrechterhalten.« [18]

– »The medicinal addition of tonic water to gin prompted the question whether the amount of quinine might be sufficient to exert inhibitory or toxic effects on the malaria-causing Plasmodium falciparum parasites and, thus, might prevent or even cure malaria. Willing to contribute to talks and tales and to battle cranky alibi myths, we made this an issue. Five hundred to 1000 ml of tonic water, containing 58.3 mg/l quinine, was downed within 15 min by six healthy (voluntary!) candidates. … Considerable quantities of tonic water may, for a short period of time, lead to quinine plasma levels at the lower limit of therapeutic efficacy and may, in fact, cause transitory suppression of parasites. However, continuous levels that are appropriate for malaria prophylaxis cannot be maintained with even large amounts of tonic.« [18]

Doch auch wenn Tonic Water nicht gegen Malaria hilft und half, schauen wir uns nun doch einmal in chronologischer Reihenfolge genauer an, welche Hinweise auf den Gin & Tonic sich in historischen Quellen bis zum Jahr 1900 finden lassen.

Der Gin & Tonic in historischen Quellen

Den ersten Hinweis auf einen Gin & Tonic findet man im Oriental Sporting Magazine des Jahres 1868, zehn Jahre nach der Erteilung des Patents für chininhaltiges Tonic Water an Erasmus Bond. Dort heißt es im Zusammenhang mit Pferderennen: „es wurde viel gewettet, und unser bescheidener Fünfer ging auf Polly, mehr um ihren Reiter zu unterstützen, als daran denkend, welche Klasse sie war. Laute Rufe von „Gin und Tonic“, „Brandy und Soda“, „Cheroots“ &c., sagten uns, daß die Party für die Nacht beendet sei, und wir gingen nach Hause …[2-99] [15]

„there was plenty of betting, and our modest fiver went on Polly, more for the sake of backing her rider than thinking of what class she was. Loud cries of „gin and tonic,“ „brandy and soda,“ „cheroots,“ &c., told us the party was breaking up for the night, and we wended our way home …“ [2-99] [15]

Am 4. August 1875 geht es in The Medical Press and Circular in einem mit Indian Medical Notes überschriebenen Beitrag um den Tagesablauf eines Offiziers. Er beginnt seinen Tag mit einer Tasse Tee um fünf Uhr morgens, zwischen neun und zehn Uhr gibt es etwas zu essen, und im Club vielleicht Sherry and Bitters oder auch einen eisgekühlten Gin and Tonic: [2-99] [16-88]

The Medical Press & Circular. 4. August 1875, Seite 88.
The Medical Press & Circular. 4. August 1875, Seite 88. [16-88]

„Careful officers have a cup of tea about five in the morning, then, perhaps, about nine or ten, oatmeal porridge, fried mullet, strawberries or sliced tomatoes – perhaps a light lunch of cold chicken, perhaps none; perhaps sherry and bitters at the club – the comfortable Wheler Club; perhaps a gin tonic well iced – anything to sustain Nature until eight o clock dinner, when the cautious drink claret or a little sherry, the economical subaltern his dearly beloved beer; later in the evening acup of coffee, the best of all comforters – the cigar, then a game of billiards, a hand at whist or a cosy, comfortable armchair, a soft pleasant light to read the newspapers, periodicals or a novel by Trollope, Whyte, Melville or some sensational dashing lady writer – then to bed. This ascetic life is not led by all.“ [2-99] [16-88]

Am 14. Mai 1881 wird in der The Sporting Times ein Leserbrief veröffentlicht. Darin heißt es: „An den Herausgeber der ‚Sporting Times‘ Sehr geehrter Herr, – Warum, im Namen von allem, was geheimnisvoll ist, ist Tonic Water in England – dem Land, in dem es fast jede Art von Mineralwasser gibt – nicht zu beschaffen? Ich habe einen großen Teil meines Lebens in Indien verbracht und bin jetzt gerade nach sechs Jahren Aufenthalt in diesem Land zurückgekehrt. Indien hat seine Segnungen, und auch seine – nun ja, das Gegenteil von Segnungen – aber eine seiner größten Freuden ist der angenehme ‚peg‘. Wir haben Brandy und Soda sowie andere Getränke, die in diesem wunderbaren Land erhältlich sind, aber wir finden hier nicht das Getränk, das in Indien am meisten zugesprochen wird, nämlich Gin und Tonic. Natürlich gibt es Gin, aber wo ist das Tonic? Die Frage, die ich Ihnen stellen möchte, können Sie vielleicht beantworten, oder wenn nicht, … fällt sie vielleicht einem alten Inder auf, und er kann mir durch Ihr Papier mitteilen, ob und wo ich das gewünschte Getränk erhalten kann. Ich, Sir, verbleibe mit freundlichen Grüßen, ANGLO-INDIAN. 28. April 1881.[2-113]

„To the editor of the ‚Sporting Times‘ Dear Sir, – Why, in the name of all that is mysterious, is not tonic water procurable in England – the land that boasts almost every kind of mineral water? I have passed a good portion of my life in the land of India and have now just returned after a six years‘ sojourn in that country. India has its blessings, as well as its – well the reverse of blessings – but one of its greatest enjoyments is the pleasant ‚peg‘. We have out brandies and sodas, as well as other drinks procurable in this delightful country, but we fail to find here the drink most patronised in India, viz., gin and tonic. Of course, the gin is to be had, but where is the tonic? This question I want to ask you, you may be able to answer it or if not, by kindly inserting it in the Pink ‘Un it may catch the eye of an old Indian, and he may be able to inform me through your paper if I can obtain, and if so, where, the drink required. I am, sir, yours faithfully, ANGLO-INDIAN. April 28th 1881.“ [2-113]

[Frage an den Schwarm: wie übersetzt man „by kindly inserting it in the Pink“?]

Das ist ein erstaunlicher Leserbrief. Anscheinend war ein chininhaltiges Tonic Water im England des Jahres 1881 kaum erhältlich. Man mag es kaum glauben. Doch das deckt sich mit der Aussage, daß bis in die Mitte der 1920er Jahre Gin & Tonic als ein tropisches Getränk galt. [2-114] Man trank es daher wohl eher in Indien als in England, und dementsprechend verweisen die Erwähnungen, die wir finden konnten, auf Indien und angrenzende Länder.

Der Gin & Tonic in Indien und Umgebung

1882 steht im Aberdeen Journal in einem „A morning with bobber pack“ betitelten Beitrag: „Wir tranken Gin und Tonic unter dem alten Baum auf dem Maidan von Kalkutta.[2-100]

„we were drinking gin and tonic under the old tree on the Calcutta maidan.“ [2-100]

In „Chums: A Tale of the Queen’s Navy“ liest man, ebenfalls im Jahr 1882: „„Also nur ein B. und S., bevor Sie gehen“, schlug der Oberst vor; „oder einen Gin Tonic, nicht wahr?“[14-273]

Anonymus: Chums: A Tale of the Queen’s Navy. Vol. 1. 1882, Seite 273.
Anonymus: Chums: A Tale of the Queen’s Navy. Vol. 1. 1882, Seite 273.  [14-273]

„“Just one B. and S. before you go, then,“ suggested the colonel; „or a gin and tonic, eh?““ [14-273]

Hugh Wilkinson schreibt 1883 in „Sunny Lands and Seas: A Voyage in the SS. Ceylon“: „wir gingen, um uns mit ‚tin gonics‘ zu trösten.* … * Gin tonics, nämlich Gin und Tonic Water.[2-100] [13-57]

Hugh Wilkinson: Sunny lands and seas. 1883, Seite 57.
Hugh Wilkinson: Sunny lands and seas. 1883, Seite 57. [13-57]

– „we left, seeking to consolation of ‚tin gonics.‘ * … * Gin tonics, viz. gin and tonic water.[2-100] [13-57]

Bezugnehmend auf diese Schrift merkt The Saturday Review of Politics, Literature, Science, And Art an: „Was sollen wir von einem Autor halten, der den Namen seines Gefährten, Mr. Wood, in De Bosco verwandelt und uns in einer Notiz mitteilt, daß er mit „tin gonics“ „Gin Tonics“ meint und meint, daß ein Vorrat dieser wahrhaft köstlichen Frucht, der Mangostan-Frucht, „den Menschen mehr spirituelles Wohlbefinden bringen würde, als alle Geistlichen jeder bekannten Religion der Welt tun können“?[10-313]

The Saturday Review of Politics, Literature, Science, and Art. No. 1428, Vol. 55. 10. März 1883, Seite 313.
The Saturday Review of Politics, Literature, Science, and Art. No. 1428, Vol. 55. 10. März 1883, Seite 313. [10-313]

„What are we to think of an author who facetiously turns the name of his companion, Mr. Wood, into De Bosco, informs us in a note that by “ tin gonics “ he means „gin tonics,“ and holds that a supply of that truly delicious fruit, the mangosteen, would “ do people more spiritual good than all the ministers of every known religion in the world are able to do“ ?“ [10-313]

1893 lesen wir in „Reminiscences of Twenty Years‘ Pigsticking in Bengal“: „Dieser letzte Ritt machte uns ziemlich durstig, also machten wir uns auf den Weg zu einem großen Baum am Rande des Behälters, wo die Schnapskisten standen. Die meisten von uns waren abgestiegen, aber der alte Richter zog es vor, zu Pferd zu trinken; er bekam ein Glas Gin-Tonic, und das Zwinkern in seinen Augen zeigte, daß er es genießen würde, als plötzlich die Rufe eines wütenden angreifenden Büffels zu hören waren. Ich glaube, es war Gibson, der den ersten Alarm auslöste. Der große Richter auf dem großen Pferd war der erste, der die Aufmerksamkeit des Büffels auf sich zog, und als er Bainbridge angriff, wartete er nicht darauf, nach seiner Brille zu suchen oder seinen „peg“ zu beenden, sondern ließ seinen Gin-Tonic fallen und machte sich bald aus dem Staub.[2-99] [9-88]

Raoul: Reminiscences of twenty years‘ pigsticking in Bengal. 1893, Seite 88.
Raoul: Reminiscences of twenty years‘ pigsticking in Bengal. 1893, Seite 88. [9-88]

„This last ride made us considerably thirsty, so we made our way to a big tree at the edge of the tank, where the liquor-boxes were. Most of us had dismounted but the old Judge preffered imbibing on horseback; he got a glass of gin-tonic, and the twinkle in his eyes showed that he was going to enjoy it when, all of a sudden, there were shouts of a mad buffalo charging. I believe it was Gibson who gave the first alarm. The big Judge on the big horse, was the first to draw the buffalo’s attention, and as he charged Bainbridge did not wait to look for his glasses or finish his peg, but dropping his gin-tonic he soon cleared out.“ [2-99] [9-88]

Im selben Jahr schreibt James Moray Brown in „Stray Sport“:  „Als ich das Lager erreichte, gönnte ich mir prompt einen „Gin-and-Tonic“, das bewundernswerteste Getränk; denn ich hatte einen langen Marsch und verdiente daher einen „Longdrink“.[8-127]Nachdem wir abgestiegen waren und einen erfrischenden „peg“ Gin-Tonic getrunken hatten, ein wohltuendes Getränk, mit dem wir uns den Staub aus der Kehle waschen konnten, zogen wir hastig unsere Badehosen an, während uns der Bhisti unsere Abend-Badewanne gab.[8-143]

James Moray Brown: Stray sport. Vol. 1. 1893, Seite 127.
James Moray Brown: Stray sport. Vol. 1. 1893, Seite 127. [8-127]

– „On reaching camp, promptly indulged in a „gin-and-tonic,“ that most admirable drink; for I had a long tramp, and, ergo, deserved a „long drink.“[8-127]

James Moray Brown: Stray sport. Vol. 1. 1893, Seite 143.
James Moray Brown: Stray sport. Vol. 1. 1893, Seite 143. [8-143]

– „After dismounting and imbibing a refreshing „peg“ of gin-and-tonic, a grateful beverage with which to wash the dust out of our throats, we hastily donned our bathing-drawers, whilst the bhisti gave us our evening tub.“ [8-143]

1885 schrieb Rudyard Kipling, der in Indien oft Malaria hatte, in einem Bericht: „… noch die Faszination eines Gin Tonic am Stehtisch wird ihn in Schach halten. … Der unbeteiligte Beobachter würde Ihnen sagen, … daß dieses Phänomen einfach die Folge des vor ein paar Stunden eingenommenen Chinins ist.[2-35] [17-22]

Rudyard Kipling: The Cause of Humanity and Other Stories. 2018, Seite 22.
Rudyard Kipling: The Cause of Humanity and Other Stories. 2018, Seite 22.  [17-22]

– „… nor the fascinations of a gin and tonic at the peg table will keep him at bay. … The unstricken observer would tell you … that this phenomenon is simply the result of the quinine taken a few hours ago.[2-35] [17-22]

Das ist ein sehr interessanter Fund, denn er legt nahe, daß man Chinin als Medizin einnahm, jedoch nicht in Form eines Gin & Tonic, der offensichtlich nur zum Genuß getrunken wurde – und wie wir ja bereits hergeleitet hatten, keine medizinisch wirksame Dosis an Chinin enthielt. Diese Quelle unterstützt also unsere bisher vorgebrachten Schlußfolgerungen.

Hugh Reginald Haweis schreibt in seinem 1896 erschienenen Buch über seine Reisen auch über die Teepflanzer in Ceylon: „Andere junge Männer, die häufig über gute Beziehungen verfügten, lebten im Abstand von zwei bis sechs Meilen in ähnlichen Bungalows – einige waren als Inspektoren im Freien tätig, andere beaufsichtigten die Arbeit in der Fabrik; die meisten von ihnen schienen im Land des Exils nicht ohne Trost zu sein. Sie gingen nicht oft nach Colombo, aber man fand sie oft in den Bungalows der anderen, und Whisky, Gin Tonic und Tabak schienen die Last des Tages etwas zu lindern und erleichtern. … Natürlich murren die jungen Männer: das Klima ist anstrengend, Gin Tonics sind teuer, die Löhne sind niedrig, die Beförderung ist langsam, die Gesellschaft ist begrenzt, die Trennung von Büchern, Theatern, Musik und dem Rausch Londons ist schmerzhaft;[7-175] [7-176] [7-177]

Hugh Reginald Haweis: Travel and talk. Vol. 2. 1896, Seite 176 & 177.
Hugh Reginald Haweis: Travel and talk. Vol. 2. 1896, Seite 176 & 177. [7-176] [7-177]

„Other young men, frequently well connected, lived at an interval of two to six miles in similar bungalows – some engaged as outdoor inspectors; some superintending the factory work; most of them seemend not without their consolations in the land of exile. They did not go to Colombo frequently, but they were to be found often in each other’s bungalows, and whisky and gin tonics and tobacco seemed somewhat to ease and lighten the burden of the day. … Of course young men grumble: the climate is trying, gin tonics are expensive, pay is low, promotion is slow, society limited, isolation from books, theatres, music and the rush of London, painful;“ [7-175] [7-176] [7-177]

Dies ist ein weiterer interessanter Fund. Nicht nur die geringe Menge an Chinin in einem Gin & Tonic spricht gegen seine Einnahme als Medizin, sondern auch die Tatsache, daß er offenbar eher ein teuer zu bezahlendes Luxusgut war, zumal wenn man importiertes Tonic Water verwendet hat und dann auch noch im heißen Indien Eis benötigte. Dieses Eis wurde anscheinend (auch?) importiert. So weiß man, daß Frederick Tudor, der „König des Eises“, im Jahr 1856 insgesamt 146000 Tonnen Eis nach Indien verschifte. Man mag Eis vielleicht auch vor Ort hergestellt haben, denn die ersten Eismaschinen waren bereits in den 1830er Jahren tätig. [2-104]

„Sport and Travel in India and Central America“ berichtet im Jahr 1897 über eine Veranstaltung im indischen Kalkutta: „Es war nach dem ersten Tag eines Kricketspiels …, und wir hatten den ganzen Tag in der Sonne viel zu tun, und hatten daher einen ordentlichen Schuß Gin Tonic etc. etc.[6-182] [6-183]

A. G. Bagot: Sport and travel in India and Central America. 1897, Seite 182-183.
A. G. Bagot: Sport and travel in India and Central America. 1897, Seite 182-183. [6-182] [6-183]

– „It was after the first day of a cricket match …, and we had a real doing all day in the sun, and consequently had put away a fair shade of gin and tonic, etc., etc.[6-182] [6-183]

Auf einer Reise in die Mangrovenwälder der Sundarbands [5] heißt es dann: „wo ich saß und über … etwas Gin and Tonic nachgrübelte[6-193]

A. G. Bagot: Sport and travel in India and Central America. 1897, Seite 193.
A. G. Bagot: Sport and travel in India and Central America. 1897, Seite 193. [6-193]

– „where I was sitting ruminating over … some gin-and-tonic water …[6-193]

Warum mischte man das Tonic Water eigentlich mit Gin?

Wie wir bereits dargelegt haben, nahm man Tonic Water nicht aus medizinischen Gründen ein. Dazu vermischte man Chinin mit Wein oder auch mit anderen Spirituosen. Auch wenn wir keinen Hinweis darauf gefunden haben, daß man dafür Gin verwendete, kann dies durchaus geschehen sein, und um die Bitterkeit abzumildern, mag manch einer auch auf die Idee gekommen sein, Zucker und vielleicht auch etwas Zitrussaft hinzuzugeben – verbessert sich durch die Zugabe von Säure doch die Löslichkeit des Chinins. Jedenfalls wird man sich an die täglich einzunehmende bittere Medizin gewöhnt haben, und so war der Weg hin zu einem leicht bitteren Alltagsgetränk zur Erfrischung geebnet. In diese Nische stieß das leicht bittere Tonic Water vor, man vermischte es mit etwas Gin und bereitete so eine Art von Instant-Punch zu – lieferte das Tonic Water doch neben der Bitterkeit anstelle von Gewürzen auch Säure und Wasser und vermutlich auch Zucker, der darin enthalten gewesen sein mag. Tonic Water wurde eine Mode und man nahm es als Genußmittel zu sich.

Für das Vermengen des Tonic Waters mit Gin spricht auch die Aussage von Matthew Hartings von der American University. Er schreibt, daß Gin und Tonic Water deshalb so gut miteinander harmoniere, weil deren Aromen einander ergänzten und in Gemeinschaft ein Aromenprofil ergäben, das mehr als nur die Summe der einzelnen Teile sei. [2-101]

Schlußwort

Auch andere Belege für einen Gin and Tonic aus den 1870er und 1880er Jahren zeigen, daß er eher aus Vergnügen, nicht aber als Medizin getrunken wurde. Man nahm ihn zu sich, um die Hitze besser zu ertragen, und er wurde mit Engländern assoziiert. [2-100] Bei den Anzeigen für Tonic Water gibt es keine Empfehlung für eine medizinische Anwendung, sondern er wird lediglich als Erfrischung in den Tropen dargestellt. [2-102] Auch dies haben wir bereits im Beitrag über Tonic Water dargelegt.

Erst Mitte der 1920er Jahre wird der Gin and Tonic in der englischen Presse als etwas anderes als ein tropisches Getänk bezeichnet. [2-114] 1925 wird in The Bystander über Cyril berichtet, der seinen Freund dazu einlädt, der Hitze zu entfliehen mit „einem langsam getrunkenen, geeisten Gin and Tonic in meinem nahegelegenen Club“. [2-115]

– „an iced gin and tonic consumed slowly in my club hard by“. [2-115]

Der Gin & Tonic im Laufe der Zeit

Wir wollen nicht mehr viele Worte über den weiteren Werdegang des Gin & Tonics verlieren, sondern diesen nur kurz skizzieren.

In Vereinigten Königreich war aufgrund der beiden Weltkriege sowohl Chinin als auch Zucker rationalisiert, so daß in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts dort wenig Gin & Tonic getrunken wurde. [1-69]

Auch wenn man den Gin & Tonic bereits in den 1930er Jahren in Amerika kannte, wurde der Gin & Tonic dort erst nach dem Zweiten Weltkrieg populär. Man betrachtete ihn zunächst als etwas Exotisches. Von Schweppes wurde er in den 1950er und 1960er Jahren stark beworben, so daß er schnell Verbreitung fand. In den 1950er Jahren wurde er allgemein bekannt und ein Standardgetränk. Im Jahr 1953 errichtete Schweppes eine eigene Fabrik in den USA zur Abfüllung des Tonic Waters. [1-69] [4-320]

Die nächste Evolutionsstufe erlangte der Gin & Tonic in Spanien, und man kann ihn heute durchaus als ein spanisches Nationalgetränk betrachten. Ein spanischer Gin & Tonic wird in einem Ballonglas serviert, damit das Getränk länger kalt bleibt und die Aromen des Gins und der Garnierung hervorgehoben werden. Typischerweise garniert man mit der Zeste von Zitrone, Orange oder Limette. Zusätzlich werden aber auch Gewürze wie Pfeffer, Kardamom und Koriander hinzugefügt.  [1-73] [3] [4-320]

Quellen
  1. Camper English: Tonic Water AKA G&T WTF. Second Printing, Rutte Distillery Edition, 2016
  2. Kim Walker & Mark Nesbitt: Just the Tonic. A natural history of Tonic Water. ISBN 978 1 84246 689 6. Kew 2019.
  3. https://www.dandywithlens.com/history-of-gin-and-tonic Bjørn Christian Finbråten: The history of Gin and Tonic, 6. November 2017.
  4. David Wondrich & Noah Rothbaum (Hrsg.): The Oxford Companion to Spirits & Cocktails. ISBN 9780199311132. Oxford University Press, 2022.
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Sundarbans Sundarbans.
  6. https://archive.org/details/sportandtraveli02bagogoog/page/n199?q=%22gin+and+tonic%22 A. G. Bagot: Sport and travel in India and Central America. London, 1897.
  7. https://archive.org/details/travelandtalkmy02hawegoog/page/n208?q=%22gin+tonics%22 Hugh Reginald Haweis: Travel and talk. 1885-93-95. My hundred thousand miles of travel through America, Australia, Tasmania, Canada, New Zealand, Ceylon, and the paradises of the Pacific. Vol. 2. London, 1896.
  8. https://archive.org/details/straysport01browgoog/page/n150/mode/2up/search/%22gin+and+tonic%22?q=%22gin+and+tonic%22 James Moray Brown: Stray sport. Vol. 1. Edinburgh & London, 1893.
  9. https://archive.org/details/reminiscencesoft00raourich/page/88/mode/2up/search/%22gin+tonic%22?q=%22gin+tonic%22 Raoul: Reminiscences of twenty years‘ pigsticking in Bengal. Calcutta, 1893.
  10. https://archive.org/details/saturdayreviewof5518unse/page/n319/mode/2up/search/tonic The Saturday Review of Politics, Literature, Science, and Art. No. 1428, Vol. 55. 10. März 1883.
  11. https://de.wikipedia.org/wiki/Dubonnet Dubonnet.
  12. https://web.archive.org/web/20210310224005/https://www.gesetze-im-internet.de/aromv/BJNR016770981.html Aromenverordnung.
  13. https://archive.org/details/sunnylandsandse00wilkgoog/page/n80/mode/2up Hugh Wilkinson: Sunny lands and seas. A voyage in the SS. ‚Ceylon.‘ Notes made during a five months‘ tour in India – the Straits Settlements – Manila – China – Japan – the Sandwich Islands – and California. London, 1883.
  14. https://archive.org/details/chumsatalequeen02chumgoog/page/n280/mode/2up/search/%22gin+and+tonic%22?q=%22gin+and+tonic%22 Anonymus: Chums: A Tale of the Queen’s Navy. Vol. 1. London, 1882.
  15. https://www.countrylife.co.uk/food-drink/curious-questions-invented-gin-tonic-206058 Toby Keel, 19. October 2019: Curious Questions: Who invented the gin and tonic? 
  16. https://books.google.de/books?redir_esc=y&hl=de&id=3JcEAAAAQAAJ&q=%22gin+tonic%22#v=snippet&q=%22gin%20tonic%22&f=false The Medical Press & Circular. 4. August 1875, Seite 88: Indian Medical Notes. – XLII.
  17. https://books.google.de/books?id=anaIDwAAQBAJ&pg=PA22&lpg=PA22&dq=%22nor+the+fascinations+of+a+gin+and+tonic+at+the+peg+table%22&source=bl&ots=-b6U114M9R&sig=ACfU3U2nN4EhYMoczCHMbmQEDn0aDduJdA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjL15vdy8v4AhXWh_0HHaTmBNAQ6AF6BAgDEAM#v=onepage&q=%22nor%20the%20fascinations%20of%20a%20gin%20and%20tonic%20at%20the%20peg%20table%22&f=false Rudyard Kipling: The Cause of Humanity and Other Stories: Rudyard Kipling’s uncollected prose fictions. Cambridge University Press, 2018.
  18. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1365-3156.2004.01357.x Christian G. Meyer, Florian Marks, Jürgen May: Gin tonic revisited. 9. Dezember 2004.
Gin & Tonic.
Gin & Tonic.

Historische Rezepte

1935 George Pillaert: Le Bar Américan. Seite 59. Gin and Tonic.

Burnett DRY Gin
Tonic minérale Water
1 Tranche de citron

1936 Frank A. Thomas: Wines, Cocktails and other Drinks. Seite 159. Gin and Tonic.

Like Gin and Ginger Beer except that Indian Quinine
Tonic Water is used instead of ginger beer, and a slice of
lemon is dropped into the glass. Popular in England and
in the East.

1939 Charles H. Baker, Jr.: The Gentleman’s Companion. Seite 39. Gin & Quinine Water, or „Gin & Tonic“.

GIN & QUININE WATER , or „GIN & TONIC“—ORIGINATED to
COMBAT FEVERS, REAL or ALLEGED, & which LATER BECAME an ESTAB­-
LISHED DRINK in INDIA & the TROPICAL BRITISH EAST, & STILL LATER
BECAME ACCEPTED over HERE by AMERICAN HOSTS WHO WANTED to
IMPRESS FOLK with HAVING COMBED the ORIENT
This is merely a gin highball, using dry or old Tom gin — either 1
or 1 1/2 jiggers — and filled up with chilled quinine tonic water. All
Americans, and some Britishers not so hidebound as to insist on
brassy, half-warm drinks, added 2 lumps of ice, and a twist of lime
peel. We like the latter style better, but must warn all those who em­-
brace this drink to remember it is a medicine and not primarily a
stimulant only. On more than one occasion we have temporarily
showed aberration on this subject, with the result that our ears rang
unmercifully and next day we felt like Rameses II, rechauffé. We
suggest from 2 to 4 drinks of gin and tonic as being plenty for any
one sitting.

1940 Anonymus: Professional Mixing Guide. Seite 33. Gin and Tonic.

Rub peel of fresh Lime or Lemon
around inside edge of 8oz glass. Pour
in 1 1/2 oz Dry Gin and add two cubes
of crystal-clear ice. Add thin slice of
Lime or Lemon, fill glass with Indian
Quinine Water. (This drink orig­-
inated in the tropics, but is now an
international favorite.)

1940 Crosby Gaige: Crosby Gaige’s Cocktail Guide. Seite 181. Gin and Tonic.

Here is a drink that deserves real consideration and
when bars and restaurants abandon their foul practice
of overcharging the customer for a bottle of tonic water
(which actually costs no more than the split of soda
that is served with a highball) this beverage will come
into what is known as „its own.“ American saloon-
keepers, for reasons best known to themselves, suspect
a person who orders a gin and tonic of being at the
least a maharajah with pockets bulging with uncut
emeralds. Well that’s just a lot of nonsense that can
be easily corrected by raising a bit of polite hell the
next time you are given the needle.

Rub peel of fresh Lime or Lemon around inside edge
of 8-ounce glass. Pour in 1 1/2oz. Dry Gin and add two
cubes of ice. Add thin slice of Lime or Lemon, fill glass
with Quinine Water.

1944 Oscar Haimo: Cocktail Digest. Seite 56. Gin Tonic.

2 oz. Gin
2 cubes Ice
Slice of Lemon
Serve in tall glass
Fill with Canada Dry Quinine Water
Stir.

1946 Charles H. Baker, Jr.: The Gentleman’s Companion. Seite 39. Gin & Quinine Water, or „Gin & Tonic“.

GIN & QUININE WATER , or „GIN & TONIC“—ORIGINATED to
COMBAT FEVERS, REAL or ALLEGED, & which LATER BECAME an ESTAB­-
LISHED DRINK in INDIA & the TROPICAL BRITISH EAST, & STILL LATER
BECAME ACCEPTED over HERE by AMERICAN HOSTS WHO WANTED to
IMPRESS FOLK with HAVING COMBED the ORIENT
This is merely a gin highball, using dry or old Tom gin — either 1
or 1 1/2 jiggers — and filled up with chilled quinine tonic water. All
Americans, and some Britishers not so hidebound as to insist on
brassy, half-warm drinks, added 2 lumps of ice, and a twist of lime
peel. We like the latter style better, but must warn all those who em­-
brace this drink to remember it is a medicine and not primarily a
stimulant only. On more than one occasion we have temporarily
showed aberration on this subject, with the result that our ears rang
unmercifully and next day we felt like Rameses II, rechauffé. We
suggest from 2 to 4 drinks of gin and tonic as being plenty for any
one sitting.

1946 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 61. Gin Tonic.

2 oz Gin
2 cubes Ice
Slice of Lemon
Serve in tall glass
Fill with Canada Dry Quinine Water
Stir.

1947 A. Vermeys: Cocktails. Seite 45. Gin and Tonic.

1 morceau de glace; 1 verre de Gin. Remplir
avec Indian Tonic.

1950 Ted Shane: Authentic and Hilarious Bar Guide. Seite 143. Gin ’n‘ Tonic.

Rub peel of lime or lemon around Old-Fashioned glass,
pour in jigger dry gin, add two cubes of ice, thin slice of
lemon or lime, fill with quinine water — and feel your
fever recede.

1951 Anonymus: The Holiday Drink Book. Seite 22. Gin and Tonic.

Rub peel of fresh lime or lemon around
inside edge of 8 oz. glass. Pour in 1 1/2 oz.
dry gin and add two cubes of crystal-
clear ice. Add thin slice of lime or lemon,
fill glass with indian quinine water.

1951 Charles H. Baker, Jr.: The South American Gentleman’s Companion. Seite 38. Gin ’n‘ Tonic.

WE now LIST for YOUR CONSIDERATION the RIO JOCKEY
CLUB’S VERSION of the WORLD-FAMOUS—&, HAPPILY, INCREAS-
INGLY POPULAR, GIN-’n‘-TONIC

In shaker put 2 oz best dry gin, juice 1/4 lemon or whole small lime.
Rub 1″ down from lip of a Tom Collins glass with squeezed hull and
toss into shaker with ice. Shake hard to chill, strain into Collins glass,
add 3 ice cubes, a paper-thin slice of lemon or lime; and fill with
chilled Quinine Tonic Water. Stir-up gently to blend all and top with
3 drops of Angostura bitters. Drink with a straw if you so wish. We
don’t. This drink can be acid or not, to suit your whim; but no sugar
at all, ever. Also please note that it is not at its best unless served-up
very very cold indeed.

1951 Ted Saucier: Ted Saucier’s Bottoms Up. Seite 108. Gin and Tonic (American version).

1 1/2 oz. jigger gin
Slice lemon
Cracked ice
Put gin and ice in 8-oz. highball glass. Fill glass
with quinine water and add lemon slice.

1951 Ted Saucier: Ted Saucier’s Bottoms Up. Seite 108. Gin and Tonic (original).

This drink originated in the tropics, hut now is an international favorite.
1 1/2oz. dry gin
Thin slice lime or lemon
2 cubes crystal-clear ice
Rub peel of fresh lime or lemon around inside
edge of 8-oz. glass. Pour in gin and add ice. Add
lime or lemon slice and fill glass with quinine
water.

1952 Anonymus: Cocktails. Seite 124. Gin & Tonic.

Dans un tumbler:
Un gros morceau de glace,
Une tranche de citron,
Terminer avec du Schweppes Indian Tonic
et servir.

1953 David A. Embury: The Fine Art of Mixing Drinks. Seite 284. Gin ’n‘ Tonic.

This varies somewhat from the regular Collins
formula, as will be noted. Add 1 or 2 thin slices of lemon to 3 ounces of
gin in a Collins glass. Put 3 or 4 large cubes of ice in the glass and fill
it up with quinine water.
Remember that this is not merely a thirst quencher but also a tonic.
It does contain real quinine, and too much quinine, while not in-
toxicating in the ordinary sense, nevertheless can produce a head that
feels like a fully inflated balloon. Take due notice and govern yourself
accordingly.

1953 „Kappa“: Bartender’s Guide to Mixed Drinks. Seite 52. Gin and Tonic.

2 oz. Dry Gin
Cube of Ice
Fill glass with Quinine Tonic and stir. Use 12 oz.
Tom Collins glass.

1953 Leo Cotton: Old Mr. Boston Official Bartender’s Guide. Seite 70. Gin and Tonic.

2 oz. Old Mr. Boston Dry Gin
Cube of Ice
Fill glass with Quinine Tonic and stir.
Use 12 oz. Tom Collins glass.

1953 Marcel et Roger Louc: Cocktails et Grand Crus. Seite 61. Gin and Tonic Cocktail.

Dans un grand verre:
Un morceau de glace
Un verre de Gin
Compléter- avec Tonic Wa-
ter, ajouter une tranche de
citron.

1953 S. S. Field: The American Drinking Book. Seite 228. Gin and Tonic.

Put 2 ounces of Gin and a spiral of lemon peel in
a highball glass with ice cubes. Fill with Schweppes Quinine Water.
This medicine is taking its place among the
minor miracle drugs. For sudden revulsions of
the solistitial euphoria: two doses and plenty of
rest. Also excellent with Rum, or with Bourbon
and crushed mint.

1954 Marcel Pace: Nos Meilleures boissons. Gin & Tonic.

Dans le tumbler                               In tumbler
glace                                                   ice
7 cl. GIN                                            1 1/2 oz GIN
une rondelle de citron                  slice of lemon
emplir avec de l’Indian Tonic     fill up with Indian Tonic

Marcel Pace: Nos Meilleures boissons. 1954. Gin & Tonic.
Marcel Pace: Nos Meilleures boissons. 1954. Gin & Tonic.

 

1954 Robert H. Loeb, Jr.: Nip Ahoy. Seite 32. Gin and Tonic.

Robert H. Loeb, Jr.: Nip Ahoy. 1954, Seite 32. Gin and Tonic.
Robert H. Loeb, Jr.: Nip Ahoy. 1954, Seite 32. Gin and Tonic.

1955 Jean Lupoiu: Cocktails. Seite 64. Gin and Tonic.

Dans un grand gobelet:
1 morceau de glace, 1 verre de SEAGER’S
Gin, remplir avec Schweppes Indian Tonic.
Mélanger et servir.

1956 Patrick Gavin Duffy: The Official Mixer’s Manual. Seite 129. Gin and Tonic.

Place 2 jiggers Dry Gin in a
highball glass with 2 or 3 cubes
of ice and 1 slice of Lemon. Fill
with Tonic Water.

1957 Lawrence Blochman: Here’s How. Seite 119. Gin and Tonic.

2 ounces dry gin                                  1⁄2 lime (juice and peel)
.                                         Quinine water
Pour the gin over several ice cubes in a 10-ounce glass,
squeeze the lime and drop in the peel, fill with the cold
tonic water.

1960 Anonymus: Recetas para cocteles. Seite 35. Gin Tonic.

En vaso de 10 onzas, pedazo de hielo
Una lasca de limón
1 1/4 onza de Ginebra Seca
Agua Tonic

1964 Anonymus: Peter Pauper’s Drink Book. Seite 42. Gin and Tonic.

In recent years this has become a widely-
popular summer drink. Part of its popularity
is due to the ease of preparation. Part is due
to the fact that its flavor does not become tire­
some, being subtle and unobtrusive. Part is
due to its dryness, which makes it a better
before-dinner drink than sweeter creations.
Into each tall glass — at least 8-ounce size —
put ice-cubes to nearly fill. Pour over them
1 1/2 ounces of gin, or more; then fill glass with
quinine water as supplied by any of the well-
known bottlers of soda. A slice of lime, a
cherry, or a sprig of mint is a gracious addi­-
tion—and, since the drink is practically color­-
less, gives a touch of color too. Serve with or
without straws.

1965 Aladar von Wesendonk: 888 Cocktails. Seite 124. Gin and Tonic.

wird wie ein Soda gemischt und
mit einer Zitronenschale serviert.
Auch Wodka, Tequila, Genever
und Steinhäger schmecken mit
Tonic vorzüglich

1965 Anonymus: John de Kuyper’s Complete Guide to Cordials. Seite 18. Gin and Tonic (Dutch Style).

2 ounces De Kuyper Geneva Gin
Quinine water
Pour gin over ice cubes, fill with quinine
water, stir. Garnish: Lemon slice or lime
wedge.

1965 Harry Schraemli:  Manuel du bar. Seite 406. Gin and Tonic.

Mettre dans un tumbler quelques dés de glace, 1 verre de gin (50 g)
et finir de remplir avec de la tonic-water. Ajouter une tranche ou 1/8 de
citron.

1965 Robert London & Anne London: Cocktails and Snacks. Seite 85. Gin and Tonic.

Rub peel of lime or lemon around inside edge of an 8-ounce highball
glass. Pour in 1/2 ounces dry gin. Add ice cubes and a slice of lime or
lemon. Fill with quinine water.

1966 Harry Schraemli: Le roi du bar. Seite 94. Gin and Tonic.

Tumbler. Quelques dés de glace, 1 verre
de gin (50 g). Tonic-water, tranche de ci- ­
tron.

1966 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 61. Gin Tonic.

2 cubes Ice. 1 1/2 oz. Gin
Slice of Lime or Lemon. Serve in tall glass.
Fill with Canada Dry Quinine Water. Stir.

1968 Anonymus: The Dieter’s Drink Book. Seite 33. Gin & Tonic.

1/2oz. gin, 80 proof
4 oz. quinine water
1/2 tbs. lime juice
Pour gin over ice cubes in highball glass. Add
chilled tonic. Garnish with lime slice.

1969 Mario Kardahi & Raul Echenique: El arte de la exquisitez y del buen beber. Seite 353. Gin Tonic.

Refrescado. Preparar y servir en un vaso de trago largo.
50 gramos de Dry Gin.
Completar con una botellita de Agua Tónica.
Una rodaja de limón con cáscara.

1972 Anonymus: Recipes – Wines and Spirits. Seite 15. Gin and Tonic.

To make 1 tall drink
2 ice cubes
3 ounces gin
4 to 6 ounces cold quinine water
1 slice lemon or lime
A highball glass
Place the ice cubes in a highball glass and add the gin. Fill the glass with
quinine water and garnish with a slice of lemon or lime. Do not stir.
In récent years, vodka and tonic has become a popular variation.

1972 Leo Cotton: Old Mr. Boston. Seite 40. Gin and Tonic.

2 oz. Old Mr. Boston Dry Gin
Cube of Ice
Fill glass with quinine water and
stir. Use 12 oz. Tom Collins glass.

1972 Trader Vic: Trader Vic’s Bartender’s Guide. Seite 91. Gin and Tonic.

1/2 lime
1 1/2 ounces gin
Quinine water
Squeeze lime juice into 12-ounce chimney glass filled with ice
cubes; drop in spent shell. Add gin. Fill with quinine water.
Stir very gendy.

1973 Anonymus: 500 Ways to Mix Drinks. Seite 48. Gin and Tonic Highball.

(as served at Shepherd’s Ho-
tel, Cairo, Egypt)
1 jigger dry gin
1 thin slice of lemon or wedge
of lime
1, 2 or 3 cubes of ice
Pour into glass and fill with
quinine water.

1973 Oscar Haimo: Cocktail and Wine Digest. Seite 60. Gin Tonic.

2 cubes Ice, 1 1/2 oz. Gin or Liquor Desired
Slice of Lime or Lemon. Service in Highball glass
Fill with Canada Dry Tonic Water. Stir.

1976 Harry Craddock: The Savoy Cocktail Book. Seite 76. Gin and Tonic.

Pour into highball glass 2
oz. Dry Gin over ice cubes
and fill with quinine water.
Stir.

1977 Stan Jones: Jones‘ Complete Barguide. Seite 290. Gin & Tonic.

Hiball Glass              Build
1-1/2 oz gin
Fill with tonic, ice
Squeeze of lime

2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 1. Seite 234. Gin & Tonic. 5 cl Gin; 1 Limettenviertel (optional); 15 cl Tonic.

2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 132. Gin & Tonic. 10,5 cl Soda; 6 cl Tanqueray gin; 2 cl Tonicsirup; Garnitur: Limettenschale.

2013 Victoria Bar: Die Schule der Trunkenheit. Seite 248. Gin Tonic. 5 cl Gin; 15 cl Tonic; Garnitur: Zitrusfruchtachtel oder Zitrusfruchtschale.

2014 Jeffrey Morgenthaler: The Bar Book. Seite 62. Gin and Tonic. 60 ml London dry or Plymouth gin; 15 ml quinine syrup; 45 ml soda water; garnish: lime wedge.

2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 167. Gin and Tonic. 60 ml gin (Junipero or Blue Coat); 90 ml tonic water, or 30 ml tonic syrup and 2-3 ounces seltzer; garnish: lime wedge.

2016 Sasha Petraske: Regarding Cocktails. Seite 163. Gin & Tonic. 60 ml gin; 180 ml tonic water; garnish: lme wedge.

2017 Jim Meehan: Meehan’s Bartender Manual. Seite 217. Gin And Tonic. 4 oz. East Imperial Burma tonic water; 2 oz. Plymouth gin; garnish: 1 lime wedge.

2018 Alex Day, Nick Fauchald, David Kaplan: Cocktail Codex. Seite 217. Gin and Tonic. 2 ounces London dry gin; 4 ounces tonic water; garnish: lime wedge.

explicit capitulum
*

über

Hallo, ich bin Armin, und in meiner Freizeit als Blogger, freier Journalist und Bildungstrinker möchte ich die Barkultur fördern. Mein Schwerpunkt liegt auf der Recherche zur Geschichte der Mischgetränke. Falls ich einmal eine Dir bekannte Quelle nicht berücksichtigt habe, und Du der Meinung bist, diese müsse berücksichtigt werden, freue ich mich schon darauf, diese von Dir zu erfahren, um etwas Neues zu lernen.

2 Kommentare zu “Gin & Tonic – Teil 5 – Der Ursprung des Gin & Tonics

  1. „Insert it in the pink“ könnte auf eine andere Zeitung hinweisen, z.B. die Financial Times wird auf rosafarbigem Papier gedruckt (aber erst seit 1893, wenn ich das richtig gesehen habe, link: https://evolution.skf.com/de/rosa-papier/ ). Vielleicht gab es da aber auch noch mehr Zeitungen oder man hat schon früher ein solches Papier verwendet.

    Grüße
    Frank

    • Vielen Dank, Frank, für diesen sehr interessanten Hinweis. Ich werde ihm nachgehen, vielleicht ergibt sich daraus noch etwas mehr. Liebe Grüße, Armin

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