Der Vieux Carré ist ein Klassiker aus New Orleans, der fast 70 Jahre lang in Vergessenheit geraten war. Glücklicherweise hat er inzwischen einen höheren Bekanntheitsgrad erlangt. Wir beleuchten seine Vergangenheit und die des Stadtviertels, nach dem er seinen Namen erhielt.
30 ml Pierre Ferrand 1840 Cognac 30 ml 1776 Rye James E. Pepper 30 ml Moot Wermut 5 ml Bénédictine 2 Dashes Angostura Bitters 2 Dashes Peychaud’s Bitters
Zubereitung: Gerührt, mit einer Zitronenzeste abspritzen.
Der Vieux Carré stammt von Walter Bergeron. [1] Viele Quellen berichten, er sei 1938 entstanden. Genauer belegen läßt sich dies nicht. Jedenfalls erscheint die Rezeptur erstmals gedruckt in Stanley Clisby Arthurs Buch „Famous New Orleans Drinks“. [1] Uns liegt der dritte Druck aus dem Jahr 1938 vor. Der Erstdruck erfolgte im November 1937, und man darf vermuten, daß er bereits in der Erstausgabe vorhanden ist. Zwar schreibt auch das Hotel, der Drink sei 1938 entstanden, doch haben wir aus den genannten Gründen doch unsere Zweifel. Leider liegt uns die Erstausgabe nicht vor. [4]
So wird man davon ausgehen dürfen, daß der Drink in den Dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts entstanden ist, und zwar im Hotel Monteleone, in dem Walter Bergeron Barchef war. [1] Benannt ist er nach dem Französischen Viertel, dem „French Quarter“ in New Orleans, das auf französisch als „Vieux Carré“, als „altes Karree“ bezeichnet wird. [1] Dieses Viertel, In dem auch das Hotel Monteleone liegt, [2] ist der Teil von New Orleans, so lesen wir bei Stanley Clisby Arthur, „where the antique shops and the iron lace balconies give sightseers a glimpse into the romance of another day“, in dem also die Antiquitätenläden und die schmiedeeisernen Balkone den Touristen einen romantischen Blick in die Vergangenheit werfen lassen. [1][16]
Was hat es mit diesem Viertel auf sich? Um dies besser verstehen zu können, muß man sich kurz mit der Geschichte von New Orleans beschäftigen. New Orleans liegt im Mündungsdelta des Mississippi. Französische Forscher, Fallensteller und Händler erreichten die Gegend in den 1690er Jahren. Einige ließen sich auf dem heutigen Stadtgebiet nieder, und 1701 wurde ein französisches Fort errichtet. 1718 wurde durch die französische Mississippi-Kompagnie, die „compagnie du Mississippi“, unter Leitung von Jean-Baptiste Le Moyne de Nienville auf dem Gebiet der Chitimacha-Indianer die Siedlung „La Nouvelle-Orléans“, die heute New Orleans genannt wird, gegründet. Benannt wurde die Siedlung nach Philippe II de Bourbon, Herzog von Orléans, der zu der damaligen Zeit im Namen des noch unmündigen Ludwig XV in Frankreich die Regentschaft ausübte. [11][12][13][14][10] Die Siedlung wurde auf einem etwas höher gelegenen Stück Land errichtet. 1721 wurde das älteste Stadtviertel New Orleans‘ von Adrian de Pauger entworfen. Heute wird es als „French Quarter“ bezeichnet, die Franzosen kannten es als „vieux caré“. Es liegt ungefähr 0,3 Meter über der Meeresoberfläche und besitzt eine Landfläche von 1,3 km2. Der „French Market“, ein zentraler Platz des Viertels, war damals ein indianischer Handelsplatz. Die Siedlung entwickelte sich um den zentralen „alten Platz“, den „vieux carré“, herum. [11][12] Während seiner Geschichte wechselte New Orleans oftmals seine Eigentümer. Gegründet 1718, war sie bereits 1722 Hauptstadt von Louisiana. 1762 ging sie an Spanien, nannte sich „Nueva Orleans“, ging 1800 erneut nach Frankreich und 1803 wurde sie von den Vereinigten Staaten im „Luisiana Purchase“ erworben. [12][13] Unter letzterem versteht man den Verkauf von Louisiana an die Vereinigten Staaten. Für 15 Millionen Dollar wurden 2144476 km2 Land verkauft, ein Gebiet, das westlich des Mississippi lag und vom Golf von Mexiko bis hinauf nach Kanada reichte. Der Kaufpreis entspräche, bemessen an der Kaufkraft, 223 Millionen US-Dollar im Jahr 2013. Mit diesem Kauf verdoppelten die Vereinigten Staaten ihr Gebiet, und auch heute noch umfaßt es fast ein Viertel der gesamten USA. [15]
1788 vernichtete ein Brand den größten Teil der Stadt. 856 Häuser wurden vernichtet. 1794 kam es erneut zu einem Brand, dem weitere 212 Gebäude zum Opfer fielen. Anschließend ersetzten Häuser aus Backstein die abgebrannten, hölzernen, im französischen Kolonialstil errichteten Vorgängerbauten. Der Architekturstil aus dieser Zeit des Wiederaufbaus ist prägend für das Viertel. Man findet mehrgeschossige Gebäude, die um einen zentralen Innenhof gruppiert sind, große Torbögen, und auch der dekorative Einsatz von Schmiedeeisen bei Balkonen und Galerien war in Spanien und den spanischen Kolonien zu jener Zeit allgegenwärtig. Fast alle der im French Quarter erhalten gebliebenen Gebäude stammen aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert und wurden unter den Spaniern errichtet. Es sind jedoch auch Gebäude aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, errichtet nach dem Anschluß an die Vereinigten Staaten, erhalten geblieben. Seit den 1920er Jahren stehen die historischen Gebäude unter Denkmalschutz und dürfen nicht abgerissen werden. [11][12][13][14]
Bereits vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) waren französische Kreolen im French Quarter in der Minderheit. Im späten 19. Jahrhundert war das Viertel wenig beliebt und viele italienische und irische Einwanderer ließen sich dort nieder. 1905 war zwischen einem Drittel und der Hälfte der Bewohner entweder selber aus Italien oder waren Kinder italienischer Einwanderer. [11]
Unter den italienischen Einwanderern war auch der Schuhfabrikant Antonio Monteleone. Er kam um 1880 aus Sizilien nach New Orleans und eröffnete in der Royal Street eine Schusterei. 1886 erwarb er ein kleines Hotel mit 64 Zimmern an der Ecke von Royal Street und Iberville Street. Später erwarb er das nebenliegende „Commercial Hotel“. Im Verlauf seiner Geschichte wurde das Hotel mehrfach erweitert. 1903 wurden 30 Räume hinzugefügt. 1908 wurden es um weitere 300 Räume erweitert und der Name des Hotels „Commercial Hotel“ wurde in „Hotel Monteleone“ abgeändert. 1913 starb Antonio Monteleone, und sein Sohn Frank übernahm die Geschäfte. 1928 erweiterte er das Hotel um weitere 200 Zimmer. Als eines von wenigen familiengeführten Hotels überlebte es die Weltwirtschaftskrise. 1954, mit der vierten Erweiterung des Hotels, wurde das Originalgebäude abgerissen. [5][17]
In vielen Quellen wird Walter Bergeron und sein Vieux Carré Cocktail mit der Carousel Bar im Hotel Monteleone in Verbindung gebracht. Als der Cocktail entstand, gab es diese Bar jedoch noch nicht. Die Carousel Piano Bar des Hotels wurde erst 1949 errichtet. An dieser Karussell-Bar befinden sich 25 Sitzplätze, und das Karussell dreht sich einmal innerhalb von 15 Minuten. [2][3][17] Allerdings ist der Vieux Carré Cocktail der Signature Drink der Hotelbar. [4]
Quellen:
Stanley Clisby Arthur: Famous New Orleans Drinks and How to Mix ‚em. Seite 53.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:RoyalStCommercialMonteleone.jpg: New Orleans: early 20th century postcard view of Commercial and Monteleone Hotels on Royal Street. (The „Commercial“ was later bought out by the Monteleone, and an addition to the Monteleone built on the location.) Not dated. c. 1910s.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:RoyalStNOLA1930scardCarsTrack.jpg: „Royal Street, New Orleans, LA.“ Photo postcard, c. 1930.The view looks upriver from the 600 block of Royal Street (between St. Peter and Toulouse Streets) in the French Quarter towards Canal Street. Period automobiles are seen parked on both sides of the street. Streetcar tracks run down the center of the street. Monteleone high-rise building visible in distance to center left. Not dated. Photo taken at end of 1920s or early 1930s. This copy was mailed with a postmark of November 3, 1935, meaning it must predate that.
1938 Stanley Clisby Arthur: Famous New Orleans Drinks and How to Mix ‚em. Seite 53. Vieux Carré Cocktail.
1/2 teaspoon benedictine 1 dash Peychaud bitters 1 dash Angostura bitters 1/3 jigger rye whiskey 1/3 jigger cognac brandy 1/3 jigger Italian vermouth The benedictine is used as a base and also for sweetening the cocktail. Dash on the bitters, then add the rye, brandy, and vermouth. Put several lumps of ice in the barglass. Stir. Twist a slice of lemon peel over the mixture. Drop in a slice of pine- apple and a cherry if you wish and serve in mixing glass. This is the cocktail that Walter Bergeron, head bar- tender of the Hotel Monteleone cocktail lounge, takes special pride in mixing. He originated it, he says, to do honor to the famed Vieux Carré, that part of New Or- leans where the antique shops and the iron lace balconies give sightseers a glimpse into the romance of another day.
1943 Stanley Clisby Arthur: Famous New Orleans Drinks. Seite 53. Vieux Carré Cocktail.
1/2 teaspoon benedictine 1 dash Peychaud bitters 1 dash Angostura bitters 1/3 jigger rye whiskey 1/3 jigger cognac brandy 1/3 jigger Italian vermouth The benedictine is used as a base and also for sweetening the cocktail. Dash on the bitters, then add the rye, brandy, and vermouth. Put several lumps of ice in the barglass. Stir. Twist a slice of lemon peel over the mixture. Drop in a slice of pine- apple and a cherry if you wish and serve in mixing glass. This is the cocktail that Walter Bergeron, head bar- tender of the Hotel Monteleone cocktail lounge, takes special pride in mixing. He originated it, he says, to do honor to the famed Vieux Carri, that part of New Or- leans where the antique shops and the iron lace balconies give sightseers a glimpse into the romance of another day.
2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 261. Vieux Carré. 3 cl Sazerac Rye Whiskey (6 Jahre); 3 cl Hine V.S.O.P. Cognac; 3 cl Carpano Antica Formula Vermouth; 0,75 cl Bénédictine; 1 Spritzer Angostura; 1 Spritzer Peychaud’s Bitters. Tumbler mit großen Eiswürfeln.
2012 Tom Sandham: World’s Best Cocktails. Seite 236. Vieux Carré. 30 ml cognac; 30 ml rye whiskey; 30 ml sweet vermouth; 1 teaspoon Bénédictine; 1 dash Peychaud’s bitters; 1 dash Angostura bitters; garnish: orange zest strip; rocks glass with fresh ice.
2014 Dave Arnold: Liquid Intelligence. Seite 130. Vieux Carré. 1 Unze Rye Whiskey; 1 Unze Cognac; 3/4 Unze süßer Wermut; 1/4 Unze Bénédictine; 1 Dash Angostura Bitters; 1 Dash Peychaud’s Bitters. Im Old-Fashioned-Glass mit einem großen Stück Eis servieren.
2014 David Kaplan, Nick Fauchald, Alex Day: Death & Co. Seite 153. Vieux Carré. 1 ounce Rittenhouse 100 rye; 1 ounce Pierre Ferrand Ambre cognac; 1 ounce Carpano Antica Formula vermouth; 1 teaspoon Bénédictine; 1 dash Angostura bitters; 1 dash House Peychaud’s bitters; rocks glass with ice; garnish: lemon twist. House Peychaud’s bitters (Seite 284): 2 parts Peychaud’s bitters; 1 part Bitter Truth creole bitters.
2015 Duggan McDonnell: Drinking the devil’s acre. Seite 120. Vieux Carré. 45 ml California brandy; 15 ml rye whiskey; 15 ml Italian vermouth; 10 Bénédictine; 2 dashes Peychaud’s bitters, 2 dashes aromatic bitters. Garnish: ecpressed lemon peel.
2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 104. Vieux Carré. 30 ml Sazerac rye whiskey; 30 ml Pierre Ferrand Ambre Cognac; 15 ml Carpano Antica Formula; 1/4 Teelöffel Bénédictine; 1 dash Peychaud’s Bitters; 1 dash Angostura Bitters; Garnitur: Zitronenzeste.
2016 Brian Silva: Mixing in the Right Circles at Balthazar London. Seite 40. Vieux Carre. 25 ml Sazerac Rye Whiskey; 25 ml Courvoisier Exclusif Cognac; 15 ml Martini Rosso; 5 ml Nénédictine; dash of Peychaud’s bitters; dash of Angostura bitters; garnish: cocktail cherry.
2016 Brian Silva: Mixing in the Right Circles at Balthazar London. Seite 40. Vieux Carre. 60 ml The Famous Grouse; 15 ml Martini Rosso Vermouth; 5 ml Drambuie Liqueur; 2 drops Angostura bitters; garnish: lemon peel.
2016 Philip Greene: The Manhattan. Seite 166. Vieux Carré. 1 Unze Pierre Ferrand 1840 Cognac; 1 Unze Sazerac Rye Whiskey; 1 Unze Martini Sweet Vermouth; 2 Dash Angostura Bitters; 2 Dash Peychaud’s Bitters; 1 Teelöffel Bénédictine; Garnitur: Zitronenzeste.
2017 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 288. Vieux Carré. 3/4 ounce rye whiskey; 3/4 ounce brandy; 3/4 ounce sweet vermouth; 1/4 ounce Bénédictine; 1 to 2 dashes Peychaud’s bitters; 1 to 2 dashes Angostura bitters.
Der Vieux Carré ist ein Klassiker aus New Orleans, der fast 70 Jahre lang in Vergessenheit geraten war. Glücklicherweise hat er inzwischen einen höheren Bekanntheitsgrad erlangt. Wir beleuchten seine Vergangenheit und die des Stadtviertels, nach dem er seinen Namen erhielt.
30 ml Pierre Ferrand 1840 Cognac
30 ml 1776 Rye James E. Pepper
30 ml Moot Wermut
5 ml Bénédictine
2 Dashes Angostura Bitters
2 Dashes Peychaud’s Bitters
Zubereitung: Gerührt, mit einer Zitronenzeste abspritzen.
Der Vieux Carré stammt von Walter Bergeron. [1] Viele Quellen berichten, er sei 1938 entstanden. Genauer belegen läßt sich dies nicht. Jedenfalls erscheint die Rezeptur erstmals gedruckt in Stanley Clisby Arthurs Buch „Famous New Orleans Drinks“. [1] Uns liegt der dritte Druck aus dem Jahr 1938 vor. Der Erstdruck erfolgte im November 1937, und man darf vermuten, daß er bereits in der Erstausgabe vorhanden ist. Zwar schreibt auch das Hotel, der Drink sei 1938 entstanden, doch haben wir aus den genannten Gründen doch unsere Zweifel. Leider liegt uns die Erstausgabe nicht vor. [4]
So wird man davon ausgehen dürfen, daß der Drink in den Dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts entstanden ist, und zwar im Hotel Monteleone, in dem Walter Bergeron Barchef war. [1] Benannt ist er nach dem Französischen Viertel, dem „French Quarter“ in New Orleans, das auf französisch als „Vieux Carré“, als „altes Karree“ bezeichnet wird. [1] Dieses Viertel, In dem auch das Hotel Monteleone liegt, [2] ist der Teil von New Orleans, so lesen wir bei Stanley Clisby Arthur, „where the antique shops and the iron lace balconies give sightseers a glimpse into the romance of another day“, in dem also die Antiquitätenläden und die schmiedeeisernen Balkone den Touristen einen romantischen Blick in die Vergangenheit werfen lassen. [1] [16]
Was hat es mit diesem Viertel auf sich? Um dies besser verstehen zu können, muß man sich kurz mit der Geschichte von New Orleans beschäftigen. New Orleans liegt im Mündungsdelta des Mississippi. Französische Forscher, Fallensteller und Händler erreichten die Gegend in den 1690er Jahren. Einige ließen sich auf dem heutigen Stadtgebiet nieder, und 1701 wurde ein französisches Fort errichtet. 1718 wurde durch die französische Mississippi-Kompagnie, die „compagnie du Mississippi“, unter Leitung von Jean-Baptiste Le Moyne de Nienville auf dem Gebiet der Chitimacha-Indianer die Siedlung „La Nouvelle-Orléans“, die heute New Orleans genannt wird, gegründet. Benannt wurde die Siedlung nach Philippe II de Bourbon, Herzog von Orléans, der zu der damaligen Zeit im Namen des noch unmündigen Ludwig XV in Frankreich die Regentschaft ausübte. [11] [12] [13] [14] [10] Die Siedlung wurde auf einem etwas höher gelegenen Stück Land errichtet. 1721 wurde das älteste Stadtviertel New Orleans‘ von Adrian de Pauger entworfen. Heute wird es als „French Quarter“ bezeichnet, die Franzosen kannten es als „vieux caré“. Es liegt ungefähr 0,3 Meter über der Meeresoberfläche und besitzt eine Landfläche von 1,3 km2. Der „French Market“, ein zentraler Platz des Viertels, war damals ein indianischer Handelsplatz. Die Siedlung entwickelte sich um den zentralen „alten Platz“, den „vieux carré“, herum. [11] [12] Während seiner Geschichte wechselte New Orleans oftmals seine Eigentümer. Gegründet 1718, war sie bereits 1722 Hauptstadt von Louisiana. 1762 ging sie an Spanien, nannte sich „Nueva Orleans“, ging 1800 erneut nach Frankreich und 1803 wurde sie von den Vereinigten Staaten im „Luisiana Purchase“ erworben. [12] [13] Unter letzterem versteht man den Verkauf von Louisiana an die Vereinigten Staaten. Für 15 Millionen Dollar wurden 2144476 km2 Land verkauft, ein Gebiet, das westlich des Mississippi lag und vom Golf von Mexiko bis hinauf nach Kanada reichte. Der Kaufpreis entspräche, bemessen an der Kaufkraft, 223 Millionen US-Dollar im Jahr 2013. Mit diesem Kauf verdoppelten die Vereinigten Staaten ihr Gebiet, und auch heute noch umfaßt es fast ein Viertel der gesamten USA. [15]
1788 vernichtete ein Brand den größten Teil der Stadt. 856 Häuser wurden vernichtet. 1794 kam es erneut zu einem Brand, dem weitere 212 Gebäude zum Opfer fielen. Anschließend ersetzten Häuser aus Backstein die abgebrannten, hölzernen, im französischen Kolonialstil errichteten Vorgängerbauten. Der Architekturstil aus dieser Zeit des Wiederaufbaus ist prägend für das Viertel. Man findet mehrgeschossige Gebäude, die um einen zentralen Innenhof gruppiert sind, große Torbögen, und auch der dekorative Einsatz von Schmiedeeisen bei Balkonen und Galerien war in Spanien und den spanischen Kolonien zu jener Zeit allgegenwärtig. Fast alle der im French Quarter erhalten gebliebenen Gebäude stammen aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert und wurden unter den Spaniern errichtet. Es sind jedoch auch Gebäude aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, errichtet nach dem Anschluß an die Vereinigten Staaten, erhalten geblieben. Seit den 1920er Jahren stehen die historischen Gebäude unter Denkmalschutz und dürfen nicht abgerissen werden. [11] [12] [13] [14]
Bereits vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) waren französische Kreolen im French Quarter in der Minderheit. Im späten 19. Jahrhundert war das Viertel wenig beliebt und viele italienische und irische Einwanderer ließen sich dort nieder. 1905 war zwischen einem Drittel und der Hälfte der Bewohner entweder selber aus Italien oder waren Kinder italienischer Einwanderer. [11]
Unter den italienischen Einwanderern war auch der Schuhfabrikant Antonio Monteleone. Er kam um 1880 aus Sizilien nach New Orleans und eröffnete in der Royal Street eine Schusterei. 1886 erwarb er ein kleines Hotel mit 64 Zimmern an der Ecke von Royal Street und Iberville Street. Später erwarb er das nebenliegende „Commercial Hotel“. Im Verlauf seiner Geschichte wurde das Hotel mehrfach erweitert. 1903 wurden 30 Räume hinzugefügt. 1908 wurden es um weitere 300 Räume erweitert und der Name des Hotels „Commercial Hotel“ wurde in „Hotel Monteleone“ abgeändert. 1913 starb Antonio Monteleone, und sein Sohn Frank übernahm die Geschäfte. 1928 erweiterte er das Hotel um weitere 200 Zimmer. Als eines von wenigen familiengeführten Hotels überlebte es die Weltwirtschaftskrise. 1954, mit der vierten Erweiterung des Hotels, wurde das Originalgebäude abgerissen. [5] [17]
In vielen Quellen wird Walter Bergeron und sein Vieux Carré Cocktail mit der Carousel Bar im Hotel Monteleone in Verbindung gebracht. Als der Cocktail entstand, gab es diese Bar jedoch noch nicht. Die Carousel Piano Bar des Hotels wurde erst 1949 errichtet. An dieser Karussell-Bar befinden sich 25 Sitzplätze, und das Karussell dreht sich einmal innerhalb von 15 Minuten. [2] [3] [17] Allerdings ist der Vieux Carré Cocktail der Signature Drink der Hotelbar. [4]
Quellen:
Historische Rezepte
1938 Stanley Clisby Arthur: Famous New Orleans Drinks and How to Mix ‚em. Seite 53. Vieux Carré Cocktail.
1/2 teaspoon benedictine
1 dash Peychaud bitters
1 dash Angostura bitters
1/3 jigger rye whiskey
1/3 jigger cognac brandy
1/3 jigger Italian vermouth
The benedictine is used as a base and also for sweetening the
cocktail. Dash on the bitters, then add the rye, brandy, and
vermouth. Put several lumps of ice in the barglass. Stir. Twist
a slice of lemon peel over the mixture. Drop in a slice of pine-
apple and a cherry if you wish and serve in mixing glass.
This is the cocktail that Walter Bergeron, head bar-
tender of the Hotel Monteleone cocktail lounge, takes
special pride in mixing. He originated it, he says, to do
honor to the famed Vieux Carré, that part of New Or-
leans where the antique shops and the iron lace balconies
give sightseers a glimpse into the romance of another day.
1943 Stanley Clisby Arthur: Famous New Orleans Drinks. Seite 53. Vieux Carré Cocktail.
1/2 teaspoon benedictine
1 dash Peychaud bitters
1 dash Angostura bitters
1/3 jigger rye whiskey
1/3 jigger cognac brandy
1/3 jigger Italian vermouth
The benedictine is used as a base and also for sweetening the
cocktail. Dash on the bitters, then add the rye, brandy, and
vermouth. Put several lumps of ice in the barglass. Stir. Twist
a slice of lemon peel over the mixture. Drop in a slice of pine-
apple and a cherry if you wish and serve in mixing glass.
This is the cocktail that Walter Bergeron, head bar-
tender of the Hotel Monteleone cocktail lounge, takes
special pride in mixing. He originated it, he says, to do
honor to the famed Vieux Carri, that part of New Or-
leans where the antique shops and the iron lace balconies
give sightseers a glimpse into the romance of another day.
2009 Ted Haigh: Vintage Spirits and Forgotten Cocktails. Seite 280. Vieux Carré Cocktail. 3 cl rye whiskey; 3 cl cognac; 3 cl sweet vermouth; 1/2 teaspoon Benedictine; 2 dashes Angostura Bitters; 2 dashes Peychaud’s Bitters; garnish: lemon twist; Rocks glass with ice.
2011 Brad Thomas Parsons: Bitters. Seite 148. Vieux Carré. 1 ounce rye; 1 ounce cognac; 1 ounce sweet vermouth; 1/4 ounce Bénédictine; 2 dashes Peychaud’s Bitters; 2 dashes Angostura bitters; garnish: lemon twist. Old-fashioned glass with one large ice cube.
2011 Helmut Adam, Jens Hasenbein, Bastian Heuser: Cocktailian 1. Seite 465. Vieux Carré. 3 cl Cognac VSOP; 3 cl Bourbon oder Rye Whiskey; 3 cl roter Wermut; 1/2 barlöffel Bénédictine; 2 Dash Angostura; 2 Dash Peychaud Bitters; Garnitur: Zitronenzeste.
2011 Jim Meehan: Das Geheime Cocktail-Buch. Seite 261. Vieux Carré. 3 cl Sazerac Rye Whiskey (6 Jahre); 3 cl Hine V.S.O.P. Cognac; 3 cl Carpano Antica Formula Vermouth; 0,75 cl Bénédictine; 1 Spritzer Angostura; 1 Spritzer Peychaud’s Bitters. Tumbler mit großen Eiswürfeln.
2012 Tom Sandham: World’s Best Cocktails. Seite 236. Vieux Carré. 30 ml cognac; 30 ml rye whiskey; 30 ml sweet vermouth; 1 teaspoon Bénédictine; 1 dash Peychaud’s bitters; 1 dash Angostura bitters; garnish: orange zest strip; rocks glass with fresh ice.
2014 Dave Arnold: Liquid Intelligence. Seite 130. Vieux Carré. 1 Unze Rye Whiskey; 1 Unze Cognac; 3/4 Unze süßer Wermut; 1/4 Unze Bénédictine; 1 Dash Angostura Bitters; 1 Dash Peychaud’s Bitters. Im Old-Fashioned-Glass mit einem großen Stück Eis servieren.
2014 David Kaplan, Nick Fauchald, Alex Day: Death & Co. Seite 153. Vieux Carré. 1 ounce Rittenhouse 100 rye; 1 ounce Pierre Ferrand Ambre cognac; 1 ounce Carpano Antica Formula vermouth; 1 teaspoon Bénédictine; 1 dash Angostura bitters; 1 dash House Peychaud’s bitters; rocks glass with ice; garnish: lemon twist. House Peychaud’s bitters (Seite 284): 2 parts Peychaud’s bitters; 1 part Bitter Truth creole bitters.
2015 Duggan McDonnell: Drinking the devil’s acre. Seite 120. Vieux Carré. 45 ml California brandy; 15 ml rye whiskey; 15 ml Italian vermouth; 10 Bénédictine; 2 dashes Peychaud’s bitters, 2 dashes aromatic bitters. Garnish: ecpressed lemon peel.
2016 André Darlington & Tenaya Darlington: The New Cocktail Hour. Seite 104. Vieux Carré. 30 ml Sazerac rye whiskey; 30 ml Pierre Ferrand Ambre Cognac; 15 ml Carpano Antica Formula; 1/4 Teelöffel Bénédictine; 1 dash Peychaud’s Bitters; 1 dash Angostura Bitters; Garnitur: Zitronenzeste.
2016 Anonymus: Cocktails. 2016. Seite 31. Vieux Carré. 3 cl Cognac VSOP; 3 cl Rye oder Bourbon Whiskey; 3 cl roter Wermut; 0,75 cl Bénédictine; 1 dash Angostura Bitters; 1 dash Peychaud’s Bitters; Garnitur: Zitronenzeste.
2016 Brian Silva: Mixing in the Right Circles at Balthazar London. Seite 40. Vieux Carre. 25 ml Sazerac Rye Whiskey; 25 ml Courvoisier Exclusif Cognac; 15 ml Martini Rosso; 5 ml Nénédictine; dash of Peychaud’s bitters; dash of Angostura bitters; garnish: cocktail cherry.
2016 Brian Silva: Mixing in the Right Circles at Balthazar London. Seite 40. Vieux Carre. 60 ml The Famous Grouse; 15 ml Martini Rosso Vermouth; 5 ml Drambuie Liqueur; 2 drops Angostura bitters; garnish: lemon peel.
2016 Philip Greene: The Manhattan. Seite 166. Vieux Carré. 1 Unze Pierre Ferrand 1840 Cognac; 1 Unze Sazerac Rye Whiskey; 1 Unze Martini Sweet Vermouth; 2 Dash Angostura Bitters; 2 Dash Peychaud’s Bitters; 1 Teelöffel Bénédictine; Garnitur: Zitronenzeste.
2017 Gary Regan: The Joy of Mixology. Seite 288. Vieux Carré. 3/4 ounce rye whiskey; 3/4 ounce brandy; 3/4 ounce sweet vermouth; 1/4 ounce Bénédictine; 1 to 2 dashes Peychaud’s bitters; 1 to 2 dashes Angostura bitters.
explicit capitulum
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