Mit dem Manhattan Cocktail erscheint als Weiterentwicklung des Vermouth Cocktails ein neuer Typus des Cocktails. Hauptzutat ist nicht mehr nur eine Spirituose, sondern es sind derer zwei: Wermut und Whiskey. Im Folgenden wird sich zeigen, wie varianten- und abwechslungsreich der Manhattan Cocktail sein kann.
Aufgrund ihres Umfangs erfolgt die Veröffentlichung dieser Abhandlung über den Martini Cocktail in mehreren Teilen, die sich wie folgt gestalten:
Wie wir festgestellt haben, entstand der Manhattan Cocktail aus dem Vermuth Cocktail durch Hinzufügen von Whiskey. Da Whiskey in den USA die wohl mit Abstand populärste Spirituose der damaligen Zeit war, ist der Manhattan Cocktail folgerichtig auch der zweite Wermut-Cocktail, den wir gedruckt finden. Erstmals erwähnt wird er im „The Olean Democrat“ vom 3. September 1882, wo es heißt:
„It is but a short time since that mixture of whiskey, vermouth, and bitters came into vogue. It went under various names – Manhattan cocktail, Turf Club cocktail, and Jockey Club cocktail. Bartenders at first were sorely puzzled by what was wanted when it was demanded. But now they are fully cognized of its various aliases“ ,
also daß es erst kurze Zeit her sei, seit diese Mischung aus Whiskey, Wermut und Bitters als Manhattan Cocktail, Turf Club Cocktail und Jockey Club Cocktail in Mode kam. Die Bartender wären zunächst recht verwirrt gewesen und hätten nicht gewußt, was da von ihnen verlangt wurde. Mittlerweile wären sie aber mit allem vertraut.
1884 erscheint der Manhattan Cocktail dann gleich in drei Büchern. Byron gibt uns 1884 gleich zwei Rezepturen:
Manhattan Cocktail, No. 1 (Byron 1884)
1 pony French vermouth. 1/2 pony whisky. 3 or 4 dashes Angostura bitters. 3 dashes gum syrup.
Manhattan Cocktail, No. 2 (Byron 1884)
2 dashes Curacoa. 2 dashes Angostura bitters. 1/2 wine-glass whisky. 1/2 wine-glass Italian vermouth. Fine ice; stir well and strain into a cocktail glass.
Sein Manhattan Cocktail No.1 kann trotz des Einsatzes von französischem Wermut – in der Tat sehr ungewöhnlich im Jahre 1884 – durchaus als Sweet Plain Manhattan Cocktail durchgehen, sein Manhattan Cocktail No. 2 als Dry Fancy Manhattan Cocktail. Gibsons Rezept von 1884 für einen Sweet Plain Manhattan Cocktail lautet wie folgt:
Manhattan Cocktail (Gibson 1884)
2 or 3 dashes of gum syrup; 2 or 3 dashes of bitters; 1 wine glass of Italian vermouth; one wine glass of whisky. Fill the glass with ice; shake well; strain into a cocktail glass; squeeze the juice of lemon rind and serve.
Winter veröffentlicht 1884 ebenfalls einen Sweet Plain Manhattan Cocktail:
Manhattan Cocktail (Winter 1884)
(Use large bar glass.) Two or three dashes of Peruvian Bitters; One to two dashes of gum syrup; One-half wine glass of whiskey; One-half wine glass of Vermouth; Fill glass three-quarters full of fine shaved ice, mix well with a spoon, strain in fancy cocktail glass and serve.
Aus dem Jahr 1887 stammt Thomas‘ Rezeptur:
Manhattan Cocktail (Thomas 1887)
(Use small bar-glass.) Take 2 dashes of Curaçoa or Maraschino. 1 pony of rye whiskey. 1 wine-glass of vermouth. 3 dashes of Boker‘s bitters. 2 small lumps of ice. Shake up well, and strain into a claret glass. Put a quarter of a slice of lemon in the glass and serve. If the customer prefers it very sweet use also two dashes of gum syrup.
Sein Manhattan Cocktail ist ein Dry Fancy oder Sweet Fancy Manhattan Cocktail, ganz nach Wunsch, jedoch verwendet er nicht nur Curaçao, sondern alternativ auch Maraschino. Ebenso fordert er explizit, einen Rye-Whiskey zu verwenden. Ein weiterer Twist kommt 1888 bei Johnson ins Spiel:
Manhattan Cocktail (Johnson 1888)
(Use a lage bar glass.) Fill the glass up with ice; 2 or 3 dashes gum syrup; 1 or 2 dashes of Bitters; (Boker‘s genuine only); 1 dash of Curaçoa (or absinthe if required); 1/2 wine glass of Whiskey; 1/2 wine glass of Vermouth; stir up well, strain into a fancy cocktail glass, squeeze a piece of lemon peel on the top, and serve; leave it for the customer to decide whether to use Absinthe or not. This drink is very popular at the present day.
(Gebrauche ein grosses Barglas.) Fülle das Glas mit Eis; 2 or 3 dashes Gum Syrup; 1 oder 2 dashes Bitters; (Boker’s genuine only); 1 dash Curaçoa (oder Absinthe wenn es verlangt wird); 1/2 Weinglas Whiskey; 1/2 Weinglas Vermouth; mische es gut auf, seihe in ein Fancy Cocktail Glas, presse ein Stückchen Citronenschale hinein und servire. Betreffs des Absinths richte man sich nach den Geschmack des Gastes. Dies ist heutzutage ein wohlbekanntes und viel verlangtes Getränk.
Sein Sweet Fancy Manhattan Cocktail verwendet als Aromageber Curaçao oder aber auch als Alternative Absinth.
Was genau ist ein Manhattan Cocktail?
Wie wir feststellen können, gibt es bereits in den ersten fünf Jahren der schriftlichen Fixierung verschiedene Varianten des Manhattan Cocktails. Was also ist ein Manhattan Cocktail eigentlich? Wie definiert man ihn am besten? Um diese Frage besser beantworten zu können, ist es sinnvoll, die verschiedenen Stile des Manhattan Cocktails zunächst getrennt voneinander zu betrachten. Beim Vergleich kommt es weniger darauf an, Unterschiede zu finden, als vielmehr festzustellen, was den verschiedenen Versionen gemein ist. Hierzu unterteilen wir die vorhandenen historischen Rezepte in verschiedene Kategorien (sweet, dry, extra dry / plain, fancy), die wir zunächst getrennt voneinander betrachten.
Eine Frage, die man sich in diesem Zusammenhang stellen muß, ist die nach den „richtigen“ Zutaten. Wird in den Rezepten von „whiskey“ gesprochen, ist amerikanischer Whiskey gemeint, und es kann sich sowohl um Rye oder auch Bourbon handeln. Beide waren vor der Prohibition gleichermaßen beliebt [1]. Schottischer und Irischer Whisky spielten kaum eine Rolle. Eine Statistik von 1913 verdeutlicht dies: in diesem Jahr wurden auf dem amerikanischen Markt rund 511 Millionen Liter amerikanischer Whiskey konsumiert, jedoch zusammen nur etwa 5,7 Millionen Liter schottischer und irischer Whisky [2].
Sweet Plain Manhattan Cocktail
[1884 Byron: The Modern Bartenders‘ Guide] 1 pony [30 ml] französischer Wermut / 1/2 pony [15 ml] Whiskey / 3-4 d Angostura Bitters / 3 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail, No. 1)
[1884 Winter: How to Mix Drinks] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 2-3 d Peruvian Bitters / 1-2 d Zuckersirup (Manhattan Cocktail)
[1887 Paul: American and Other Iced Drinks] 1/2 liqueur-glass [15 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Scotch Whisky / 3-4 Tropfen Angostura Bitters / 3-4 Tropfen Zuckersirup. (Manhattan Cocktail)
[1895 Bartenders‘ Association of New York City: Official Hand-Book and Guide] 1 pony [30 ml] Wermut / 1/2 pony [15 ml] Whiskey / 3 d Caroni Bitters / 2 d Zuckersirup. (Manhattan Cocktail No. 1)
[1895 Kappeler: Modern American Drinks] 1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Wiskey / 2 d Peychaud oder Angostura Bitters / 2 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste oder Kirsche. (Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Die Zubereitung eines Sweet Plain Manhattan Cocktails unterscheidet sich etwas, je nachdem, ob er mit italienischem oder französischem Wermut zubereitet wird:
Er besteht sehr häufig aus italienischem Wermut und amerikanischem Whiskey, überwiegend im gleichen Mengenverhältnis. Selten wird der Whiskeyanteil verdoppelt. Hinzu kommen Zuckersirup und Bitters. Häufig werden Angostura Bitters verwendet, gelegentlich Peychaud’s Bitters oder Orange Bitters. Überwiegend kommt eine Zitronenzeste zum Einsatz. Sie wird häufig mitgerührt oder es wird (alternativ) sehr häufig damit garniert. Gelegentlich wird auch mit einer Kirsche garniert.
Gelegentlich wird auch französischer Wermut anstelle des italienischen verwendet, dann mit doppeltem oder anderthalbfachem Wermutanteil; hinzu kommen Zuckersirup und Angostura Bitters. Manchmal wird mit einer Zitronenzeste garniert.
Zusammenfassend kann man sagen: ein Sweet Plain Manhattan Cocktail besteht sehr häufig aus italienischem Wermut, gelegentlich französischem Wermut, und Whiskey, sehr häufig im gleichen Mengenverhältnis, manchmal mit einem höheren Wermutanteil, gelegentlich auch mit einem geringeren. Hinzu kommen Zuckersirup und Bitters. Sehr häufig werden Angostura Bitters verwendet, gelegentlich Peychaud’s Bitters oder Orange Bitters, manchmal auch andere Bitters. Manchmal wird auch eine Zitronenzeste mitgerührt. Als Garnierung wird häufig eine Zitronenzeste verwendet.
Charlie Paul beschreibt in seinem Buch „American and Other Iced Drinks“ den Manhattan Cocktail als mit Scotch Whisky zubereitet. Sein hier wiedergegebenes Rezept aus dem Jahr 1912 erschien identisch in der 1902er Ausgabe dieses Buches. Wir haben gelesen, daß diese 1902er Ausgabe nahezu identisch sein soll mit dem Buch „American and Other Drinks“, erschienen 1887, ebenfalls von Charlie Paul. Dieses Buch liegt uns inzwischen vor, und die Manhattan-Rezeptur aus dem Jahre 1887 verwendet ebenfalls Scotch. Damit ist der Rob Royfür uns nachweislich erstmals 1887 erschienen, wenn auch unter anderem Namen. Da es sich um die Zweitauflage des Buches handelt, wäre es interessant, nun auch noch eine Kopie der Erstauflage zu erhalten, um auch hier nach dem Manhattan Cocktail zu schauen.
Sweet Fancy Manhattan Cocktail
[1887 Thomas: The Bar-Tender’s Guide] 1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker‘s Bitters / 2 d Zuckersirup / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1888 Johnson: New and Improved Illustrated Bartender’s Manual] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Boker‘s Bitters / 2-3 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. Orangenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1888 Lamore: The Bartender] 1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker’s Bitters / 2 d Zuckersirup / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1892 Schmidt: The Flowing Bowl] 1/3 drink [20 ml] Wermut / 2/3 drink [40 ml] Whiskey / 2 d Bitters / 2 d Zuckersirup / 1 d Absinth, optional etwas Maraschino. (Manhattan Cocktail)
[1896 Schmidt: Fancy Drinks and Popular Beverages] 1/3 drink [20 ml] Wermut / 2/3 drink [40 ml] Whiskey / 2 d Bitters / 2 d Zuckersirup / 1 d Absinth, optional etwas Maraschino. (Manhattan Cocktail)
[1898 Haywood: Mixology] 1/3 jigger [20 ml] italienischer Wermut / 2/3 jigger [40 ml] Whiskey / 2 d Orange Bitters / 2 d Zuckersirup / 1 d Absinth, 1 d Curaçao. Garnierung: Kirsche. (Manhattan Cocktail)
[1900 Johnson: The New and Improved Illustrated Bartenders‘ Manual] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1-2 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1911 Washburne & Bronner: Beverages De Luxe] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1-2 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1912 Mahoney: The Hoffman House Bartender’s Guide] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1 d Zuckersirup / 1 d Curaçao (alternativ Absinth). Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1912 Paul: American and Other Iced Drinks] 1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker’s Bitters / 2 d Zuckersirup / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: Zitronenzeste. (Fancy Manhattan Cocktail)
[1912 Anonymus: Wehman Bros.‘ Bartenders‘ Guide] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 mll] Whiskey / 1-2 d Bitters / 2-3 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Ein Sweet Fancy Manhattan Cocktail besteht aus italienischem Wermut und Whiskey, sehr häufig im gleichen Verhältnis, manchmal ist der Wermut- oder Whiskey-Anteil verdoppelt. Manchmal wird explizit ein Rye Whiskey angegeben. Hinzu kommen Zuckersirup und Bitters. Dabei werden häufig Boker’s Bitters (insbesondere bei älteren Rezepturen) oder Orange Bitters verwendet, sehr selten auch andere, manchmal wird der zu verwendende Bitter nicht explizit angegeben. Hinzu kommen Aromageber, und zwar überwiegend Curaçao oder Absinth, sehr häufig Maraschino. Sehr häufig wird mit einer Zitronenzeste garniert, gelegentlich mit einer Zitronenscheibe, sehr selten mit einer Kirsche.
[1900 Johnson: The New and Improved Illustrated Bartenders‘ Manual] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1903 Daly: Daly’s Bartender’s Encyclopedia] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1 d Angostura Bitters. Garnierung: Kirsche oder Olive. „One that is a dear and lasting friend to the Bohemians, and probably called for more extensively than any other morning favorite“ (Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Ein Dry Plain Manhattan Cocktail besteht aus italienischem Wermut und Whiskey. Manchmal wird explizit ein Rye Whiskey verlangt, häufig ein Bourbon Whiskey, sehr häufig ist die Art des Whiskeys aber nicht spezifiziert. Sehr häufig sind Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis, häufig (insbesondere bei jüngeren Rezepturen) ist der Whiskeyanteil verdoppelt. Hinzu kommen Bitters. Überwiegend sind dies Angostura Bitters (insbesondere bei jüngeren Rezepten), selten Boker’s Bitters, manchmal auch andere Bitters. Selten wird eine Orangenzeste mitgerührt. Als Garnierung wird sehr häufig eine Zitronenzeste verwendet, manchmal eine Kirsche, selten eine Olive.
[1884 Byron: The Modern Bartenders‘ Guide] 1/2 wine-glass [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 2 d Angostura Bitters / 2 d Curaçao. (Manhattan Cocktail, No. 2)
[1887 Thomas: The Bar-Tender’s Guide] 1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker‘s Bitters / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1888 Lamore: The Bartender] 1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker’s Bitters / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1895 Bartenders‘ Association of New York City: Official Hand-Book and Guide] 1/2 wine-glass [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 2 d Caroni Bitters / 2 d Curaçao. (Manhattan Cocktail No. 2)
[1896 Fouquet: Bariana] [30 ml] Turiner Wermut / [30 ml] Rye Whiskey / 2 d Angostura Bitters / 2 d Crème de Noyaux, 3 d Curaçao. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1900 Johnson: The New and Improved Illustrated Bartenders‘ Manual] 1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Ein Dry Fancy Manhattan Cocktail besteht aus italienischem Wermut und Whiskey. Sehr häufig wird explizit ein Rye Whiskey verlangt, häufig ist die Art des Whiskeys aber nicht spezifiziert. Sehr häufig sind Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis, gelegentlich ist bei älteren Rezepten der Wermutanteil verdoppelt, gelegentlich bei jüngeren Rezepten der Whiskeyanteil. Hinzu kommen Bitters. Dies sind häufig Angostura Bitters, manchmal Boker’s Bitters, gelegentlich wird der Bitter nicht explizit vorgegeben. Sehr selten kommen Orange Bitters oder andere Bitters zum Einsatz. Hinzu kommen Aromageber, und zwar überwiegend Curaçao, sehr häufig Maraschino. Manchmal wird mit einer Zitronenzeste garniert, gelegentlich auch mit einem Zitronenstück.
Schlußfolgerung: Ein Extra Dry Plain Manhattan Cocktail besteht aus französischem Wermut und Whiskey. Manchmal wird explizit ein Rye Whiskey verlangt, überwiegend ist die Art des Whiskeys aber nicht spezifiziert. Überwiegend werden Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis verwendet, manchmal ist der Whiskeyanteil verdoppelt. Hinzu kommen Bitters, und zwar überwiegend Angostura Bitters, häufig Orange Bitters, manchmal Peychaud’s Bitters oder Boker’s Bitters. Manchmal wird eine Zitronenzeste mitgerührt. Garniert wird überwiegend mit einer Zitronenzeste, sehr häufig mit einer Olive.
Betrachtet man alle Rezepte gemeinsam, kommt man zu folgendem Schluß: Ein Manhattan Cocktail besteht überwiegend aus italienischem Wermut, gelegentlich aus französischem, und Whiskey. Manchmal wird explizit Rye Whiskey gefordert. Sehr häufig sind Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis, manchmal wird der Whiskeyanteil verdoppelt, selten der Wermutanteil. Als Bitters kommen sehr häufig Angostura Bitters zum Einsatz, gelegentlich Boker’s Bitters oder Orange Bitters. Durch Zuckersirup wird der Manhattan Cocktail sweet. Soll er fancy sein, wird sehr häufig Curaçao verwendet, häufig Maraschino, manchmal Absinth. Selten wird eine Zitronenzeste mitgerührt. Überwiegend wird der Cocktail garniert, und zwar sehr häufig mit Zitronenzeste, selten mit Kirsche, sehr selten mit einer Olive oder einem Zitronenstück. Die allgemeine Formel für einen Manhattan Cocktail lautet:
Daraus lassen sich zahlreiche Varianten ableiten – und genau das macht den Manhattan erfolgreich. Er kann vielfältig angepaßt werden und bildet in seiner Weiterentwicklung die Grundlage zahlreicher weiterer Cocktails. Deshalb kann er neben dem Martini Cocktail als Schlüssel-Cocktail gelten. Doch als nächstes erscheint zunächst der Martinez Cocktail auf der Weltenbühne. Im nächsten Teil analysieren wir, was ihn ausmacht.
Anistatia Miller & Jarred Brown: Der Manhattan. In: Mixology 3/2009, Seite 40-42.
Anistatia Miller & Jarred Brown: Spirituous Journey. A History of Drink. Book Two: From Publicans to Master Mixologists. ISBN 978-1-907434-06-8. London, Mixelany, 2009.
Mit dem Manhattan Cocktail erscheint als Weiterentwicklung des Vermouth Cocktails ein neuer Typus des Cocktails. Hauptzutat ist nicht mehr nur eine Spirituose, sondern es sind derer zwei: Wermut und Whiskey. Im Folgenden wird sich zeigen, wie varianten- und abwechslungsreich der Manhattan Cocktail sein kann.
Aufgrund ihres Umfangs erfolgt die Veröffentlichung dieser Abhandlung über den Martini Cocktail in mehreren Teilen, die sich wie folgt gestalten:
Wie wir festgestellt haben, entstand der Manhattan Cocktail aus dem Vermuth Cocktail durch Hinzufügen von Whiskey. Da Whiskey in den USA die wohl mit Abstand populärste Spirituose der damaligen Zeit war, ist der Manhattan Cocktail folgerichtig auch der zweite Wermut-Cocktail, den wir gedruckt finden. Erstmals erwähnt wird er im „The Olean Democrat“ vom 3. September 1882, wo es heißt:
„It is but a short time since that mixture of whiskey, vermouth, and bitters came into vogue. It went under various names – Manhattan cocktail, Turf Club cocktail, and Jockey Club cocktail. Bartenders at first were sorely puzzled by what was wanted when it was demanded. But now they are fully cognized of its various aliases“ ,
also daß es erst kurze Zeit her sei, seit diese Mischung aus Whiskey, Wermut und Bitters als Manhattan Cocktail, Turf Club Cocktail und Jockey Club Cocktail in Mode kam. Die Bartender wären zunächst recht verwirrt gewesen und hätten nicht gewußt, was da von ihnen verlangt wurde. Mittlerweile wären sie aber mit allem vertraut.
1884 erscheint der Manhattan Cocktail dann gleich in drei Büchern. Byron gibt uns 1884 gleich zwei Rezepturen:
Manhattan Cocktail, No. 1 (Byron 1884)
1 pony French vermouth. 1/2 pony whisky. 3 or 4 dashes Angostura bitters. 3 dashes gum syrup.
Manhattan Cocktail, No. 2 (Byron 1884)
2 dashes Curacoa. 2 dashes Angostura bitters. 1/2 wine-glass whisky. 1/2 wine-glass Italian vermouth. Fine ice; stir well and strain into a cocktail glass.
Sein Manhattan Cocktail No.1 kann trotz des Einsatzes von französischem Wermut – in der Tat sehr ungewöhnlich im Jahre 1884 – durchaus als Sweet Plain Manhattan Cocktail durchgehen, sein Manhattan Cocktail No. 2 als Dry Fancy Manhattan Cocktail. Gibsons Rezept von 1884 für einen Sweet Plain Manhattan Cocktail lautet wie folgt:
Manhattan Cocktail (Gibson 1884)
2 or 3 dashes of gum syrup; 2 or 3 dashes of bitters; 1 wine glass of Italian vermouth; one wine glass of whisky. Fill the glass with ice; shake well; strain into a cocktail glass; squeeze the juice of lemon rind and serve.
Winter veröffentlicht 1884 ebenfalls einen Sweet Plain Manhattan Cocktail:
Manhattan Cocktail (Winter 1884)
(Use large bar glass.) Two or three dashes of Peruvian Bitters; One to two dashes of gum syrup; One-half wine glass of whiskey; One-half wine glass of Vermouth; Fill glass three-quarters full of fine shaved ice, mix well with a spoon, strain in fancy cocktail glass and serve.
Aus dem Jahr 1887 stammt Thomas‘ Rezeptur:
Manhattan Cocktail (Thomas 1887)
(Use small bar-glass.) Take 2 dashes of Curaçoa or Maraschino. 1 pony of rye whiskey. 1 wine-glass of vermouth. 3 dashes of Boker‘s bitters. 2 small lumps of ice. Shake up well, and strain into a claret glass. Put a quarter of a slice of lemon in the glass and serve. If the customer prefers it very sweet use also two dashes of gum syrup.
Sein Manhattan Cocktail ist ein Dry Fancy oder Sweet Fancy Manhattan Cocktail, ganz nach Wunsch, jedoch verwendet er nicht nur Curaçao, sondern alternativ auch Maraschino. Ebenso fordert er explizit, einen Rye-Whiskey zu verwenden. Ein weiterer Twist kommt 1888 bei Johnson ins Spiel:
Manhattan Cocktail (Johnson 1888)
(Use a lage bar glass.) Fill the glass up with ice; 2 or 3 dashes gum syrup; 1 or 2 dashes of Bitters; (Boker‘s genuine only); 1 dash of Curaçoa (or absinthe if required); 1/2 wine glass of Whiskey; 1/2 wine glass of Vermouth; stir up well, strain into a fancy cocktail glass, squeeze a piece of lemon peel on the top, and serve; leave it for the customer to decide whether to use Absinthe or not. This drink is very popular at the present day.
(Gebrauche ein grosses Barglas.) Fülle das Glas mit Eis; 2 or 3 dashes Gum Syrup; 1 oder 2 dashes Bitters; (Boker’s genuine only); 1 dash Curaçoa (oder Absinthe wenn es verlangt wird); 1/2 Weinglas Whiskey; 1/2 Weinglas Vermouth; mische es gut auf, seihe in ein Fancy Cocktail Glas, presse ein Stückchen Citronenschale hinein und servire. Betreffs des Absinths richte man sich nach den Geschmack des Gastes. Dies ist heutzutage ein wohlbekanntes und viel verlangtes Getränk.
Sein Sweet Fancy Manhattan Cocktail verwendet als Aromageber Curaçao oder aber auch als Alternative Absinth.
Was genau ist ein Manhattan Cocktail?
Wie wir feststellen können, gibt es bereits in den ersten fünf Jahren der schriftlichen Fixierung verschiedene Varianten des Manhattan Cocktails. Was also ist ein Manhattan Cocktail eigentlich? Wie definiert man ihn am besten? Um diese Frage besser beantworten zu können, ist es sinnvoll, die verschiedenen Stile des Manhattan Cocktails zunächst getrennt voneinander zu betrachten. Beim Vergleich kommt es weniger darauf an, Unterschiede zu finden, als vielmehr festzustellen, was den verschiedenen Versionen gemein ist. Hierzu unterteilen wir die vorhandenen historischen Rezepte in verschiedene Kategorien (sweet, dry, extra dry / plain, fancy), die wir zunächst getrennt voneinander betrachten.
Eine Frage, die man sich in diesem Zusammenhang stellen muß, ist die nach den „richtigen“ Zutaten. Wird in den Rezepten von „whiskey“ gesprochen, ist amerikanischer Whiskey gemeint, und es kann sich sowohl um Rye oder auch Bourbon handeln. Beide waren vor der Prohibition gleichermaßen beliebt [1]. Schottischer und Irischer Whisky spielten kaum eine Rolle. Eine Statistik von 1913 verdeutlicht dies: in diesem Jahr wurden auf dem amerikanischen Markt rund 511 Millionen Liter amerikanischer Whiskey konsumiert, jedoch zusammen nur etwa 5,7 Millionen Liter schottischer und irischer Whisky [2].
Sweet Plain Manhattan Cocktail
[1884 Byron: The Modern Bartenders‘ Guide]
1 pony [30 ml] französischer Wermut / 1/2 pony [15 ml] Whiskey / 3-4 d Angostura Bitters / 3 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail, No. 1)
[1884 Gibson: Scientific Bar-Keeping]
1 wine-glass [60 ml] italienischer Wermut / 1 wine-glass [60 ml] Whiskey / 2-3 d Bitters / 2-3 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1884 Winter: How to Mix Drinks]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 2-3 d Peruvian Bitters / 1-2 d Zuckersirup (Manhattan Cocktail)
[1887 Paul: American and Other Iced Drinks]
1/2 liqueur-glass [15 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Scotch Whisky / 3-4 Tropfen Angostura Bitters / 3-4 Tropfen Zuckersirup. (Manhattan Cocktail)
[1895 Bartenders‘ Association of New York City: Official Hand-Book and Guide]
1 pony [30 ml] Wermut / 1/2 pony [15 ml] Whiskey / 3 d Caroni Bitters / 2 d Zuckersirup. (Manhattan Cocktail No. 1)
[1895 Kappeler: Modern American Drinks]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Wiskey / 2 d Peychaud oder Angostura Bitters / 2 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste oder Kirsche. (Manhattan Cocktail)
[1898 Anonymus: Cocktails]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 2 d Boker’s Bitters / 2 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1899 Larsen: Les Boissons Américaines]
1/2 Madeiraglas [30 ml] französischer Wermut / 1/3 Madeiraglas [20 ml] Whiskey / 6 Tropfen Angostura Bitters / 2 Kaffeelöffel [10 ml] Zuckersirup. (Manhattan Cocktail)
[1900 Johnson: The New and Improved Illustrated Bartenders‘ Manual]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1-2 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1900 Maloney: The 20th Century Guide For Mixing Fancy Drinks]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters, 1-2 d Peychaud‘s Bitters / 1 Teelöffel [5 ml] Zuckersirup. Zitronenzeste (mitrühren). (Manhattan Cocktail)
[1904 Applegreen: Applegreen’s Barkeeper’s Guide]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 1 d Peychaud Bitters / 1 d Zuckersirup / Zitronenzeste (mitrühren). (Manhattan Cocktail)
[1904 Lowe: Drinks As They Are Mixed]
1/2 jigger [30 ml] Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 1 d Angostura Bitters / 1/2 Barspoon [2,5 ml] Zuckersirup / Zitronenzeste (mitrühren) (Manhattan Cocktail)
[1904 Stuart: Stuart’s Fancy Drinks]
1 pony [30 ml] französischer Wermut / 1/2 pony [15 ml] Whiskey / 3-4 d Angostura Bitters / 3 d Zuckersirup. (Manhattan Cocktail No. 1)
[1905 Anonymus: The Gorham Cocktail Book]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 2 d Boker‘s Bitters / 2 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1911 Doménech: El Arte del Cocktelero Europeo]
1/2 Madeiraglas [30 ml] [französischer] Noilly Wermut / 1/3 Madeiraglas [20 ml] Whiskey / 6 Tropfen Angostura Bitters / 2 Teelöffel [10 ml] Zuckersirup. (Manhattan Cocktail)
[1911 Golfrin: Manual del Cantinero]
1/2 mittelgroßes Glas [30 ml] [französischer] Wermut aus Marseille / 1/3 mittelgroßes Glas [20 ml] Whiskey / 6 Tropfen Angostura Bitters, 2 Teelöffel [10 ml] Zuckersirup. (Manhattan Cocktail)
[1912 Considine: The Buffet Blue Book]
1/2 jigger [30 ml] Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 1 d Abbott‘s Bitters, 1 d Orange Bitters / 1 d Zuckersirup / Zitronenzeste (mitgerührt). (Manhattan Cocktail)
[1912 Paul: American and Other Iced Drinks]
1/2 liqueur-glass [15 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Scotch Whisky / 3-4 Tropfen Angostura Bitters / 3-4 Tropfen Zuckersirup. (Manhattan Cocktail)
[1913 Montague: The Up-To-Date Bartenders‘ Guide]
1/2 jigger [30 ml] Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 1 d Angostura Bitters / 2 d Zuckersirup / Zitronenzeste (mitgerührt). (Manhattan Cocktail)
[1913 Schönfeld & Leybold: Lexikon der Getränke]
1/3 Flasche italienischer Wermut / 1/2 Flasche Rye Whiskey / 1/2 Likörglas Angostura Bitters / 1 Likörglas Zuckersirup. In Flaschen abfüllen. (Manhattan Cocktail III)
[1914 Mahoney & Montague: New Bartender’s Guide]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 3 d Angostura Bitters / 2 d Zuckersirup. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1917 Ensslin: Recipes for Mixed Drinks]
1/3 [20 ml] italienischer Wermut / 2/3 [40 ml] Whiskey / 2 d Angostura Bitters / 2 d Zuckersirup. Garnierung: Kirsche, Zitronenzeste. (Sweet Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Die Zubereitung eines Sweet Plain Manhattan Cocktails unterscheidet sich etwas, je nachdem, ob er mit italienischem oder französischem Wermut zubereitet wird:
Zusammenfassend kann man sagen: ein Sweet Plain Manhattan Cocktail besteht sehr häufig aus italienischem Wermut, gelegentlich französischem Wermut, und Whiskey, sehr häufig im gleichen Mengenverhältnis, manchmal mit einem höheren Wermutanteil, gelegentlich auch mit einem geringeren. Hinzu kommen Zuckersirup und Bitters. Sehr häufig werden Angostura Bitters verwendet, gelegentlich Peychaud’s Bitters oder Orange Bitters, manchmal auch andere Bitters. Manchmal wird auch eine Zitronenzeste mitgerührt. Als Garnierung wird häufig eine Zitronenzeste verwendet.
Sweet Plain Manhattan Cocktail = Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters + Zuckersirup (+ mitgerührte Zitronenzeste) (+ Garnierung: Zitronenzeste)
Sweet Fancy Manhattan Cocktail
[1887 Thomas: The Bar-Tender’s Guide]
1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker‘s Bitters / 2 d Zuckersirup / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1888 Johnson: New and Improved Illustrated Bartender’s Manual]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Boker‘s Bitters / 2-3 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. Orangenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1888 Lamore: The Bartender]
1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker’s Bitters / 2 d Zuckersirup / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1892 Schmidt: The Flowing Bowl]
1/3 drink [20 ml] Wermut / 2/3 drink [40 ml] Whiskey / 2 d Bitters / 2 d Zuckersirup / 1 d Absinth, optional etwas Maraschino. (Manhattan Cocktail)
[1895 Lawlor: The Mixicologist]
1/2 jigger [30 ml] Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 1 d Schroeder’s Bitters / 1/2 barspoon [2,5 ml] Zuckersirup, 2 d Maraschino. (Manhattan Cocktail)
[1896 Schmidt: Fancy Drinks and Popular Beverages]
1/3 drink [20 ml] Wermut / 2/3 drink [40 ml] Whiskey / 2 d Bitters / 2 d Zuckersirup / 1 d Absinth, optional etwas Maraschino. (Manhattan Cocktail)
[1898 Haywood: Mixology]
1/3 jigger [20 ml] italienischer Wermut / 2/3 jigger [40 ml] Whiskey / 2 d Orange Bitters / 2 d Zuckersirup / 1 d Absinth, 1 d Curaçao. Garnierung: Kirsche. (Manhattan Cocktail)
[1900 Johnson: The New and Improved Illustrated Bartenders‘ Manual]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1-2 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1911 Washburne & Bronner: Beverages De Luxe]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1-2 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1912 Mahoney: The Hoffman House Bartender’s Guide]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1 d Zuckersirup / 1 d Curaçao (alternativ Absinth). Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1912 Paul: American and Other Iced Drinks]
1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker’s Bitters / 2 d Zuckersirup / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: Zitronenzeste. (Fancy Manhattan Cocktail)
[1912 Anonymus: Wehman Bros.‘ Bartenders‘ Guide]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 mll] Whiskey / 1-2 d Bitters / 2-3 d Zuckersirup / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Ein Sweet Fancy Manhattan Cocktail besteht aus italienischem Wermut und Whiskey, sehr häufig im gleichen Verhältnis, manchmal ist der Wermut- oder Whiskey-Anteil verdoppelt. Manchmal wird explizit ein Rye Whiskey angegeben. Hinzu kommen Zuckersirup und Bitters. Dabei werden häufig Boker’s Bitters (insbesondere bei älteren Rezepturen) oder Orange Bitters verwendet, sehr selten auch andere, manchmal wird der zu verwendende Bitter nicht explizit angegeben. Hinzu kommen Aromageber, und zwar überwiegend Curaçao oder Absinth, sehr häufig Maraschino. Sehr häufig wird mit einer Zitronenzeste garniert, gelegentlich mit einer Zitronenscheibe, sehr selten mit einer Kirsche.
Sweet Fancy Manhattan Cocktail = Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters + Zuckersirup + Curaçao, Absinth, Maraschino (+ Garnierung: Zitronenzeste)
Dry Plain Manhattan Cocktail
[1895 Kappeler: Modern American Drinks]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 2 d Peychaud oder Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Dry Manhattan Cocktail)
[1898 Anonymus: Before & After Dinner Beverages]
1/3 jigger [20 ml] italienischer Wermut / 2/3 jigger [40 ml] Whiskey / 2 d Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1898 Anonymus: Cocktails]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 2 d Boker’s Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Dry Manhattan Cocktail)
[1900 Newman: American-Bar]
[30 ml] Turiner Wermut / [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Angostura Bitters. (Manhattan Cocktail)
[1900 Johnson: The New and Improved Illustrated Bartenders‘ Manual]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1903 Daly: Daly’s Bartender’s Encyclopedia]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1 d Angostura Bitters. Garnierung: Kirsche oder Olive. „One that is a dear and lasting friend to the Bohemians, and probably called for more extensively than any other morning favorite“ (Manhattan Cocktail)
[1904 Newman: American-Bar]
[30 ml] Turiner Wermut / [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Angostura Bitters. (Manhattan Cocktail)
[1904 Applegreen: Applegreen’s Barkeeper’s Guide]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 1 d Peychaud Bitters / Zitronenzeste (mitrühren). (Dry Manhattan Cocktail)
[1905 Anonymus: The Gorham Cocktail Book]
1/2 jigger [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 2 d Boker‘s Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Dry Manhattan Cocktail)
[1907 Newman: American-Bar]
[30 ml] Turiner Wermut / [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. Kirsche oder Olive. (Manhattan Cocktail)
[1909 Seutter: Der Mixologist]
1/2 Cocktailglas [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 Cocktailglas [30 ml] amerikanischer Whiskey / 3 d Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste, Kirsche. (Manhattan Cocktail)
[1910 Grohusko: Jack’s Manual]
50% [30 ml] italienischer Wermut / 50% [30 ml] Rye Whiskey / 1 d Boker’s Bitters. (Manhattan Cocktail)
[1912 E.J.M.: Great American Cocktail]
1/3 jigger [20 ml] M.&R. Wermut / 2/3 jigger [40 ml] 365 Rye Whiskey / 2 d Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1912 Boothby: The World’s Drinks]
1/2 jigger [30 ml ] italienischer Wermut/ 1/2 jigger [30 ml] Bourbon Whiskey / 2 d Orange Bitters, 2 Tropfen Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1913 Schönfeld & Leybold: Lexikon der Getränke]
1/2 Cocktailglas [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 Cocktailglas [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste, Kirsche. (Manhattan Cocktail I)
[1913 Schönfeld & Leybold: Lexikon der Getränke]
1/2 Glas [30 ml] italienischer Wermut / 1 Likörglas [15 ml?] Whiskey / 4 d Bols Bitters. Garnierung: Zitronenzeste, Kirsche. (Manhattan Cocktail II)
[1913 Straub: A Complete Manual of Mixed Drinks]
1/3 jigger [20 ml] Martini & Rossi Wermut / 2/3 jigger [40 ml] Green River Whiskey / 1 d Angostura Bitters. (Manhattan Cocktail)
[1913 Straub: A Complete Manual of Mixed Drinks]
1/3 jigger [20 ml] Martini & Rossi Wermut / 2/3 jigger [40 ml] Green River Whiskey / 1 d Angostura Bitters / Orangenschale (mitgeschüttelt). (Manhattan, Jr., Cocktail)
[1914 Straub: Drinks]
1/3 jigger [20 ml] italienischer Wermut / 2/3 jigger [40 ml] Bourbon / 1 d Angostura Bitters. (Manhattan Cocktail)
[1914 Straub: Drinks]
1/3 jigger [20 ml] italienischer Wermut / 2/3 jigger [40 ml] Bourbon / 1 d Angostura Bitters / Orangenschale (mitgeschüttelt). (Manhattan, Jr., Cocktail)
[1916 Grohusko: Jack’s Manual]
50% [30 ml] M.&R. italienischer Wermut / 50% [30 ml] Rye Whiskey / 1 d Angostura Bitters. (Manhattan Cocktail)
[1916 Grohusko: Jack’s Manual]
50% [30 ml] M.&R. italienischer Wermut / 50% [30 ml] Rye Whiskey / 1 d Angostura Bitters / Orangenzeste (mitgeschüttelt) (Manhattan Jr. Cocktail)
[1917 Ensslin: Recipes for Mixed Drinks]
1/3 [20 ml] italienischer Wermut / 2/3 [40 ml] Whiskey / 2 d Angostura Bitters. Garnierung: Olive, Zitronenzeste. (Dry Manhattan Cocktail.
Schlußfolgerung: Ein Dry Plain Manhattan Cocktail besteht aus italienischem Wermut und Whiskey. Manchmal wird explizit ein Rye Whiskey verlangt, häufig ein Bourbon Whiskey, sehr häufig ist die Art des Whiskeys aber nicht spezifiziert. Sehr häufig sind Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis, häufig (insbesondere bei jüngeren Rezepturen) ist der Whiskeyanteil verdoppelt. Hinzu kommen Bitters. Überwiegend sind dies Angostura Bitters (insbesondere bei jüngeren Rezepten), selten Boker’s Bitters, manchmal auch andere Bitters. Selten wird eine Orangenzeste mitgerührt. Als Garnierung wird sehr häufig eine Zitronenzeste verwendet, manchmal eine Kirsche, selten eine Olive.
Dry Plain Manhattan Cocktail = Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters (+ Garnierung: Zitronenzeste, Kirsche)
Dry Fancy Manhattan Cocktail
[1884 Byron: The Modern Bartenders‘ Guide]
1/2 wine-glass [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 2 d Angostura Bitters / 2 d Curaçao. (Manhattan Cocktail, No. 2)
[1887 Thomas: The Bar-Tender’s Guide]
1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker‘s Bitters / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1888 Lamore: The Bartender]
1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker’s Bitters / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: 1/4 Zitronenscheibe. (Manhattan Cocktail)
[1895 Bartenders‘ Association of New York City: Official Hand-Book and Guide]
1/2 wine-glass [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 2 d Caroni Bitters / 2 d Curaçao. (Manhattan Cocktail No. 2)
[1896 Fouquet: Bariana]
[30 ml] Turiner Wermut / [30 ml] Rye Whiskey / 2 d Angostura Bitters / 2 d Crème de Noyaux, 3 d Curaçao. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1900 Johnson: The New and Improved Illustrated Bartenders‘ Manual]
1/2 wine-glass [30 ml] Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml] Whiskey / 1-2 d Orange Bitters / 1 d Curaçao oder optional Absinth. Garnierung: Zitronenzeste. (Manhattan Cocktail)
[1904 Stuart: Stuart’s Fancy Drinks]
1/2 wine-glass [30 ml] italienischer Wermut / 1/2 wine-glass [30 ml ] Whiskey / 2 d Angostura Bitters / 2 d Curaçao. (Manhattan Cocktail No. 2)
[1906 Muckensturm: Louis‘ Mixed Drinks]
1 liqueur-glass [30 ml] italienischer Wermut / 2 liqueur-glasses [60 ml] Rye Whiskey / 2 d Orange Bitters, 1 d Angostura Bitters / 1 d Curaçao. (Manhattan Cocktail)
[1910 Grohusko: Jack’s Manual]
50% [30 ml] italienischer Wermut / 50% [30 ml] Rye Whiskey / 1 d Bitters / 1 d Maraschino. (Improved Manhattan Cocktail)
[1912 Paul: American and Other Iced Drinks]
1 wine-glass [60 ml] Wermut / 1 pony [30 ml] Rye Whiskey / 3 d Boker’s Bitters / 2 d Curaçao oder Maraschino. Garnierung: Zitronenzeste. (Fancy Manhattan Cocktail)
[1916 Grohusko: Jack’s Manual]
50% [30 ml] M.&R. Italienischer Wermut / 50% [30 ml] Rye Whiskey / 1 d Bitters / 1 d Maraschino. (Improved Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Ein Dry Fancy Manhattan Cocktail besteht aus italienischem Wermut und Whiskey. Sehr häufig wird explizit ein Rye Whiskey verlangt, häufig ist die Art des Whiskeys aber nicht spezifiziert. Sehr häufig sind Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis, gelegentlich ist bei älteren Rezepten der Wermutanteil verdoppelt, gelegentlich bei jüngeren Rezepten der Whiskeyanteil. Hinzu kommen Bitters. Dies sind häufig Angostura Bitters, manchmal Boker’s Bitters, gelegentlich wird der Bitter nicht explizit vorgegeben. Sehr selten kommen Orange Bitters oder andere Bitters zum Einsatz. Hinzu kommen Aromageber, und zwar überwiegend Curaçao, sehr häufig Maraschino. Manchmal wird mit einer Zitronenzeste garniert, gelegentlich auch mit einem Zitronenstück.
Dry Fancy Manhattan Cocktail = Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters + Curaçao, Maraschino (+ Garnierung: Zitronenzeste)
Extra Dry Plain Manhattan Cocktail
[1895 Kappeler: Modern American Drinks]
1/2 jigger [30 ml] französischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] WHiskey / 2 d Peychaud oder Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Extra Dry Manhattan Cocktail)
[1905 Anonymus: The Gorham Cocktail Book]
1/2 jigger [30 ml] französischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 2 d Boker‘s Bitters. Garnierung: Zitronenzeste. (Extra Dry Manhattan Cocktail)
[1906 Muckensturm: Louis‘ Mixed Drinks]
1 liqueur-glass [30 ml] französischer Wermut / 2 liqueur-glasses [60 ml] Rye Whiskey / 2 d Orange Bitters, 1 d Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste, gefüllte Olive. (Dry Manhattan Cocktail)
[1909 Seutter: Der Mixologist]
1/2 Cocktailglas [30 ml] französischer Wermut / 1/2 Cocktailglas [30 ml] amerikanischer Whiskey / 3 d Angostura Bitters. Garnierung: Zitronenzeste, Olive. (Dry Manhattan Cocktail)
[1912 Boothby: The World’s Drinks]
1/2 jigger [30 ml] französischer Wermut / 1/2 jigger [30 ml] Whiskey / 2 d Orange Bitters, 2 Tropfen Angostura Bitters / Zitronenzeste (mitgerührt). Garnierung: Olive. (Dry Manhattan Cocktail)
Schlußfolgerung: Ein Extra Dry Plain Manhattan Cocktail besteht aus französischem Wermut und Whiskey. Manchmal wird explizit ein Rye Whiskey verlangt, überwiegend ist die Art des Whiskeys aber nicht spezifiziert. Überwiegend werden Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis verwendet, manchmal ist der Whiskeyanteil verdoppelt. Hinzu kommen Bitters, und zwar überwiegend Angostura Bitters, häufig Orange Bitters, manchmal Peychaud’s Bitters oder Boker’s Bitters. Manchmal wird eine Zitronenzeste mitgerührt. Garniert wird überwiegend mit einer Zitronenzeste, sehr häufig mit einer Olive.
Extra Dry Plain Manhattan Cocktail = Französischer Wermut + Whiskey + Bitters (+ mitgerührte Zitronenzeste) (+ Garnierung: Zitronenzeste, Olive)
Zusammenfassung
Wir haben festgestellt:
Sweet Plain Manhattan Cocktail
Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters + Zuckersirup (+ mitgerührte Zitronenzeste) (+ Garnierung: Zitronenzeste)
Sweet Fancy Manhattan Cocktail
Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters + Zuckersirup + Curaçao, Absinth, Maraschino (+ Garnierung: Zitronenzeste)
Dry Plain Manhattan Cocktail
Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters (+ Garnierung: Zitronenzeste, Kirsche)
Dry Fancy Manhattan Cocktail
Italienischer Wermut + Whiskey + Bitters + Curaçao, Maraschino (+ Garnierung: Zitronenzeste)
Extra Dry Plain Manhattan Cocktail
Französischer Wermut + Whiskey + Bitters (+ mitgerührte Zitronenzeste) (+ Garnierung: Zitronenzeste, Olive)
Betrachtet man alle Rezepte gemeinsam, kommt man zu folgendem Schluß: Ein Manhattan Cocktail besteht überwiegend aus italienischem Wermut, gelegentlich aus französischem, und Whiskey. Manchmal wird explizit Rye Whiskey gefordert. Sehr häufig sind Wermut und Whiskey im gleichen Verhältnis, manchmal wird der Whiskeyanteil verdoppelt, selten der Wermutanteil. Als Bitters kommen sehr häufig Angostura Bitters zum Einsatz, gelegentlich Boker’s Bitters oder Orange Bitters. Durch Zuckersirup wird der Manhattan Cocktail sweet. Soll er fancy sein, wird sehr häufig Curaçao verwendet, häufig Maraschino, manchmal Absinth. Selten wird eine Zitronenzeste mitgerührt. Überwiegend wird der Cocktail garniert, und zwar sehr häufig mit Zitronenzeste, selten mit Kirsche, sehr selten mit einer Olive oder einem Zitronenstück. Die allgemeine Formel für einen Manhattan Cocktail lautet:
Manhattan Cocktail
Wermut + Whiskey + Bitters (+ Zuckersirup) (+ Curaçao, Maraschino, Absinth) (+ mitgerührte Zitronenzeste) (+ Garnierung: Zitronenzeste, Kirsche, Olive)
Daraus lassen sich zahlreiche Varianten ableiten – und genau das macht den Manhattan erfolgreich. Er kann vielfältig angepaßt werden und bildet in seiner Weiterentwicklung die Grundlage zahlreicher weiterer Cocktails. Deshalb kann er neben dem Martini Cocktail als Schlüssel-Cocktail gelten. Doch als nächstes erscheint zunächst der Martinez Cocktail auf der Weltenbühne. Im nächsten Teil analysieren wir, was ihn ausmacht.
Quellen
Weiterführende Literatur
explicit capitulum
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